So vielseitig wie die Erscheinung ihrer Blüte sind auch die Kultivierungsmöglichkeiten der Rose. Während die dornige Blume meistens Spaliere oder Hauswände emporrankt, erfreuen sich unter anderem Kübelrosen großer Beliebtheit. Ganz im Stile einer Königin stellt das Gewächs dabei gewisse Anforderungen an den Topf und die Pflege. Wie alle Kübelpflanzen benötigt sie vor allem einen angemessenen Schutz vor Frost. Tipps zur Haltung und eine Anleitung zum Überwintern finden Rosen-Liebhaber in diesem Ratgeber.
Rosen im Kübel – die Sorte entscheidet
Unter der immensen Auswahl verschiedener Rosen Arten eignen sich einige besonders gut für die Kübelhaltung. In dieser Hinsicht wären zum Beispiel Kletter- oder Stammrosen zu nennen. Beetrosen erweisen sich wie auch Strauchrosen als sehr blühfreudig. Letztere wachsen teilweise jedoch zu sehr hohen Büschen heran. Alternativ sollte der Gärtner kompakte Sorten wählen. Je nach Sorte blühen die duftenden Kübelpflanzen sogar zweimal pro Saison. Edelrosen gedeihen zwar auch im Topf, weisen aber nicht den schönen buschigen Wuchs auf, der Kübelrosen so begehrt macht.
Besonders empfehlenswert sind die Züchtungen ‘Schneeflocke’ und ‘De Resht’. Beide gelten als äußerst robust. Die Schneeflocke öffnet sich von Juni bis September und verwandelt das Kübelsubstrat nach Blütenabwurf in ein weißes Blütenmeer. Sie wächst rund einen halben Meter hoch und verströmt einen angenehmen Duft. ‘De Resht’ zieht hingegen mit einer auffälligen purpurroten Blüte die Aufmerksamkeit auf sich. Sie stammt aus Persien und blüht bis zum ersten Frost. Ihre Wuchshöhe beträgt rund 80 bis 100 cm.
Standort
- sonnig
- windgeschützt, dennoch frei
- enorme Hitzeentwicklung vermeiden
- gute Luftzirkulation
Rosen im Topf pflanzen
Anforderungen an den Kübel
Damit Kübelrosen sich gut entwickeln, ist die Topfgröße von hoher Relevanz. Besser zu groß als zu klein, lautet die Devise. Der Kübel sollte ein Fassungsvermögen von 15 L besitzen und durchschnittlich 50 cm tief sein. Rosen gehören nämlich zu den Tiefwurzlern. Zwar variiert die Tiefe von Sorte zu Sorte, dennoch nimmt allein die Drainage viel Volumen in Anspruch. Zuzüglich sollte der Gärtner darauf achten, dass das Substrat nicht ganz mit dem Kübelrand abschließt, damit Gießwasser nicht überläuft. Hier eine kleine Übersicht über die empfohlenen Kübeltiefen für unterschiedliche Rosen Sorten:
Mindesttiefe 35 cm:
- Beetrosen
- Patiorosen
Mindesttiefe 50 cm:
- Beetrosen
- Bodendeckerrosen
- Starlet Rosen
- 60er Stammrosen
- 90er Stammrosen
Mindesttiefe 70 cm:
- Edelrosen
- Strauchrosen
- Kletterrosen
- 140er Stammrosen
Mit der Auswahl der richtigen Größe sind die Vorbereitungen längst nicht beendet. Damit sich keine schädliche Staunässe bildet, ist eine Drainage unabdingbar. Dazu sollte der Gärtner- wenn nicht bereits vorhanden- ein Loch in den Boden des Kübels bohren. Eine Tonscherbe, die er über den Abfluss legt, verhindert, dass die Erde das Loch verstopft. Anschließend füllt der Gärtner den Topf mit einer Drainageschicht aus Blähton, Tonscherben oder Styropor. Letzteres erweist sich vor allem im Hinblick auf die Überwinterung als sehr empfehlenswert, da der Kübel somit wunderbar leicht und mobil bleibt. Zudem hat es sich bewährt, den Pflanzentopf auf Füße zu stellen, damit das Regenwasser besser abfließen kann.
Weiterhin sollte der Gärtner beim Kauf auf eine konische Form achten. Indem sich der Wurzelballen bei Kälte nach oben drücken kann, bekommt er keinen Bodenfrost. Außerdem springen konische Formen bei Minusgraden nicht so schnell wie beispielsweise rund Töpfe. Um auch den Kübel sicher zu überwintern, empfehlen sich winterfeste Materialien wie Terracotta oder Kunststoff.
Apropos Kunststoff, manchmal besitzen Blumentöpfe aus dem Fachhandel einen Plastikeinsatz. Diesen sollte der Gärtner entfernen, da er die Wurzelausbreitung der Kübelpflanzen hemmt.
Anleitung
- Drainage installieren
- Topf mit einem Vlies auslegen
- Kübel mit Blähton füllen
- verbleibenden zwei Drittel mit Rosenerde auffüllen
- eine Handvoll Langzeit Dünger untermischen
- restliche Rosenerde mit Urgesteinsmehl vermengen
- das letzte Drittel damit auffüllen
- Rose in Erde setzen
- Substrat muss Veredlungsstelle 2 bis 5 cm tief bedecken
- angießen
Hochwertiges Substrat verwenden
Rosen bevorzugen schwach sauren Boden. Spezielle Rosenerde liefert den optimalen pH-Wert. Außerdem sackt sie bei Nässe nicht zusammen. Für junge Rosen ist der Nährstoffgehalt allerdings viel zu hoch. Weiterhin ist der teure Anschaffungspreis ein Nachteil. Wer Geld sparen und seine Rosen schon in jungen Jahren pflanzen möchte, mischt Blumenerde, Gartenerde und Kompost in gleichen Teilen zu einem ebenwürdigen Substrat zusammen.
Die richtige Pflege
Gießverhalten
Als Kübelpflanzen benötigen Rosen mehr Wasser als im Freiland. Bei mäßigen Temperaturen ist es ratsam, die Zierpflanzen zwei bis dreimal wöchentlich zu wässern. An heißen Sommertagen ist das tägliche Gießen notwendig. Das Substrat sollte stets feucht sein, wobei keine Staunässe entstehen darf. Die ideale Gießmenge variiert von Sorte zu Sorte und hängt überdies von der Wasserspeicherkapazität der Erde ab.
Düngergabe
Am besten verwendet der Gärtner in der Zeit von Frühjahr bis Juni einen Spezialdünger für Rosen. Dieser ist genau auf den Mineralbedarf abgestimmt.
Schnitt
Genau wie bei herkömmlichen Rosen im Gartenbeet erfolgt der Rückschnitt im Frühjahr zu Beginn des Austriebs. Das regelmäßige Kürzen der Zweige erhält nicht nur die ansehnliche Wuchsform, sondern dient vor allem dem Gleichgewicht zwischen unter- und oberirdischem Wachstum. Je höher Kübelpflanzen wachsen, umso mehr Platz benötigen die Wurzeln. Da ein Topf die Ausbreitung weites gehend behindert, darf der überirdische Wuchs nicht Oberhand gewinnen.
- alle kranken und vertrockneten Zweige entfernen
- alle zu dicht oder quer wachsenden Triebe herausschneiden
- Schnitt etwa 5 mm über dem Knospenauge ansetzen
- Zweige schräg abschneiden (besserer Wasserablauf)
Umtopfen
Wählt der Gärtner von Anfang an einen ausreichend großen Kübel, ist ein Umtopfen nur selten nötig. Allerdings spielt hierbei auch die Qualität des Substrats eine entscheidende Rolle. Wer seine Rose trotzdem in einen anderen Topf setzen möchte, bereitet zuvor am besten einen Wassereimer vor, damit der freiliegende Wurzelballen nicht austrocknet.
Kübelrosen überwintern
Bis zu einem gewissen Grade vertragen Kübelrosen frostige Temperaturen nicht nur, sie sollen sogar wichtig für die Entwicklung sein. Daher sollte der Gärtner die Überwinterung möglichst bis in den November hinauszögern. An das Winterquartier stellt die Rose folgende Ansprüche:
- kühle Garage oder Dachvorsprung
- keine warmen Keller
- nicht zu sonnig
- geschützt
- kühl
Für Rosen, die der Gärtner nicht in der Garage unterbringen kann, ist ein Frostschutz sehr wichtig:
- bei starkem Wachstum erneut kürzen
- tote Blätter zum Schutz vor Pilzinfektionen abzupfen
- Stamm mit Erde oder Reisig anhäufeln
- Stammrosen mit einem Jutesack abdecken
- Kübel mit Noppenfolie oder Jute isolieren
- alternativ in einen alten Maurerkübel setzen und die Zwischenräume mit Laub auffüllen
Vor März dürfen Kübelrosen nicht ins Freie. Nicht die Kälte, sondern die Temperaturschwankungen am Tag und in der Nacht machen den Pflanzen zu schaffen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Blumen eignen sich zur Beipflanzung?
Rosen blühen in allen erdenklichen Farben- nur nicht in Blau. Beipflanzungen in dieser Farbe ergeben einen ansehnlichen Kontrast.
Worauf gilt es beim Kauf von Kübelrosen achten?
Nur wenn die Rose frische, grüne Triebe aufweist und einen feuchten, hellen Wurzelballen besitzt, ersteht der Gärtner ein gesundes Exemplar. Schwarze Flecken auf den Blättern deuten auf Krankheiten hin.