Zu den bekanntesten Minzen zählt hierzulande die Pfefferminze. Sie wird im Garten angebaut oder in Töpfchen auf der Fensterbank gezogen. Gelegentlich werden auch einige “exotische” Sorten wie die Mojito oder die Erdbeerminze ausgesät. Auch wenn jede Minze prächtig erblühen kann. Meist kommt es uns auf ihr typisches Aroma an. Und natürlich auf die heilenden Wirkstoffe. Doch diese sind nicht durchgehend gleich hoch konzentriert.
Nur der optimale Erntezeitpunkt und die richtige Erntetechnik sichern die beste Qualität. Besonders wichtig ist das, wenn die Blättchen nicht frisch verarbeitet, sondern für später konserviert werden.
Aromagehalt schwankt
Die Minze treibt schon früh im Jahr aus. Je nach Region und aktueller Witterung kann es schon im März so weit sein. Während die ersten paar Zentimeter noch zaghaft wachsen, schießt sie schon bald danach in die Höhe. Bis in den Herbst hinein sind die Triebe der Minze saftig grün. Zwischendurch, im Sommer zeigen sich die kleinen Blüten. Während dieser gesamten Zeit wirkt sie einladend auf uns. Und tatsächlich dürfen wir sie vom Frühjahr bis Herbst ernten. Dich nicht immer bietet sie uns einen zufriedenstellenden Geschmack.
- Aromabildung benötigt viele Sonnenstunden
- viele regnerische Tage bringen kaum ätherische Öle hervor
- junge Blättchen sind zarter und milder
- alte Blätter sind intensiver im Geschmack
- Blütezeit beansprucht viel Energie
- Aromabildung lässt dann folglich nach
- Blätter werden herber
Ernten für den laufenden Bedarf
Die Pfefferminze und ebenso die anderen Minzsorten können aus zwei unterschiedlichen Gründen geerntet werden: Um den aktuellen Tagesbedarf zu decken oder sie für später zu konservieren. Wenn Sie die Minze sofort verwenden wollen, dann dürfen Sie zugreifen, wann immer sich Ihnen genügend Triebe bieten. Im Frühjahr und kurz nach der Blüte sollten Sie die Menge erhöhen, um so das etwas schwächere Aroma auszugleichen.
Erntezeit für größere Mengen
Wenn Sie größere Mengen ernten möchten, dann sollten Sie auf den besten Erntezeitpunkt warten. Die Konservierung vielen Minzsorten raubt ihnen einen Teil ihres Aromas. Damit die Minze ausreichend Geschmack behält, sollten Sie sie daher pflücken, wenn der Aromastoffgehalt am höchsten ist. Zu Beginn fließt die gesamte Energie der Pflanze in die Bildung der Triebe und Blätter. Durch die Kraft der Sonne gewinnen sie immer mehr von ihrem typischen Geruch und Geschmack. Kurz vor der Blüte schmecken die Blätter am intensivsten. Jetzt ist die richtige Zeit gekommen, sie zu ernten.
- Blütezeit kann von Sorte zu Sorte variieren
- Pfefferminze blüht ab Juni
- kurz vor dem Aufblühen pflücken
- Knospen und vereinzelte Blüten dürfen schon dran sein
Wenn Sie den optimalen Zeitpunkt verpasst haben, müssen Sie auf die Großernte dennoch nicht verzichten. Nach einem sonnenreichen Sommer können Sie auch im Herbst brauchbare Minzblätter ernten. Sie sollten lediglich die Blütezeit passieren lassen. Denn dann sind die Blätter fad. Ist die Zeit nach der Blüte jedoch sehr regnerisch, lohnt sich die Ernte geschmacklich nicht mehr.
Beste Tageszeit
Kein Tag ist wie der andere. Auch im Laufe des Tages finden wir im Garten veränderte Bedingungen vor. Sonne, Regen und Morgentau bestimmen über den optimalen Zeitpunkt der Minzernte mit.
- prasselnder Regen wirbelt Erde auf
- macht Pfefferminze “sehr schmutzig”
- Morgentau sorgt dagegen für nasse Blätter
- er sollte erst verdunsten
- pralle Sonne entzieht Blättern ätherische Öle
Die beste Zeit zum Pflücken ist daher ein Tag, der mehreren Sonnentagen folgt. Der späte Vormittag ist die beste Tageszeit für die Ernte. Der Tau ist verschwunden und die Sonne steht noch nicht im Zenit. Auch ein bedeckter Tag eignet sich für die Ernte.
Brauchbare Pflanzenteile
Von der Pfefferminze und anderen Minzen dürfen Sie alle oberirdischen Teile verwenden. Die unverholzten Triebe lassen sich gut klein schneiden und samt Blättern für die Teezubereitung verwenden. Für Speisen kann es dagegen sinnvoll sein, ältere Triebe wegzulassen. Auch die Blüten der Minze sind essbar und geben zudem eine schöne Dekoration ab. Nur für die Teezubereitung sind sie nicht brauchbar, da ihnen die erwartete Geschmacksintensität fehlt.
Erntetechnik
Pflücken Sie die Minze richtig. Denn nur mit der geeigneten Erntetechnik bleibt der Strauch vital. So können Sie sich über einen längeren Zeitraum an ihm erfreuen. Viele Besitzer zupfen nur Blätter ab und lassen den “halb nackten” Trieb stehen. Doch mit dem Blattverlust wird der Trieb geschwächt. Er geht ein, statt neu auszutreiben. Gehen Sie lieber wie folgt vor:
- nie nur vereinzelte Blätter abzupfen
- immer nur ganze Triebe abschneiden
- davon mind. ein Triebstück mit einem Blattpaar belassen
- aus Blattachseln treibt frisches Grün aus
- zum Scheiden saubere, scharfe Schere verwenden
- nicht an Trieben reißen
- sonst können Pflanzenteile aus Erde gerissen werden
Häufig gestellte Fragen
Ich habe dieses Jahr neben der Pfefferminze noch die Schokoladenminze gepflanzt. Darf ich diese beiden Sorten beim Ernten vermischen?
Wenn Sie verschiedene Minzsorten kultivieren, sollten Sie jede separat pflücken. Das Vermischen der Ernte ist nicht empfehlenswert. Jede Sorte hat ihre besondere Aromanote, die sie nur sortenrein entfalten kann.
Ich möchte Minze anbauen, um sie für den Winter zu trocken. Welche Sorte eignet sich dafür am besten?
Die Marokkanische Minze entwickelt an einem sonnigen Standort ein herrliches Aroma. Dieses behält sie auch nach dem Trocknen weitestgehend bei.
Bisher habe ich die Pfefferminze im Sommer frisch verwendet und den Ernteüberschuss für den Winter getrocknet. Kann ich die Minze auch anderes länger haltbar machen?
Pfefferminze und alle anderen Sorten eignen sich gut zum Einfrieren. Sie können einen Ernteüberschuss aber auch in Öl einlegen. Ebenso können Sie ein Kräutersalz oder Minzöl herstellen, die sich beide mehrere Monate halten.