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Ein gepflegter Rasen ist ein Schmuckstück in jedem Garten. Treten jedoch braune und kahle Stellen auf, ist das ärgerlich und ein unschöner Anblick. Nicht immer ist falsche Pflege schuld, manchmal war der Winter zu kalt, oder es gab Krankheiten und Schädlinge. Dann ist es dringend notwendig, die beschädigten Stellen schnell auszubessern. Hier geben wir Ihnen hilfreiche Tipps an die Hand, um einen dauerhaft schönen Rasen Ihr Eigen zu nennen.
Vermeidung von kahlen und braunen Stellen
- Schneiden Sie das Gras regelmäßig, aber nicht zu kurz
- Beseitigen Sie Moos und Unkräuter, um kahle Stellen zu erkennen und zu reparieren
- Sorgen Sie für gute Belüftung durch Vertikutieren
- Düngen Sie ein bis zweimal jährlich mit einem guten Rasendünger
- Wässern Sie in längeren Trockenperioden regelmäßig am Abend
- Niemals tagsüber in der Sonne gießen, um Brandschäden zu vermeiden
- Schnittgut besser sofort entfernen, sonst bildet sich Rasenfilz
- Benutzen Sie nur hochwertiges Saatgut
- Säen Sie nach einem harten und nassen Winter die ganze Fläche nach
- Beseitigen Sie braune und kahle Flecken sofort
- Vermeiden Sie Befall durch Schädlinge oder Krankheiten
Substrat und Boden
Dichter, grüner Rasen kann sich nur entwickeln, wenn auch der Boden stimmt. Durchlässiger, tiefgründiger Humusboden ist die optimale Wahl. Fester Lehmboden ist nicht empfehlenswert, er verdichtet sich zu stark und bietet keinen optimalen Nährboden für die Pflanzen. Hier kann die Zugabe von Sand oder Kies helfen. Nur so können sich die Wurzeln auch in der Tiefe gut entwickeln, sind bei Trockenheit nicht sehr empfindlich und überstehen auch einen harten Winter ohne Schäden. Trotz guter Voraussetzungen können immer wieder mal kahle und braune Stellen entstehen. Sei es, dass für längere Zeit etwas auf dem Rasen gestanden hat, sei es, dass durch Wetterstress, ungenügende oder überhöhte Nahrungszufuhr, Wassermangel oder Feuchtigkeitsüberschuss Schäden zustande gekommen sind. Auch ein zu kurzer Schnitt kann zu unschönen Flecken im ansonsten gepflegten Grün führen.
Die richtige Vorbereitung
Meist wird man im Frühjahr feststellen, dass der Rasen im Winter in Mitleidenschaft gezogen wurde. Besonders bei größeren Rasenflächen sind beschädigte Stellen sehr augenfällig. In solchen Fällen muss nicht gleich der ganze Rasen neu angelegt werden, man kann die betreffenden Stellen recht gut reparieren. Damit sollte man gleich beim ersten Rasenschnitt im Jahr beginnen.
Zunächst werden mögliche Überbleibsel aus dem Winter entfernt. Abgestorbenes Laub, kleine Äste und ähnliches sollten verschwinden. Dann erfolgt der erste Rasenschnitt, das Gras sollte noch 3 bis 5 cm Höhe haben, um für die weitere Bearbeitung vorbereitet zu sein. Eine dichte, grüne Rasenfläche braucht im Frühling die Bearbeitung durch den Vertikutierer, er entfernt Moos und Unkraut und lockert den Boden etwas auf. Dabei dürfen die Messer jedoch keinesfalls die Wurzeln der gesunden Rasenpflanzen beschädigen. Eine genaue Einstellung ist also wichtig. Kleine beschädigte Rasenflächen lassen sich gut mit einem Handvertikutierer bearbeiten, größere Flächen können elektrisch behandelt werden. Beim Vertikutieren zeigen sich dann die beschädigten kahlen Stellen recht deutlich. Sind noch trockene Pflanzen vorhanden, sollten diese radikal entfernt werden. Die braunen und kahlen Stellen müssen unbedingt frei von Überresten, gleich welcher Art, sein.
- Nehmen Sie die Arbeiten an einem trockenen Tag vor
- Es darf kein Wasser auf dem Gras sein oder gar auf dem Boden stehen
- Kleine kahle Stellen können auch mit einem Rechen bearbeitet werden
- Achten Sie darauf, dass die obere Erdschicht gut aufgelockert ist
- Falls der Boden zu fest ist, etwas frische Erde dünn aufschütten
- Wenn Erde aufgefüllt werden muss, eignet sich handelsübliche Blumenerde
Großzügig reparieren
Nach dem Vertikutieren sieht häufig der ganze Rasen etwas kümmerlich aus. Gesunde Rasenpflanzen entwickeln sich jedoch sofort mit Beginn der Vegetationsphase wieder gut weiter und breiten sich aus. Die kahlen, braunen Stellen jedoch benötigen etwas mehr Aufmerksamkeit. Bessern Sie die beschädigten Flecken großzügig aus. Entfernen Sie abgestorbene Pflanzen, es dürfen keine Reste von kahlen und abgestorbenen Pflanzen zurückbleiben.
In die lockere Erdschicht der beschädigten Stellen arbeiten Sie nun vorsichtig frisches Saatgut ein. Dazu streuen Sie den Samen gleichmäßig auf die Erde und bedecken ihn mittels eines Rechens ganz leicht mit der Erde. Wenn einige Samen offen liegen bleiben, ist das nicht schlimm. Rasensamen sind Lichtkeimer, sie dürfen niemals komplett und dicht mit Erde bedeckt sein. Für größere Flächen lohnt es sich unter Umständen, einen Streuwagen auszuleihen. Viele Fachhändler oder Baumärkte bieten einen solchen Service an.
Nach der Aussaat heißt es, die Erde mit dem Samen wieder anzudrücken. Für kleine Flächen reicht ein Ziegelstein oder ein ähnliches schweres Gewicht. Für große Flächen ist eine Walze, die innen mit Wasser gefüllt wird, die richtige Methode. Auch in diesem Fall lässt sich das Werkzeug häufig ausleihen. Die leichte Abdeckung mit Erde sorgt dafür, dass der Samen nicht von den Vögeln gefressen wird und nach dem Keimen sofort festen Halt findet.
- Einzelne gesunde Rasenpflanzen in einer kahlen Fläche können stehenbleiben
- Benutzen Sie einen Keimbeschleuniger für schnelles Wachstum
- Säen Sie nicht zu dicht, die aufkeimenden Pflanzen nehmen sich sonst gegenseitig Platz und Nahrung weg
Gießen und Düngen
Frisch gesäter Rasen muss gewässert werden. Dabei sollten Sie behutsam sein und nicht zu viel Wasser verabreichen, es dürfen keine kleinen Seen entstehen. Ein Rasensprenger oder eine Gießkanne mit breiter Brause, um richtig zu dosieren, haben sich bewährt. So werden die Samen nicht aus dem Boden gespült. Am besten benutzen Sie kalkarmes Wasser, wenn es nicht regnet. Morgens und abends, keinesfalls während greller Sonne, wässern Sie die Fläche gleichmäßig. Nach etwa einer Woche sollte der erste Flaum des neuen Rasens zu sehen sein; jetzt sollten Sie nur noch gießen, wenn die oberste Bodenschicht austrocknet.
Auch wenn der übrige Rasen bereits die erste Düngergabe bekommen hat, sollten Sie bei den nachgebesserten Stellen damit noch warten. Frühestens vier Wochen nach dem Anwachsen sollte eine Düngergabe erfolgen. Sie ist wichtig, um die jungen Pflanzen mit Kalium, Phosphor und anderen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Kräftiger Rasen kann sich gut gegen Unkräuter wehren, es breitet sich kaum aus, weil die Graswurzeln ihnen keinen Raum lassen.
- Der Handel bietet Dünger in Kombination mit Unkrautvernichter an
- Mähen Sie reparierte Rasenstellen erst nach 4 bis 6 Wochen, also bei knapp 10 cm Höhe
- Benutzen Sie zur gleichmäßigen Verteilung von Dünger einen Streuwagen
- Ausbesserungsarbeiten sollten im Frühjahr stattfinden
Alternative Methoden zum Reparieren
Wer sich nicht die Mühe machen will oder kann, jeden braunen Fleck aufwendig zu bearbeiten, kann mittlerweile zu Alternativen greifen. Der Fachhandel bietet für kleine Reparaturen sogenannte Rasenpflaster an. Dabei handelt es sich zu einem um ein Granulat, das auf allen Böden genutzt werden kann. Es wird ganz einfach auf den mit dem Vertikutierer vorbereiteten Boden aufgestreut und wie üblich gewässert. Das Granulat enthält Rasensamen, ein spezielles Keimsubstrat und eine erste Düngergabe.
Die andere Möglichkeit ist das Rasenpad, also ein Pflaster im wörtlichen Sinne. Es wird ganz einfach in den Boden eingesetzt und gewässert. Die bereits vorbereiteten Stücke mit Samen, Dünger und Keimsubstrat wachsen recht schnell an, es besteht nicht die Gefahr von zu viel oder zu wenig Samen, alle Pads sind optimal vorbereitet und sollten schon nach wenigen Tagen keimen. Auch hier ist eine gleichmäßige Bewässerung unabdingbar.
Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, der frisch gekeimte Rasen sollte die Gelegenheit erhalten, zunächst richtig anzuwachsen und kräftig zu werden, bevor er der üblichen Benutzung unterliegt.
Wer nicht warten will und seinen Rasen sofort wieder benutzen möchte, kann zu einer weiteren Alternative Zuflucht nehmen, dem Rollrasen. Er ist nicht ganz billig, denn es handelt sich um fertig gewachsenen, gut durchwurzelten Rasen, der von seiner Fläche abgeschält und auf die gewünschten Stellen aufgelegt wird. Auch er wird bewässert und wächst schnell an, braucht jedoch keine Wartezeit und kann schon nach zwei bis drei Tagen benutzt werden. Rollrasen wird häufig zur Anlage komplett neuer Rasenflächen benutzt, lässt sich jedoch auch zur Reparatur einsetzen.
- Rasenpflaster ist bereits in optimaler Mischung vorbereitet, es lässt sich einfach aufbringen und macht zusätzliches Düngen überflüssig
- Rasenpads lassen sich sehr einfach in die beschädigten Stellen einfügen
- bei beiden Methoden besteht keine Gefahr, dass Vögel den Samen als Futterersatz entfernen
Krankheiten und Schädlinge
Neben Wetterstress und falscher oder zu viel Pflege kann der Rasen seine Verfärbungen auch durch Krankheiten erhalten. Kreisförmige Verfärbungen, die schleichend voranschreiten, deuten auf Pilzerkrankungen hin, es sind sogenannte Hexenringe. Dabei handelt es sich um ein wasserundurchdringliches Geflecht im Boden. Dieses Geflecht verhindert nach und nach die Wasseraufnahme bei den Rasenwurzeln, die schließlich absterben. In diesen Fällen ist es wichtig, den Boden aufzubrechen, also mit einer Grabegabel Löcher einstechen und sie gut wässern. Diese Pilzerkrankungen können durch nicht entferntes organisches Material, also Rasenfilz und ähnliches entstehen.
Ein weiteres lästiges Übel sind Maulwürfe. Sie graben ihre Gänge in weit verzweigten Labyrinthen unter Ihrem Rasen, die oben sichtbaren Löcher sind dabei nur die Ausgänge. Maulwürfe können die Rasenwurzeln beschädigen, so dass auch dadurch kahle Stellen entstehen. Da Maulwürfe unter Naturschutz stehen, dürfen sie nur vertrieben werden. Das geht durch Maulwurf-Schreck oder die Anpflanzung bestimmter Pflanzen wie Kaiserkrone oder Lilien. Lärm und auch Duftstoffe wirken ebenfalls abschreckend.
Der größte Feind des Rasens aber ist wohl das Moos. Es nimmt den Pflanzen Licht und Nährstoffe und deutet häufig auf falsche Pflege hin. In diesen Fällen muss das Moos unbedingt entfernt werden, außerdem sind regelmäßige Düngergaben nach Vorschrift erforderlich. Sinnvoll ist es auch, bei Auftreten von Moos im Sommer die Bodenbeschaffenheit zu prüfen. Moos nach einem langen Winter hingegen ist nicht ungewöhnlich und wird beim Vertikutieren entfernt.
Die Larven der Junikäfer schädigen den Rasen ebenfalls bis zur Zerstörung und Bildung großer kahler Stellen. Bei diesem Befall sind auch die Wurzeln irreparabel geschädigt. Hier hilft nur großflächiges Bearbeiten und Neuaussaat.
- Düngen Sie nicht zu viel, Überdüngung sorgt für Schäden an der Rasenfläche
- Achten Sie darauf, richtig zu vertikutieren, so wird für die richtige Belüftung gesorgt
- Mähen Sie regelmäßig, so kann sich der Rasen gut verzweigen und wird dicht
Häufig gestellte Fragen
Wie oft sollte der Rasen geschnitten werden?
Einmal pro Woche ist normalerweise ausreichend, bei guten Wetterbedingungen und schnellem Wachstum kann auch häufigeres Mähen nötig sein.
Wie hoch darf der Rasen wachsen?
Sonnige Flächen sollten 4 bis 5 cm haben, schattige Lagen dürfen auch etwas länger sein. Durch den regelmäßigen Schnitt werden die Pflanzen kräftiger und verzweigen sich.
Was mache ich gegen Rasenameisen?
Sie verursachen unter Umständen schwere Schäden, weil sie Erde und Sand aus dem Boden heraustragen. Da meist das Nest nicht versetzt werden kann, sollten sie mit Geruchsstoffen vertrieben werden, die im Fachhandel erhältlich sind.
Wie kann ich Hexenringe vermeiden?
Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene organische Überreste, mulchen Sie den Rasen nicht. Beim Auftreten kreisrunder Flecken ist diese Pilzerkrankung wahrscheinlich. Lüften und wässern Sie den Bereich gründlich, bei starkem Befall sollte der Boden ausgehoben werden. Achtung, die Pilzmyzel können bis zu einem Meter tief reichen.