Lange Trockenperioden können für Pflanzen zur Herausforderung werden. Wenn der Rasen vertrocknet, obwohl Sie ihn regelmäßig wässern, liegt dies nicht zwingend am Gießverhalten. Mit einfachen Pflegemaßnahmen können Sie ihn wieder revitalisieren.
Rasen vertrocknet: Ursachen
Es gibt verschiedene Ursachen, die die Grasnarbe zum Absterben bringen.
Mögliche Ursachen:
- direkte Sonneneinstrahlung und Hitze
- Zugluft
- verdichteter Boden
- Schädlinge
- Hundeurin
Gibt es nur einige punktuell braune Flecken oder vertrocknete Stellen, liegt dies häufig an Schädlingen und bei Hundebesitzern, ist meist der Hund dafür verantwortlich. Wenn der Rasen trotz Wässern großflächig vertrocknet, können Sie nachfolgende Maßnahmen zurückgreifen:
Boden belüften
Vertrocknet der Rasen, obwohl Sie ihn regelmäßig wässern, kann es daran liegen, dass das Wasser nicht direkt zu den Wurzeln gelangt. In diesem Fall sollten Sie den Boden belüften. Bei verdichteten Böden etwa versickert das Wasser nur langsam, steht länger an der Oberfläche und kann so verdunsten, bevor es seinen Bestimmungsort erreicht hat. Ist der Boden gut durchlüftet, gelangt das Wasser dagegen generell schneller zu den Wurzeln.
Zum Belüften verwenden Sie einen sogenannten Aerifizierer, mit dem Sie in regelmäßigen Abständen Löcher in den Boden stechen. Dieses Gerät gibt es in Form von Gabeln oder als Walze, sie können sich ihn aber auch selbst basteln:
- Holzbrett passend zur Länge und Breite der Schuhe zuschneiden
- ca. 20 Schrauben oder Nägel gleichmäßig im Brett verteilen
- eine Lederschlaufe zum Überziehen über die Schuhe befestigen
Die Nägel oder Schrauben müssen dabei mindestens 5 cm tief in den Boden ragen. Mit den Brettchen unter den Füßen laufen Sie über den Rasen. Durch die Löcher kann nicht nur das Wasser besser eindringen, es kommt auch mehr Sauerstoff in den Boden, was weiteren Rasenkrankheiten vorbeugt.
Wachstum stimulieren
Wurde der Boden belüftet, können Sie damit beginnen das Wachstum wieder anzuregen. Dazu verwenden Sie einen geeigneten Dünger. Für den Aufbau eines nachhaltig gesunden Rasens sollten Sie einen organischen Dünger bevorzugen. Dieser benötigt zwar etwas mehr Zeit, bis die Grasnarbe wieder gesund und vital ist, dafür kommt der Rasen später mit langen Trockenperioden deutlich besser zurecht. So gehen Sie dabei vor:
- organischen Langzeitdünger (z. B. Hornmehl oder -späne) gleichmäßig verteilen
- direkt im Anschluss wässern
- Wasser löst etwas Dünger
- steht so dem Gras direkt zur Verfügung
- Streuwagen zum Ausbringen empfehlenswert
- vermeidet punktuelle Überdüngung
- schädigt Grasnarbe
Damit der Rasen nicht vertrocknet, sollten Sie ihn nicht nur regelmäßig wässern, sondern auch im Abstand von sechs bis acht Wochen düngen. Dadurch erhalten Sie während der Saison eine konstante Nährstoffversorgung des Rasens aufrecht.
Mulchen statt mähen
Um Verdunstung vorzubeugen und gleichzeitig dem Gras organischen Dünger zur Verfügung zu stellen, können Sie den Rasen zukünftig mit Rasenschnitt mulchen, statt das gemähte Gras im Fangkorb zu sammeln und zu entfernen. Mulchen bietet dem Rasen unter anderem diese Vorteile:
- erhöhte Vitalität
- Verbesserung der Humusschicht
- Auflockerung des Bodens
Verwenden Sie zum Mulchen einen speziellen Mulchmäher. Er hat den Vorteil, dass er das Gras mehrfach zerkleinert, wodurch es schneller verrottet.
Richtig wässern
Am besten wässern Sie den Rasen, wenn keine Sonne scheint. Haben Sie die Möglichkeit, gießen Sie ihn am frühen Morgen, denn Wassergaben am Abend begünstigen unter Umständen die Bildung unterschiedlicher Pflanzenkrankheiten. So wässern Sie den Rasen richtig, damit er nicht vertrocknet:
- ein- bis zweimal pro Woche
- bei anhaltender Trockenheit alle zwei Tage
- weniger, wenn Boden noch feucht ist
- zu viel Wasser schadet Grasnarbe
Achten Sie beim Wässern darauf, dass der Rasen die geeignete Wassermenge bekommt. Im Schnitt reichen 10 bis 20 Liter pro Woche aus. Bei anhaltender Trockenheit können Sie die Menge an Wasser pro Woche verdoppeln.
Häufig gestellte Fragen
Ja, es kann durchaus helfen, kleinere Flächen zu beschatten. Dadurch wird die Verdunstung verringert. Der Boden trocknet dadurch nicht so schnell aus und auch der Feuchtigkeitsverlust über die Halme ist geringer.
Nein, solange sich der Rasen nicht zu erholen beginnt, sollten Sie den Rasen nicht mähen. Wird ein trockener Rasen gemäht, wird der Sonne und dem Wind noch mehr Angriffsfläche geboten. Werden verbliebene grüne Halme geschädigt, ist die Verdunstung über diese Schadstellen noch größer und das Gras kann absterben.