Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Aromatisch, wohlig duftend und mit klassisch geformten Blütenblättern – Rosen stellen mit Abstand die beliebtesten Blumen in der heimischen Grünanlage dar. Insbesondere wenn weite Flächen im Garten mit der “Königin der Blumen” bestückt werden sollen, kommt die bodendeckende Variante zum Einsatz. Optimal platziert und gut gepflegt, erfreuen sich sowohl Anfänger als auch versierte Hobbygärtner an dem edlen Gewächs, das in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungen und Farben zu haben ist.
Steckbrief
- Laub abwerfende Sträucher
- lange Triebe, die sich flächig über den Boden ausbreiten
- werden zwischen 30cm und 100cm hoch
- wachsen entweder breit buschig und flach niederliegend oder mit weit überhängenden Trieben
- dichte Belaubung
- markant geformte und gefärbte Blüten unterschiedlicher Gestalt
- Blüten stehen einzeln oder in Büscheln an den Triebenden
- Hauptblütezeit ist der Juni
Standort
Für eine erfolgreiche Kultivierung von Bodendeckerrosen spielt der richtige Standort eine ganz entscheidende Rolle. Wie bei allen Rosensorten bevorzugt das zarte Gewächs einen sehr sonnigen Bereich im Garten, wenngleich einige Arten auch mit halbschattigen Plätzen zurechtkommen. In jedem Fall muss der gewählte Standort jedoch eine ausreichende Belichtung aufweisen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der für die Kultivierung der Rosen ausgewählte Standort eine gewisse Luftbewegung zulässt; durch Tau oder Regen benetzte Blätter und Blüten sind so in der Lage, schneller abzutrocknen, so dass der Befall von Krankheiten bereits im Vorfeld effektiv eingedämmt werden kann.
- Tiefgründigkeit
- reich an Humus
- durchlässig
- reich an Nährstoffen
- mittelschwer
- neutraler pH
Liegt ein Boden vor, der diesen Ansprüchen nicht genügt, sollte das Substrat in jedem Fall entsprechend aufbereitet werden.
Gießen und Düngen
Grundsätzlich gehören Rosen zu den Tiefwurzlern, die nur bei anfallender Trockenheit gewässert werden müssen. Dennoch zeigt sich das Gewächs enormer Trockenheit gegenüber empfindlich, so dass eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten die Folge sein kann. Die Bewässerung der Bodendeckerrosen erfolgt, wenn die ersten 10cm des Erdreichs trocken sind. Im ersten Jahr sollte die Bewässerung jedoch noch intensiver erfolgen, bis sich lange Wurzeln ausgebildet haben, die später auch aus der Tiefe Feuchtigkeit herausziehen.
Um das Wachstum der Bodendeckerrosen zu verbessern und die allgemeine Blühfreudigkeit zu unterstützen, sollte das Gewächs ausreichend gedüngt werden. Besonders bewährt haben sich in diesem Zusammenhang spezieller Langzeitdünger oder auch organische Dünger.
Pflege und Schneiden
Zur Pflege der Bodendeckerrosen gehört das regelmäßige Auflockern des Substrats, um eine hohe Durchlässigkeit zu gewährleisten. Darüber hinaus hat es sich als sinnvoll erwiesen, in die Erde zusätzlich eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Rindenprodukten in das Substrat einzuarbeiten; diese Schicht sollte eine Dicke von etwa 3cm aufweisen. Auf diese Weise bleibt die Erde stets locker, feucht und auch leicht porös. Wichtig: Rindenmulch bindet Stickstoff, von dem Bodendeckerrosen jedoch viel benötigen; aus diesem Grund müssen unter die Mulchschicht zusätzlich noch Hornspäne eingearbeitet werden.
Während der Sommermonate gehört zur regelmäßigen Rosenpflege vor allem das laufende Herausschneiden von Verwelktem. Zu diesem Zweck nimmt man die verblühten Blüten samt zwei darunter liegender voll entwickelter Laubblätter weg. Auf diese Weise wird die Neubildung von Knospen gefördert. Auch Wildtriebe müssen zwischendurch immer wieder entfernt werden. Zudem gehört ein gezielter Rückschnitt zu den regelmäßigen Pflegemaßnahmen, die bei bodendeckenden Rosen durchgeführt werden muss. Das Schneiden bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
- Anregen eines lockeren Wuchses
- Ausbildung eines reichen Blütenflors
- Verminderung des Krankheitsrisikos
- dekorative Aspekte
Die beste Jahreszeit für den Rückschnitt der Bodendeckerrose stellt das Frühjahr dar. Für die Schneidemaßnahmen dürfen ausschließlich scharfe, speziell für diesen Zweck geeignete Scheren zum Einsatz kommen. Der Rückschnitt selbst erfolgt grundsätzlich stets 5mm über einer nach außen wachsenden Knospe, etwas schräg abfallend zur gegenüberliegenden Seite hin.
Während des Rückschnitts werden sowohl abgestorbene Triebe als auch nach innen wachsendes Holz eingekürzt; auch Wildtriebe nimmt man heraus sowie störende oder sehr sperrige Zweige. Ein radikaler Rückschnitt hingegen erfolgt im Abstand von vier Jahren; dann wird das Gewächs auf 10-20cm eingekürzt. Einige Sorten wachsen allerdings schöner, wenn man sie jährlich schneidet. Hierzu gehören beispielsweise “Snow Ballet”, “Swany” oder “The Fairy”.
Überwintern
Bodendeckerrosen benötigen wie alle Rosen einen geeigneten Winterschutz, da sie mit niedrigen Temperaturen nur schlecht zurechtkommen. Besonders empfindlich zeigt sich in diesem Zusammenhang die Veredlungsstelle des Gewächses. Um einen optimalen Schutz zu gewährleisten, häufelt man im Spätherbst die Rosen etwa 20cm hoch mit Rindenmulch, reifem Kompost oder einfach lockerer Erde an. Eine zusätzliche Kältebarriere verschafft locker um die Sträucher gestecktes Fichtenreisig. In der zweiten Märzhälfte häufelt man den Winterschutz dann wieder ab und entfernt auch das Reisig.
Pflanzen und Vermehren
Grundsätzlich stehen unterschiedliche Vermehrungsmethoden zur Verfügung:
- durch Okulation auf Wildrosenunterlage
- durch weiche Stecklinge
- mit Hilfe von Absenkern
Rosen, die Hagebutten bilden, lassen sich auch aus Samen ziehen. Bei einigen Wildrosenvarianten kann man zusätzlich Ausläufer für die Vermehrung nutzen. Bei der Bepflanzung der Bodendeckerrosen sind bereits beim Kauf verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Bei der Wahl sollte man sein Augenmerk vor allem auf die Robustheit und Gesundheit der Sträucher richten; in Deutschland werden besonders widerstandsfähige, robuste und schöne Exemplare als ADR-Rose gekennzeichnet (ADR=AllgemeineDeutsche Rosenreinheitsprüfung). Rosen, die der Güteklasse A angehören, verfügen zusätzlich über ein besonders gut ausgebildetes Wurzelwerk und mindestens drei kräftige Triebe.
Zum Einpflanzen der Bodendeckerrosen eignet sich am besten die Zeit zwischen Oktober und November. Allerdings ist auch eine Frühjahrspflanzung von Mitte März bis Mai möglich und in rauen Lagen sogar von Vorteil. Vor der Pflanzung lockert man den Boden an dem gewünschten Standort gründlich auf, bei Bedarf erfolgt noch die Aufbesserung des Substrats. Anschließend kann dann das Pflanzenloch ausgehoben werden, das ausreichend groß sein muss: Rings um den Wurzelballen muss noch etwa eine Handbreit Platz sein. Den Aushub versetzt man mit etwa einem Drittel Rosenerde oder Kompost, anschließend gibt man eine Handvoll Hornspäne in das Pflanzenloch. Je nach verwendeter Ware müssen beim Einpflanzen unterschiedliche Aspekte berücksichtigt werden:
- Wurzelnackte Ware legt man vor der Bepflanzung bis 24 Stunden in ein Wasserbad
- Containerware wird direkt eingesetzt
- Einen Pflanzenschnitt erhalten ausschließlich wurzelnackte Bodendeckerrosen.
Nach dem Auflockern der Wurzeln kann man die Bodendeckerrosen in das Pflanzenloch einsetzen. Die Veredlungsstelle muss sich anschließend etwa 5cm unter der Erdoberfläche befinden. Bodendeckerrosen werden je nach Wuchsform und -stärke mit einem Abstand von 40 bis 100cm gepflanzt. Nach dem Einsetzen der Gewächse verteilt man den Aushub gleichmäßig um den Wurzelballen und tritt das Substrat behutsam fest. Dabei entsteht eine Mulde, die noch etwas vertieft wird, damit bei der Bewässerung die Feuchtigkeit zu den Wurzeln gelangt.
Krankheiten und Schädlinge
Bodendeckerrosen können von einer Vielzahl von Krankheiten befallen werden. Neben allgemeinen Erkrankungen – zum Beispiel Mehltau oder Grauschimmel – leiden Rosen vor allem auch unter speziellen Symptomen; hierzu gehört beispielsweise der Rosenrost, der sich durch gelbliche bis rötliche Flecken auf den Blattoberseiten bemerkbar macht. Auf der Unterseite der Blätter zeigen sich hingegen rötliche bis gelbliche und später auch rotbraune und dunkle Pusteln, die zu einem vorzeitigen Blattabwurf führen. Abhilfe schaffen häufiges Auslichten und das Entfernen von Falllaub sowie die Ausgabe von Pflanzenstärkungsmitteln.
Außerdem sollte eine abendliche Bewässerung sowie die Benetzung von Blättern und Blüten unterbunden werden. Starker Befall wird mit einem Fungizid behandelt. Die gleichen Maßnahmen kommen zum Einsatz, wenn das Gewächs von Sternrußtau befallen wird. Dann zeigen sich ab Mai rundliche kleine Flecken von brauner bis schwarzer Farbe, die einen strahligen Rand aufweisen. Gleichzeitig vergilben die Blätter, die zusätzlich zum vorzeitigen Abfallen neigen.
Zu den häufigsten Schädlingen, von denen Bodendeckerrosen befallen werden, gehören neben Blattläusen, Gallwespen und Nematoden auch die Rosenzikaden. Anhand des charakteristischen Schadbildes ist ein Befall gut zu erkennen:
- winzige, weißliche bis gelbliche Einstiche auf den Blättern
- blattunterseits winzige grünlich gelbe Larven oder ausgewachsene Tiere
- bei starken Saugschäden Blattbefall
- teilweise auch Schäden an den Knospen
Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehört die Förderung von Nützlingen wie Spinnen und Laubkäfer. Ist die Pflanze bereits befallen, hilft ein Rückschnitt der jungen Triebe im Herbst und notfalls ein Pyrethrumpräparat.
Sorten
Welche Sorte für die heimische Grünanlage zum Einsatz kommt, hängt von der individuellen Verwendung der Bodendeckerrose ab. Wer einen klassischen Bodendecker sucht, um eine Fläche zu bepflanzen, wählt beispielsweise die Sorte “Purple Haze”, die über besonders lange Triebe verfügt. Diese breiten sich vor allem flach aus; deshalb benötigt man pro Quadratmeter nur eine, maximal zwei Pflanzen. Diese violett bis pink blühende Rose eignet sich vor allem, wenn eine kräftige Farbgebung gewünscht ist.
Wer als Bodendecker Pastellfarben und hellere Nuancen bevorzugt, greift hingegen zu der Sorte “The Fairy”, die halb gefüllte Blüten präsentiert, niedrig buschig wächst und bis zu 50cm groß wird. Mit 70cm etwas höher wird die klassische weiße Bodendeckerrose “Apfelblüte”, die leicht duftet und niedrig-buschig wächst. Die Blüten präsentieren sich allerdings ungefüllt, weshalb die Rosen insgesamt nicht so üppig erscheinen wie andere Sorten.
Neben den klassischen niederliegenden Rosen sind unter den Bodendeckern auch Exemplare mit aufrechtem Wuchs erhältlich. Um mit diesen Sorten eine Fläche zu begrünen, sind pro Quadratmeter drei bis sechs Pflanzen notwendig. Wer hier eine besonders auffällige und leuchtende Rose sucht, greift zu der Sorte “Heidefeuer”, die bis zu 60cm hoch wird und sich besonders resistent gegenüber Pilzkrankheiten zeigt.
Steht innerhalb der heimischen Grünanlage ausschließlich ein Bereich im Halbschatten zur Verfügung, kann auch die rosa Sorte “Schöne Dortmunderin” zum Einsatz kommen, die halbgefüllte Blütenköpfe präsentiert und eine besonders intensive Farbe zeigt. Leuchtend gelb hingegen blüht die halbgefüllte Sorte “Loredo”; dieses Exemplar ist besonders gut für Hobbygärtner geeignet, die eine sehr farbbeständige Rose suchen. Wer viel Wert auf einen besonderen Rosenduft legt, sollte folgende Sorten wählen:
- Schneekönigin (weiß)
- Magic Meidiland (dunkelrosa)
- Lavender Dream (blaurosa)
Häufig gestellte Fragen
Die Rosenblätter verlieren an Substanz, so dass nur noch die Außenhaut pergamentartig zu sehen ist. Welche Ursache könnte dieser Problematik zugrunde liegen?
Hierbei handelt es sich um das klassische Schadbild von Larven der Rosenblattwespen, die einen charakteristischen Fensterfraß an den Blättern durchführen. Abhilfe verschafft das konsequente Absammeln und Vernichten der Larven; liegt ein starker Befall vor, sollten zusätzlich geeignete Insektizide zum Einsatz kommen.
Die Rosenzweige bilden nicht ausreichend verholzte Anteile aus und neigen im Winter zum Erfrieren. Welcher Pflegefehler ist für dieses Phänomen verantwortlich?
In diesem Fall kann ein falsches Düngeverhalten für die Problematik verantwortlich sein. Grundsätzlich sollte die gezielte Versorgung mit Nährstoffen bis maximal Anfang August erfolgen; andernfalls können die Zweige nicht ausreichend verholzen. Am besten eignet sich eine dreistufige Düngung; dabei verteilt man im März etwas Kompost auf dem Rosenbeet, während Ende Mai und Ende Juli jeweils ein spezieller Rosendünger zum Einsatz kommt.