Sonnenanbeter oder Bereicherung für dunkle Gartenecken, an welchem Standort fühlen sich Hortensien wohl? Dieser Ratgeber gibt Tipps zur passenden Standortwahl.
Auf die Sorte kommt es an
Die meisten Hortensien verlangen am richtigen Standort genau das Mittelmaß zwischen Sonne und Schatten. Allerdings tolerieren manche Arten auch eines der beiden Extreme. Diese Eigenschaft macht Hydrangea zu einer der beliebtesten Freiland Pflanzen, da sie sich mit der richtigen Sortenwahl an nahezu alle Lichtverhältnisse anpassen lässt.
Paradebeispiel: Gartenhortensie
Die Gartenhortensie ist eine der am häufigsten gepflanzten Arten in deutschen Gärten und das nicht ohne Grund. Die Sorte steht sozusagen stellvertretend für zahlreiche Hydrangea Arten, die dieselben Standortansprüche stellen. Am wohlsten fühlen sie sich indes im Halbschatten in nördlicher oder westlicher Lage.
Die gleichen Vorlieben besitzen zum Beispiel
- die Chinesische Hortensie (Hydrangea heteromalla)
- die Hüllblatt-Hortensie (Hydrangea involucrata)
- die Samt-Hortensie (Hydrangea aspera subsp. sargentiana)
- die Tellerhortensie (Hydrangea serrata)
- oder die Ballhortensie (Hydrangea arborescens)
All diese Arten stammen aus Japan oder dem ostasiatischen Raum. Noch immer haben sie sich nicht vollständig an das europäische Klima gewöhnt, sondern verlangen nach den Lichtverhältnissen ihrer Herkunft. Mitunter wachsen sie in Fernost zumeist an Bachläufen oder Teichufern. Feuchte Böden sind daher grundlegend für das gesunde Wachstum der Blumen. Während Hydrangea im Schatten nicht ausreichend Energie wegen mangelnder Fotosynthese aufbringen kann, drohen die Blumen in der vollen Sonne zu verdursten. Ihre großen Blätter machen sie besonders anfällig für Austrocknung.
Hortensien-Sorten für die Sonne
Doch wie gesagt, Hortensien passen in jeden Garten. Dementsprechend existieren einige Freiland Sorten, die problemlos in der Sonne gedeihen, solange der Gärtner dafür sorgt, dass das Substrat nicht austrocknet:
- die Rispen-Hortensie (Hydrangea paniculata)
- die Eichenblättrige Hortensie (Hydrangea quercifolia)
- und die Schneeballhortensie (Hydrangea arborescens)
Hortensien-Sorten für den Schatten
Dass viel Sonnenlicht nicht immer notwendig ist, beweisen hingegen Sorten wie
- die Waldhortensie (Hydrangea arborescens)
- die Rispenhortensie (Hydrangea paniculata)
- die Kletter-Hortensie (Hydrangea petiolaris)
- die Eichenblättrige Hortensie (Hydrangea quercifolia)
- sowie die Tellerhortensie (Hydrangea serrata)
Wer den Artikel bisher aufmerksam gefolgt ist, dem dürfte nicht entgangen sein, dass einige Sorten in den jeweiligen Auflistungen der sonnen- und schattenliebenden Taxa doppelt vorkommen. Insbesondere bei den Arten, die sich auch im Schatten wohlfühlen, müssen Gärtner zwischen der Intensität der Dunkelheit unterscheiden.
Lediglich Kletterhortensien gedeihen an einem durchgehend dunklen Standort. Wald- und Rispenhortensien verlangen hingegen nach ein paar Sonnenstunden täglich. Die Eichenblättrige sowie die Tellerhortensie dürfen zwar beschattet werden, sollten aber nicht zu dunkel stehen.
Als Beschattung eignen sich mehr oder weniger lichte Baumkronen. Allerdings darf es sich bei diesen Gewächsen nur um Tiefwurzler handeln, die den Boden nicht verdichten. Hydrangea stellt als Unterpflanzung von
- Eichen
- Apfelbäume
- Kiefern
- oder Vogelbeeren
einen schönen Anblick dar. Jedoch weisen die schattenliebenden Taxa nicht die typischen Blütenbälle auf. Bereits die Bezeichnungen der unterschiedlichen Arten geben Aufschluss über die Anordnung der Blüten.
Sonstige Standortansprüche
Wer Hydrangea muss neben den idealen Lichtverhältnissen natürlich auch andere Standortfaktoren berücksichtigen. An den Boden stellt die Blume indes folgende Ansprüche:
- humos
- tiefgründig
- locker
- nährstoffreich
- feucht
Anders als häufig angenommen, muss der pH-Wert nicht immer im sauren Bereich liegen. Vor allem rosa- bis rotblühende Pflanzen fühlen sich auch in basischer Erde wohl. Aus diesem Grund lässt sich die Blütenfarbe mit einem Standortwechsel auch beliebig beeinflussen.
Häufig gestellte Fragen
Unmittelbar vor eine Südmauer gepflanzt, besitzt die Hortensie keine lange Lebenserwartung. Weil die Luft nicht entweichen kann, staut sich die Hitze und trocknet das Substrat aus.
Eine Mulchschicht bietet Schutz vor Verdunstung. Des Weiteren empfiehlt sich eine automatische Tröpfchenbewässerung, die die Blumen regelmäßig mit Wasser versorgt.
Hortensien im Kübel besitzen einen noch höheren Wasserbedarf, da sie ihre Wurzeln nicht so tief in Erdreich reichen, dass sie eigenständig Flüssigkeit aufnehmen könnten. Der Vorteil dieser Kultivierungsform ist jedoch der einfache Standortwechsel, wenn es in der Mittagssonne zu heiß wird.