Horndünger sind natürliche Stickstoffdünger, die aus den Rinderhörnern bzw. -klauen gewonnen werden. Sowohl Hornmehl als auch Hornspäne eignen sich hervorragend zum Düngen von Rasen und unterscheiden sich dabei lediglich in der Wirkungsdauer.
Was sind Horndünger?
Horndünger, wozu neben Hornmehl und Hornspänen auch Horngrieß gezählt wird, sind hervorragende natürliche Stickstofflieferanten, die fast vollständig im Boden abgebaut und den Pflanzen zur Verfügung gestellt werden. Das Material wird aus Hörnern und Klauen von Rindern gewonnen, die bei der Schlachtung anfallen. In Deutschland erhältlicher Horndünger stammt fast ausschließlich aus Südamerika, da den Kälbern hierzulande zwecks Vermeidung von Verletzungen meist die Hörner entfernt werden. Die unterschiedlichen Horndünger unterscheiden sich lediglich in ihrem Mahlgrad:
- Hornmehl: sehr fein gemahlen, Körner unter einem Millimeter Größe
- Hornspäne: gröbere Chips von bis zu fünf Millimetern Größe
- Horngrieß: Korngröße zwischen einem und fünf Millimetern
Inhaltsstoffe
Hinsichtlich der Inhaltsstoffe unterscheiden sich die verschiedenen Horndünger nicht. Alle enthalten sie zwischen 12 und 15 Prozent reinen Stickstoff, der Anteil an weiteren Nährstoffen liegt hingegen bei weniger als einem Prozent und ist daher zu vernachlässigen. Stickstoff ist wichtig fürs Pflanzenwachstum und sorgt dafür, dass die Gräser schnell und kräftig wachsen. Daher eignen sich alle Horndünger sehr gut als Rasendünger, da sie das Gräserwachstum ankurbeln. So haben auch Moos und Unkräuter keine Chance.
Welcher Horndünger ist besser?
Je feiner der Horndünger zerkleinert ist, desto schneller wird er im Boden zersetzt und stehen die enthaltenen Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung. Als Langzeitdünger eignen sich daher Hornspäne, die im Frühjahr ausgebracht werden. Für die schnelle Nährstoffversorgung – etwa wenn der Rasen nicht wie gewünscht wächst bzw. sich ein Stickstoffmangel zeigt – eignet sich hingegen Hornmehl besser. Ergo eignen sich alle Horndünger gleichermaßen als Rasendünger, nur ihr jeweiliger Einsatzzweck ist ein anderer.
Vorteile (und Nachteile) für den Rasen
Den Rasen mit Hornmehl oder Hornspänen zu düngen, bringt viele Vorteile, jedoch auch ein paar Nachteile mit sich. Wir stellen beides hier tabellarisch gegenüber:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
– natürliches, ökologisches, rückstandsfrei abbaubares Düngemittel – ungiftig für Menschen, Tiere und Pflanzen – fördert gesundes Bodenleben und damit gesunden Boden – keine Überdüngung möglich – kein Verbrennen der Rasenfläche möglich – sowohl als Langzeit- (Späne) als auch Kurzzeitdünger (Mehl) verwendbar | – Haltung von Rindern klima- und umweltschädigend – aus Schlachtabfällen gewonnen – Einarbeitung in Boden nötig – Wirkstoffabgabe abhängig von Bodenzusammensetzung – riecht, wie alle ökologischen Düngemittel, etwas streng |
Rasen mit Horndünger düngen
Um Ihren Rasen zu düngen, können Sie alle Horndünger wie folgt verwenden:
- Hornspäne: als Langzeitdünger im Herbst oder zeitigen Frühjahr einbringen, geben Nährstoffe kontinuierlich über Zeitraum von ca. einem Jahr ab
- Hornmehl: Verwendung bei Bedarf, bei alleiniger Düngung alle drei Monate ausbringen, gibt alle Nährstoffe innerhalb weniger Tage frei
Pro Quadratmeter Rasenfläche sollten Sie ca. 50 Gramm Horndünger – ganz gleich, in welcher Form – einplanen. Sie können das Material auch in Wasser auflösen und als Flüssigdünger über der Rasenfläche ausbringen. So ersparen Sie sich das mühsame Einarbeiten des Düngers in den Boden, denn Horn sollte nicht an der Oberfläche verbleiben. Hier können die Mikroorganismen das Material nicht so gut verarbeiten, weshalb die Nährstofffreisetzung sehr viel länger dauert. Für die Herstellung eines Flüssigdüngers eignet sich vor allem feines Mehl. Vor der Düngung sollte der Rasen kurz gemäht, belüftet und vertikutiert sein. Beim Düngen mit Spänen können Sie diese Arbeitsschritte hingegen miteinander verbinden.
Häufig gestellte Fragen
Mögliche Alternativen für die Rasendüngung mit Horndüngern sind beispielsweise Brennnesseljauche oder Kompost. Brennnesseljauche ist ein prima Stickstofflieferant, wirkt allerdings nur kurzzeitig. Deshalb müssten Sie zwischen März und Oktober etwa alle zwei Wochen nachdüngen. Kompost hingegen ist ein Mehrkomponentendünger und hat einen geringeren Stickstoffanteil als Horn. Auch Schafwollpellets eignen sich gut, sie können in puncto Stickstoffgehalt sogar mit den Horndüngern mithalten.
Solange Sie den Horndünger trocken und kühl lagern, ist er praktisch unbegrenzt haltbar. Nur wenn das Material feucht wird, verklumpt es und setzt zudem den enthaltenen Stickstoff frei. Daher ist feuchter Horndünger als Rasendünger unbrauchbar, weil er kaum noch verwertbare Nährstoffe enthält.