Unkraut jäten ist mühsam, chemische Präparate umweltschädlich. So sucht der Gartenfreund nach Alternativen, die er effektiv und guten Gewissens im Garten einsetzen kann. Ist der Einsatz des “Wundermittels” Waschsoda gegen Unkraut empfehlenswert und erlaubt?
Was ist Waschsoda?
Waschsoda ist ein natürliches Salz der Kohlensäure. Die Fachbezeichnung lautet Natriumcarbonat bzw. standardsprachlich Natriumkarbonat, die Formel ist Na2CO3. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird es auch reines Soda oder calciniertes Soda genannt. Wird das weiße Pulver in Wasser aufgelöst, reagiert es basisch und bildet eine starke Lauge.
Wirksames und umweltfreundliches Unkrautvernichtungsmittel?
Wird Natriumkarbonat in Wasser gelöst, entsteht eine Lauge, die ätzend ist und mit der (ungewollte) Pflanzen zum Absterben gebracht werden können. Doch ist ihr Einsatz auch aus ökologischer Sicht empfehlenswert? Dafür müssen wir uns anschauen, wie Natriumkarbonat sich mit der Zeit in der Gartenerde verändert und welche Auswirkungen das hat.
- beim Abbau wird Säure gebildet
- harmlose Kohlensäure
- zudem entsteht Kalkstein
- kommt natürlicherweise im Wasser vor
Da die Abbauprodukte unbedenklich sind, kann Natriumkarbonat als umweltfreundlich bezeichnet werden. Als Unkrautmittel ist es, zumindest aus dieser Sicht, empfehlenswert.
Einsatz im Garten erlaubt?
Aktuell bestehen keine gesetzlichen Vorschriften, die den Einsatz dieses Hausmittels im Garten begrenzen oder verbieten und folglich unter Strafe stellen. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Wenn beispielsweise die Zeit neue Erkenntnisse bringt, die eine Reglementierung notwendig machen.
Waschsoda richtig anwenden
Ist die Entscheidung für den Einsatz von Waschsoda gegen Unkraut sorgfältig geprüft und positiv ausgefallen, gehen Sie wie folgt vor:
- Lauge herstellen (Soda in Wasser auflösen)
- auf niedrige Konzentration achten
- pro Liter Wasser max. 1 EL Sodapulver geben
- Lösung in saubere Sprühflasche füllen
- Unkraut gezielt und komplett damit besprühen
- zu anderen Pflanzen mind. 10 cm Abstand einhalten
Waschsodalauge gegen Moos und Algen
Die freien Fugen gepflasterter Gartenflächen werden gern und wiederholt von Moos erobert. Damit nach der mühsamen mechanischen Entfernung mit einem Fugenkratzer die Fläche länger Moos frei bleibt, kann sie anschließend noch mit der Sodalauge besprüht werden. Dadurch wird Neubewuchs eine Zeit lang effektiv verhindert.
Algenbeläge bekämpfen Sie, indem Sie die Fläche mit Sodalauge besprühen und nach einer fünfstündigen Einwirkzeit mit Gartenschlauch abspülen. Auch wenn Ihre Gartenmöbel mit Grünspann überzogen sind, kann Ihnen Natriumkarbonat helfen, sie in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Häufig gestellte Fragen
Nein. Beide Stoffe werden jedoch häufig verwechselt, da Natron (Natriumhydrogencarbonat) ebenfalls ein Salz der Kohlensäure ist. Chemisch betrachtet besteht also eine enge Verwandtschaft. Natron ist ebenfalls ein vielseitig einsetzbares Hausmittel, reagiert aber weniger basisch.
Jeder gut sortierte Supermarkt und natürlich jede Drogerie bieten dieses Produkt an. Auch online kann das weiße Sodapulver bestellt werden. Der Preis variiert von Anbieter zu Anbieter und Marke zu Marke und hängt zudem maßgeblich von Verpackungsgröße ab. Ein Kilo ist schon unter zwei Euro zu bekommen. Als Unkrautvernichtungsmittel ist es daher weit günstiger als die Mehrzahl der angebotenen Herbizide.
Eine Rasenfläche besteht nicht nur oder überwiegend aus Unkräutern, auch Beikräuter genannt, sondern ist mehr oder weniger dicht mit Gras bewachsen. Es ist daher praktisch unmöglich, das Mittel so anzuwenden, dass Grasnarben gesund überleben. Hier muss ein anderes Mittel bzw. Methode zum Einsatz kommen, jeweils abgestimmt auf die Unkrautart.