Klein, grün, Raupe! Der erste Schritt der Bestimmung ist im Nu getan. Doch in welchen Schmetterling wird sie sich einmal verwandeln? Weiterführende Raupeninfos über Arten, die bei uns heimisch sind.
Edelfalter (Nymphalidae)
Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla)
Der auch als Kleiner Eisfalter bezeichnete, braun-weiße Schmetterling fliegt dicht überm Boden. Seine Eier legt er auf Futterpflanzen ab, die auf seiner Flugroute liegen.
- Merkmale: ca. 25 mm lang, helle Seitenlinie, dunkelbraune Kopfkapsel, verästelte Dorne
- Hauptzeit: ab August, nach Überwinterung bis Anfang Juni
- Lebensraum: feuchte Wälder, Bergland
- Nahrung: Rote Heckenkirsche, Gewöhnliche Schneebeere, Wald-Geißblatt
Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)
Kleiner Heufalter, wie ein weiterer Name lautet, ist ein kleiner, braun-orangener Schmetterling. Seine Eier legt er an trockenen Stängeln in Bodennähe.
- Merkmale: bis 20 mm lang, hellgrün mit weißer Seitenlinie, rosa Zipfel am Ende
- Hauptzeit: April bis September
- Lebensraum: Wiesen, Weiden, Waldränder
- Nahrung: Süßgräser
Schachbrett (Melanargia galathea)
Das einzigartige Flügelmuster macht diesen Schmetterling unverwechselbar. Seine Raupe ist zunächst tagaktiv, später nur nachts auf Futtersuche.
- Merkmale: bis 28 mm, dicht behaart, dunkle Längslinie am Rücken, weiße Seitenlinien
- Hauptzeit: ab März bis Mai
- Lebensraum: feuchte, grasbewachsene Gegenden
- Nahrung: Gräser
Schillerfalter (Apaturinae)
Dieser schöne Edelfalter ist fast weltweit verbreitet, dennoch selten in Menschennähe zu sehen. Eier werden bevorzugt auf Salweiden abgelegt, dort sind auch die Raupen einzeln anzutreffen.
- Merkmale: nur 8 mm klein, schneckenartig, zwei Kopfhörner, gegabeltes Körperende
- Hauptzeit: von August bis Herbst
- Lebensraum: lichte Auwälder, Laubmischwälder
- Nahrung: Ulmen, Birken, Weiden, Buchen
Eulenfalter (Noctuidae)
Achateule (Phlogophora meticulosa)
Der gelbbraune, nachtaktive Wanderfalter wird auch Mangoldeule genannt. Im Frühsommer fliegt er aus dem Süden in unsere Wälder und Gärten. Zunehmend überwintern seine Raupen bei uns.
- Merkmale: im Jungstadium bräunlich, erwachsen hellgrün; heller Längsstreifen
- Hauptzeit: Frühsommer bis September
- Lebensraum: Gärten, Parks, Wiesen, Waldränder
- Nahrung: Brennnesseln, Brombeerblätter, Löwenzahn, Farne, Gemüse und Gartenblumen
Gammaeule (Autographa gamma)
Der auch als Pistoleneule bekannter Wanderfalter ist in Deutschland weit verbreitet. Die jungen Raupen verstecken sich zunächst auf Blattunterseiten, später in Bodennähe.
- Merkmale: bis 25 mm lang, gelbgrün bis dunkelgrün, nur drei Beinpaare, weiße Musterung am Rücken
- Hauptzeit: Frühsommer bis Früherbst
- Lebensraum: überall, außer geschlossene Wälder
- Nahrung: Brennnessel, Löwenzahn, Salat
Pyramideneule (Amphipyra pyramidea)
Der pyramidenartige Höcker auf dem letzten Segment erklärt die Namensgebung und ist zugleich ein gutes Erkennungsmerkmal der Raupe.
- Merkmale: ca. 42 mm lang, blaugrün, hellerer Rücken, weiß-gelbe Seitenlinie, viele weiße Punkte, Pyramidenhöcker
- Hauptzeit: Mai bis Anfang Juli
- Lebensraum: Gärten, Parks, Wälder
- Nahrung: Haselnuss, Himbeere, Salweide, Heckenkirsche, Liguster
Ritterfalter (Papilionidae)
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
Den Garten fliegt das Schwalbenschwänzchen hauptsächlich dann, wenn in ihm Doldenblütler wie Dill, Möhren, Pastinaken oder Fenchel angebaut werden. Auf diese Pflanzen können später vereinzelt seine Raupen entdeckt werden.
- Merkmale: ca. 45 cm lang, ausgewachsen grün, schwarze Querstreifen, gelbe oder orangerote Punkte
- Hauptzeit: Mai bis Juni
- Lebensraum: offene Flächen, Gärten
- Nahrung: Doldenblütler
Segelfalter (Iphiclides podalirius)
Er gilt als einer der schönsten Arten Europas. Leider ist er stark gefährdet, in einigen Gebieten sogar vom Aussterben bedroht.
- Merkmale: bis 40 mm lang, Tropfenform (vorne höher), grün, kleine rosarote Punkte
- Hauptzeit: Juni bis September
- Lebensraum: offenes Gelände mit Büschen und Trockenrasen, Weinbergbrachen
- Nahrung: Felsenkirsche, Schlehe, Weißdorn, Zwetschge
Schwärmer (Sphingidae)
Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
Wie alle Arten der Familie, hat auch dieser Schmetterling eine Augenzeichnung. Das auffälligste an der Raupe ist das bläuliche Analhorn am Körperende.
- Merkmale: 70 bis 80 mm lang; blaugrün, selten gelbgrün, weiße Punkte, gelbe, schräge Seitenstreifen, Analhorn
- Hauptzeit: Juli bis September
- Lebensraum: feuchte Gebiete, naturnahe Parks und Gärten
- Nahrung: schmalblättrige Weiden, Obstbäume
Lindenschwärmer (Mimas tiliae)
Ist in Mitteleuropa weit verbreitet und in großer Anzahl vertreten. Die Raupe frisst nachts, tagsüber versteckt sie sich auf Blattunterseiten.
- Merkmale: bis 65 mm lang, dunkelgrün oder blaugrau, schlank, Analhorn
- Hauptzeit: Juli bis September
- Lebensraum: Wälder, Gärten, Kirschplantagen
- Nahrung: Laubbäume, hauptsächlich Linde
Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri)
Ist die entdeckte Raupe klein, grün und ist auf einem Liguster oder Flieder platziert? Dann wird es sich um den Ligusterschwärmer handeln.
- Merkmale: bis zu 100 mm lang, leuchtend grün, sieben seitliche Streifen
- Hauptzeit: Juli bis September
- Lebensraum: Waldlichtungen, Parks, Gärten
- Nahrung: duftende Blüten
Spanner (Geometridae)
Kleiner Frostspanner (Operophtera brumata)
Wenn sich eine Schmetterlingsraupe an einem Faden abseilt, gehört sie sehr wahrscheinlich zum Kleinen Frostspanner. Diese kleinen grünen Raupen sind gefürchtete Pflanzenschädlinge.
- Merkmale: 25 mm lang, hellgrün, dunkle Rückenlinien, weiße Seitenstreifen
- Hauptzeit: April bis Juni
- Lebensraum: Wälder, Obstplantagen, Parks
- Nahrung: Blätter von Obstbäumen und anderen Laubbäumen
Weißlinge (Pieridae)
Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
Die Raupe dieser Art ist ein Einzelgänger. Sie verpuppt sich in Bodennähe der Futterpflanze.
- Merkmale: 25 bis 30 mm klein, oben blaugrün, unten dunkelgrün, Seiten weißlich
- Hauptzeit: Juni und Juli
- Lebensraum: Wiesen, lichte und feuchte Wälder
- Nahrung: Blüten und Fruchtstände der Kreuzblütler
Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
Der in Europa am häufigsten vorkommende Tagfalterart hat cremefarbene Flügel. Leider ist er ein großer Gartenschädling.
- Merkmale: 25 mm klein, hell bis mattgrün, gelbliche Streifen, kurz und dicht behaart
- Hauptzeit: März bis November
- Lebensraum: offene Flächen, Äcker, Gärten (Kulturfolger)
- Nahrung: hauptsächlich Kohl, Raps, Kapuzinerkresse
Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Zitronenfalter sind zitronengelb und mit mehr als 12 Monaten Lebenszeit der langlebigste Schmetterling Europas. Die Raupen leben nur wenige Wochen.
- Merkmale: ca. 30 mm lang, mattgrün, weiße Längsstreifen an Beinchen
- Hauptzeit: Mai bis Juni
- Lebensraum: praktisch überall anzutreffen
- Nahrung: Kreuzdorngewächse wie Faulbaum
Häufig gestellte Fragen
Es handelt sich dabei sehr wahrscheinlich um den Schädling Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis). Der Falter, von dem diese Raupen stammen, ist in Asien heimisch. Inzwischen ist er jedoch auch hierzulande gut eingelebt und zahlreich vertreten.
Per Definition sind Raupen Larven der Schmetterlinge. Doch auch einige andere Insektenarten haben ähnlich aussehende Larven, die deswegen von Laien oftmals fälschlich als Raupen bezeichnet werden. Zum Beispiel Larven von Blattwespen, deren Hauptfärbung ebenfalls grün ist.
Hier sollte genau differenziert werden, um welche Art und ggf. um welche Menge, es sich handelt. Raupen des Kleinen Eisvogels sind gesetzlich geschützt und dürfen nicht gestört oder vernichtet werden. Raupen anderer Arten sind nützlich für das Ökosystem. Schädlinge wie Frostspanner und Kohlweißlinge müssen dagegen bekämpft werden, wenn ihre Anzahl überhandnimmt, damit Gartenpflanzen nicht geschädigt werden.