Kräutergarten

Welche Kräuter nebeneinander zusammen passen – Pflanz-Tipps

Kräuter - welche passen nebeneinander?

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Ein Kräuterbeet findet im kleinsten Garten Platz, notfalls auch im Balkonkasten und auf dem Fensterbrett. Wer gar das Glück hat, einen ganzen Kräutergarten anlegen zu können, der kann aus den Vollen schöpfen. Die Möglichkeiten der Gestaltung sind vielfältig. Allerdings muss einiges beachtet werden. Nicht alle Kräuter mögen sich. Sie haben verschiedene Ansprüche an den Standort und das Pflanzsubstrat und auch beim Gießen gibt es Unterschiede. Welche Kräuter nebeneinander zusammenpassen und was beim Anlegen und Pflanzen dieser zu beachten ist, haben wir für Sie zusammengetragen. Lesen Sie weiter!

Aus der Gartenrat Mediathek

Welche Kräuter passen zusammen?

Kräuter müssen nach verschiedenen Kriterien zusammenpassen. So ist der Standort sehr entscheidend. Viele Kräuter benötigen so viel Sonne wie möglich. Andere dagegen mögen es lieber halbschattig. Diese Wünsche müssen berücksichtigt werden, sollen die Pflanzen gut gedeihen. Nur bei optimalem Standort können sich das Aroma und die ätherischen Öle der Kräuter richtig entwickeln und entfalten.

Außerdem fördern sich manche Pflanzen, z.B. in dem ihr Duft Schädlinge von Nachbarpflanzen fernhält oder die Pflanze fördernde Substanzen über die Wurzeln abgibt. Sie ergänzen sich also auf das Beste. Besonders gut ist, wenn solche abgesonderten Substanzen Bakterien und Pilze abtöten. Das ist wirklich förderlich, für alle ringsum.

Wenn Kräuter nicht zusammenpassen

MinzeZum einen gedeihen Kräuter mit unterschiedlichen Ansprüchen nicht gut und bringen keine Erträge. Es werden nur die Ansprüche einer oder weniger Pflanzen erfüllt. Die wachsen ganz gut, wenn die anderen Kräuter nicht durch irgendetwas dieses Wachstum hemmen. Es ist immer besser, die Ansprüche zu kennen und weitestgehend zu erfüllen, sei es der Standort oder der Pflanzerde nach oder auch der Größen der Pflanzen. Es kann nämlich sein, dass ein Kraut sich breit macht und seine Nachbarn, die nicht so starkwüchsig sind, einfach überwuchert.
Wenn Kräuter nicht zusammenpassen

  • Hemmen sie sich gegenseitig im Wachstum
  • Einige Kräuter dominieren und unterdrücken andere
  • Die unterschiedlichen Nährstoffwünsche laugen den Boden aus.

Kräuter-Liste

Kräuter für ein Sonnenbeet

Kräuter für ein Sonnenbeet stammen meist aus dem Mittelmeerraum. Basilikum, Rosmarin, Oregano, Salbei, Thymian & Co. gehören zur südländischen Küche einfach dazu. Sie gedeihen nur an sonnenverwöhnten Plätzen. Alles in allem kommen diese Pflanzen ohne große Pflege aus, zumindest, sobald sie richtig angewachsen sind. Man muss sie kaum gießen und düngen und sie benötigen maximal etwas Winterschutz.

  • Geeignet für Gefäße und Beete, besonders gut Hochbeete
  • Bei der Auswahl auf Winterhärte achten. Es gibt Sorten, die sind widerstandsfähiger gegen Frost als andere.
  • Im Notfall hilft ein Winterschutz, z.B. eine Schicht Laub und Reisig.
  • Vertragen keine Staunässe
  • Mögen keinen zu nährstoffreichen Boden
  • Am besten ist durchlässiges, mageres und kieshaltiges Substrat.
  • Wichtig ist ein guter Wasserabzug.
  • Zu den Sonnenanbetern zählen: Basilikum, Oregano, Thymian, Salbei, Lavendel, Ringelblumen, Borretsch, Heiligenkraut, Currykraut, Estragon, Majoran, Bohnenkraut, Kerbel, Weinraute, Rosmarin…

Kräuter für ein Halbschattenbeet

LiebstöckelGanz im Schatten wird es mit den Kräutern nichts. Einige Stunden Sonne müssen schon sein. Ein halbschattiges Beet ist gut möglich. Salat- und Teekräuter mögen die Sonne gar nicht so sehr, zumindest nicht die knallige Mittagssonne. Petersilie, Minze und Liebstöckel wachsen im Halbschatten deutlich besser als in purer Sonne.

  • Gedeihen im lichten Schatten am besten, unter einem Baum oder Hochstamm
  • Gut geeignet ist die Ost- oder Westseite eines Hauses
  • Diese Kräuter mögen einen humosen Boden und sollten jährlich mit Kompost gedüngt werden.
  • Wichtig ist eine gute Wasserversorgung.
  • Im Hochsommer muss regelmäßig gegossen werden.
  • Bei einigen Kräutern darf die Erde nicht ganz austrocknen (Brunnenkresse und Wasabi).
  • Aufpassen, einige Kräuter samen aus und verbreiten sich, allen voran Beinwell.
  • Zu den Kräutern für Halbschatten gehören: Schnittlauch, Brunnenkresse, Gartenkresse, Blutampfer, Sauer-Ampfer, Minze, Liebstöckel, Wasabi, Zitronenmelisse, Knoblauchranke, Pimpernelle, Beinwell, Rote Japanpetersilie (tolle Farbe)…

Tipp: Zitronenmelisse fördert fast alle ihrer Nachbarkräuter.

Kräuter für ein Schattenbeet

Für völligen Schatten sind nur wenige Kräuter geeignet, eigentlich nur Bärlauch und Waldmeister. Beide Pflanzen neigen leider dazu, sich unheimlich auszubreiten. Wer das nicht möchte und den Bestand überschaubar halten mag, muss gleich beim Pflanzen eine Wurzelsperre einbauen. Ansonsten brauchen die anderen Kräuter doch etwas Sonne. Bärlauch gedeiht gut im Schatten lichter Bäume, Waldmeister kommt auch mit Halbschatten klar.

  • Der Boden muss etwas feucht sein, darf nicht zum Austrocknen neigen
  • Ideal steht Bärlauch in der Nähe oder am Ufer eines Baches. Er liebt die Feuchtigkeit, außerdem bleibt es dort immer etwas kühler und Hitze mag er gar nicht.

Tipp: Man sollte ein- und zwei- bzw. mehrjährige Kräuter nie zusammenpflanzen. Gerade die mehrjährigen Arten mögen es gar nicht, wenn jedes Jahr zwischen ihnen gepflanzt wird und sie ständig neue Nachbarn bekommen.

Gute Kombinationen für Pflanzgefäße

Rosmarin im KräutergartenWichtig ist auch hier, dass die einzelnen Arten gleiche Standortansprüche haben. Aber auch vom Größenwachstum her müssen sie zusammenpassen. Die Gefäße müssen eine Drainage haben, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Empfehlenswert ist ein lockeres und durchlässiges Pflanzsubstrat. Wer möchte, kann fertige Kräutererde kaufen, aber es tut auch eine Mischung aus 2/3 Gartenerde und 1/3 Sand. Pflanzabstand einhalten, sonst wird es in den Gefäßen zu eng und die Gewächse behindern sich gegenseitig.

  • Salbei (Salvia officinalis ’Icterina’), Lavendel und Hänge-Minze (Satureja douglasii ‘’Indian Mint’)
  • Rosmarin, gelbbunter Zitronen-Thymian und Lavendel
  • Pimpernelle, Zitronenmelisse und Estragon
  • Dill, Majoran, Petersilie, Boretsch und Kerbel
  • Salbei, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse und Estragon
  • Salbei, Oregano und Bohnenkraut
  • Petersilie, Schnittlauch und Basilikum

Welche Kräuter passen nicht zusammen?

  • Majoran und Thymian passen überhaupt nicht zusammen
  • Basilikum und Melisse
  • Fenchel und Koriander
  • Pfefferminze und Kamille
  • Estragon und Dill

Typische Einzelgänger

Es gibt Kräuter, die stehen lieber alleine bzw. zu denen sollte ein ausreichender Abstand eingehalten werden. Auch diese Wünsche sollten besser berücksichtigt werden.

  • Wermut ist ein typischer Einzelgänger.
  • Liebstöckel steht auch gern allein, da kann sich die Pflanze richtig ausbreiten. Allerdings kann er Petersilie und Fenchel fördern, die neben ihm recht stattlich werden.
  • Lavendel braucht einfach Platz. Andere Kräuter sollten nicht zu dicht an ihn heran gepflanzt werden.

Gute Kombipartner für Gemüse

TomatenOft ist nicht genug Platz im Garten, um Kräuter neben Gemüse separat anzupflanzen. Das ist meist auch gar nicht notwendig, denn viele der Pflanzen passen sehr gut zusammen, optisch wie technisch. Sie fördern sich gegenseitig. Gegen Mischkultur im Kleingartenbereich ist nichts einzuwenden, das ist absolut sinnvoll.

  • Knoblauch ist gut gegen Blattläuse. Ihn pflanzt man einfach zwischen die andern Kulturen. Besonders Karotten, Gurken, Tomaten, Erdbeeren und Salat profitieren von seinem strengen Geruch.
  • Petersilie ist etwas heikel, passt aber gut zu Kartoffeln und Radieschen, steht aber grundsätzlich besser neben Kräutern.
  • Basilikum und Tomaten sind ein gutes Duo, nicht nur auf dem Teller. Auch Gurken und Kohlrabi fördert er.
  • Bohnenkraut passt, ganz klar, gut zu Bohnen, aber ebenso gut zu Blattsalaten und Erdbeeren.
  • Dill ist gut für Karotten, Zucchini, Gurken und Kopfsalat, Kohl und Rote Beete. Er passt aber gänzlich nicht zu Tomaten.
  • Rosmarin passt zu Tomaten und Karotten.
  • Thymian passt fast überall hin. Er tut der Erde gut und vertreibt durch seinen intensiven Geruch Ameisen und Blattläuse.

Tipp: Basilikum schützt seine Nachbarn vor Schädlingen wie der Weißen Fliege, aber auch vor Mehltau. Außerdem vertreiben die Pflanzen Fliegen und Mücken. Es ist also günstig, in jedes Pflanzgefäß und auch in die Beete Basilikum zu pflanzen. Es gibt so viele Sorten, da kann man sich austun und wird immer wieder eine neue finden. Rosmarin fördert übrigens das Wachstum von Basilikum und sollte daher auch nicht fehlen.

Tipps zum Anbau

Kärutergarten vor GewächshausKräuter anzubauen ist nicht schwer. Die wenigsten benötigen Pflege. Einmal angewachsen versorgen sich viele selbst und müssen nur ab und zu  gegossen werden, wie andere Gewächse auch.

  • Fertige Blumenerde ist für Kräuter nicht gut geeignet. Sie enthält zu viel Stickstoff, Phosphor und Kalium.
  • Für Samen verwendet man am besten Aussaaterde.
  • Gekaufte Kräuter nicht zu früh in den Garten setzen. Am besten wartet man bis nach den Eisheiligen. Die Kräuter sind oft vorgezogen und tun sich schwer mit geringen Temperaturen.
  • Ideal ist eine Kräuterspirale. Fast alle Pflanzen sind für diese geeignet. Ausnahmen sind die Tiefwurzler und die Pflanzen, die zu hoch werden.
  • Kräuter auch nach der Größe staffeln, die größten in den Hintergrund, die kleinsten nach vorn.
  • Günstig ist ein Pflanzplan.
  • Auch wer erst einen Kräutergarten anlegen möchte, sollte mit einem Plan auf Papier beginnen.
  • Wege einplanen, um gut an die Kräuter heranzukommen.
  • Wichtig ist Unkraut zu beseitigen, dieses ist eine starke Konkurrenz für die Kräuter.
  • Kräuter nach der Beliebtheit der Familie aussuchen. Es macht wenig Sinn, etwas anzubauen, das nicht verwendet wird. Dazu ist meist zu wenig Platz.

Häufig gestellte Fragen

Welche Erde ist für die einzelnen Kräuter geeignet?
Das kommt auf die Kräuter an.

  • Lavendel, Koriander, Thymian, Fenchel, Oregano, Estragon, Borretsch und Bohnenkraut mögen sandigen Boden. Er sollte recht trocken und nährstoffarm sein. Für Pflanzen, die es nicht ganz so trocken und karg wünschen, sollte reichlich Kompost untergemischt werden.
  • Beinwell, Wermut, Liebstöckel und Alant mögen tonige, klumpige Böden. Sie haben tiefe Wurzeln und können sich aus der Tiefe selbst versorgen. Viele andere Pflanzen kommen allerdings mit diesem Substrat nicht aus, sie haben Schwierigkeiten Wasser zu ziehen, denn die Wurzeln reichen nicht so weit.
  • Rosmarin, Salbei, Thymian, Lorbeer, Kümmel, Koriander, Dill, Basilikum und Fenchel lieben lehmigen Boden. Sie brauchen Nährstoffe und dieser Boden liefert sie, ebenso wie Wasser, das er recht gut speichern kann. Allerdings muss er regelmäßig etwas gelockert werden.

Kann man Kräuter aussäen?
Ja, aber es gibt einiges zu beachten. Eine sehr gute Anleitung findet man unter: www.kuechenkraeuter.net/allgemeine-aussaathinweise. Gewarnt wird ausdrücklich vor Billigsamen aus Südeuropa. Die Pflanzen, deren Samen da enthalten sind, stammen nicht aus unseren Klimazonen, benötigen meist ganz andere klimatische Bedingungen. Ihnen ist es bei uns in der Regel zu kalt. Besser sind einheimische Züchtungen, auch wenn sie etwas teurer sind. Bei Samen handelt es sich da um Centbeträge.

Welche Kräuter eignen sich zum Aussäen?
Schnittlauch, Basilikum, Pfefferminze, Lavendel, Majoran, Dill, Petersilie, Zitronengras, Kamille, Pimpinelle, Waldmeister, Liebstöckel, Koriander, Borretsch, Thymian, Bohnenkraut, Zitronenmelisse, Gartenkresse, Sauerampfer, Rosmarin, Kamille, Portulak, Knoblauchranke, Oregano, Salbei, Wilde Rauke, Süßkraut und viele mehr, also eine große Anzahl an Kräutern.

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