Während des Jahres sammelt sich einiges auf dem Rasen an. Alter Rasenschnitt, Moos bildet sich und Unkräuter wachsen. Das führt dazu, dass sich die Oberfläche verdichtet, was einerseits die Wasseraufnahme mindert und andererseits haben die Gräser nicht ausreichend Platz, um sich zu entwickeln. Ein dichter Boden führt dazu, dass die Gräser über die Wurzeln weniger Nährstoffe aufnehmen können, was zu einer kränklichen Grasnarbe führt. Durch das Vertikutieren wird der Boden durchlüftet, was den Gräsern die Nährstoff- und Wasseraufnahme erleichtert. Theoretisch könnte die Rasenfläche ganzjährig vertikutiert werden, wird die Belüftung der Fläche zur richtigen Jahreszeit durchgeführt, erholt sich das Gras schneller. Lesen Sie hier, wann der richtige Zeitpunkt ist, den Rasen zu vertikutieren.
Im Frühjahr Rasen vertikutieren
Der erste Zeitpunkt, wann der Rasen vertikutiert werden kann ist das Frühjahr. Sobald die Narzissen abgeblüht und eingezogen sind, kann gestartet werden. Allerdings wird die Rasenpflege nicht mit dem Vertikutierer gestartet. Bis das Gras soweit ist, müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Diese starten mit dem ersten Schnitt im Frühjahr. Dieser sollte auf einer mittleren Höhe erfolgen, vor allem, wenn die Temperaturen noch nicht konstant sind.
Anschließend erfolgt eine erste Düngung. Damit soll das Wachstum des Rasens gefördert werden, gleichzeitig soll er aber auch genug Kraft bekommen, um das Belüften mit dem Vertikutierer gut zu überstehen. Für die Frühjahrsdüngung sollte der Dünger sich der Dünger aus folgenden Komponenten zusammensetzen:
- Phosphor
- Stickstoff
- Kalium
Vor allem Phosphor ist bei der Düngung als Vorbereitung für das Vertikutieren besonders wichtig, denn er fördert das Wurzelwachstum. Da mit dem Vertikutierer der Boden aufgeschnitten wird, ist ein gutes Wurzelsystem besonders wichtig, denn dadurch wird den Gräsern weniger geschadet und sie erholen sich nach dem Belüften schneller.
In der Regel ist das Wetter in dieser Saison durchwachsen, kündigt sich allerdings eine längere Trockenheit an, muss der Rasen bereits jetzt gewässert werden. Das hauptsächlich den Grund, dass der Dünger gelöst und den Gräsern auch zur Verfügung stehen. Zwei Wochen nach dem ersten Schnitt und der Düngung erfolgt die zweite Mahd.
Nach der zweiten Mahd ist die Grünfläche bereit, vertikutiert zu werden. Wichtig beim Rasenschnitt vor dem Vertikutieren ist, dass der Schnitt entfernt und nicht an Ort und Stelle gemulcht wird. Das würde den Arbeitsaufwand beim Belüften deutlich erhöhen. Erst nach dem Belüften kann der Rasen wieder gemulcht werden.
Im Herbst Rasen vertikutieren
Ein Vertikutieren der Grünfläche im Herbst ist auch die optimale Vorbereitung für den Winter. Wichtig ist es allerdings, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, der sich nicht so einfach ausmachen lässt, wie in den Frühjahrsmonaten. Folgende Voraussetzungen sollten gegeben sein:
- Temperatur: 15° – 20°C
- Boden: feucht, nicht nass
- wenig bis keine Beanspruchung für 2 – 3 Wochen
Ideal ist ein Vertikutieren zum Abschluss der Saison, da dann die Temperaturen ideal sind und die Grünfläche nur noch selten betreten sind. Niederschläge fördern eine Regeneration der Grasnarbe und auch für die Herbstdüngung ausgebrachte Düngemittel können besser in den Boden eindringen.
Ein weiterer Vorteil des Vertikutierens im Herbst ist eine Reduktion des gefürchteten Rasenschimmels. Durch die Beanspruchung im Sommer wird der Boden wieder verdichtet, was dazu führt, dass Wasser langsamer versickert. Zusätzlich haben sich am Boden wieder Ablagerungen wie Grasschnitt und anderes abgestorbenes Material angesammelt. Die Mischung aus Feuchtigkeit halb verrotteten Resten und den passenden Temperaturen sind ein idealer Nährboden für den Rasenschimmel. Ist der Boden gut durchlüftet, verhindert dies auch zu einem gewissen Teil das Risiko von der Bildung von Rasenschimmel, da weniger verrottbares Material auf der Oberfläche liegt und das Wasser besser in den Boden eindringen kann.
Mehrmals Rasen vertikutieren
Mindestens einmal pro Jahr sollte die Rasenfläche vertikutiert werden. Wann dies gemacht wird, ob in den Frühjahrs- oder Herbstmonaten, ist egal. Besser wäre es allerdings, wenn der Rasen mindestens zwei Mal pro Jahr belüftet wird. Dadurch wird sichergestellt, dass es zu keinen Schäden der Grasnarbe kommt und auch gewährleistet wird, dass Wasser und Nährstoffe von Düngemitteln zu den Wurzeln gelangen. Zudem fördert regelmäßiges Vertikutieren eine gute Wurzelbildung.
Richtige Nachsorge
Abhängig von der Jahreszeit ist es nach dem Vertikutieren notwendig, die richtige Nachsorge zu treffen. Wird der Rasen nicht richtig gepflegt, dann dies die Grasnarbe schädigen oder in wenigen Wochen muss erneut vertikutiert werden.
Nachsorge im Frühjahr:
- 2 Wochen nach Vertikutieren erneut düngen
- bei trockener Witterung regelmäßig wässern
- maximal in 4 Wochen erneut mähen
- ersten Schnitt nach Vertikutieren nicht mulchen
Wichtig nach dem Vertikutieren zu diesem Zeitpunkt ist, die Bewässerung und die Düngung, denn sonst kann sich das Gras nicht gut entwickeln, weil der Dünger nicht zersetzt und für das Gras verfügbar ist.
Nachsorge im Herbst:
- 2 Wochen nach Belüftung mit Kali-Dünger düngen
- nicht zusätzlich wässern
- nicht erneut mähen
Eine zusätzliche Wässerung in den Herbstmonaten ist nicht notwendig, da es mehr Niederschläge gibt. Zudem ist es wichtig, dass das Gras über einen längeren Zeitraum mit Nährstoffen versorgt wird. Im Vergleich zur Frühjahrsdüngung wird als Vorbereitung für den Winter vermehrt Kali verwendet, der das Gras widerstandsfähiger für kalte Temperaturen macht.