Edelrosen sind eine besonders edle Züchtung. Wer diese Rosen in seinem Garten kultiviert hat, sollte daher auch bei dem Schnitt auf die Bedürfnisse der Pflanze besonders eingehen. Denn Sinn und Zweck des Schnittes bei einer Edelrose ist, dass diese viele, gerade und lange Blütenstiele bildet. Zudem sollen Verzweigungen so gut wie möglich vermieden werden.
Alle Rosensorten müssen immer einen jährlichen fachgerechten Schnitt erhalten, damit sie vital bleiben so auch die Edelrosen. Wie hierbei richtig vorgegangen wird, wann der ideale Zeitpunkt für den Schnitt ist, und welche Fehler vermieden werden sollten, erklärt der folgende Artikel.
Edelrosen
Rosen können vielfältige Blüten- und Wuchsformen zeigen, über 30.000 verschiedene Rosensorten sind im Handel mittlerweile erhältlich, die in die verschiedenen Rosenklassen eingeteilt werden. Diese unterscheiden sich vor allem in den Wuchsformen, die Zuordnung kann jedoch von Land zu Land variieren. Die Rosen in der Rosenklasse der Edelrosen wachsen in langen Stielen, auf denen jeweils eine gefüllte, große Einzelblüte sitzt. Daher ist diese Rosenart auch besonders gut für die Vase geeignet.
Die Edelrosen zeichnen sich zudem noch durch die folgenden Eigenschaften aus:
- wirken im Garten oft staksig und steif
- Blüten in vielen verschiedenen Farben
- Blütezeit von Mai bis September
Richtiges Werkzeug
Damit die Rosen keinen Schaden nehmen, muss das richtige Werkzeug gewählt werden. In der Regel reicht eine dafür deklarierte Rosenschere vollkommen aus. Bei der Wahl ist jedoch noch auf das Folgende zu achten:
- scharfe Schere
- durch unscharfes Schneidewerkzeug leidet Rose
- glatter Schnitt
- über ausgefranste Schnittstelle dringen Bakterien und Pilze ein
- Schneidefläche reinigen und desinfizieren
- mit reinem Alkohol aus der Apotheke
- Desinfektionsmittel aus Gartenfachhandel
- an Schneidefläche könnten Bakterien, Viren und Pilze sitzen
- dringen direkt über Schnittfläche ein
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Edelrosen werden auf eine ganz spezielle Art zurückgeschnitten, damit die langen, geraden Triebe auch zum Vorschein kommen, die diese Rosenart ausmachen. Dabei sind viele Verzweigungen nicht erwünscht, die Rose soll gerade von unten wachsen. Als erstes ist bei dem Schnitt aber die Gesundheit der Pflanze wichtig, alle erfrorenen oder sonst geschädigten Triebe müssen daher vollständig entfernt werden.
Auch Triebe und Blätter mit Anhaftungen von Pilzen müssen abgeschnitten und entsorgt werden. Bei dem weiteren Schnitt der Edelrose wird dann weiter idealerweise wie folgt vorgegangen:
- alle starken Triebe auf fünf Augen zurückschneiden
- alle schwächeren Triebe auf drei Augen
- drei bis sechs Triebe stehen lassen
- sortenabhängig
- schwachwachsende Rose weniger Triebe
- starkwachsende Rose mehr Triebe stehen lassen
- alle anderen Triebe an der Basis schneiden
- dies sollten mehrjährige alte Triebe sein
- Schnitt immer direkt über einem Auge ausführen
- möglichst gerade schneiden
Zum Schluss werden auch alle Verästelungen oder Triebe abgeschnitten, die zu dünn sind. Als Maß kann hier ein Bleistift genutzt werden. So kann die Edelrose ihre gesamte Kraft in die einzelnen, neuen Triebe mit der schönen, dekorativen Blüte legen. Werden zu viele Triebe stehen gelassen, dann bilden sich die neuen Triebe nur schwach aus.
Häufige Fehler
Beim Schneiden der Edelrosen werden häufig Fehler gemacht, die der Rose insgesamt oder der Blüte im nächsten Sommer schaden könnten. So sollten die folgenden Fehler unbedingt vermieden werden:
- Schneidewerkzeug stumpf
- Schere nicht gereinigt und desinfiziert
- Bakterien und Pilze können eindringen
- Schnitt unter den Augen
- es werden zu viele Augen entfernt
- es können sich keine neuen Triebe bilden
- Schnitt nicht schräg ausgeführt
- Regenwasser kann leichter eindringen
- oberste Knospe zeigt nicht nach außen
- neuer Trieb wächst dann nach innen
Richtiger Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt ist für alle Rosensorten gleich. Hierzu gibt es einen guten Anhaltspunkt, so dass der Schnitt nicht vergessen oder zu spät angesetzt werden kann. Denn Rosen sollten im Frühjahr genau zur Zeit der Forsythienblüte geschnitten werden. Ob dies nun im März oder April sein wird, hängt auch immer von der jeweiligen Wetterlage sowie dem entsprechenden Klimagebiet ab.
Doch wenn sich die ersten Blüten an den Forsythiensträuchern im eigenen oder dem Nachbargarten zeigen, sollten die Rosen aus den folgenden Gründen geschnitten werden:
- Rosen bleiben vital
- blühfreudig
- kompakt
Der Frühjahrsschnitt ist somit die Verjüngungskur der Edelrosen, die Augen werden angeregt, um kräftig neue Triebe zu bilden. Hinzu kommt, dass der Schnitt der Pflanze Luft verschafft, diese mehr Licht bekommt und bei Regen besser abtrocknen kann.
Häufig gestellte Fragen
Stimmt es, dass ich mich für den Schnittzeitpunkt an die Forsythienblüte halten soll?
Das ist richtig, denn die Blüte der Forsythien reagiert auf das herrschende Klima und das Wetter. So kann in einer Region des Landes noch tiefster Winter herrschen, in einem anderen Klimagebiet hingegen ist es schon warm. So kann auch ein genauer Schnittzeitpunkt für die Rosen nicht angegeben werden. Doch blühen die Forsythien in der Nachbarschaft oder im eigenen Garten, kann auch für die Edelrosen bedenkenlos zur Schere gegriffen werden. Auch wenn die Triebe zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten grünen Blätter zeigen, ist ein Schnitt dennoch erlaubt.
Wie fange ich mit dem richtigen Schnitt an?
Als erstes, bevor die Edelrose in Form geschnitten wird, damit sie zum Sommer in einer schönen Form austreiben kann, müssen weitere Dinge beachtet werden. Zuerst müssen alle erfrorenen, beschädigten oder abgestorbenen Triebe bis in das gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Triebe mit verbliebenen Blättern, die Spuren von Pilzkrankheiten zeigen, sollten ebenfalls vollständig entfernt werden. So kann möglichen Krankheiten der Nährboden entzogen werden. Erst dann beginnt der Formschnitt für die schöne Blüte im Sommer.
An welchen Trieben wachsen in der Regel die neuen Triebe mit den Blüten?
Die neuen Triebe der Edelrosen sollen möglichst lang und gerade wachsen, daher müssen hier schwächere und stärkere Triebe gleichermaßen zurückgeschnitten werden. Die Augenanzahl ist hierbei entscheidend. Denn die Rosen werden bis auf drei Augen bei schwächeren Trieben und fünf Augen bei stärkeren Trieben zurückgeschnitten. Aus diesen Augen können dann die neuen, langstieligen Triebe mit einer Blüte an der Spitze wachsen. Damit die Edelrose nicht zu sparrig wirkt, sollten genügend Triebe mit Augen stehen gelassen werden und nur sehr alte Triebe ganz bis zur Basis zurückschneiden.