Schnellwachsende Bäume haben den Vorteil, dass sie rasch einen Garten vervollständigen. Bäume mit starkem Wuchs werden als Solitärbaum zur Gestaltung genutzt und eignen sich dabei auch als Schattenspender oder Sichtschutz.
Wuchshöhe berücksichtigen
Oftmals werden Gehölze, die ein starkes Wachstumsverhalten haben, aus einem einfachen Grund selten im Garten gepflanzt: die Besitzer rechnen nicht damit, dass sie tatsächlich so schnell stattliche Höhen erreichen. Doch selbst bei mäßiger bis keiner zusätzlichen Pflege schießen manche Arten förmlich in die Höhe.
Wenn Sie sich so einen Schattenspender in den Garten holen, sollten Sie dies berücksichtigen, denn das kann schnell zum Problem werden. Der Schatten kann beispielsweise auch den Nachbarn treffen, der darüber vielleicht nicht begeistert ist oder abfallendes Laub verteilt sich über die halbe Nachbarschaft. Diese Dinge sollten Sie bedenken, um beim Pflanzen schnellwachsender Bäume Probleme zu vermeiden.
Wachstum fördern
Schnellwachsende Bäume haben einen hohen Nährstoffbedarf. Düngen Sie die Jungbäume regelmäßig, werden Sie es Ihnen mit einem kräftigen Wuchs danken.
Zudem sollten Sie nicht nur frisch gepflanzte Bäume regelmäßig wässern. Vor allem im Sommer können Sie dadurch nicht nur das Wachstum fördern, die Blätter werden in Trockenperioden nicht abgeworfen und der Baum behält seine schöne grüne Farbe.
7 schnellwachsende Nadelbäume
Nadelbäume sind dafür bekannt, dass sie besonders schnell wachsen. Eine bekannte heimische Art ist die Fichte, die in großen Monokulturen als Nutzholz angepflanzt wird. Mittlerweile erobern aber immer mehr Gehölze aus Amerika oder den USA heimische Gärten, weil sie attraktivere Wuchsformen und Nadeln haben.
Atlas-Zeder (Cedrus atlantica)
- Wuchshöhe bis zu 2 m
- jährlicher Zuwachs 30 – 50 cm
- attraktive Zapfen
- geringe Standortansprüche
Die Atlas-Zeder wird gerne gepflanzt, weil sie eine gleichmäßige Kegelform erreicht, ohne aufwendige Schnittarbeiten. Der Grundton der Nadeln ist bereits blaugrün, es gibt jedoch Züchtungen, die eine noch intensivere Färbung haben.
Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
- Wuchshöhe bis zu 60 m
- jährlicher Zuwachs 30 – 50 cm
- sehr robust gegenüber Klimaextreme
Die Douglasie ist aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an extreme Standorte besonders beliebt. Vor allem in Parks wird der schnellwachsende Baum gerne gepflanzt, weil er zudem gegenüber Schädlingen oder Krankheiten nicht besonders anfällig ist. Schnellwachsend ist sie jedoch nur bei guter Pflege und sie sollten Sie vor allem in jungen Jahren regelmäßig düngen.
Fichte (Picea abies)
- Wuchshöhe bis zu 40 m
- jährlicher Zuwachs 30 – 50 cm
- anfällig für Borkenkäfer
Die Fichte ist in Mitteleuropa der wichtigste Nadelbaum, obwohl er eigentlich aus klimatisch kühleren Regionen wie Nordeuropa kommt. Ein Problem, das in den letzten Jahren aufgetaucht ist, ist der massive Befall dieser Nadelbäume durch Borkenkäfer. Bei Solitärpflanzen ist das Risiko zwar geringer, jedoch auch gegeben.
Japanische Sicheltanne (Cryptomeria japonica)
- Wuchshöhe bis zu 20 m
- jährlicher Zuwachs 50 – 80 cm
- interessanter Habitus
Die Nadeln der Sicheltanne sind wie eine Sichel gebogen, was ihr auch den Namen einbrachte. Durch die spiralige Anordnung der Nadel wirken die Äste voller.
Kiefer (Pinus sylvestris)
- Wuchshöhe bis zu 30 m
- jährlicher Zuwachs 40 – 50 cm
- attraktive Nadeln
Die Nadeln der Kiefer sind zu kleinen Büscheln zusammengefasst, die wiederum in größeren Gruppen angeordnet sind. Dadurch wirkt sie, als hätte sie Puscheln am Ende ihrer Äste. Die Föhre lässt sich zudem durch einen Schnitt schön formen und ist im Garten nicht nur ein Schattenspender, sondern kann zu einem Ziergehölz geformt werden.
Lärche (Larix decidua)
- Wuchshöhe bis zu 54 m
- jährlicher Zuwachs 20 – 50 cm
- schöne Herbstfärbung
Die Lärchen sind ebenfalls schnellwachsend, sind allerdings auch die einzigen heimischen Nadelbäume, die im Herbst die Nadeln abwerfen und dadurch ziemlich Arbeit im Garten machen können. Attraktiv ist jedoch ihre gelb-orange Herbstfärbung, mit der sie herausstechen.
Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides)
- Wuchshöhe bis zu 35 m
- jährlicher Zuwachs 60 – 100 cm
- etwas frostempfindlich
- feuchte und leicht saure Böden bevorzugt
Der Urweltmammutbaum ist nicht mit dem Mammutbaum verwandt, wenn gleich beide Nadelbäume beachtliche Höhen erreichen können. Der Urweltmammutbaum gehört zu den Zypressengewächsen und er wirft im Herbst die Nadeln ab. Dadurch wird er jedoch ein attraktiver Blickfang im Garten. In der Regel ist er frostfest, reagiert jedoch auf späte Fröste.
9 schnellwachsende Laubbäume
Auf der Suche nach einem Baum, der schnellwachsend ist, wird vorwiegend zu Nadelbäumen tendiert, es gibt jedoch auch viele Laubbäume, die ebenfalls einen starken jährlichen Zuwachs haben. Zudem haben Laubbäume den Vorteil, dass sie durch ihr Blätterdach oft die besseren Gehölze sind, wenn es darum geht, Schatten zu spenden. Nadelbäume strahlen oft eine Wärme aus, die im Winter von Vorteil ist, Laubbäume hingegen werden es kühler empfunden.
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)
- Wuchshöhe bis zu 30 m
- jährlicher Zuwachs 40 – 70 cm
- attraktive Blüten
Der Blauglockenbaum einer der wenigen Gehölze mit schönen Blüten, was ihn zum Trendbaum in den letzten Jahren gemacht hat. Keine heimische Art bringt so schöne Blüten hervor, wodurch er in Gärten sehr beliebt ist. Die Fruchtstände im Herbst sind ebenfalls ein Blickfang.
Esche (Fraxinus excelsior)
- Wuchshöhe bis zu 40 m
- jährlicher Zuwachs 30 – 50 cm
- zahlreiche Zuchtsorten mit attraktiver Herbstfärbung
Eschen sind vor allem in jungen Jahren besonders schnellwachsend, sind allerdings auch Laubbäume, die aktuell von einer Pilzerkrankung bedroht werden. Es ist daher empfehlenswert zu einer Zuchtsorte zu greifen, die bereits gewisse Resistenzen gegenüber dem Eschentriebsterben aufweisen.
Hänge-Birke (Betula pendula)
- Wuchshöhe bis zu 25 m
- jährlicher Zuwachs 30 – 40 cm
- attraktive weiße Rinde
- ideal in Gruppen
Die Hänge-Birke ist nicht nur schnellwachsend, sie nimmt im Garten wenig Platz ein, weil sie eine schlanke Form hat, spendet aber dennoch viel Schatten. Die Hänge-Birke wurde früher häufig entlang von Straßen bzw. als Alleebaum gepflanzt, denn die weiße Borke fungierte als natürlicher Straßenpflock und reflektierte das Licht.
Japanische Nelkenkirsche (Prunus serrulata)
- Wuchshöhe bis zu 10 m
- jährlicher Zuwachs 50 – 70 cm
- attraktive Blüten
Es gibt nicht viele Laubbäume, die schöne Blüten haben, die Japanische Nelkenkirsche bezaubert im Frühjahr mit ihren rosafarbenen Blüten. Sie hat sogar einen doppelten Nutzen, denn Insekten sammeln ihren Pollen und Nektar, obwohl sie kein heimischer Baum ist.
Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Wuchshöhe bis zu 30 m
- jährlicher Zuwachs 20 – 50 cm
Die Rotbuche ist nicht nur schnellwachsend, sondern auch ein robuster Schattenspender. Der Vorteil ist, dass das Laub der Buche im Garten vielseitig nutzbar ist, etwa für hochwertigen Laubkompost oder Sie können es zum Mulchen verwenden.
Trompetenbaum (Catalpa bignonioides)
- Wuchshöhe bis zu 18 m
- jährlicher Zuwachs 30 – 50 cm
- dichte Krone
Gehölze mit beeindruckendem Wuchs und Blättern gibt es selten, der Trompetenbaum gehört in jedem Fall dazu. Er wird zwar nicht sehr hoch, bildet in kurzer Zeit jedoch eine große ausladende Krone, die rasch für Schatten sorgt.
Sommerlinde (Tilia platyphyllos)
- Wuchshöhe bis zu 40 m
- jährlicher Zuwachs 30 – 50 cm
- wird gerne von Blattläusen besucht
- gut duftende Blüten
Die Sommerlinde ist ein beliebter Park- und Alleebaum, da sie schnellwachsend ist. Allerdings neigt sie auch dazu, Seitentriebe zu bilden, vor allem wenn sie regelmäßig beschnitten wird. Um einen kleinen Lindenwald zu unterbinden, müssen Sie diese Schösslinge aus dem Boden regelmäßig entfernen.
Spitzahorn (Acer platanoides)
- Wuchshöhe bis zu 30 m
- jährlicher Zuwachs 40 – 60 cm
- ausladende Krone
- dicht beblättert
Der Spitzahorn hat, im Vergleich zu anderen heimischen Ahorn-Arten, eine attraktive Herbstfärbung. Er ist zudem eines der Gehölze, die für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle bilden.
Zitterpappel (Populus tremula)
- Wuchshöhe bis zu 20 m
- jährlicher Zuwachs 50 – 80 cm
- attraktive Blattfärbung
- anspruchslos
Die Zitterpappel wächst zwar schnell, erreicht jedoch eine Höhe von selten mehr als 20 m. Die Zitterpappel ist auch ein faszinierendes Gehölz, denn selbst wenn es windstill erscheint, bewegen sich die Blätter. Der Grund dafür ist, dass sie selbst auf minimale Luftbewegungen reagiert.
Häufig gestellte Fragen
Ja, es gibt durchaus Sträucher, die auch eine Tendenz zur Baumform haben und rasch Schatten spenden. Dazu gehören beispielsweise der Holunder oder die Haselnuss.
Ja, das gelingt ohne Probleme. Sie müssen dazu lediglich im Wald einige Zapfen sammeln und die Samen daraus entnehmen.