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Nicht nur heilsam und schmackhaft sondern auch ein echter Hingucker im Gartenbeet oder einem Kübel auf der Terrasse ist die mehrjährige Eberraute. Zudem verströmt sie einen angenehmen Duft nach Zitrone, Kampfer oder Cola.
Da sie vor allem in südlichen Ländern beheimatet ist, muss sie im Winter gegen starken Frost geschützt werden. Dies ist natürlich auch im Gartenbeet möglich, im Kübel angepflanzt kann die Pflanze jedoch in einen Wintergarten oder einen anderen wintergeschützten Platz verbracht werden. Hobbyköche können die jungen Triebspitzen ernten und diese in der Küche verwenden.
Steckbrief
- buschige Kräuterpflanze
- auch Eiberreis, Eberrautenkraut oder Zitronenkraut genannt
- in der Antike bereits als Raumduft sehr beliebt
- gehört zu den Korbblütern
- kleine gelbe oder weiße Blüten von August bis November
- beheimatet am Mittelmeer, Amerika und Asien
- bildet in hiesigen Breitengraden in kalten Sommern keine Blüten
- bedingt winterhart
- kann auch im Kübel kultiviert werden
- entwickelt als Tee Heilwirkungen
Standort
Der ideale Standort für Artemisia abrotanum ist warm und vollsonnig. Da die Eberraute einen dichten Wuchs hat und zwischen 60 und 150 cm groß werden kann, sollte nach allen Seiten genügend Platz zum Ausbreiten vorhanden sein. Gerne kann die Kräuterpflanze auch mit anderen Nutzpflanzen gemeinsam kultiviert werden. Der sonnige und warme Standort ist wichtig, damit die Pflanze im Sommer Blüten treibt. In kalten, nassen Sommern oder an halbschattigen bis schattigen Plätzen kommt es daher meist zu keiner Blüte.
Substrat & Boden
Die Eberraute stellt an den Boden einen gewissen Anspruch, denn sie benötigt einen sehr durchlässigen Boden der zudem auch kalkhaltig sein sollte. Die Durchlässigkeit kann mit Kies, Sand oder Steinen, die dem Substrat am Standort beigefügt werden, verbessert werden. Ist der Boden kalkarm, muss er mit Gartenkalk aus dem Handel angereichert werden.
Gießen & Düngen
Die pflegeleichte Eberraute benötigt nicht viel Wasser, besser ist es, wenn sie nur mäßig gegossen wird. Staunässe verträgt sie überhaupt nicht. Daher muss nur in einer extremen Trockenzeit zugegossen werden, ansonsten reicht den im Beet im Freien kultivierten Pflanzen der normale Regen völlig aus. Im Kübel auf einer überdachten Terrasse kultivierten Eberrauten sollte jedoch regelmäßig aber ebenfalls mäßig zugegossen werden. Gedüngt wird wie folgt:
- beim Einpflanzen oder Aussäen den Boden mit Dünger vorbereiten
- hierzu Bims oder Zeolith verwenden
- gedüngt wird einmal im Jahr im Frühjahr
- hierzu Hornspäne oder Kompost nutzen
- für die im Kübel kultivierte Eberraute kalkhaltigen Langzeitdünger aus dem Handel nutzen
Schneiden
Die Eberraute kann, muss aber nicht geschnitten werden. Es empfehlen sich jedoch zwei Rückschnitte unter denen gewählt werden kann, jedoch aus völlig unterschiedlichen Gründen:
- ein Rückschnitt im Frühling, um die Artemisia abrotanum in Form zu schneiden
- die Eberraute neigt zu Wucherungen, die durch diesen Rückschnitt unterbunden werden
- durch diese Wucherungen könnten ansonsten nebenstehende Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen werden
- Rückschnitt vor einem frostharten Winter
- diesen radikal bis zum Boden vornehmen, damit der Frost die Pflanze nicht schädigt
- treibt im Frühjahr wieder neu aus
Vermehren
Über Stecklinge kann die im Garten oder im Kübel bereits vorhandene Pflanze einfach vermehrt werden. Hierzu wie folgt vorgehen:
- langen Trieb mit Blattspitzen abschneiden
- in Topf mit Anzuchterde stecken
- kann im Frühling oder Sommer auch direkt in das Beet gesteckt werden
- hierbei wieder auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Stecklingen achten
- wird in kürzester Zeit groß
- nach kurzer Zeit bilden sich bereits die neuen Wurzeln
Aussaat
Die Aussaat der Lichtkeimer ist sehr einfach und daher für jeden Hobbygärtner keine große Aufgabe. Befinden sich im Garten bereits Eberrauten und haben diese im Sommer geblüht, so können die Samen, die nun im November entstehen, zur Aussaat genutzt werden. Ansonsten sind die Samen vereinzelt auch im Handel erhältlich. Bei der Aussaat wird dann wie folgt vorgegangen:
- Anzuchterde in kleine Töpfe geben
- die Samen nur aufstreuen, leicht andrücken aber nicht mit Erde bedecken
- Erde feucht, aber nicht nass halten
- an einen hellen Ort stellen
- eine Fensterbank an der Südseite ist hierfür ideal
- zeigen sich die ersten Keime, gegebenenfalls pikieren
- ist die junge Pflanze groß und stark genug, kommt sie an ihren endgültigen Standort
- die Samen der Artemisia abrotanum können im Frühling auch direkt ins Beet gegeben werden
Pflanzen
Bei dem Kauf einer jungen Pflanze aus dem Handel sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht mit Beifuß, Wermut oder Estragon verwechselt wird, da sich die Pflanzen sehr ähnlich sehen. Im Handel wird die Artemisia abrotanum meist als Colastrauch angeboten, es gibt sie aber auch in den Varianten mit einem Duft nach Zitrone oder Kampfer. Doch alle diese Pflanzen, ob selbst aus Samen oder Stecklingen gezogen oder aber im Handel besorgt, benötigen denselben sonnigen Standort und werden wie folgt eingepflanzt:
- werden mehrere Eberrauten gepflanzt, auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen achten
- Busch wird bis zu 1,50 Meter hoch und wuchert auch in die Breite
- Loch ausheben, das etwa doppelt so groß wie der Pflanzenballen sein sollte
- ausgehobene Erde mit Kompost, Hornspänen, Gartenkalk, Bims oder Zeolith mischen
- ist die Erde am Standort zu fest, gegebenenfalls Kies oder Steine auf den Boden des Pflanzlochs geben
- entnommene Erde zur besseren Durchlässigkeit mit Sand mischen
- Eberraute einsetzen und vorbereitete Erde rundherum verteilen und leicht andrücken
- mäßig angießen
- im Kübel Drainage zum besseren Wasserabfluss anlegen
- hierzu Kies oder Tonscherben auf das Abflussloch schichten
- hierüber Pflanzenvlies legen und die vorbereitete Erde aufgeben
Umtopfen
Die Eberraute wächst sehr schnell, soll sie daher ihre Wuchshöhe von 1,50 erreichen, dann kann sie direkt in einem genügend großen Kübel kultiviert werden. Ein Umtopfen entfällt in diesen Fällen. Soll die in einem kleineren Kübel kultivierte Pflanze größer werde oder wurden mehrere Pflanzen in einem Kübel kultiviert, dann die Eberraute jedes Jahr im Frühling in einen größeren Topf umsetzen. Hierbei wird wie bei der Pflanzung im Kübel vorgegangen.
Überwintern
Zwar sagt man der Eberraute Winterhärte nach, doch da sie ursprünglich in warmen Ländern beheimatet ist, kann starker Frost ihr zusetzen. Daher sollte vor einem extrem frostigen Winter die Pflanze vor der Kälte geschützt werden. Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:
- Pflanze im Beet vor einem erwarteten harten Winter bodennah zurückschneiden
- dann mit Pflanzenvlies umwickeln und schützen
- Boden mit Herbstlaub mulchen, und so die Wurzeln vor extremen Frost schützen
- bei im Kübel kultivierten Artemisia abrotanum diese im Idealfall in ein Winterquartier verbringen
- einen unbeheizten Wintergarten, ein Gartenhaus oder eine Garage nutzen
- Kübel welcher Draußen verbleibt, insgesamt mit Pflanzvlies einpacken
- auf Styropor setzen
- in geschützte Mauerecke schieben
- bereits winterharten Kübel verwenden
- Tonkübel, auch wenn sie schön aussehen, sind für extremen Frost nicht geeignet, da sie auseinanderbrechen können
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Ein großer Pflegefehler, der der Eberraute schaden kann ist vor allem, wenn sie zu viel gegossen wird oder sogar Staunässe ausgesetzt wurde. Dann kann es durchaus passieren, dass die Wurzeln Schaden nehmen und die Pflanze verkümmert und eingeht.
Ein weiterer Fehler ist der Standort. Wurde hier nur ein schattiger oder halbschattiger Platz gewählt, dann wächst die Pflanze nicht richtig und sieht verkümmert aus. Auch bildet sie an einem solchen Standort keine Blüten, auch wenn der Sommer heiß sein sollte. Ein Standortwechsel kann hier Abhilfe schaffen. Durch das Verströmen ätherischer Öle und eines intensiven Geruchs, machen Schädlinge meist einen großen Bogen um die Eberraute und die in ihrer Nähe stehenden Pflanzen, daher sind solche auch nicht bekannt.
Verwendung
Die Eberraute findet in vielen Bereichen im Haushalt Verwendung, nicht nur als Heilpflanze. Hierzu gehören:
- getrocknetes Kraut im Schrank als Vorbeugung von Motten
- getrocknetes Kraut aufgebrüht als Tee mit heilender Wirkung in vielen Bereichen
- die nach Zitrone duftende Eberraute findet auch in der Küche, zum Beispiel in dunklen Soßen, häufig eine Verwendung
- bereits in der Antike wurde die Pflanze als Raumduft genutzt
Häufig gestellte Fragen
Welches ist der beste Standort für meine Eberraute?
Der ideale Standort für Artemisia abrotanum ist sonnig und warm. Zudem kann die Kräuterpflanze neben andere Nutzpflanzen gesetzt werden. Hier ist sie dann mit der Verströmung ihrer ätherischen Öle eine natürliche Sperre gegen Schädlinge, die ansonsten Kohl oder andere Küchenpflanzen befallen würden.
Ist meine Eberraute winterhart?
Die Eberraute ist nur bedingt winterhart. Daher sollte in sehr frostigen, kalten Wintern und vor allem in solchen sehr winterkalten Regionen die Pflanze immer vor Frost geschützt werden. In milden Regionen kann die Artemisia abrotanum dagegen durchaus ohne Schutz im Freien überwintern.
Warum blüht meine Eberraute im Sommer nicht?
Die Eberraute benötigt viel Wärme und Sonne, da sie ursprünglich in südlichen Ländern beheimatet ist. Ist daher der Sommer sehr kühl und nass ausgefallen, dann trägt die Pflanze auch keine Blüten. Ein Pflegefehler liegt hier nicht vor und es sollte dann auch nicht der Fehler gemacht werden, zu viel Dünger zuzugeben. Diesen benötigt die Artemisia abrotanum nur einmal im Jahr, auch wenn die Blüte im Sommer ausfällt.