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Mit seinem erfrischenden Aroma gehört die Pfefferminze zu den beliebtesten Gewürzen in der deutschen Küche. Der pflegerische Aufwand des Gewächses, das zur Familie der Lippenblütler gehört, ist gering, so dass die Pflanze auch von Anfängern leicht kultiviert werden kann. Das ausdauernde Gewächs wächst buschig und wird zwischen 50 und 80cm hoch; dabei wuchert die Pfefferminze mit langen unterirdischen Ausläufern, deren Wachstum man stets Einhalt gebieten muss. Die kantigen Stängel präsentieren eiförmige, dunkelgrüne Blätter; diese kommen bei der Verwendung der Pflanze hauptsächlich zum Einsatz.
Standort und Boden
Die Pfefferminze kann sowohl im Freiland als auch auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden. In beiden Fällen bevorzugt das Wärme liebende Gewächs einen leicht sonnigen Bereich. Allerdings verträgt die Pflanze keine pralle Sonne und muss deshalb vor starker Hitze geschützt werden. Alternativ gedeiht die Pfefferminze jedoch auch im Halbschatten. Es hat sich bewährt, einen Standort zu wählen, der zusätzlich einen gewissen Schutz vor Wind bietet.
Neben der Wahl des geeigneten Standortes ist auch die Qualität des Bodens für die erfolgreiche Kultivierung der Pfefferminze wichtig. In diesem Zusammenhang sollte vor allem auf folgende Eigenschaften geachtet werden:
- locker
- frisch bis feucht
- humos
- lehmig oder sandig
Die Pfefferminze benötigt ausreichend Nährstoffe. Aus diesem Grund gedeiht das Gewächs insbesondere in nährstoffreichen Böden, die vor allem viel Kalk und eine ausreichende Menge an Stickstoffsalzen enthalten.
Prinzipiell zeigt sich die Pfefferminze recht unkompliziert und gedeiht auf den meisten herkömmlichen Gartenböden. Einzig schwere oder sehr trockene Böden sind für die Kultivierung nicht geeignet. Die Temperatur, die innerhalb des Substrats erreicht wird, ist darüber hinaus auch für die Entwicklung der ätherischen Öle innerhalb der Pflanze von Bedeutung. So heben warme Böden insgesamt die Qualität der Öle, während sich überhitzte Substrate diesbezüglich als nachteilig erweisen. Auch die Menge des produzierten Öls wird bei sehr heißen Böden herabgesetzt.
Gießen, Düngen und Schneiden – optimale Pflege
Die Pfefferminze benötigt viel Feuchtigkeit; deshalb ist es besonders wichtig, das Gewächs regelmäßig zu gießen. Vor allem während anhaltender Trockenphasen oder bei sehr hohen Temperaturen im Sommer muss auf eine optimale Wasserversorgung geachtet werden. Sowohl bei der Kultivierung im Freiland als auch im Topf verträgt die Pfefferminze keine Staunässe; es hat sich deshalb als sinnvoll erwiesen, das Pflanzengefäß mit einer geeigneten Drainageschicht auszustatten.
Um sich optimal entfalten zu können, sollten der Pflanze ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Sind diese bereits im Boden vorhanden, muss nicht zusätzlich gedüngt werden. Ansonsten hat es sich bewährt, während der Sommermonate etwas Dünger hinzuzufügen. Da es sich um ein Gewächs handelt, das anschließend weiter verarbeitet werden soll, ist einem organischen Dünger den Vorzug zu geben, zum Beispiel Brennesseljauche oder Hornspäne. Allerdings ist vor einer Überversorgung mit Nährstoffen unbedingt zu warnen; diese kann gleichfalls dazu führen, dass sich die Aromastoffe in der Pfefferminzpflanze nur unzureichend ausbilden.
Die Wachstumsgeschwindigkeit der Pfefferminze ist eklatant; aus diesem Grund sollte das Gewächs in Jedem Fall mehrmals pro Jahr zurück geschnitten werden. Diese Maßnahme kann sehr radikal erfolgen. Wenn der Schnitt ausbleibt, neigt das Gewächs zum Verwildern. Bei einem derartigen Wuchs erhalten die Blätter in der Regel zu wenig Sonnenlicht und werden von wildgewachsenem Laub überdeckt. – Die Folge: Es bildet sich weniger Aroma in den Blättern aus. Um das Wuchern der Pflanze einzudämmen, gehört außerdem das regelmäßige Abstechen der Ausläufer zur Pflege der Pfefferminze.
Optimale Überwinterung
Die Pfefferminzpflanze kann grundsätzlich an unterschiedlichen Orten überwintern:
- auf dem Balkon oder der Terrasse
- im Freiland
- im Innenraum
Je nach gewähltem Winterquartier müssen zusätzlich diverse Aspekte beachtet werden. So kann bei der Überwinterung im Freiland gerade bei sehr strengen Wintern ein zusätzlicher Winterschutz notwendig sein, zum Beispiel durch eine entsprechende Reisigabdeckung. Insbesondere Nadelholzreisig hat sich zu diesem Zweck gut bewährt; die abgeschnittenen Zweige bieten durch die enge Anordnung der Nadeln einen optimalen Kälteschutz, lassen jedoch gleichzeitig auch Luft durch die Konstruktion durch. Besonders gut eignet sich das Reisig der Fichte, das bis zum Frühjahr ganz allmählich seine Nadeln verliert und so genau zum richtigen Zeitpunkt wieder mehr Luft und Licht an die Pfefferminzpflanze heran lässt.
Gewächse, die auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden, können auch während der Wintermonate an diesem Standort verbleiben. Sind starke Fröste angekündigt, hat sich auch hier ein entsprechender Schutz als sinnvoll erwiesen; als optimale Abdeckung eignet sich beispielsweise Gaze oder Vlies. Der winterfeste Kübel wird am besten auf eine Styroporplatte gestellt und zusätzlich mit einer Noppenfolie umwickelt. Auf diese Weise ist die Pflanze hervorragend vor dem Frost geschützt.
Pflanzen und Vermehren
Die Vermehrung der Pfefferminze kann mit Hilfe unterschiedlicher Methoden erfolgen:
- mit abgetrennten Ausläufern
- über Aussaat
- mit Stecklingen
Samen, die in jedem gut sortierten Gartenfachhandel oder im Baumarkt erhältlich sind, werden vorzugsweise im Frühjahr ausgesät. Die Saat wird nicht bedeckt und gut angegossen.
Besonders gut funktioniert die Vermehrung über Kopfstecklinge. Hierzu werden im Frühsommer – von Ende Juni bis Anfang Juli – die Spitzen von besonders starken Neutrieben in einer Länge von 8mm bis 12mm abgeschnitten. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass im oberen Bereich vier Blätter an dem Trieb verbleiben müssen, während die anderen entfernt werden können. Diese Triebe steckt man anschließend in geeignetes Substrat; hier hat sich eine Mischung aus Erde und Sand als sinnvoll erwiesen, die im Idealfall angefeuchtet sein sollte. Der Reihenabstand beträgt im Idealfall 50 bis 60cm; innerhalb der Reihe reichen 30 bis 40cm aus. In der Folgezeit muss das Substrat laufend feucht gehalten werden. Von einer Überwässerung ist jedoch unbedingt Abstand zu nehmen!
Gekaufte Ware oder abgetrennte Ausläufer werden im Frühjahr flach ausgepflanzt, wobei ein Abstand von insgesamt 30cm zwischen den einzelnen Pflanzen einzuhalten ist. Beim Einpflanzen von Pfefferminze sollte stets auch berücksichtigt werden, dass es sich um eine zum Wuchern neigende Pflanze handelt; deshalb ist im Idealfall eine Wurzelsperre mit ins Erdreich einzubringen.
Alternativ kann das Gewächs auch in einen Pflanzentopf ohne Boden gepflanzt werden, der anschließend in die Erde versenkt wird. Sicherheitshalber sollte die Pfefferminze grundsätzlich nicht mit anderen Kräutern in einem Beet zusammenstehen. Es hat sich bewährt, dem dominanten Gewächs ein eigenes Beet oder einen abgetrennten Beetabschnitt zuzugestehen; hier kann die Pflanze ihren Ausbreitungsdrang ausleben. Außerdem sollte bei der Bepflanzung von Pfefferminze darauf geachtet werden, dass sich keine Kamillenpflanzen in unmittelbarer Nähe befinden.
Aufgrund des starken Ausbreitungsdrangs ist das Anlegen einer Mischkultur insgesamt schwierig. Dennoch kommen bestimmte Arten als Partner in Frage:
- Tomaten
- Kohl
- Kartoffeln
- Salat
- Brennnesseln
Weiterhin ist bei der Bepflanzung von Pfefferminze zu beachten, dass das Gewächs sich gegenüber Krankheiten und Schädlingen umso anfälliger zeigt, je länger die Pflanze an dem einmal gewählten Standort verbleibt. Aus diesem Grund hat es sich bewährt, das Gewächs alle zwei bis maximal fünf Jahre umzusetzen. In den Bereich, an dem zuvor die Pfefferminze stand, sollten für einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren keine weiteren Lippenblütler angesiedelt werden.
Ernte und Trocknung
Die Triebe und jungen Blätter, die frisch zum Einsatz kommen sollen – zum Beispiel für die Zubereitung von Tee oder diverse Desserts – können direkt und je nach Bedarf jederzeit geerntet werden. Einzig die zur Aufbewahrung bestimmten Blätter sind an einen festen Erntezeitpunkt gebunden; hier eignet sich am besten die Zeit vor der Blüte, um die beste Qualität zu erhalten. Im Herbst folgt dann ein weiterer Erntezeitpunkt; auch während dieser Zeit können die Blätter in großem Stil gesammelt werden. Allerdings lohnt sich hier die Ernte vor allem, wenn der Sommer besonders sonnenreich gewesen ist; nur dann können sich die Inhaltsstoffe intensiv genug ausbilden. Sollte die erste Ernte für den Vorrat ausreichend oder sich die Sommermonate stark verregnet präsentiert haben, sollte das Gewächs dennoch herunter geschnitten werden.
Für den Vorrat wird das ganze Kraut über dem Boden abgeschnitten und getrocknet. Der Prozess der Trocknung sollte möglichst zügig und ohne Einwirkung von Sonnenstrahlen erfolgen – andernfalls könnten die wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanze beeinträchtigt werden. Nach vollständiger Trocknung wird das Kraut gut verschlossen und an einem dunklen Ort aufbewahrt.
Krankheiten und Schädlinge
Die Pfefferminze wird besonders häufig vom so genannten “Pfefferminzrost” befallen. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die von dem Pilz Puccinia menthae verursacht wird und die folgende Symptome hervorruft:
- Flecken auf den Blättern
- Verdickung der Triebe
- Vertrocknen der Triebe
Als wirksame Therapie bei akutem Befall hat es sich bewährt, alle Triebe bodennah abzuschneiden und mehrere Tage hintereinander mit einer Brühe aus Ackerschachtelhalm zu gießen. Auf diese Weise wird die pflanzeneigene Abwehr gestärkt. Allerdings muss mit der Behandlung bereits beim Auftreten von ersten Anzeichen begonnen werden, so dass sich die Krankheit nicht ausbreiten kann. Sind erst mehrere Bestände befallen, gestaltet sich eine effektive Behandlung sehr schwierig. Als vorbeugende Maßnahme helfen sowohl ein luftiger Standort als auch ein häufiges Verpflanzen des Gewächses. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der Standort nicht zu eng gewählt wird!
Die Pfefferminzpflanze zeigt außerdem eine gewisse Anfälligkeit gegenüber Mehltau. Als charakteristisches Schadbild präsentieren sich hier weiße oder graue Flecken auf und unter den Blättern, die bei warmem Wetter bereits im Frühling auftreten können. In einem späteren Erkrankungsstadium sind Blätter und Triebe mit einer schimmelig-mehlig wirkenden Schicht und schmutzigen braunen Verfärbungen überzogen. Die Pflanzen kümmern mit der Zeit und zeigen Deformationen auf. Als Gegenmaßnahme hilft die frühzeitige Entfernung von betroffenen Pflanzenteilen sowie diverse Pflanzenstärkungsmittel. Damit sich Mehltau gar nicht erst bildet, sollten die Pfefferminzpflanzen nicht zu eng gepflanzt werden.
Als Schädling tritt vor allem der Minzenblattkäfer auf, der diversen Fraßschaden hervorrufen kann. Der grüne Käfer, der auf den Blättern sitzt, ist leicht zu erkennen. Bei Bedarf kann das Insekt einfach abgesammelt oder im Zuge eines starken Rückschnittes der Pflanze vernichtet werden.
Häufig gestellte Fragen
Welche Sorte enthält besonders viel Aroma?
Aufgrund des hohen Mentholgehaltes gilt die Englische Minze allgemein als aromatischste Sorte. Allerdings treten hier insbesondere bei empfindlichen Menschen häufig Unverträglichkeitsreaktionen auf.
Lohnt sich der Einsatz der Pfefferminzpflanze als natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel?
Grundsätzlich ist das Gewächs aufgrund seines sehr intensiven Geruchs durchaus in der Lage, lästige Schädlinge auf benachbarten Pflanzen zu vertreiben, zum Beispiel beim Kohl. Allerdings hat sich die Pfefferminzpflanze auch als problematischer Mischkulturpartner erwiesen, weil die Neigung zum Wuchern ein Problem darstellt. Hier kann wiederum eine Wurzelsperre helfen. Außerdem muss immer auch bedacht werden, dass die Pfefferminze nicht mit jeder beliebigen Pflanze kombiniert werden kann.