Rosmarin ist ein beliebtes Küchenkraut aus dem Mittelmeerraum. Hierzulande ist es nur bedingt winterfest und nimmt bei Frost schnell Schaden. Manchmal lässt sich erfrorener Rosmarin durch einen Rückschnitt noch retten.
Ist Rosmarin winterhart?
Rosmarin (Salvia rosmarinus) verträgt zwar Kälte und auch einige Minusgrade, ist aber in unseren Breiten nicht winterhart, wenn es um wirklich tiefe Temperaturen geht. Bei Temperaturen unter -10 Grad Celsius erfriert die Pflanze. Mit Winterschutz kann sie es im Freien in milden Wintern schaffen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Pflanze dann zwar nicht erfriert, aber vertrocknet. Insbesondere dann, wenn der Boden gefriert. Da Rosmarin immergrün ist, betreibt er auch im Winter Photosynthese und benötigt ausreichend Wasser.
Frostschäden am Rosmarin
Erfrorenen Rosmarin erkennt man zu allererst an den Nadeln. Sie werden dunkel und hängen herab. Vertrocknete Nadeln deuten eher auf Wurzelschäden durch zu viel Nässe oder Trockenheit hin. Ist die ganze Pflanze erfroren, gehen die Schäden bis weit in den verholzten Teil hinein und sind für das bloße Auge nur daran zu erkennen, dass die gesamte Pflanze kümmert. Die Nadeln werden zudem weich.
Erfrorenen Rosmarin schneiden
Wenn nur einzelne Teile des Küchenkrautes erfroren sind, hilft in der Regel nur ein Rückschnitt. Dabei ist zu beachten, dass dies nur gilt, wenn die Wurzeln der Pflanze noch in Ordnung sind.
- Holen Sie den Rosmarin ins Haus. Er sollte keinem Frost mehr ausgesetzt sein. Bei ausgepflanztem Rosmarin gilt, den Winterschutz so gut es geht zu verstärken.
- Warten Sie, bis die Nadeln wieder aufgetaut sind und die Pflanze sich etwas erwärmt hat. Noch besser ist es, einige Tage abzuwarten, da dann die Schäden an der Pflanze besser zu beurteilen sind.
- Schneiden Sie mit einer scharfen Gartenschere die offensichtlich erfrorenen Triebe zurück. Dabei ist zu beachten, dass nur dann bis in den verholzten Teil der Pflanze geschnitten wird, wenn es unbedingt notwendig ist.
- Aus den verholzten Teilen des Rosmarins werden kaum bis gar keine neuen Triebe entstehen. Nur an den jungen, noch grünen Zweigen kommt es zum Neuaustrieb, sofern die Pflanze vital ist.
Vorbeugung und richtige Überwinterung
Damit es erst gar nicht zu Frostschäden kommt, ist die richtige Pflege und Überwinterung für die Pflanze wichtig.
- bei Rückschnitt und Ernte genug stehen lassen
- nicht bis in den verholzten Teil der Pflanze schneiden
- im Herbst nur noch wenig ernten
- wenig gießen, nicht düngen
- Pflanzen in Töpfen ins Haus holen
- kühl und nicht zu dunkel überwintern
- trocken halten, aber nicht austrocknen lassen
- draußen Wurzelbereich dick mit Laub und Reisig mulchen
- oberen Bereich der Pflanze mit Jute umwickeln
Häufig gestellte Fragen
Ja, die gibt es. Sie sollen auch kalte Winter in unseren Breiten überstehen und bis minus 20 Grad winterhart sein. Dazu gehören zum Beispiel die Sorten „Blue Winter“ und „Veitshöchheimer Rosmarin“.
Rosmarin mag es trocken. Im Winter darf es jedoch nicht zu trocken sein, sonst vertrocknet die Pflanze. Deshalb ist ein geschützter Standort, der im Winter weder zu viel Sonne noch zu viel Nässe abbekommt, am besten geeignet. Auch vor zu viel Wind und Kahlfrösten sollte die Pflanze geschützt werden.
Es ist auch im Winter möglich, einzelne kleine Zweige des Rosmarins zu ernten. Es sollte jedoch nicht zu viel abgeschnitten werden, da in der kalten Jahreszeit nicht viele neue Triebe gebildet werden.