Als Kletterpflanze will die Waldrebe hoch hinaus. Ein Kübel verleiht der Clematis dabei die notwendige Standfestigkeit. Wer etwas Neues ausprobieren und das blühende Gewächs nicht wie üblich ins Beet pflanzen möchte, kultiviert sie im Topf. Worauf es bei der Pflege ankommt und wie der Gärtner durch einen regelmäßigen Schnitt die Form erhält, zeigt der folgende Ratgeber auf.
Anforderungen an den Kübel
Da die Clematis einen hohen überirdischen Wuchs besitzt, entwickelt sie auch ein entsprechendes Wurzelsystem. Der Kübel sollte daher mindestens 25 bis 30 Liter fassen.
Da die Pflanze keine Staunässe verträgt, ist eine Drainage unabdingbar. Hierfür eigenen sich
- Blähton
- Styropor
- Tonscherben
- Splitt
- oder Kies
Zusätzlich zu der rund 6 cm dicken Drainageschicht sind Löcher im Boden des Topfes erforderlich. Damit das Wasser ablaufen kann, empfiehlt es sich überdies, den Pflanztopf auf Füße zu stellen, um das direkte Aufliegen auf dem Boden zu vermeiden.
Außerdem verlangt die Waldrebe eine Rankhilfe mit möglichst vielen Verstrebungen. Zwar eigenen sich hohe Mauern und Hauswände, ein im Kübel integriertes Gitter ist aber noch effektiver.
Anforderungen an das Substrat
Die Clematis benötigt viele Nährstoffe. Aus diesem Grund kommt nur hochwertige Gartenerde als Substrat in Frage. Diese muss unbedingt gut durchlässig sein, um Staunässe zu verhindern.
Standortansprüche
- sonnig bis halbschattig
- am besten nach Süden ausgerichtet
- vorzugsweise an einer Mauer
- manche Sorten wachsen im Schatten besser
Pflege-Anleitung
Wussten Sie schon, dass
… in vordergründig zwei Arten der Waldrebe deutsche Gärten zieren? Zum einen handelt es sich um die Hybriden, welche mit einem Blütendurchmesser von sagenhaften 15 cm begeistern. Zum anderen wären da die mitteleuropäischen sowie ostasiatischen Wildarten. Diese blühen zwar weniger auffällig, sind dafür aber robuster und leiden seltener an Krankheiten und Schädlingen.
Gießen
Waldreben haben einen hohen Wasserbedarf. Das Substrat sollte stets feucht sein. Allerdings darf sich das Gießwasser nicht im Pflanzkübel stauen. Wer sich das tägliche Gießen ersparen möchte, schützt das Substrat mit einer Mulchschicht vor dem Austrocknen.
Düngen
Mindestens genauso wichtig wie die Wasserversorgung sind die Nährstoffe. Insbesondere Kübelpflanzen besitzen nur beschränkte Möglichkeiten, sich selbst ausreichend Mineralien aus dem Boden zu beschaffen. Der Gärtner sollte daher mit einem Langzeitdünger nachhelfen. Alternativ eignet sich ein Flüssigdünger, den er ins Gießwasser gibt. Vor allem während der Wachstums- und Blütephase ist das Düngen erforderlich.
Schneiden
Als Kletterpflanze will die Clematis hoch hinaus. Zudem legt sie ein vergleichsweise schnelles Wachstum an den Tag. Um einen formschönen Wuchs zu erhalten, ist ein Rückschnitt daher empfehlenswert. Die richtige Technik richtet sich dabei nach der Art der Waldrebe.
Hier unterscheiden Botaniker drei verschiedene Sorten anhand ihrer Blütezeit:
- Frühjahrsblüher
- Sommerblüher
- zweimal blühende Sorten
Rückschnitt für Frühjahrsblüher
Diese Sorte bildet ihre Knospen bereits im Herbst des Vorjahres. Sie öffnen sich in der Zeit von April bis Mai. Ein paar Wochen später ist der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt gekommen.
- idealer Zeitpunkt direkt nach der Blüte
- Seitentriebe einkürzen
- nicht ins alte Holz schneiden
Rückschnitt für Sommerblüher
Im Sommer blühende Waldreben bilden kein Altholz aus. Das erspart dem Gärtner Arbeit.
- nicht direkt nach der Blüte schneiden
- erst im späten Frühjahr zum Wachstumsbeginn
- Schnitt nicht zu früh ansetzen (erst nach Abklingen der Nachtfröste)
- Haupttriebe 30-50 cm über dem Boden kürzen
Zweimal blühende Pflanzen schneiden
Nach der ersten Blüte im April beziehungsweise August zeigt sich bei guter Pflege eine erneute Blüte im Spätsommer (August/ September). Damit die Pflanze genügend Kraft besitzt, um neue Knospen zu bilden, sollte der Gärtner die verwelkten Blütenstände nach der ersten Blüte entfernen. Das verhindert di Bildung von Fruchtständen.
- frostharte Sorten verlangen keinen Rückschnitt
- lediglich die verblühten Blätter abzupfen
- erst nach 4-5 Jahren erfolgt ein Radikalschnitt
- Triebe dabei bis auf 30 cm über dem Boden kürzen
Umtopfen
Das klassische Umtopfen ist bei der Clematis nicht notwendig. Solange der Pflanzkübel die grundlegenden Anforderungen erfüllt, lässt sich die Kletterpflanze ein Leben lang in ein und demselben Topf halten. Alle drei bis vier Jahre sollte der Gärtner jedoch das Substrat erneuern. Indem er den Wurzelballen für diesen Zweck freilegt, bietet es sich an, diesen im gleichen Zuge um ein Drittel zu kürzen.
Überwintern
Waldreben in der Kübelkultur lassen sich im Freien überwintern. Wichtig ist jedoch, die Pflanze an einen windgeschützten Standort zu versetzen, an dem sie nicht der prallen Sonne ausgeliefert ist. Zusätzlich sollte ein Vlies den Pflanzkübel vor Frost schützen.
Krankheiten erkennen
Die Clematiswelke ist eine typische Krankheit der Kletterpflanze. Der verursachende Pilz ruft folgende Symptome hervor:
- bräunliche Flecken auf den Blättern
- schnelle Ausbreitung
- Absterben einiger Pflanzenteile binnen weniger Tage
Insbesondere Hybriden, die im Frühjahr ihre Knospen öffnen, sind sehr empfänglich für den Pilz. Zur Behandlung schneidet der Gärtner die Pflanze bis ins alte Holz zurück. Die befallenen Triebe entsorgt er sachgemäß im Hausmüll und auf keinen Fall auf dem Komposthaufen. Anschließend empfiehlt es sich, ein biologisches Pflanzenschutzmittel gegen mögliche Pilzrückstände einzusetzen.
Häufig gestellte Fragen
Wie viele Pflanzen können in einem Topf wachsen?
Manche Sorten der Waldrebe wachsen zwar hoch, zeugen jedoch von einem eher schmalen Wuchs. Um den Pflanzkübel zu füllen und eine eindrucksvollere Optik hervorzurufen, kann der Gärtner getrost mehrere Pflanzen in einen Kübel setzen. Die Anzahl richtet sich dabei nach dem Volumen. Laut der Pflanz-Anleitung können in einem 25 bis 30 Liter fassenden Topf bis zu drei Exemplare wachsen.
Eignet sich jede Clematis für die Kübelhaltung?
Leider ist nicht jede Sorte für die Kübelhaltung geeignet. Experten empfehlen vor allem auf kleinwüchsige Arten zurück zu greifen. Ob das gewünschte Exemplar auch im Pflanztopf gedeiht, ist meistens auf dem Etikett vermerkt.