Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Würzig, gesund und vielseitig – die Petersilie (Petroselinum crispum) ist aus sowohl aus der deutschen als auch aus der internationalen Küche nicht mehr wegzudenken. Das herbwürzige Kraut, das zur Familie der Doldenblütengewächse gehört und ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, enthält diverse ätherische Öle und vor allem viel Vitamin C. Grundsätzlich wird Blattpetersilie von Wurzelpetersilie unterschieden, während sich die Blattvariante noch einmal in kraus- und glattblättrige Sorten unterteilen lässt.
Wenn die Petersilie gut gepflegt und vor allem unter Berücksichtigung der richtigen Kombinationspartner kultiviert wird, können sich Gartenfreunde immer wieder neu an dem schmackhaften Gewürz erfreuen.
Steckbrief
- zweijährige Würzpflanze, die einjährig kultiviert wird
- enthält gefiederte Blätter, die sich sortenabhängig glatt oder gekräuselt präsentieren können
- wächst recht langsam
- spätestens bei Erscheinen der Doldenblüten im Jahr nach der Aussaat nicht mehr verwendbar
- nach der Ernte nur kurz lagerfähig
- herbwürzges Aroma und hoher Gehalt an Vitamin C
- zum Würzen von Fleischspeisen, Gemüsegerichten oder Kräuterqaurk geeignet
Standort und Boden
Bei der Petersilie handelt es sich um eine zweijährige Würzpflanze, die allerdings einjährig kultiviert wird; erst im zweiten Jahr präsentiert sich die Pflanze erntereif, die nach dem Abblühen verworfen werden muss.
Grundsätzlich bieten sich unterschiedliche Standorte für die Kultivierung der Petersilie an; so ist beispielsweise die klassische Aussaat im Freiland möglich, wo die Pflanze in einem geeigneten Beet angebaut wird. Alternativ kann die Würzpflanze jedoch auch auf dem Balkon oder der Terrasse in geeigneten Kästen oder Töpfen gezogen werden. Nicht zuletzt ist auch die Kultivierung auf der Fensterbank möglich; Gartenfreunde ohne eigenen Garten müssen so nicht auf das würzige Kraut verzichten.
Egal, an welchen Standorten die Petersilie kultiviert wird – stets sollte ein sehr heller Bereich gewählt werden, der sowohl sonnig als auch halbschattig sein kann. Allerdings ist unbedingt darauf zu achten, dass das Gewächs nicht ständig der intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Neben dem optimalen Standort kommt auch dem Substrat, das für die Kultivierung der Petersilie verwendet wird, eine gewisse Bedeutung zu. Die Erde sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- reich an Nährstoffen
- durchlässig
- humos
- frisch bis feucht
- pH 6-7
Besonders gut eignen sich mittelschwere Böden, die recht tiefgründig sein sollten.
Gießen, Düngen und Pflege
Die optimale Bewässerung spielt bei einer erfolgreichen Kultivierung der Petersilie eine besonders große Rolle; in diesem Bereich sind die häufigsten Pflegefehler zu verzeichnen. Grundsätzlich benötigt die Petersilie ausreichend Wasser; der Boden sollte stets leicht feucht sein. Die Feuchtigkeit sollte sich gleichmäßig über das gesamte Substrat verteilen, das jedoch keinesfalls tropfnass sein darf! Bei Staunässe geht die Pflanze sehr schnell zugrunde; die Petersilienpflanze zeigt diesbezüglich eine außerordentlich niedrige Toleranzschwelle. Aus diesem Grund hat es sich bewährt, zum Beispiel mit Hilfe eines geeigneten Drainagesystems für einen optimalen Wasserablauf zu sorgen, damit die Entstehung von Staunässe effektiv vermieden wird.
Auf der anderen Seite ist jedoch auch Ballentrockenheit unbedingt zu vermeiden, die zur Vertrocknung der Pflanze führen kann. Grundsätzlich gießt man erst, wenn sich die oberste Erdschicht nach dem Auflegen mit der Hand trocken anfühlt. Die optimale Bewässerung ist jedoch auch abhängig von der Witterung; bei sehr hohen Temperaturen und anhaltende Trockenheit muss entsprechend häufiger gegossen werden.
Zur Pflege der Petersilie gehört auch eine optimale Versorgung mit Nährstoffen. Allerdings ist eine gezielte Düngung im ersten Jahr der Pflanze nicht nötig; erst im zweiten Jahr kann die Versorgung mit zusätzlichen Nährstoffen erfolgen. Zur Vorbereitung wird das Beet mit reifem Kompost versetzt. Anschließend kann im Abstand von zwei Wochen mit einem organischen Düngemittel gedüngt werden.
Um die Petersilie optimal zu pflegen, sollte das Beet von Zeit zu Zeit kräftig gehackt werden. Unkräuter sind zu entfernen.
Überwintern
Die zweijährige Petersilienpflanze überwintert ohne Probleme im Freien; im Beet zeigt sie sich bis -15°C, im Topf je nach Sorte bis -12°C winterhart. In unseren Breiten kommt die Petersilie im Normalfall recht gut über die kalte Jahreszeit. In sehr kalten Lagen oder bei strengen Frösten sollte das Gewächs jedoch mit etwas Reisig geschützt werden. Insbesondere Spätsaaten müssen bei Frost abgedeckt werden.
Möchte man allerdings auch während der Wintermonate frische Petersilie ernten, kann man die Pflanze im Herbst ausgraben und nach einem Rückschnitt in einen Topf pflanzen. Bei heller und warmer Aufstellung im Haus treiben während der kalten Jahreszeit neue Blätter. Hierfür wird die Pflanze auf die Fensterbank oder an einem anderen kühlen und hellen Ort verbracht werden, an den Temperaturen um 15°C herrschen. Allerdings darf das Gewächs nicht direkt über einem Heizkörper stehen!
Petersilie pflanzen
Die Kultivierung der Petersilie gelingt sowohl im Topf innerhalb des Hauses als auch im Freiland; dann wird die Petersilie in ein Beet gepflanzt.
Für die Anzucht im Haus sollten folgende Kultivierungsempfehlungen umgesetzt werden:
- Aussaat ab Anfang März
- Substrat: Gemüseerde oder Kräutererde
- Saattiefe: zwischen 3 und 5 mm
Das Substrat muss stets gleichmäßig feucht gehalten werden, wobei wiederum eine Übernässung unbedingt zu vermeiden ist. Bei Temperaturen um 20°C und an einem schattigen Standort kultiviert, zeigen sich die ersten Keimblätter nach etwa drei Wochen. Mit Beginn des Keimens wird der Topf dann an einen hellen bis sonnigen Standort verbracht.
Die Konstruktion kann entweder mit Abdeckung oder ohne weiter kultiviert werden; wer auf einen Plastikbeutel als Haube verzichtet, muss täglich überprüfen, ob das Substrat noch ausreichend durchfeuchtet ist. Wird hingegen eine Plastiktüte über den Topf gestülpt, kann auf diese Maßnahme verzichtet werden; allerdings ist in diesem Fall ein tägliches Lüften der Konstruktion erforderlich, damit sich kein Schimmel bildet. Die Jungpflanzen können ab einer Höhe von 5cm vereinzelt werden.
Wenn es einmal schnell gehen muss, greifen Hobbygärtner auch einmal zu einer fertigen Topfpetersilie aus dem Supermarkt. Hierbei handelt es sich jedoch in der Regel um zügig hochgezogene Pflanzen, die schnell welken. Soll das Gewächs nicht sofort verbraucht werden, sollte darauf geachtet werden, dass kein Wasser aus dem Topfballen tropft und die Blätter keine trockenen Stellen aufweisen. Die Topfpetersilie sollte am besten an einem hellen Standort aufbewahrt werden, zu dem die pralle Mittagssonne keinen Zutritt hat.
Alternativ zur Kultivierung im Haus kann die Petersilie auch ins Freiland gesetzt werden. Die Samen können ab Mitte März bis Ende Juli direkt auf das Beet – anfangs auch auf das Frühbeet gestreut werden. Hierbei ist ein Reihenabstand von 20 bis 25cm einzuhalten, wobei pro laufendem Meter zwischen 200 und 300 Samen zum Einsatz kommen. Um bei einer noch früheren Aussaat auf Nummer sicher zu gehen, hat es sich bewährt, die Keimlinge zunächst in geeigneten Töpfen im Haus oder aber im Gewächshaus zu ziehen; bereits einige Tage nach der Aussaat sind die ersten Keimlinge sichtbar.
Die jungen Pflanzen werden vereinzelt, nachdem die ersten Blätter auf die Keimblätter folgen. Ab Mitte März können die Jungpflanzen dann direkt ins Beet gesetzt werden; auch hier ist ein Abstand von rund 20cm einzuhalten. Gerade in der Anfangszeit muss die Petersilie stets gut gewässert werden. Das Gewächs kann eine Gesamthöhe von etwa 100cm erreiche, wobei sich das Wachstum recht langsam vollzieht. In ihrem zweiten Lebensjahr sollte der Petersilienpflanze etwas Steinmehl oder Algenkalk zugefügt werden.
Egal zu welchem Zeitpunkt die Petersilienpflanze in die Erde eingebracht wird: Es sollte grundsätzlich bedacht werden, dass die Pflanzen nicht jede Pflanzenart als direkte Nachbarn vertragen. Insbesondere die Nähe zu Kopfsalaten sollte vermieden werden. Als Partner eignen sich hingegen folgende Sorten gut:
- Tomaten
- Rettich
- Radieschen
- Zwiebeln
- Lauch
- Gurken
Bei der Kultivierung der Petersilienpflanze ist außerdem zu beachten, dass das Gewächs eine deutliche Tendenz zur Selbstunverträglichkeit aufweist; aus diesem Grund sollte die Pflanze frühestens drei Jahre wieder an derselben Stelle angebaut werden. In der Erde rund um das Gewächs siedeln sich außerdem Älchen an, die sich am immer gleichen Standort zu sehr vermehren würden.
Petersilie ernten
Bei der Ernte der Petersilie sollte vor allem bedacht werden, dass das Kraut stets frisch und je nach aktuellem Bedarf zu schneiden ist. Geerntet werden ausschließlich die äußeren Blätter der Petersilie, denn wenn die Herzblätter im Innenbereich abgeschnitten werden, kann sich die Pflanze nicht mehr weiter entwickeln. Die Erntezeit kann sich bis in den Winter hinein erstrecken, sofern auch Spätsaaten angelegt wurden.
Die Würzpflanze eignet sich nicht zu Aufbewahrung; wird Petersilie zu lange gelagert, sind hohe Vitaminverluste die Folge. Maximal einige Tage können die Blätter im Kühlschrank – am besten in einem verschlossenen Behälter – aufbewahrt werden. Bei übergroßer Ernte besteht die Möglichkeit, die Petersilie in kleinen Portionsbeuteln einzufrieren; eine Trocknung eignet sich hingegen nicht.
Krankheiten und Schädlinge
Als häufige Krankheit tritt bei den Petersilienpflanzen Septoria-Blattfleckenkrankheit auf, die von bestimmten Pilzen der Gattung Septoria hervorgerufen wird. Als klassisches Schadbild präsentieren sich braune eckige Flecken auf den Blättern. Betroffene Pflanzen sollten entfernt werden. Auch tierische Schädlinge können sich auf der Petersilie ausbreiten können. Besonders häufig sind dort Wurzelgallenälchen anzutreffen; diese bis 1mm langen aalförmigen Würmer leben im Wurzelgewebe, das bei einem Befall anschwillt. Die zugehörigen Pflanzen kümmern und sterben schließlich ab.
Um einen Befall mit diesen Schädlingen zu verhindern, sollte unbedingt der Fruchtwechsel der Petersilie berücksichtigt und ein und derselbe Standort nicht länger als drei Jahre mit Petersiliengewächsen bepflanzt werden. Eine flächendeckende Entseuchung sollte nur von einem Fachmann durchgeführt werden.
Auch Blattläuse gehören zu den klassischen Schädlingen, die Petersilien befallen können. Das charakteristische Schadbild präsentiert sich anhand folgender Symptome:
- stark eingerollte, gekräuselte Blätter
- klebrige Pflanzenteile, oft mit schwarzem Pilzbelag
- Blattläuse oft dicht gedrängt an der Blattunterseite sichtbar
- kümmernde, deformierte Pflanzenteile
Zur Vorbeugung von Blattläusen hat es sich als sinnvoll erwiesen, in Trockenzeiten ausreichend zu wässern und Anlockpflanzen wie Kapuzinerkresse einzusetzen; darüber hinaus sollten natürliche Blattlausfeinde gefördert werden. Hierzu gehören beispielsweise Gallmilben und Florfliegen. Ist das Gewächs bereits befallen, kann zwar ein kräftiges Abspritzen mit dem Schlauch versucht werden; im Zweifelsfall jedoch sollten betroffene Exemplare verworfen werden. Um eine Ausbreitung einzudämmen, können dann auch Brennnesselauszug und Rainfarntee zum Einsatz kommen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Petersiliensorte enthält besonders viel Aroma?
Besonders aromatisch schmeckt die glattblättrige Petersilie, die sich deshalb hervorragend zum Würzen von unterschiedlichen Speisen eignet.
Welche Ursachen können für eine schlechte Keimung oder Entwicklung der Petersilie verantwortlich gemacht werden?
Die Entwicklung von Petersilie kann durch die falschen Pflanzennachbarn beeinträchtigt werden. Zu den häufigen Gründen für eine unzureichende Entwicklung gehört auch die Substratbeschaffenheit; insbesondere frisch gedüngte Beete können das Wachstum der Petersilie erheblich hemmen.
Welche Ursachen kommen in Frage, wenn die Petersilie gelbe Blätter ausbildet?
Wenn sich die Blätter der Petersilienpflanze gelblich färben, kann ein Mangel an Molybdän und Magnesium vorliegen.