Die Gartengestaltung ermöglicht die Umsetzung zahlreicher Projekte, die für einen dekorativen Aspekt sorgen. Besonders gerne werden Ziergräser für Stellen genutzt, die entweder keinen Platz mehr für andere Gewächse übrighaben oder als zusätzliche Bepflanzung zum Einsatz kommen. Ebenso gerne kommen sie als Sichtschutz zum Einsatz, der vor fremden Blicken auf dem Balkon oder der Terrasse schützen soll.
Wenn Sie selbst Ziergräser halten wollen, werden Sie von den zahlreichen Arten und Sorten begeistert sein, die sich hierfür anbieten. Zahlreiche Farben und Halmformen präsentieren sich, die Ihnen hier vorgestellt werden.
Liste der Ziergräser
Gräser, die vom Menschen zur Zierde eingesetzt werden, stammen in den meisten Fällen aus der Familie der Süßgräser (bot. Poaceae) und sind an den folgenden Eigenschaften zu erkennen:
- schlanker Wuchs
- lange Halme oder Blätter
- unauffällige Blüten
- einfache Farbstrukturen
Je nach Art sind die einzelnen Gräser entweder winterhart oder verlieren ihr Grün über die kalte Jahreszeit. Aus diesem Grund können einige Taxa hervorragend zur Bepflanzung von Stellen genutzt werden, die im Winter besonders kahl oder farblos erscheinen. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über 25 Ziergräser, die Sie für allerlei Zwecke halten oder anpflanzen können, die äußerst dekorativ sind:
- Bärenfellgras (bot. Festuca scoparia): Das Bärenfellgras fällt sofort ins Auge. Warum? Die kugelige Form. Sie werden gerne für asiatische Gartenkonzepte, Steingärten oder ganze Beete an Hängen genutzt, um für ausreichend Grün zu sorgen.
- Berg-Reitgras (bot. Calamagrostis varia): Wenn Sie nach einem Ziergras suche, das mit wirklich jedem Standort klarkommt und zugleich dekorativ ist, sollten Sie auf das Berg-Reitgras setzen. Sogar in Birkennähe können diese gepflanzt werden, da sie kein Problem mit dem Wurzeldruck des Baums hat.
- Blauschwingel ‘Eisvogel’ (bot. Festuca cinerea ‘Eisvogel’): Dieses Ziergras ist äußerst dekorativ und fällt sofort durch das Laub im silberblauen Farbton auf. Die geringe Größe von gerade einmal 20 Zentimetern ermöglicht die Haltung in den kleinsten Kübeln auf Balkonen mit wenig Platz.
- Breitblatt-Segge ‘Shima-nishiki’ (bot. Carex ciliato-marginata ‘Shima-nishiki’): Die Breitblatt-Segge ist winterhart bis -17°C, selbst im Topf. Die einzelnen Blätter stehen dicht beieinander und sorgen somit für einen dichten Wuchs mit viel Grün, der sich hervorragend in das Ambiente einbinden lässt.
- Chinaschilf (bot. Miscanthus sinensis): Das klassische Chinaschilf darf in dieser Liste nicht vergessen werden. Die langen Halme im frischen Grün und die hohe Beständigkeit gegen Wetter und Wind begeistert.
- Diamantgras (bot. Calamagrostis brachytricha): Rosa Blütenrispen und ausladende Halme sind das Aushängeschild des Diamantgrases. Die Ziergräser stammen aus Ostasien, genauer Japan und Korea, und werden etwa 120 Zentimeter hoch.
- Elefantengras (bot. Pennisetum purpureum): Das eigentliche Elefantengras wird ebenfalls einige Meter hoch und bildet dicke Halme aus, die schon fast an Bambus erinnern.
- Espartogras (bot. Nassella tenuissima): Ein weiteres Gras, das ideal für den Garten ist, da es recht groß werden kann. Hier werden locker Höhen von über einem Meter erreicht.
- Federborstengras ‘Sky Rocket’ (bot. Pennisetum setaceum ‘Sky Rocket’): Federborstengras gehört aufgrund der dekorativen Halme zu den beliebtesten Ziergräsern. Die Variante ‘Sky Rocket’ wird gerade einmal 90 Zentimeter hoch und nicht sehr breit, was sie ideal für die Kübelhaltung macht. Dazu kommen die rosa Ähren, die recht groß sind und leicht überhängen.
- Fuchsrote Neuseeland-Segge (bot. Carex buchananii): Eine weitere Segge. Seggen sind aufgrund ihrer Vielfalt äußerst dekorativ und mit der Neuseeland-Segge wartet ein Gewächs auf Sie, dessen Halme in einem wahrlichen Fuchsrot gehalten sind. Die Halme sind sehr dünn, fast schon filigran und halten im Winter Temperaturen von bis zu -12°C aus.
- Gestreiftes Garten-Pfeifengras ‘Variegata’ (bot. Molinia caerulea ‘Variegata’): Wenn Sie ein intensives grünes Gras im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse halten wollen, ist Molinia caerulea ‘Variegata’ wie für Sie geschaffen. Die anspruchslose Art erleichtert die Pflege ungemein.
- Goldsegge ‘Jenneke’ (bot. Carex brunnea ‘Jenneke’): Die ‘Jenneke’ ist eine Goldsegge, die gelbgrünen Halmen versehen ist, die maximal 30 Zentimeter hochwachsen. Sie wirkt sehr filigran und ist immergrün, was sie ideal für triste Standorte im Winter macht, selbst im Kübel.
- Japanische Segge (bot. Carex morrowii): Ein Klassiker im Garten, der sich aufgrund des natürlichen Looks und der überhängenden Halme für asiatische Gartenkonzepte oder zur Bepflanzung von Gehölzen genutzt wird. Sie unterstützen die Wirkung der anderen Pflanze, fällt durch ihre 40 Zentimeter Wuchshöhe nicht übermächtig auf.
- Japanisches Blutgras ‘Red Baron’ (bot. Imperata cylindrica ‘Red Baron’): Diese Ziergräser verfügen über Blätter in einem feuerroten Farbton und verfügen über einen aufrechten Wuchs. Zwar wird das Blutgras nur 40 Zentimeter hoch, dafür begeistert jedes Blatt.
- Lampenputzergras ‘Little Bunny’ (bot. Pennisetum alopecuroides ‘Little Bunny’): Ziergräser verführen aufgrund ihrer Artenvielfalt. Das Lampenputzergras ‘Little Bunny’ ist wie der Name schon sagt nicht sehr groß, bildet aber zahlreiche Ähren aus, die sich wie kleine Hasenschwänze vom Grün abheben.
- Liebesgras ‘Totnes Burgundy’ (bot. Eragrostis curvula ‘Totnes Burgundy’): Diese Gräser bevorzugen einen warmen, sonnigen Standort, um ihre rote Pracht ausbilden zu können.
- Lilientraube (bot. Liriope muscari): Ebenfalls sehr beliebt sind die Lilientrauben, die an sich kein Süßgras sind, sondern ein Spargelgewächs (bot. Asparagaceae). Die Blätter wirken ansprechend grün, während die ausladenden Blüten in tiefen Tönen erstrahlen.
- Neuseeland-Wind-Gras (bot. Anemanthele lessoniana): Ein buschig wachsendes, äußerst dekoratives Gras für den Garten, dessen orange-rote Halme sich harmonisch im Wind wiegen.
- Palmwedelgras (bot. Carex muskingumensis): Im Vergleich zu den anderen Arten und Sorten ist das Palmwedelgras etwas ungeordneter im Wuchs. Es wirkt sogar recht zerzaust, was dem Gewächs viel Charme verleiht.
- Riesenschilf (bot. Miscanthus giganteus): Natürlich darf hier der Riesenschilf nicht vergessen werden, der Höhen von bis zu sechs Metern erreichen kann.
- Rotes Federborstengras ‘Rubrum’ (bot. Pennisetum setaceum ‘Rubrum’): Ein weiteres Federborstengras, das mit einer maximalen Wuchshöhe von 50 Zentimetern ein wenig kleiner ist. Die hellrosa gefärbten Ähren fallen ebenso ins Auge wie die der ‘Sky Rocket’.
- Schwarzer Schlangenbart (bot. Ophiopogon planiscapus nigrescens): Dieses einzigartige Gewächs bildet schwarze Blätter aus, die gerne als Akzent gesetzt werden.
- Weißbuntes Pfahlrohr ‘Variegata’ (bot. Arundo donax ‘Variegata’): Dekoratives Gewächs, dessen sattgrüne Blätter von cremefarbenen Streifen durchzogen werden.
- Zartes Federgras (bot. Stipa tenuissima): Egal ob im Garten oder auf Terrasse oder Balkon, das Zarte Federgras fällt durch die weichen Halme auf, die sanft im Wind wiegen. Zudem sind sie sehr weich und fühlen sich an wie Haare oder Federn, was dem Gewächs den Namen eingebracht hat.
- Zwerg-Chinaschilf ‘Adagio’ (bot. Miscanthus sinensis ‘Adagio’): Das ‘Adagio’ ist eine Zwerg-Variante des Chinaschilfs und um die Hälfte kürzer. Maximal einen Meter in der Höhe und Breite erreicht das Gewächs, das dekorative Ähren ausbildet, die silberweiß überhängen.
Infos zur Kübelhaltung
Sollen die ausgewählten Ziergräsersorten nicht ins Freiland gepflanzt, sondern im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse gehalten werden, müssen Sie besondere Maßnahmen bei der Kübelhaltung in Betracht ziehen. Vor allem der ausgewählte Topf ist hier zu nennen, der folgende Eigenschaften aufweisen sollte:
- hoch
- zwei- bis dreimal größer als Wurzelballen
- schweres Material
- Abzugsloch
Ein schweres Material wird leichten Varianten bevorzugt, da die Pflanzen sehr schwer werden können. Werden die Pflanzen von starken Winden geplagt, können zu leichte Töpfe aufgrund der endgültigen Wuchshöhe der Gräser umkippen. Ebenso sollten Sie immer auf eine Drainage setzen, da Ziergräser nur schwer Staunässe aushalten und in den meisten Fällen immer Schaden durch nasse Füße davontragen. Als Drainage können Sie folgende Materialien benutzen:
- Kies
- Blähton
- Tonscherben
So beugen Sie dem Wasserstau im Kübel vor und die Pflanze kann sich entspannt erholen. Das Substrat wird entsprechend der Ansprüche der Pflanzen ausgewählt und sogar der Boden im Garten kann auf diese Weise optimiert werden.
Häufig gestellte Fragen
Zählt Bambus zu den Ziergräsern?
Bambus (bot. Bambusoideae) kann je nach botanischer Auffassung zu den Ziergräsern gezählt werden, da es sich bei der artenreichen Unterfamilie um Süßgräser handelt. Vor allem horstbildende Arten wirken wie Ziergräser, was sie ideal zur Pflanzung in den Kübel oder das Freiland macht, vor allem die Gattung Fargesia mit Taxa wie dem Jade-Bambus (bot. Fargesia jiuzhaigou).
Welche Pflanzpartner sind besonders gut für Ziergräser zu empfehlen?
Die oben vorgestellten Arten können aufgrund ihres Aussehens sehr gut mit einer Vielzahl verschiedener Pflanzen gehalten werden, die sich gegenseitig ergänzen. Dazu gehören der Purpur-Sonnenhut (bot. Echinacea), Dahlien (bot. Dahlia), Purpurglöckchen (bot. Heuchera), Funkien (bot. Hosta), Astern (bot. Aster) und Chrysanthemen (bot. Chrysanthemum).
Ist ein Schnitt erforderlich?
Je nach Art ist ein Schnitt im Frühjahr erforderlich, damit die Gewächse für die kommende Saison austreiben und frische Halme bilden können. Es gibt dennoch viele Gräser, die über robuste, mehrjährige Blätter oder Halme verfügen, die nicht geschnitten, sondern nur gepflegt werden müssen.