Obstgarten

Blutpflaume als Hochstamm: richtig pflegen und schneiden

Blutpflaume - Kirschpflaume

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Dunkelrotes Laub im Sommer und eine dekorative rosa Blüte im Frühjahr bietet die Blutpflaume dem Hobbygärtner, der diesen Baum als Hochstamm in seinem Garten kultiviert hat. Durch die Blätter hat die Unterart der Kirschpflaume auch ihren Namen erhalten. Das Gehölz kann sowohl als Strauch als auch als Hochstamm kultiviert werden. Im letzteren Fall benötigt die Blutpflaume dann einen regelmäßigen Schnitt, damit sie ihre Form behält. Die Pflege ist jedoch recht einfach. Wie der Schnitt idealerweise durchgeführt wird und weitere Hinweise zur Pflege werden im folgenden Artikel aufgezeigt.

Aus der Gartenrat Mediathek

Kurzer Steckbrief

  • bot. Name Prunus cerasifera nigra
  • Unterart der Kirschpflaume
  • Höhe zwischen zwei und fünf Metern
  • langsam wachsend
  • dunkelrote Blätter im Sommer
  • rosafarbene Blüte im April
  • wachsen als Büschel
  • Früchte im September
  • essbar und verwertbar
  • winterhart

Blutpflaume als Hochstamm

Blutpflaume - Prunus cerasifera 'atropurpurea'Bei der Blutpflaume handelt es sich nicht um einen Zierbaum. Denn die orangen bis dunkelroten Pflaumen, die mit einem Umfang von zwei bis drei Zentimetern recht klein ausfallen, sind genießbar. Sie können sofort von der Hand in den Mund verzehrt werden, eignen sich aber auch gut zur Herstellung von Marmeladen, Saft und sogar Likör. Die Blutpflaume kann im gut sortierten Gartenfachhandel und in Baumschulen bereits als Hochstamm erworben werden. Für die weitere Pflege benötigt der Baum dann einen regelmäßigen Schnitt, damit die Form des Hochstammes auch bestehen bleibt.

Standort

Der Standort der pflegeleichten Blutpflaume sollte halbschattig bis sonnig sein. So verträgt sie Standorte an einer nach West oder Ost gerichteten Hauswand ebenso wie einen Platz auf der Südseite des Hauses. Bei der Wahl des Platzes muss vor allem auch an die zu erwartende Größe von bis zu fünf Metern in einem Garten geachtet werden. Steht der Baum zu nah an einer Mauer oder einer Hauswand, dann können hier nach Jahren durch das Wachstum Beschädigungen entstehen. So sollte bei der Wahl des Standortes auch auf die folgenden Dinge geachtet werden:

  • nicht direkt an einem Weg
  • vorher an Wasserleitungen und Abflussrohre denken
  • könnten durch Wurzeln beschädigt werden
  • ebenso überirdische Stromleitungen
  • nicht auf Nordseite eines Hauses kultivieren
  • zu wenig Licht und Sonne
  • Baum wird verkümmern

Tipp: Die Blutpflaume als Hochstamm kann gut mit anderen Pflanzen gemeinsam kultiviert werden. Ideale Nachbarn sind hier zum Beispiel Stauden und Bodendecker. Die Sommerblumen passen dann sehr gut zu den leuchtend roten Blättern des Baumes.

Substrat

HornspäneDer Boden am Standort sollte frisch und durchlässig sein. Staunässe wird nicht vertragen, deswegen ist auf einen lockeren Boden immer zu achten. Dieser kann bei Bedarf rund um den Stamm umgegraben werden. Hierbei muss jedoch vorsichtig vorgegangen werden, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Der Boden am Standort sollte für ein gesundes Wachstum der Blutpflaume daher wie folgt aussehen:

Tipp: Im gut sortierten Gartenfachhandel sind Teststreifen für die Ermittlung des pH-Wertes erhältlich. Hiermit kann der Boden vor dem Pflanzen auf seinen pH-Wert geprüft und geändert werden. Alternativ kann auch ein anderer Standort mit einer günstigeren Bodenbeschaffenheit gesucht werden.

Gießen und Düngen

Blutpflaumen sind Tiefwurzler, die sich das Wasser von tief aus der Erde ziehen können. Der junge Baum hingegen benötigt eine ausreichende Gießmenge sowie auch regelmäßige Düngergaben um in den ersten Jahren gut anzuwachsen. Daher sollte beim Gießen und Düngen auf das Folgende geachtet werden:

  • an trockenen Tagen gut zugießen
  • Erde sollte nicht austrocknen
  • auch im Winter an frostfreien Tagen
  • Staunässe vermeiden
  • älterer Baum benötigt weniger Wasser
  • jedes Frühjahr einmal düngen
  • hier eignet sich ein Volldünger
  • alternativ kann auch Kompost untergegraben werden

Tipp: Eine Schicht Mulch direkt rund um den Stamm verteilt hilft nicht nur im Winter. Sie hält den Boden leicht feucht und gibt regelmäßig Nährstoffe in die Erde ab. Im Winter schützt sie neben der Austrocknung auch vor einem gefrorenen Boden.

Schneiden

Kirschbaum schneidenDamit die Blutpflaume im eigenen Garten nicht zu groß wird und ihren dekorativen Hochstamm-Charakter behält, muss sie einen regelmäßigen Rückschnitt erhalten. Die Krone wächst in der Regel kugelförmig, wachsen hier Triebe jedoch länger hinaus, wird das Bild gestört. Hinzu kommt das regelmäßige Auslichten, denn wenn in das Innere der Krone kaum Licht fallen kann, bleibt die Blüte und somit auch eine Ernte der Früchte sehr gering. Die junge Blutpflaume muss hierbei jedes Jahr einen Schnitt erhalten um das Blütenholz auszubilden. Ältere Bäume benötigen in der Regel nur noch alle zwei bis drei Jahre einen Rückschnitt.

Idealer Schnittzeitpunkt

Grundsätzlich sollte die Blutpflaume direkt nach der Blüte im Mai geschnitten werden. Das hat einen einfachen Grund, da die neuen Knospen für das nächste Jahr bereits im Herbst gebildet werden. Wer sich für den Schnitt im Herbst entscheidet, darf sich nicht wundern, wenn im nächsten Jahr die Blüte ausbleibt. Beim gewählten Schnitttag sollte zudem noch auf das Folgende geachtet werden:

  • bedeckt und trocken
  • an sonnigem Tag verbrennt die Schnittstelle
  • bei Regen dringt Feuchtigkeit ein
  • es kommt leichter zu einem Pilzbefall
  • an einem frostfreien Tag
  • ist im Mai eigentlich die Regel

Formschnitt

Bei dem Schnitt, der regelmäßig bei der Blutpflaume durchgeführt werden sollte, handelt es sich um einen Formschnitt. Dieser dient dem gleichmäßigen Wachstum sowie einer üppigen Blüte. Daher sollte hierbei wie folgt vorgegangen werden:

  • alle Äste sollten mindestens 20 cm Abstand besitzen
  • soweit die Krone auslichten
  • alle abgestorbenen Äste entfernen
  • nach Innen wachsen Zweige schneiden
  • Wasserschosse ebenfalls ganz entfernen
  • keine Stummel stehen lassen
  • immer bis ins gesunde Holz schneiden
  • größere Wunden mit Baumwachs versiegeln
  • Triebe bis auf fünf verblühte Blüten kürzen
  • so wird die Verzweigung angeregt

Alle Triebe, die flach wachsen, bleiben stehen, denn hieran bilden sich in der Regel später die Früchte, die im Herbst dann geerntet werden können. Über das ganze Jahr können zudem Triebe gekappt werden, die zu weit aus der Krone herausragen und somit das Gesamtbild optisch stören.

Tipp: Wichtig beim Schneiden ist auch das passende Werkzeug. Bei der Blutpflaume bieten sich Gartenschere für weiche Triebe, Astschere für kleine Äste sowie wie eine Astsäge für dickere Äste an. Vor jedem Schnitt sollte das genutzte Werkzeug gesäubert und desinfiziert sowie auf seine Schärfe überprüft werden.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt der Blutpflaume?
Der ideale Zeitpunkt ist im Mai direkt nach der Blüte. Denn die Blutpflaume hat die Eigenschaft, dass diese ihre neuen Knospen bereits im Herbst ausbildet. Wird der Baum daher im Herbst geschnitten, kann eine Blüte im nächsten Jahr geringer bis ganz ausfallen.

Was ist der ideale Standort für meine Blutpflaume?
Die Blutpflaume gedeiht an vielen Plätzen gut, wenn sie dort viel Sonne bekommt. So ist ein Platz vor einer Nordwand eines Hauses nicht zu empfehlen. Aufgrund der zu erwartenden Größe des Baumes, der zudem auch tief wurzelt, sollte auf unterirdische Wasser- und Abwasserleitungen sowie auf überirdische Stromleitungen geachtet werden.

Ist meine Blutpflaume pflegeleicht?
Ja, eine Blutpflaume ist sehr pflegeleicht, was Dünger und Bewässern betrifft. Dünger wird nur einmal im Jahr benötigt und nur die junge Pflanze muss regelmäßig gewässert werden. Ansonsten ist bei dem Baum in der Pflege, bis auf das Schneiden, nicht viel zu beachten.

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Tipps für Schnellleser

- Früchte ess- und verwertbar
- sonniger bis halbschattiger Standort
- wegen erwarteter Größe auf Umgebung achten
- keine Wasserrohre oder -leitungen in nächster Nähe
- keine überirdischen Stromkabel
- nicht zu nah an einer Mauer
- mit anderen Pflanzen gemeinsam kultivieren
- frischer und durchlässiger Boden
- Gartenerde mit Kompost und Hornspänen mischen
- pH-neutral bis leicht alkalisch
- junge Bäume viel gießen
- ältere Bäume kaum (lange Wurzeln)
- einmal im Jahr im Frühling düngen (Volldünger oder Kompost)
- Mulch hält Erde feucht
- düngt zusätzlich
- Staunässe vermeiden
- regelmäßig schneiden (immer im Mai nach Blüte)
- Knospenbildung im Herbst
- Äste Abstand zueinander von 20 Zentimetern
- abgestorbene Äste entfernen
- nach Innen wachsende Zweige entfernen
- Wasserschosse kappen
- keine Stummel stehen lassen
- flach wachsende Triebe tragen später Früchte