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Zart duftend, in vielfältigen Farben und mit immer anderen Blütenformen – Rosen gehören zu jeder Grünanlage einfach dazu. Die Königin der Blumen, die zur Familie der Rosengewächse gehört und auf eine lange Kultivierungsgeschichte zurückblicken kann, präsentiert sich in unterschiedlichen Varianten; besonders imposant wirken Kletterrosen, die an einem Gerüst oder an der Hausmauer emporranken.
Die Kultivierung der zart duftenden Blumen, die in unterschiedlichen Farben und Variationen angeboten werden, gelingt bei richtiger Handhabung auch Anfängern. Mit etwas Geschick und Ausdauer lassen sich mit den beliebten Gewächsen unterschiedliche Gartenbereiche sehr ansprechend gestalten und verschönern.
Steckbrief
- Laub abwerfende Sträucher
- verzweigte Triebe tragen unterschiedlich ausgeprägte, oft hakenförmige Stacheln
- Rosen präsentieren unpaarig gefiederte Blätter
- markant gefärbte Blüten an den Triebenden
- Hauptblütezeit ist Juni
- Farbspektrum reicht von Weiß über Gelb und Orange bis hin zu tiefem Rot
- Einige Sorten blühen mehrfarbig
- Blüten verströmen einen häufig als angenehm empfundenen Duft
Standort und Boden
Damit Kletterrosen optimal gedeihen können, ist es wichtig, den zarten Gewächsen sowohl einen optimalen Standort als auch ein geeignetes Substrat zu bieten. In diesem Zusammenhang spielt vor allem eine ausreichende Belichtung eine besondere Rolle. Alle Kletterrosen – so wie alle Rosensorten überhaupt – gehören zu den extrem sonnenliebenden Pflanzen, die sich nur bei ausreichender Belichtung voll entfalten können. Aus diesem Grund stellt ein ausreichend sonniger Platz das wichtigste Kriterium bei der Standortwahl dar.
Kletterrosen gedeihen darüber hinaus besonders gut an luftigen Standorten, die jedoch nicht zugig sein dürfen! Die Luftbewegung ist von besonderer Bedeutung; Rosenblätter, die vom Tau oder vom Regen mit Feuchtigkeit benetzt werden, trocknen schneller ab, wenn die Luft regelmäßig zirkuliert. Auf diese Weise wird die Gefahr von Krankheiten deutlich gemindert. Kletterrosen gedeihen am besten an einer Hauswand oder Mauer; meist muss auch ein eigenes Rankgerüst aufgestellt werden, an der die Pflanze emporwächst. Die Rankhilfe wird am besten an einem Standort aufgestellt, der in südwestliche oder südöstliche Richtung liegt.
Bei der Wahl des Standortes gilt ferner die so genannte “Rosenmüdigkeit” zu bedenken; wenn zuvor an diesem Standort bereits eine Rosenart kultiviert worden ist, muss das Substrat großflächig ausgetauscht werden, am besten 50cm sowohl in der Breite als auch in der Tiefe. Andernfalls können sich die neu angepflanzten Kletterrosen nicht optimal entfalten. Außerdem sammeln sich im Laufe der Jahre Schädlinge, zum Beispiel Nematoden und Pilze, im Boden an. Diese können vor allem bei den jungen Pflanzen erhebliche Schäden verursachen. Neben dem idealen Standort spielt bei der Kultivierung von Kletterrosen auch die eingesetzte Erde eine wichtige Rolle. Optimale Wuchsbedingungen bestehen bei einem Substrat, das folgende Eigenschaften aufweist:
- hohe Durchlässigkeit
- tiefgründig
- mittelschweres Gewicht
- reich an Nährstoffen
- neutraler pH
Pflege
Zur Pflege von Kletterrosen gehört sowohl die regelmäßige Bewässerung als auch die Versorgung mit Nährstoffen. Rosen gehören zu den tief wurzelnden Pflanzen, weshalb sie nur bei anhaltender Trockenheit gewässert werden müssen. Gegossen wird grundsätzlich entweder in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend. Keinesfalls darf das Wasser direkt über die Blüten gegeben werden! Gedüngt wird im Herbst mit reichlich Kompost; zusätzlich kann im Frühjahr nochmals eine gezielte Nährstoffgabe erfolgen.
Die Triebe von Kletterrosen müssen unbedingt geführt werden, damit sie in die gewünschte Richtung wachsen. Hierbei gilt, dass eine möglichst waagerechte Ausrichtung vor allem die langen Triebe dazu bringt, mehr blütenreiche Seitentriebe auszubilden. Wer die Triebe horizontal oder schräg anbindet, kann sich über blühende Gewächse freuen, die nicht nur an den Spitzen der Triebe blühen und für ein volleres Gesamtbild sorgen. Während des Sommers müssen verwelkte Blütenteile ständig herausgeschnitten werden. Dabei nimmt man die verwelkten Blüten mitsamt einem oder zwei darunter liegenden, voll ausgebildetem Laubblatt ab.
Überwintern
Alle Kletterrosen benötigen einen Winterschutz; besonders frostempfindlich zeigt sich das zarte Gewächs an der Veredlungsstelle. Bereits im Spätherbst häufelt man deshalb etwa 15cm über der Veredlungsstelle Erde an. Alternativ eignen sich auch Kompost oder Rindenmulch. Auf diese Weise sind die Gewächse gut vor Trockenheit und Frost geschützt. Ein zusätzlicher Schutz wird mit locker um die Sträucher gestecktem Fichtenreisig erreicht, alternativ können auch dünne Stoffe oder Sackleinen zum Einsatz kommen. Frühestens in der zweiten Märzhälfte bzw. zu Beginn der Forsythienblüte kann dann mit dem Abhäufeln begonnen werden; auch das Reisig wird dann entfernt.
Schneiden
Damit die Kletterrosen über viele Jahre hinweg blühfreudig und vital bleiben, ist es wichtig, die Gewächse regelmäßig zu schneiden. Als beste Zeit hierfür bietet sich das Frühjahr an. Beim Schneiden von Kletterrosen sollten grundsätzlich folgende Aspekte beachtet werden:
- nur scharfe, für diesen Zweck geeignete Scheren verwenden
- Rückschnitt erfolgt stets etwa 5mm über einer nach außen wachsenden Knospe
- der Schnitt wird etwas schräg abfallend zur gegenüberliegenden Seite hin gesetzt
- beim Wegschnitt von Seitentrieben und Verzweigungen keine Stummel stehen lassen
Bevor die Kletterrosen geschnitten werden, sollte man Abgestorbenes entfernen; außerdem nimmt man die Langtriebe an der Basis und die Seitentriebe bis hin zur nächsten Ansatzstelle mit noch gesundem Holz ab. Schließlich dünnt man zu dicht stehende, ältere Seitentriebe etwas aus, während sehr schwache Exemplare ganz entfernt werden. Die verbleibenden Triebe schneidet man dann auf 2 bis 5 Augen zurück.
Einmal blühende Kletterrosen werden nach denselben Richtlinien geschnitten, allerdings hängt der Zeitpunkt der Schnittmaßnahmen auch davon ab, ob man sich noch an den Hagebutten erfreuen möchte; dann gilt der Frühjahrstermin. Andernfalls wird die Rose direkt nach der Blüte im Sommer geschnitten, wobei Verwelktes entfernt wird.
Pflanzen und Vermehren
Für die Pflanzung von Kletterrosen sollten vor allem auf qualitativ hochwertige Ware geachtet werden. Pflanzen der Güteklasse A weisen ein gut ausgebildetes Wurzelwerk und mindestens drei kräftige Triebe auf. In Deutschland wird außerdem die “Allgemeine Deutsche Rosenneuheitsprüfung” vorgenommen; wer ADR-Rosen erwirbt, kann sicher sein, dass es sich um besonders schöne, gesunde und robuste Pflanzen handelt.
Als beste Pflanzenzeit für die Kletterrosen präsentiert sich der Oktober und November. Bevor die Rosen eingesetzt werden könne, ist eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens notwendig; das Substrat wird tiefgründig gelockert und eventuell aufgebessert. Wurzelnackte Ware stellt man mit den Wurzeln über eine Nacht in einen mit Wasser gefüllten Eimer oder badet sie vollständig. Zusätzlich muss auch ein Pflanzenschnitt vorgenommen werden.
Containerware hingegen kann ohne weitere Vorbereitung in die Erde eingesetzt werden. Das Pflanzenloch wird hierfür etwa 30cm bis 40cm tief ausgehoben; zu Beginn stehen die Rosen am besten etwas tiefer in der Grube, damit sie beim Auffüllen der Erde leicht herausgezogen werden können. Dann füllt das Substrat die Zwischenräume optimal aus. Man drückt die Erde anschließend fest an und führt den Rosen eine gründliche Bewässerung zu.
Die Vermehrung der Kletterrose kann mit Hilfe unterschiedlicher Methoden erfolgen:
- durch weiche Stecklinge
- mit Hilfe von Absenkern
- Sorten durch Okulation auf Wildrosenunteralge veredeln
Krankheiten und Schädlinge
Zu den häufigen Krankheiten von Kletterrosen gehört der Rosenrost, der durch rötliche Flecken auf den Blattoberseiten sichtbar wird. Bei häufigem Befall helfen spezielle Fungizide, vorbeugend kann auch eine optimale Pflege wirken; hierzu gehören vor allem regelmäßiges Schneiden, das Entfernen von Falllaub im Herbst oder das Ausgeben von Pflanzenstärkungsmitteln im Frühjahr.
Zu den klassischen Rosenschädlingen gehört der Rosentriebbohrer; bei Befall zeigen die Pflanzen welkende, verdorrende Triebe. Schneidet man diese auf, kommen Larven zum Vorschein. Abhilfe schafft ein Rückschnitt der befallenen Triebe bis ins gesunde Holz.
Sorten
Kletterrosen können mit Hilfe unterschiedlicher Kriterien voneinander unterschieden werden:
- nach der Farbe
- nach dem Blührhythmus
- nach der Wuchsform
Zu den beliebtesten Sorten gehört die “Aloha”, die über stark gefüllte, apricotfarbene Blüten in nostalgischem Stil verfügt und deshalb vor allem für eine romantische Laube gut geeignet ist. Die angenehm duftende Sorte wird bis zu 250cm groß und erreicht ihre üppige Hauptblüte gegen Ende Juni; der zweite Flor im Oktober ist jedoch nur noch gering ausgeprägt.
Ebenfalls über eine starke Füllung verfügt die Sorte “Amadeus”, die insbesondere im Juni blutrote Blüten ausbildet. Die Blütenpracht geht nur allmählich zurück, so dass noch bis zu Beginn des Frostes einzelne Blüten erscheinen. Auffallend sind auch die grünen, glänzenden Blätter des bis zu 200cm Höhe erreichenden Gewächses. Die Rosen sind gut geeignet für Hobbygärtner, die eine klassisch rote Kletterrose wünschen und gleichzeitig auf einen Duft verzichten können, denn diese Variante sondert kein Aroma ab. Bei der Pflege ist Behutsamkeit geboten, da die Blüten insbesondere bei feuchtem Wetter zum Verkleben neigen.
Ohne Duft präsentieren sich auch die Rosen der Sorte “Amaretto”, die erst im Juli ihre reiche Blüte zeigt und bereits im September beim zweiten Blütenflor nur noch wenig Blühfreude zeigt. Die hellrosa bis cremefarbenen Blüten des Gewächses, die allgemein keinen Duft verströmen, zeigen eine gute Selbstreinigung; das regelmäßige Abnehmen von verwelkten Blüten erledigt die Pflanze selbstständig weshalb diese Kletterrose vor allem für Hobbygärtner mit wenig Zeit geeignet ist.
Wer bei seinen Kletterrosen viel Wert auf einen ausgeprägten Duft legt, greift zu der Sorte “Golden Gate”, die durch ihre halbgefüllten goldgelben Blüten beeindruckt. Allerdings zeigt sich der Blütenflor, der seinen Höhepunkt Mitte Juni erreicht, nicht ganz so üppig wie bei anderen Sorten; auch das Laub, das sich matt und glanzlose präsentiert, wirkt eher unscheinbar. Allerdings ist auch bei dieser Sorte eine sehr starke Selbstreinigung zu beobachten. Darüber hinaus zeigt sich die Variante sehr robust gegenüber Blattkrankheiten.
Auch die Sorte “Rosanna” präsentiert einen stark ausgeprägten Duft, der leicht an eine klassische Wildrose erinnert. Die lachsfarbenen, stark gefüllten Rosen mit ihren auffallend großen einzeln stehenden Blüten bilden einen eher lockeren Flor aus, der bereits Anfang Juli seinen Höhepunkt erreicht. Die zweite Blühphase setzt dann im September ein, bleibt jedoch insgesamt nur schwach ausgeprägt. Der Rosenstrauch erreicht eine Höhe von insgesamt 250cm und bildet trotz der relativ starken Blütenfüllung zusätzlich Hagebutten aus.
Nur zart duftend zeigt sich die Sorte “Kir Royal” die vor allem wegen ihrer auffälligen und dekorativen rötlichen Sprenkelung innerhalb rosafarbener Blüten bei vielen Hobbygärtnern beliebt ist. Diese Sorte erweist sich als besondere winterhart und widerstandsfähig gegenüber Blattkrankheiten. Die Rose kann eine Gesamthöhe von bis zu drei Metern erreichen.
Häufig gestellte Fragen
Die Blätter der Rose wirken sehr hell, wie ausgebleicht. Welche Ursache kann hier zugrunde liegen?
Bei einer Aufhellung der Blätter handelt es sich häufig um eine Chlorose, die durch Eisenmangel der Pflanze hervorgerufen wird. Diese Erkrankung wird durch einen mangelhaften Boden verbessert, der beispielsweise zu viel Kalk enthält, sehr stark verdichtet oder dauerfeucht ist.
Wie unterschieden sich die häufig genannten Wuchsformen “Climber” und “Rambler” voneinander?
“Climber” verfügen über kräftige und steife aufrecht wachsende und stachelige Triebe, die teilweise sogar ohne Rankhilfe emporwachsen können. “Rambler” hingegen wachsen nicht ohne eine zusätzliche Stütze; die Rosen dieser Wuchsform präsentieren biegsame, dünne Triebe.