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Das Lampenputzergras stammt ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum und aus Australien und wird auch als Federborstengras bezeichnet. Sein botanischer Name lautet Pennisetum alopecuroides und es gehört zu der Familie der Süßgräser. Die krautige Pflanze überzeugt viele Gärtner mit ihrer attraktiven Erscheinungsform, das dekorative Aussehen ist gepaart mit einer durchgehenden Widerstandsfähigkeit. Das Lampenputzergras ist nicht nur eine Zierde für Blumenbeete, sondern kann auch als Kübelpflanze auf Balkonen und Terrassen gehalten werden. Das Ziergras ist ungemein pflegeleicht, mit nur wenigen Handgriffen gedeiht es bis in die späten Herbstmonate hinein, wenn alle anderen Pflanzen bereits verblüht sind.
Steckbrief
- Ansehnliches Ziergras mit dekorativen Scheinähren
- Sowohl für das Blumenbeet als auch für den Kübel geeignet
- Wuchs in Form eines Horstes
- Kann eine Wuchshöhe von über einem Meter erreichen
- Extreme Ausbreitung im Umfang möglich
- Braucht lockere Böden und durchlässiges Pflanzsubstrat
- Ideale Standorte sind südliche Lagen im Gartenbereich, auf Balkonen und Terrassen
- Blüht bis in den Spätherbst hinein
- Optimale Nachbarpflanze für Blumenbeete mit Rosen und anderen Zierblumen
- Kleinere Zuchtformen für überschaubare Flächen im Fachhandel erhältlich
Standort
Wenn die Standortbedingungen stimmen, gedeiht das Lampenputzergras ohne Probleme und erfreut das Augen des Gärtners bis in den Spätherbst hinein. Aufgrund seiner möglichen Ausbreitung sollte bei der Planung genügend Raum zur Entfaltung einkalkuliert werden. Wenn die folgenden Anforderungen erfüllt werden, kann sich das Federborstengras stets wohlfühlen:
- Für Gartenbeete, Freiflächen und große Steingärten geeignet
- Sehr dekorativ für die Gestaltung von Vorgärten und Wegrändern
- Ideal ist ein sonniger und sehr warmer Standort
- Mindestens vier Stunden Sonnenbestrahlung pro Tag, ideal ist südlicher Bereich des Gartens
- Für die Haltung im Kübel bieten sich südlich ausgerichtete Balkone und Terrassen an
- Erdboden darf nicht zu Staunässe neigen
- Schattige Standorte unbedingt vermeiden, hier verkümmert das Ziergras
- Optimal ist ein offenstehendes Blumenbeet, ohne Baumschatten
- Auf ausreichendes Platzangebot achten, sowohl in der Höhe als auch in der Breite
Substrat und Boden
Das Lampenputzergras ist beim Pflanzsubstrat relativ anspruchslos, der normale Gartenboden oder die im Handel erhältliche Blumenerde reichen dem Ziergras normalerweise aus. Staunässe und einen extrem verdichteten Erdboden verträgt das Pennisetum überhaupt nicht, deshalb ist das Substrat vor dem Einpflanzen aufzulockern. Wenn der Erdboden bereits locker ist und nicht zur Verdichtung neigt, braucht dieser keine spezielle Vorbereitung.
Folgende Aspekte sind bei der Bodenbeschaffenheit zu beachten:
- Wurzeldruck von großen Gehölzen, wie zum Beispiel von Bäumen und Hecken, wird nicht vertragen, auf Abstand beim Einpflanzen achten
- Pflanzabstand zu anderen Gartenpflanzen sollte mindestens 60-80 cm betragen
- Erdboden darf Lehm oder feinen Kies enthalten
- Zu dichtes Pflanzsubstrat mit Kies oder Sand auflockern
- Ebenso anspruchslos als Kübelpflanze, normale Blumenerde reicht vollkommen aus
- Auch bei der Kübelhaltung auf lockeren Boden achten und zusätzlich Kies oder Sand einarbeiten
- Beim Einpflanzen darauf achten, dass sich keine Staunässe bilden kann
- Oberfläche des Bodens darf sich nicht verfestigen
Gießen und Düngen
Das Lampenputzergras verträgt die Staunässe überhaupt nicht, jedoch schadet ihm ebenfalls ein dauerhaft zu trockener Wurzelballen. Als Kübelpflanze ist das Ziergras regelmäßig zu gießen, bei der Freilandhaltung ist bei Bedarf, und ausgehend von der Wetterlage, zu gießen. Die folgenden Hinweise zum Gießen sind einzuhalten:
- Zum Gießen temperiertes Wasser nutzen, zu kaltes Gießwasser schadet dem Pennisetum
- Ideal ist der Einsatz von weichem Wasser, zum Beispiel kalkarmes Regenwasser, gut abgestandenes Leistungswasser oder Wasser aus dem Filter
- Bei der Kübelhaltung bereits vor dem Austrocknen der oberen Erdschicht nachgießen
- Bräunliche Verfärbungen bei den Halmen und Spitzen weisen auf zu trockene Bedingungen hin
- Bei Trockenheit die Pflanze einige Male übermäßig gießen
In der Regel braucht das Lampenputzergras keine zusätzlichen Düngergaben, wenn es jedoch schone einige Jahre an demselben Standort wächst und dieser Platz auch noch durch andere Pflanzen ausgelaugt wird, ist die Zuführung von ergänzenden Nährstoffen sinnvoll. Speziell in der Blütezeit freut sich das Ziergras über zusätzliche Energielieferanten, da die Ausbildung der Scheinähren viel Kraft kostet.
Als Düngergaben sind die folgenden Mittel geeignet:
- Reichhaltige Komposterde
- Blaukorn
- Nährstoffreiches Teichwasser, eine Gießkanne voll
- Volldünger für Grünpflanzen und Stauden in flüssiger Form
Vermehren
Das Lampenputzergras lässt sich schnell und einfach durch das Teilen vermehren, dabei ist die folgende Vorgehensweise zu beachten:
- Ziergras im Frühling, nach den letzten Frosttagen, aus dem Kübel oder Blumenbeet ausgegraben
- Abhängig von Größe und dem Umfang des Wurzelgeflechts, in zwei oder mehrere Tochterpflanzen teilen
- Tochterpflanzen wieder einpflanzen, bei lückenhaften Wachstum durchaus auch am selben Standort wie die Mutterpflanze
- Boden vor erneutem Einpflanzen mit Kompost oder Dünger anreichern, dies sorgt für sichtbaren Wachstumsschub
Sorten
Das Lampenputzergras gibt es in mehreren Wildsorten und einigen Zuchtformen, die Auswahl sollte vom Standort abhängig gemacht werden. Da es auch einige nicht winterfeste Sorten gibt, sind diese vorausschauend nur für den Kübel zu gebrauchen, damit dieser während der kalten Monate in ein geeignetes Winterquartier gestellt werden kann. Wenn das Platzangebot eher begrenzt ist, bieten sich die kleinwüchsigeren Sorten an, damit es mit zunehmender Wuchshöhe zu keinen Problemen kommt.
- Wilde Sorten sind der Regel größer als die Zuchtformen
- ‘Hameln’, braunrote Scheinähren, mittelgroße Wuchshöhe bis ca. 50 cm, blüht bereits zum Sommeranfang mit weißgrünlichen Rispen
- ‘Little Bunny’, auch aufgrund der geringen Größe Zwerglampenputzergras genannt, Halme werden nur zwischen 10-30 cm lang, walzenförmige Blütenähren, grüne und schmale Halme und Blätter
- ‘Moudry’, wächst bis zu 50 cm, sattgrüne Blätter, violette bis schwarze Rispen
Wuchs und Blüten
Das Lampenputzergras wächst typischerweise in Horsten und lässt sich im Garten besonders schön mit Stauden und Zierblumen mischen. Die Wuchshöhe ist sortenabhängig, erreicht jedoch stets überschaubare Größenwerte. Das Ziergras bezaubert mit attraktiven Blütenständen, welche aufgrund ihres Aussehens als Scheinähren bezeichnet werden. Diese erinnern mit ihrer borstigen Federform an Lampenputzergras, einer Bürstenart, daher leiten sich auch die Namen Lampenputzergras und Federborstengras ab. Das Lampenputzergras mag sonnige Standorte und benötigt zum Austrieb der Blüte viele heiße Tage in Folge.
- Halme können Wuchshöhen zwischen 10-120 cm erreichen, abhängig vom Standort und Sorte
- Schmale, bis ca. 1 cm breite Laubblätter, Länge normalerweise bis etwa 80 cm
- Gewöhnlich liegt die Höhe zwischen 60-120 cm
- Farbe der Halme und Laubblätter reicht von Mittel- bis Dunkelgrün, manchmal sogar Violett
- Gelblichgrüne bis dunkelviolette Scheinähren
- Blütezeit von Mitte Juli bis Ende Oktober, Pflanze sieht auch nach der Blüte noch sehr dekorativ aus
- Blütenfarbe ist silberbraun bis rötlich
Schneiden und Überwintern
Das Lampenputzergras hat an sich eine schöne Wuchsform und muss deshalb bei einem ausreichenden Platzangebot nicht in Form geschnitten werden. Wenn jedoch der Platz eingeschränkt ist und weitere Pflanzen in der Nachbarschaft vom Ziergras bedrängt werden, ist ein Rückschnitt nötig. Nach dem Beschneiden erfolgt der erneute Pflanzenaustrieb schnell und üppig.
Folgende Aspekte sind beim Schnitt wichtig:
- Vertrocknete und verfaulte Halme und Spitzen regelmäßig entfernen
- Rückschnitt nicht zu radikal ansetzen, dies schwächt das Pennisetum
- Idealer Zeitpunkt ist der Frühling, nach den letzten Frostnächten
- Nur bis auf eine Wuchshöhe von mindestens 10 cm zurückschneiden
- Kein Rückschnitt im Herbst, zu kurze Halme fördern Fäulnis- und Frosterscheinungen während des Winters
Das Lampenputzergras ist abhängig von der Sorte normalerweise winterfest, manche Gattungen sind es jedoch nicht und sollten in den hiesigen Breitengraden deshalb nur im Kübel gehalten werden. Wenn das Federborstengras an einem vor Wind und Wetter geschützten Platz steht, braucht es keinen zusätzlichen Schutz. Bei einem eher offenen Standort, ist ein zusätzlicher Winterschutz angebracht, der die Pflanze vor Erfrierungen und Fäulnis bewahrt. Beim Anbringen des Winterschutzes ist darauf zu achten, dass keine Halme gewaltsam umknicken, dadurch wird die Pflanze unnötigerweise geschwächt.
Die folgende Vorgehensweise ist beim Überwintern zu beachten:
- Zum Schutz vor eiskalten Winterwinden Isolierung aus Reisig, Mulch oder Stroh anbringen
- Beim ungeschützten Standort zusätzlich Gartenvlies um den Zierstrauch wickeln
- Düngergaben ab Herbstanfang einstellen, genauso wie das Beschneiden
- Halme im Herbst zusammenbinden, um die Wurzeln vor Kälte und Nässe zu schützen
- Geeignetes Winterquartier für Kübelpflanzen ist ein eher dunkler und frostfreier Raum mit kühlen Temperaturen
- Pflanzsubstrat regelmäßig auf Fäulnis oder zu extreme Trockenheit überprüfen und wenn nötig gießen
Krankheiten & Schädlinge
Das Federborstengras ist relativ unanfällig für Krankheiten und Schädlinge, wenn die Standortbedingungen stimmen. Kommt es allerdings zu langanhaltender Staunässe oder dauerhafter Trockenheit, wird das Immunsystem der Pflanze geschwächt. Folgende Probleme können sich beim Pennisetum ergeben:
- Bei falschen Bedingungen anfällig für Rost, einem schädlichen Pilzbefall
- Bei steter Staunässe kann es zur Fäulnis kommen
- Kommt es zum Befall, umgehend betroffene Pflanzenteile entfernen
- Feuchtigkeit und Wasserzufuhr vermindern
- Bei Härtefällen Fungizide einsetzen
- Treten diese Krankheiten wiederholt auf, ist ein Standortwechsel ratsam
- Möglich ist auch Befall mit Spinnmilben
Giftigkeit und Gefahr
Das Lampenputzergras hat keine giftigen Bestandteile, stellt aber aufgrund seiner starren und harten Halme eine Verletzungsgefahr für Kinder und Haustiere da. Beim Spielen und Herumtoben im Federborstengras sind schmerzhafte Schnittverletzungen durchaus möglich. Nach einem Verzehr kann es zu Verletzungen an der Luftröhre, dem Magen oder der Speiseröhre kommen.
Mit der folgenden Vorgehensweise lassen sich diese Vorfälle verhindern und die Schäden nach dem Verzehr eindämmen:
- Als Sicherheit für kleine Kinder und Haustiere das Ziergras mit Zäunen oder ähnlichem abgrenzen
- Bei Kübelhaltung auf hoch liegende Standorte achten
- Nach dem Verzehr und darauf folgenden Beschwerden, wie zum Beispiel wiederholtem Würgen und Husten, ist ein Arzt aufzusuchen
Häufig gestellte Fragen
Wie bestimme ich einen passenden Standort für das Federborstengras?
Das Ziergras fühlt sich an einem hellen bis vollsonnigen Standort sehr wohl, ideal ist eine südliche Ausrichtung, die der Pflanze viel Wärme garantiert. Die Standortauswahl sollte vorausschauend sein und die kalten Wintermonate mit einbeziehen, während dieser Zeit braucht die Pflanze einen guten Schutz gegen eiskalte Windböen. Diese Voraussetzungen sind in der Nähe einer Hauswand oder hinter hohen Hecken gegeben.
Was ist der Grund für bräunliche Verfärbungen bei den Halmen?
Wenn das Pennisetum zu nass oder zu trocken steht, fängt es entweder an zu faulen oder zu vertrocknen. Dann wird auch sein Immunsystem geschwächt und es ist anfälliger für Fäulnis und Rost, einem schädlichem Pilzbefall, der zu braunen Flecken führt. Wenn auch nach der Änderung der Pflege, das heißt mehr oder weniger gießen, keine Besserung in Sicht ist, hilft nur ein kompletter Standortwechsel.
Was ist zu tun, wenn das Lampenputzergras nur sehr kümmerlich wächst?
Wenn das Ziergras nur kümmerlich gedeiht und lückenhaft wächst, kann dieses Problem mit einer Vermehrung behoben werden. Dazu wird der Wurzelhorst geteilt, wenn dieser genügend groß ist, lassen sich daraus sogar mehrere Tochterpflanzen gewinnen. Diese werden dann in einem geringen Abstand neben die Mutterpflanze gesetzt. Vor dem Einpflanzen bietet es sich an, den Erdboden zu düngen, um das Wachstum zu unterstützen.