Die Vielseitigkeit der Kopfeiben ist, was das Gehölz, das ursprünglich aus Asien kommt, so beliebt macht. Der immergrüne Nadelbaum kann sowohl für Hecken als auch als Solitärpflanze verwendet werden. Er ist besonders schnittverträglich, durch seinen langsamen Wuchs ist jedoch kein häufiger Schnitt notwendig.
Aufgrund ihrer Eigenschaft nicht von innen zu verkahlen und aus dem alten Holz zu treiben, macht diese Gattung zu einem idealen Formschnittgehölz. Ihre natürliche Wuchsform würde aber auch ohne einen Schnitt säulenartig sein. Selbst im Alter sind die Kopfweiden durch ihre natürliche Wuchsform optisch noch immer attraktiv.
Steckbrief
- Familie: Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae)
- Herkunft: Asien
- elf verschiedene Arten, von denen viele gezüchtete Sorten abgeleitet sind
- Wuchshöhe: bis zu 10 m
- Blütezeit: März – April
- Früchte: blau-weiße Beeren (giftig)
- winterhart
- Wuchsform: straff aufrecht (säulenförmig)
- Nadeln: bis zu 5 cm lang, schraubig bis unregelmäßig zweizeilig angeordnet
- Borke: grau bzw. rotbraun und in Streifen lösend
Standort
Die Kopfeibe gedeiht sowohl an sonnigen als auch schattigen Standorten. Sie bevorzugt allerdings halbschattige Plätze, wo sie sich besonders gut entwickelt. An extrem sonnigen Standorten kann es allerdings bei langanhaltender Trockenheit sowohl im Sommer als auch im Winter zu Schäden an der Cephalotaxus kommen. Durch die Sonneneinstrahlung verliert sie aufgrund von Verdunstung sehr viel Wasser, dessen Verlust sie aber aufgrund des trockenen Bodens nicht mehr ausgleichen kann.
Zu viel Schatten sorgt dafür, dass Kopfeiben noch langsamer als gewöhnlich wachsen. Daher bietet ein halbschattiger Standort ideale Bedingungen für die Pflanze, um sich gut zu entwickeln. Sie eignet sich jedoch auch als Ziergehölz an Standorten, die sonst eher schwierig zu bepflanzen sind, wie schattige Nordseiten an Häusern, die nur wenig Licht bekommen.
Substrat
Obwohl die Kopfeibe anspruchslos ist und mit vielen Böden zurechtkommt, hat sie dennoch ein favorisiertes Substrat. Das Substrat sollte folgendermaßen zusammengesetzt sein:
- humos
- leicht sauer
- kalkhaltig
- lehmig
Durch einen höheren Lehmanteil kann die Feuchtigkeit besser im Boden gehalten werden, wodurch das Risiko von Trockenschäden reduziert werden kann. Beim pH-Wert ist darauf zu achten, dass dieser nicht zu sauer wird. Cephalotaxus mag es zwar sauer, Moorböden sind jedoch nicht ihr Fall und würden zu einem kümmerlichen Wuchs führen.
Sandige und magere Böden müssen laufend aufbereitet werden. Sie können Wasser nur schlecht speichern und bieten wenige Nährstoffe für die Pflanzen. Abhilfe kann hier das regelmäßige Einarbeiten von Kompost sein. Dadurch kann eine Humusschicht aufgebaut werden, die begrenzt auch Feuchtigkeit speichern kann.
Pflanzen
Der Vorteil bei der Kopfeibe ist, dass das Pflanzloch nicht aufwendig vorbereitet werden muss. Während viele Stauden einen lockeren Boden bevorzugen, sollte er für Kopfeiben ruhig etwas schwerer sein, damit er gut das Wasser hält. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so tief sein, wie der Wurzelballen lang ist und mindestens die dreifache Breite des Durchmessers haben.
Gepflanzt kann Cephalotaxus ganzjährig werden, solange es frostfrei ist. Der ideale Zeitpunkt ist jedoch im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr. Wer die Wahl hat, sollte Kopfeiben im Herbst pflanzen. Zu dieser Jahreszeit ist es noch warm genug und vor allem gibt es ausreichend Niederschläge, wodurch die Pflanzen gut anwurzeln können.
Bevor die Kopfeibe eingepflanzt wird, sollte sie mindestens zwölf bis maximal 24 Stunden in einem Kübel mit Wasser stehen. Dadurch kann sich die Pflanze gut mit Wasser vollsauten und das Substrat um den Wurzelballen ist gut befeuchtet.
Zum Aufschütten kann eine Mischung aus Kompost und Gartenerde verwendet werden. In das Substrat kann ein Langzeitdünger wie Hornspäne eingearbeitet werden. Etwas Urgesteinsmehl sorgt für die notwendigen Mineralstoffe. Durch die Düngergaben bereits bei der Pflanzung muss frühestens in drei bis vier Wochen das erste Mal nach der Pflanzung gedüngt werden.
Hecken
Wird die Kopfeibe als Hecke gepflanzt, sollte vorab eine Linie mit einer Schnur gezogen werden. Im Vergleich zu anderen Heckengehölzen verzeiht sie aufgrund ihres langsamen Wuchses keine Fehler bei der Pflanzung. Schiefe Linien lassen sich oft erst Jahre später korrigieren, weshalb mit einer gut geplanten Pflanzung auch eine gute Grundlage für eine schöne Hecke gelegt wird.
Pro Meter werden zwischen vier und fünf Pflanzen benötigt. Diese müssen wiederum vor der Pflanzung gewässert werden. Aufgrund der Menge an Pflanzen, die für eine Hecke notwendig ist, ist es meist nicht möglich, sie ausreichend lange zu wässern. In diesem Fall sollten sie zumindest so lange im Wasser stehen, bis keine Luftbläschen mehr vom Wurzelballen mehr aufsteigen. Das Pflanzloch, Substrat und die Pflege nach der Pflanzung ist gleich wie bei der beschriebenen Solitärpflanzung.
Topfkultur
Durch den schwachen Wuchs ist Cephalotaxus auch für die Kultur im Topf geeignet. Im Vergleich zum Freiland sind bei der Topfkultur einige zusätzliche Punkte zu beachten. Der Topf sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen der Pflanzen.
Auch wenn es die Kopfeibe gerne feucht mag, Staunässe im Topf verträgt sie nicht. Daher sollte die unterste Schicht eine Mischung aus Tonscherben und Kies sein. Als Substrat kann wiederum Gartenerde gemischt mit Kompost gewählt werden, dem zusätzlich noch Hornspäne und Urgesteinsmehl beigemengt wird.
In den ersten Wochen sollte die Cephalotaxus einen halbschattigen bis schattigen Standort bekommen. Dadurch wird das Risiko, das sie in der kritischen Phase, während sie anwurzelt, austrocknet und die Wurzeln nachhaltig geschädigt werden.
Gießen
Cephalotaxus hat einen sehr hohen Bedarf an Wasser und sobald die Nadeln anfangen sich zu verfärben, muss die Pflanze rasch mit zusätzlichem Wasser versorgt werden. Besonders in den ersten Jahren bzw. sehr junge Pflanzen sind sehr empfindlich. Selbst im Winter muss daher in Trockenperioden regelmäßig gewässert werden.
Düngen
Gedüngt werden die Pflanzen das erste Mal im Jahr etwa im April, wenn sich der Neuaustrieb zeigt. Dafür geeignet sind Dünger für Koniferen oder Tannen. Als Langzeitdünger können wieder Hornspäne und Urgesteinsmehl in den Boden eingearbeitet werden. Zusätzlich kann der Boden um die Pflanzen noch im Frühjahr und Herbst mit Komposterde versorgt werden. Das begünstigt die Bildung von Wurzeln und die Pflanzen gehen gestärkt in die kommenden Monate.
Schneiden
Grundsätzlich kann die Kopfeibe ganzjährig geschnitten werden. Ein kräftiger Rückschnitt sollte allerdings nur im Frühjahr erfolgen. Dadurch hat die Pflanze ausreichend Zeit, die Schnittstellen zu schließen und sich vom Rückschnitt zu erholen. In der Regel ist bei einem Rückschnitt im Frühjahr kein weiterer Schnitt mehr im Jahr notwendig.
Beim Schneiden ist zu beachten, dass ein Formschnitt immer vor dem Austrieb stattfinden sollte. Für Formschnitte der Kopfeiben sollte immer eine Schablone verwendet werden. Bei Schnittfehlern dauert es sehr lange, bis diese durch die langsam wachsenden Zweige wieder ausgeglichen sind.
Beim Rückschnitt ist besonders darauf zu achten, dass Triebe, die vertrocknet oder krank sind, entfernt werden. Beim Schnitt sollten immer Handschuhe getragen werden, denn die Kopfeibe ist giftig.
Überwintern
Grundsätzlich ist die Kopfeibe unempfindlich gegenüber Frost. Nur sehr junge Pflanzen sollten in den ersten drei Jahren zusätzlich etwas geschützt und es muss auch im Winter auf eine ausreichende Versorgung mit Wasser geachtet werden.
Was Cephalotaxus Probleme macht im Winter, sind große Schneemengen. Durch ihren säulenartigen Wuchs ist sie gefährdet für Schneedruck, der einfach Seitenäste wegbrechen kann. Damit das nicht passiert, kann es notwendig sein, dass Pflanzen bei reichlich Schneefall, von der Last befreit werden müssen.
Vermehren
Theoretisch kann Cephalotaxus über Samen vermehrt werden, was jedoch sehr aufwendig ist. Die Stratifikation dauert alleine bereits zwei Jahre, weshalb es deutlich einfacher ist, sie über Stecklinge zu vermehren. Hier zeigt sich auch der deutliche Unterschied zu heimischen Eiben, die sich nicht über Stecklinge, sondern ausschließlich Samen, vermehren lassen.
Bei der Vermehrung durch Stecklinge wird folgendermaßen vorgegangen:
- Stecklinge im Juni schneiden
- zwei- bis dreijährige Triebe verwenden
- Nadeln unten bis zu einer Höhe von 7 cm entfernen
- schattigen Standort wählen
- Steckling direkt in den Gartenboden stecken
- konstant feucht halten
Ob die Vermehrung mittels Steckling funktioniert hat, ist daran zu erkennen, dass er neue Triebe gebildet hat. Im darauffolgenden Herbst können die angewurzelten Stecklinge verpflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Ein weiterer Pluspunkt der Kopfeibe ist, dass sie kaum von Schädlingen und Krankheiten befallen wird. Maximal Trockenheit oder Frost kann ihr Probleme bereiten. Gelegentlich kann es vorkommen, dass auch ein zu feuchter Standort ein ähnliches Schadbild mit verfärbten Nadeln hervorruft wie Trockenheit oder Frost. In diesem Fall sollte im Boden um die Pflanzen etwas Sand eingearbeitet werden.
Zu den Schädlingen, die Kopfeiben befallen gehören:
- Eibenschildlaus
- Napfschildlaus
- Eibengallmücke
- Dickmaulrüssler
Schildläuse bzw. der von ihnen produzierte Honigtau sollte rasch entfernt werden, da sich darauf wiederum Schadpilze ansiedeln können. Die Gallmücken schaden der Pflanze nicht wirklich. Befallene Triebe wachsen nicht mehr gut und werden einfach entfernt. Der Dickmaulrüssler lässt sich nicht davon abschrecken, dass die meisten Sorten sehr giftig sind, und ist ein hartnäckigeres Problem, das oft sogar zum Absterben der Pflanze führt. Helfen kann hier das Absammeln der Larven und Käfer bzw. die Ausbringung von Nematoden.
Sorten
Bei den Kopfeiben gibt es mittlerweile zahlreiche Sorten. Vor allem Sorten mit bunten Nadeln werden zunehmend gefragt, da sie einen optischen Blickfang bilden.
- Fastigiata: langsamer säulenartiger Wuchs, senkrechte Triebe, dunkelgrüne Nadeln, stark Früchte tragende
- Fastigiata Aureomarginata: gelbgrüne Nadeln, ähnlich wachsen wie Fastigiata
- Aurea: grüngelb gefleckte Nadeln
- Fastigiata Robusta: spitz wachsende Form, längere stark abstehende Nadeln, sehr frosttolerant
- Adpressa Erecta: maximal drei Meter, breitere Nadeln
Giftigkeit
Auch wenn extrahierte Teile einiger Sorten in Therapien gegen Leukämie verwendet werden, gilt die gesamte Pflanze als giftig. Besonders giftig ist die Mischung unterschiedlicher Alkaloide, die nur in den Kopfeiben zu finden sind. Bei einer oralen Aufnahme können diese sogar zu Lähmungen und dem Atemstillstand führen. Giftig ist Cephalotaxus bereits bei Hautkontakt, allerdings reagieren nur sehr sensible Menschen darauf.