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Wenn die im eigenen Garten kultivierten Hortensien im Sommer keine oder nur noch sehr wenige Blüten tragen, dann kann dies verschiedene Gründe haben. In der Regel sind es Pflegefehler, aber auch der richtige Standort trägt zu einer schönen und üppigen Blüte bei. Auch kann es an der Pflanze selbst liegen, denn die verschiedenen Sorten reagieren oft unterschiedlich. Oft wird von den Hobbygärtnern eine Krankheit vermutet, wenn die Hortensie nicht blüht, doch meist handelt es sich einfach nur um einen Pflegefehler. Welche Ursachen dahinterstecken könnten, wird im folgenden Artikel erklärt.
Verschiedene Sorten
Unter den Hortensien gibt es verschiedene Sorten, die unterschiedlich reagieren, auch wenn in der Pflege alles stimmt. So blühen Schneeball- und Rispen-Hortensien zuverlässig im Sommer, wenn sie im Februar einen kräftigen Rückschnitt erhalten haben.
Teller- und Bauern-Hortensien hingegen treten dann gerne im folgenden Sommer nach dem Schnitt in einen Blühstreik. Daher ist es wichtig für jeden Hobbygärtner zu wissen, welche Sorten in seinem Garten kultiviert sind. Doch es gibt auch weitere Pflegefehler, die für eine reichhaltige Blüte vermieden werden sollten.
Rückschnitt nicht ideal
Der Rückschnitt ist wichtig, damit die Hortensien im nächsten Sommer wieder viele Blüten tragen. Hierbei kommt es vor allem auch auf die Sorte an. So werden bei Teller- und Bauern-Hortensien die Blütenstände schon im Vorjahr am neuen Holz angelegt. Werden diese neuen Triebe nun im späten Winter versehentlich durch einen Schnitt entfernt, kommt es im Sommer zum Blühausfall.
Daher sollte bei einem Rückschnitt auf das Folgende geachtet werden:
- die alten Blütenstände zurückschneiden
- neue Knospenpaare stehen lassen
- sind im letzten Triebdrittel zu finden
- weiterhin nur altes, vertrocknetes Holz entfernen
Falscher Standort
Zwar sollten Hortensien nicht in der prallen Sonne stehen, da die Blätter ansonsten schnell verbrennen, dennoch trägt ein zu dunkler und schattiger Standort nicht zu einer üppigen Blüte bei. Dies liegt daran, dass Pflanzen an einem sonnigen Standort mehr Blüten bilden, da sie hier auch mehr von Insekten und Bienen angeflogen und somit auch bestäubt werden.
Daher sieht der ideale Standort für eine üppige Blüte bei Hortensien wie folgt aus:
- halbschattig
- Morgen- und Nachmittagssonne sind erwünscht
- pralle Mittagssonne vermeiden
- unter einem lichten Baum
- an Ost- oder Westseite im Garten
- nicht an einer Südseite aufstellen
- hier ansonsten für reichlich Schatten über Mittag sorgen
- eventuell Sonnensegel über sonniger Terrasse
Düngung zu einseitig
Hortensien wünschen eine ganz besondere Düngung, damit sie richtig wachsen und Blüten bilden können. Wird eine zu einseitige Düngung gegeben, dann geht dies auch zu Lasten einer üppigen Blüte im Sommer. Im Handel werden in der Regel bereits fertige Hortensiendünger angeboten, die auch genutzt werden sollten. Ansonsten sollte auf die Zusammenstellung des idealen Düngers wie folgt geachtet werden:
- Stickstoff für das vegetative Wachstum
- unterstützt Bildung von Blättern und Trieben
- Phosphor für das generative Wachstum
- unterstützt Blütenbildung
- zu einseitige Düngung mit Hornspänen vermeiden
- diese beinhalten Stickstoff
- Hortensien werden blühfaul
- zu viel Stickstoff verhindert Winterhärte
- zu viele neue Triebe verholzen nicht rechtzeitig
Spätfrost
Normalerweise schützen die Hüllblätter im Winter die Knospen und die hierin ungeöffneten Blüten vor Kälte und Frost. Daher schadet der Frost im Winter in der Regel nicht. Kommt es jedoch zu einem späten Frost im Frühling, können sich die Hüllblätter bereits geöffnet haben. Dann kann die Kälte in die Blüten eindringen, diese schädigen und sogar ganz zerstören. Daher sollte das Klima im Frühjahr immer genau beobachtet werden.
Bei erwarteten Frösten im Frühling, etwa zu den Eisheiligen im Mai sollte dann wie folgt vorgegangen werden:
- Hortensien unbedingt vor kalten Nächten schützen
- mit Pflanzenvlies über Nacht abdecken
- vorsichtig überlegen
- keine Knospen oder neue Triebe abbrechen
- bei eingetretenem Schaden erfrorene Triebe zurückschneiden
- bis auf ein gesundes Knospenpaar
- dennoch wird die Blüte hier geringer ausfallen
Pilzbefall
Bei einem Pilzbefall bei Hortensien kommt es meist zu der Botrytis-Knospenfäule. Wenn es zu diesem Befall kommt, dann sind vor allem überwinterte Hortensien im Topf in einem Winterquartier hiervon betroffen. Zu erkennen ist der Befall an dem grauen Schimmel, der die Triebknospen überzieht. Da diese hierdurch absterben, fällt auch die Blüte im nächsten Sommer aus.
Im Winterquartier sollte daher auf das Folgende geachtet werden:
- geringe Luftfeuchtigkeit
- keine stark schwankenden Temperaturen
- gute Durchlüftung
Häufig gestellte Fragen
Muss ich meine Hortensie im Winter schützen, damit sie im Sommer blüht?
In der Regel schützen sich die Blütenstände in den bereits im Vorjahr gebildeten Knospen selbst vor dem Frost. Sie werden von den sogenannten Hüllblättern vor der Kälte geschützt. Im Frühling sieht dies jedoch anders aus und ein einziger Nachtfrost kann der Pflanze in der Sommerblüte schaden. Denn haben sich die Hüllblätter bereits geöffnet, dann kann Frost in die Knospen eindringen und diesen erheblich schaden. Die Pflanze wird dann in dem Sommer nur wenig bis gar nicht mehr blühen.
Kann es an der Düngung liegen, wenn die Hortensie im Sommer nicht blüht?
Erhält die Hortensie eine zu einseitige Düngung, dann kann es durchaus zu einer Blühfaulheit kommen. So ist Phosphor wichtig für die Blütenbildung, Stickstoff für das restliche Wachstum. Gartenböden enthalten oft allerdings schon ausreichend Stickstoff oder es werden zusätzlich Hornspäne zugegeben, die ebenfalls stickstoffhaltig sind. Dann wächst der Strauch zwar gut, aber Blüten bleiben aus, weil der Phosphor fehlt. Eine Bodenanalyse bringt in einem solchen Fall die Klärung.
Warum ist der Standort so wichtig, damit meine Hortensie im Sommer blüht?
Hortensien mögen es halbschattig. Doch zu wenig Sonne geht zu Ungunsten der Blütenbildung aus. Denn Pflanzen haben die Angewohnheit, an sonnigen Plätzen mehr Blüten zu bilden, da sich hier mehr Insekten und Bienen aufhalten, die zur Bestäubung benötigt werden. An einem sehr schattigen und dunklen Platz verzichtet die Hortensie daher auch auf die Blütenbildung.