Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Es gibt nur eine Fensterbank Richtung Norden? Keine Zeit, ständig zu gießen? Die Erde im Garten ist wenig nährstoffreich, es gibt zu viele Schattenplätze oder ist der Garten, den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt? Keine Zeit zum Säen, Pikieren, Schneiden, Zupfen, Umtopfen, Versetzen oder nach Schädlingen zu suchen? Dann sollte man nach möglichst robusten und anspruchslosen Zimmerpflanzen oder Pflanzen für den Garten Ausschau halten. Ein Flammendes Käthchen im Trockenen oder das Einblatt in der dunklen Zimmerecke sind nur zwei von vielen weiteren Möglichkeiten, sich sein Heim trotz allem mit attraktiven Pflanzen zu verschönern.
Robuste Zimmerpflanzen
Nordfenster
Während ein Nordost- oder Nordwestfenster noch etwas Sonne am Tag bieten kann, müssen Pflanzen auf der Nordfensterbank oder weiter im Inneren des Zimmers ohne direkte Sonneneinstrahlung auskommen.
Einblatt (Spathiphyllum)
Mit seinen eleganten, wohlgeformten Blättern und den weißen Blüten kommt das Einblatt sehr gut mit sonnenlosen Fensterbänken und Ecken mitten im Zimmer klar. Je dunkler es steht, desto dunkelgrüner werden die Blätter. Das Einblatt gibt es in fast allen Größen, die einzelnen Blattwedel können bis zu 80 cm lang sein. Die weißen Blüten bleiben lange erhalten. Außerdem ist das Einblatt ein effektiver Luftreiniger.
Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
Die Büropflanze schlechthin. Lange Zeit galt sie als altmodisch und verstaubte Beamtenpflanze. In den letzten Jahren feiert sie ein trendiges Comeback. Neue, stylishe Töpfe oder Arrangements in Reihe machen aus ihr einen reizvollen Blickfang, nicht nur zwischen Möbeln im Retro-Design. Dabei ist sie unendlich anspruchslos. Dunkle Ecken, Flure, lange Durstperioden, das alles verträgt sie anstandslos. Schädigen kann man sie nur mit kalten Temperaturen, unter 12 ° Grad oder zu viel Gießen.
Grünlilie (Chlorophytum comosum)
Die Grünlilie hat das Prädikat, besonders anspruchslos verdient. Sie gedeiht hervorragend an fensterlosen Plätzen, zum Beispiel auf Schränken und Regalen. Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass sie bei einem allzu dunklen Standort keine weißen Streifen mehr ausbildet. Sie erträgt auch Trockenzeiten sehr geduldig und bildet unermüdlich kleine Ableger, aus denen mühelos neue Grünlilien entstehen können.
Gummibaum (Ficus elastica)
Wenig Licht und wenig Wasser? Das macht dem Gummibaum nichts aus. Seit Jahrzehnten ist er ein grüner Blickfang in deutschen Wohnzimmern und filtert dabei so ganz nebenbei viele Schadstoffe aus stickiger Luft. Es gibt ihn mit grünen und panaschierten Blättern. Ein Standort direkt am Fenster ist eher ungünstig, denn Zugluft verträgt er nicht so gut. Somit ist er ein idealer Eckensteher.
Südfenster, wenig gießen
Pralle Sonne und dann noch hinter einer Glasscheibe, das vertragen die wenigsten Pflanzen. Doch gibt es auch Pflanzen, die für diese Standortbedingungen prädestiniert sind. Das sind in der Regel dickblättrige Gewächse. Zum Beispiel viele Sukkulentenarten und natürlich die Kakteengewächse.
Kakteen
Kakteen sind Sonne und lange Trockenperioden gewohnt. Daher ist das Südfenster der richtige Platz. Wasser brauchen sie auch nicht so häufig. Allerdings sollte man Kakteen, wenn sie wachsen und blühen sollen, im Winter in einen kühleren Raum verlagern. Heizungsluft bekommt ihnen in der Winterpause weniger gut. Ein pflegeleichter Anfängerkaktus ist der Warzenkaktus (Mammillaria). Er bildet relativ leicht Blüten aus, jedoch auch nur, wenn er bei unter 10 °C überwintern kann.
Sukkulenten
Botanisch gesehen gehören die Kakteen auch zu den dickfleischigen, saftreichen Pflanzen (Sukkulenten). Werden aber oft extra genannt. Unter den anderen Sukkulenten gibt es ebenfalls viele Arten, die reine Überlebenskünstler sind. Die fleischigen Blätter können meistens lange Wasser speichern und auch direkte Sonneneinstrahlung kann dem robusten Blattwerk nichts anhaben.
Fünf besonders pflegeleichte, schöne Sukkulenten fürs Zimmer
- Geldbaum (Crassula ovata)
- Echte Aloe (Aloe vera)
- Speckbaum, Elefantenbaum (Portulacaria afra)
- Flammendes Käthchen (Kalanchoe blossfeldiana)
- Hawaii-Palme (Brighamia insignis)
Selten umtopfen
Zamioculcas (Glücksfeder)
Kaum einer mag denn Namen kennen, doch ist sie in vielen Räumen zu Hause, die Zamioculcas. Lederartige, kräftig grün glänzende Blätter sind paarig an einem langen biegsamen Stiel angeordnet. Steht sie etwas heller, ist sehr wuchsfreudig und die Blätter werden heller grün. In dunkleren Ecken wächst sie langsamer, aber bleibt ein schöner Blickfang mit dunkelgrünen Blättern. Sie bildet ein dickes, robustes Wurzelwerk aus. Umtopfen braucht man erst, wenn die Wurzeln bereits drohen, den Topf zu sprengen.
Schusterpalme (Aspidistra elatior)
Die Schusterpalme gehört auch zu den Überlebenskünstlern. Sie treibt schöne lange, schmale Blätter aus. Sie ähneln den Blättern der Maiglöckchen, mit denen sie auch verwandt ist. Beide kommen aus der Familie der spargelartigen Gewächse. Schaden kann man der Schusterpalme eigentlich nur durch zu viel Pflege, sprich zu viel Gießen. Sie wächst recht langsam und braucht auch nur sehr selten umgetopft werden. Sie verträgt dunkle Standorte ebenso wie halbschattige und helle Bedingungen. Auch Heizungsluft, Zugluft und Temperaturschwankungen können ihr nichts anhaben.
Heizungsluft, wenig gießen
Elefantenfuß, Flaschenpalme (Beaucarnea recurvat)
Der Elefantenfuß kommt sehr lange ohne Wasser aus. Das Wasser kann er in seinem flaschenförmigen Stamm speichern. Er ist ein exotischer Blickfang und verträgt so ziemlich jeden Pflegefehler.
Yucca (Yucca aloifolia)
Heizungsluft und ausbleibende Wasserversorgung verzeihen die Yuccas ihren Besitzern. Mit ihrem exotischen Aussehen und ihrer Anspruchslosigkeit halten sie sich zu Recht als Dauerbrenner unter den Zimmerpflanzen.
Robust gegen Schädlinge und Krankheiten
Besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge werden Zimmerpflanzen im Winter. Sie bekommen entweder nicht genügend Licht oder stehen zu warm. Sie bekommen zu wenig oder zu viel Wasser. Als besonders resistent haben sich in dieser Hinsicht folgende Zimmerpflanzen bewährt:
- Palmlilien (Yucca aloifolia),
- Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
- Strauch-Begonie (Begonia-Corallina-Hybriden),
- Wüstenrose (Adenium obesum)
- Buntnesseln (Coleus-Blumei-Hybriden),
Robuste Gartenpflanzen
Waschbeton und Wiese, das ist wenigstens pflegeleicht. Hier wächst doch sowieso nichts, die Erde ist minderwertig, der Boden verdichtet. Der halbe Garten liegt im Schatten oder in der prallen Sonne. Die Gartenarbeit ist mühselig, zeitraubend und einen Gärtner kann man sich auch nicht immer leisten. Das mögen alles gute Gründe für den pflegeleichten Stein- und Rasengarten sein. Doch wenn man ehrlich ist, ohne Pflanzen wirkt ein Garten doch recht trostlos. Zum Glück gibt es genügend genügsame Gewächse, um die man sich kaum kümmern muss. Pflanzen, die suboptimale Wachstumsbedingungen tolerieren und die mit ihrem frischen Grün und bunten Blüten den Garten verschönern.
Nährstoffarm, sonnig, gießfaul
Für diese Bedingungen eignen sich mediterrane Kräuterarten besonders gut. Sie überstehen lange Trockenperioden, mögen direkte Sonneneinstrahlung und karge, nährstoffarme Böden. Neben üppigem Wachstum und zarten, meist bläulich-violetten Blüten halten sie immer einen Vorrat für die Küche bereit. Drei aromatische, zähe Überlebenskünstler:
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Mit seinen dicken Nadeln übersteht der Trockenperioden sehr gut. Seine Heimat ist sind die karstigen Berge Südeuropas. Etwas Fürsorge braucht er eigentlich nur im Winter. Fröste und starke, kalte Regenperioden übersteht er nur selten. Eine Folienschutzhaube schützt die Pflanze im Winter vor dem Erfrieren. Noch einfacher ist es, wenn er in einem Kübel zum Überwintern an einen geschützen Ort gebracht werden kann.
Lavendel (Lavandula officinalis)
Lavendel übersteht lange Durststrecken und belohnt im Sommer mit einer duftenden Blütenpracht. Aus den trockenen Blütendolden lassen sich kleine Lavendelsäckchen für den Kleiderschrank anfertigen. An einer Hauswand Richtung Süden, mit magerem Boden überlebt er auch die Winterzeit ganz gut. Für einen üppigen Wuchs sollte man ihn jedoch einmal im Jahr, im Frühjahr, um 2/3 zurückschneiden.
Salbei (Salvia)
Es gibt unterschiedliche Arten von Salbei. Die Sommersalbei-Sorten haben schöne prächtige Blüten, die Blätter sind jedoch für die Küche unbrauchbar. Unter den Ziersalbei-Sorten gibt es einige, die nicht winterhart sind. Der echte Salbei jedoch, auch wertvolles Küchenkraut, ist winterhart. Er liebt es eher trocken auf magerem Boden und wächst nach einem Frühjahrsrückschnitt voller.
Schattenplatz und wenig Pflege
Gerade kleine Gärten haben oft überwiegend schattige Plätze. Ist dann noch der Besitzer berufstätig und hat überhaupt nicht viel mit Gartenarbeit am Hut, drohen gerade solche Innenhofecken oder kleinen Gärten zu verwahrlosen. Doch auch hier lohnt es, sich mit geringem Aufwand eine kleine grüne Oase zu erschaffen. Nachfolgend ein paar pflegeleichte Schattengewächse mit Charme.
Vergissmeinnicht (Myosotis)
Fast ein “Selbstgänger” ist das kleine, unermüdlich blühende Vergissmeinnicht. Einmal angesiedelt vermehrt es sich von selbst. Dabei fordert es so gut wie keine Pflege und kommt mit wenig Sonne und Wasser gut klar. Genauso reizvoll und pflegeleicht ist das Großblättrige Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) aus derselben Familie.
Elfenblume (Epimedium)
Zarte Blüten schweben über herzförmigem, grünem oder grün-rot panaschiertem Blattwerk. Schatten, verdichtete Böden und Trockenheit kann der zarten Elfenblume nichts anhaben. Es gibt wintergrüne Sorten und Sorten, die im Winter pausieren, um im Frühling neue Blätter auszutreiben.
Grün und ohne Blüten
Den Schatten lieben alle Efeuarten und der Haselwurz. Es gibt fast 10 verschiedene Efeuarten, mit panaschierten Blättern und unterschiedlichen Blattformen. Efeu kann als Bodendecker oder Kletterpflanze angelegt werden. Vor allem kann Efeu sich weitestgehend selbst überlassen werden. – Auch der Haselwurz ist ein anspruchsloser Bodendecker für schattige Plätze. Die Blüten sind unscheinbar und liegen unter den Blättern. Er ist immergrün, mit kleinen, nierenförmigen, dunkelgrünen Blättern.
Wenig Pflege, halbschattiger bis sonniger Standort
Duftsteinrich (Lobularia maritima)
Der Duftsteinrich gehört zu den Steinkräutern und wächst in niedrigen Polsterteppichen. Er stellt keine Ansprüche an die Bodenqualität und kommt mit wenig Wasser klar. Im Halbschatten blüht er üppig. Den Duftsteinrich gibt es in unterschiedlichen Farben. Als Beeteinfassung oder Bewuchs von Naturmauern macht er sich besonders gut. Er benötigt weder Düngung noch muss man ihn beschneiden.
Königskerze (Verbascum)
Die Königskerze ist nicht nur ein Heilkraut, für manche sogar ein Unkraut, sondern auch eine robuste, gelbblühende Gartenstaude. Sie wächst relativ hoch und ist in Gruppen gepflanzt ein schöner Blickfang. Sie blüht den ganzen Sommer hindurch und kommt mit Trockenheit gut klar. Ebenso wie die Nachtkerze (Oenothera), die aber nicht aus derselben Familie stammen, sät sie sich immer wieder selbst neu aus.
Fette Henne (Sedum)
Die fette Henne ist unverwüstlich. Mit ihren dicken Blättern und rosafarbenen Blütendolden bildet sie einen dichten, kompakten Busch aus. Sie benötigt weder zusätzliche Wassergaben noch Dünger.
Häufig gestellte Fragen
Welche Kübelpflanzen kann ich im Winter draußen lassen?
Immer vorausgesetzt, dass es sich bei den Gefäßen um die frostsicheren Varianten handelt, können zum Beispiel folgende Pflanzen im Kübel draußen überwintern:
- Wintergrüne Gräser
- Rhododendren
- Christrosen
- Buchsbaum
All diese Pflanzen sind winterhart und sehen mit einer Schneedecke besonders reizvoll aus. An frostfreien Tagen darf man jedoch das Gießen nicht vergessen, denn über die Blätter wird, gerade an sonnigen Tagen, viel Wasser verdunstet.
Gibt es pflegeleichte Orchideen?
Ein klares Jein. Als besonders pflegeleicht gelten die Phalaenopsis Orchideen (Nachtfalterorchideen). Die Phalaenopsis stellt noch die geringsten Ansprüche an ihren Besitzer und gilt daher als Anfänger-Orchidee. Sie kommt mit relativ wenig Wasser klar, benötigt auf Dauer aber eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Sie mögen es hell, aber keine lange direkte Sonneneinstrahlung. Auch eine regelmäßige Düngergabe ist für schöne Blüten notwendig.