Die Herbstzeitlose ist auf vielen Wiesen anzutreffen. Ihre rosafarbenen bis violetten Blüten erscheinen ab August bis in den November hinein. Aber Vorsicht, die Herbstzeitlose ist nicht so harmlos wie sie aussieht, denn die Zwiebelblume ist stark giftig.
Herbstzeitlose tödlich giftig
Die herbstliche Schönheit ist zwar schön anzusehen, aber sie hat es ihn sich. Alle Pflanzenteile sind giftig. Die höchste Konzentration von Giftstoffen ist dabei in der Zwiebelknolle und den Samenschalen zu finden. Hauptsächlich sind in der Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) Colchicin und noch über 20 weitere Alkaloide enthalten, die schon in geringen Mengen eine tödliche Wirkung bei Menschen und Haustieren wie Pferde, Schafe und Ziegen haben. Colchicin ist ein Zellgift, das bei einer Reduktionsteilung (Meiose) eine Chromosomentrennung verhindert. Schon eine sehr kleine Dosis kann tödlich wirken:
- für Menschen reichen 5 mg (entspricht 60 g frische Blüten oder Blätter)
- für Haustiere 80 g frische Pflanzenteile je 100 kg Lebendgewicht ausreichend
- Pferde 400 g getrocknete Pflanzenteile wirken bereits tödlich
- 2 bis 5 g Samen enthalten 10 bis 20 mg Giftstoffe
Diese Zwiebelblume im Garten ist besonders für Kinder eine große Gefährdung. Gern spielen sie mit den Blättern und Blüten und nehmen sie mitunter auch in den Mund. Noch gefährlicher sind jedoch die braunen ausgereiften Fruchtkapseln die so schön klappern und die Neugier der Kinder wecken. Die Klappergeräusche werden von den enthaltenen kugeligen Samen verursacht. Falls Kinder und Haustiere wie Hund und Katze Zugang zum Garten haben, sollte auf eine Pflanzung dieser Herbstschönheit verzichtet werden.
Heu ebenfalls giftig
Da die Pflanzen in der Natur hauptsächlich auf feuchten Wiesen und Weiden vorkommen, ist bei Weidehaltung von Rindern, Kühen und Pferden besonders Vorsicht geboten. Obwohl ältere Tiere diese Gewächse rein instinktiv aufgrund des bitteren Geschmacks meiden, kann es bei Jungtieren schnell zu Vergiftungen kommen. Allerdings ist bei Ziegen und Schafen zu beobachten, dass diese gegen das enthaltene Gift nicht so anfällig sind. Daneben bleibt die Herbstzeitlose auch im getrockneten Zustand giftig.
Das kann besonders für Haustiere wie
- Rinder, Kühe
- Pferde
- Hasen, Kaninchen
- Hamster
- Meerschweinchen
zum Verhängnis werden, wenn sie mit Heu gefüttert werden, in dem Reste der Giftpflanzen enthalten sind. Diese Giftstoffe bleiben auch in der Milch von Kühen, Ziegen und Schafen enthalten. Für Menschen ist solche Milch gesundheitsschädlich, da sie krebserregende Stoffe enthalten kann.
Symptome
Sollten sich im getrockneten Zustand erste Anzeichen einer Vergiftung zeigen, ist schnelles Handeln angesagt. Meist treten sie 2 bis 12 Stunden nach dem Verzehr auf. Das gilt bei Menschen und auch Tieren. Während dieser Zeit hat das Gift allerdings seine Wirkung schon entfaltet. Hauptsächlich werden die Giftstoffe in der Leber angereichert.
Folgende Symptome können dabei auftreten:
- erhöhter Speichelfluss
- Appetitlosigkeit
- Husten
- Stoffwechselstörungen
- Koliken
- blutige Durchfälle
- neurologische Ausfälle wie Sehstörungen, stolpern
- Nierenversagen
- Leberschäden
- Muskel- und Atemlähmungen
- Herzrhythmusstörungen
- Kreislaufversagen
Falls keine Hilfe erfolgt, tritt in den meisten Fällen nach ein bis drei Tagen der Tod durch Herzversagen oder Atemlähmung ein.
Erste Hilfe
Nach Verzehr der giftigen Herbstzeitlose muss umgehend ein Arzt oder Tierarzt aufgesucht werden. Es empfiehlt sich, den Betroffenen viel Flüssigkeit zu verabreichen, um die Giftstoffe aus dem Körper auszuschwemmen. Nutzen Sie dabei jedoch keinesfalls Milch, denn sie verstärkt die Giftwirkung nur. Ein Erbrechen kann auch hilfreich sein.
Häufig gestellte Fragen
Besonders gut eignet sich die Herbstzeitlose zur Unterpflanzung von Sträuchern wie Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) oder Japanischem Ahorn (Acer japonicum). Die Zwiebelblume liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lehmigem, leicht sandigem und humusreichem Boden. Setzen sollte man die Zwiebel von Juli bis September, in einer Tiefe von 15 bis 20 cm. In das Pflanzloch sollte zusätzlich etwas Volldünger gegeben werden. Im Sommer werden die verwelkten Blätter entfernt, um die Blühkraft der Pflanze zu erhöhen.
Im Frühjahr erscheinen zuerst leicht dickfleischige, tulpenähnliche, dunkelgrüne bis 30 cm lange Blätter und Fruchtkapseln. Diese enthalten den im letzten Herbst befruchteten Samen. Erst von August bis in den November hinein kommen die rosafarbenen bis violetten Blüten zum Vorschein. Sie sind trichterförmig und es sieht aus, als ob sie auf einem “Stiel” sitzen. Dieser Stiel ist jedoch die Blütenröhre. Die Pflanzen können eine Wuchshöhe von 5 bis 20 cm erreichen.