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Die Schusterpalme ist eine unverwüstliche Zimmerpflanze, zwar etwas aus der Mode gekommen, aber dankbar und absolut für Anfänger geeignet. Mit Palmen hat sie nichts zu tun, der Name ist etwas irreführend. Aspidistra elatior zählt zu den Spargelgewächsen und ist recht nah mit dem Maiglöckchen verwandt. Diese Art ist die einzige, die als Zimmerpflanze kultiviert wird.
Wer also eine Zimmerpflanze für eher dunkle Räume sucht, die nicht viel Pflege und Zuwendung benötigt, der ist mit der Schusterpalme gut beraten. Was allerdings zu beachten ist, dass die Erde nicht dauerhaft nass ist, das vertragen die Pflanzen nicht. Ansonsten verzeihen sie viele Pflegefehler und sind nicht so schnell umzubringen.
Steckbrief
- Auch Metzgerpalme, Schildnarbe oder Eisenpflanze genannt
- Stammt ursprünglich aus den gemäßigten Gebieten von Japan bis Taiwan.
- Dort gibt es viele verschiedene Arten
- Insgesamt gibt es 55 bis 65 Aspidistra-Arten
- Immergrüne krautige Pflanze
- In der Regel dunkelgrüne, ledrige lange und schmale Blätter, von länglichen Rillen durchzogen
- Bis 55 cm lange Blätter
- Keine Wurzel, sondern Rhizom, welches nur halb in der Erde liegt
- Blüte vom Herbst bis Winter, unscheinbar, leicht purpurfarben
- Bildet keine Samen aus, da der Bestäuber fehlt
Pflege
Schusterpalmen sind wohl nicht die dekorativsten Zimmerpflanzen, aber sie sind anspruchslos, pflegeleicht und kommen mit Bedingungen klar, bei denen andere Grünpflanzen nicht überleben. Die Pflanzen wachsen langsam, tolerieren trockene Luft, Staub, Zugluft und Temperaturschwankungen. Schusterpalmen sind ideale Büropflanzen und auch super geeignet für dunklere Zimmer. Nur buntlaubige Sorten benötigen mehr Licht. Wichtig ist, dass Schusterpalmen keine direkte starke Sonnenbestrahlung abbekommen, vor allem auch, wenn sie die Sommer im Freien verbringen. Morgen- und Abendsonne ist nach einer Eingewöhnungszeit ok, aber Mittagssonne führt zu Verbrennungen.
Als Substrat eignet sich ein leicht saures, durchlässiges und humoses Gemisch. Die Pflanze sollte eher selten umgetopft werden. Gegossen wird nach der Fingerprobe. Die Erde muss gut abgetrocknet, aber nicht ausgetrocknet sein. Gedüngt wird in der Wachstumsphase. Schneiden muss man so gut wie gar nicht. Die Überwinterung kann recht warm, aber auch kühl erfolgen, je nach Gegebenheiten. Vermehrt werden Schusterpalmen durch Teilung des Rhizoms. Krankheiten sind meist auf Pflegefehler zurückzuführen. Schädlinge treten häufig bei der warmen Überwinterung auf.
Standort
Beim Standort kommt es etwas auf die Sorte der Schusterpalme an. Buntlaubige Sorten benötigen mehr Licht, als die mit dunkelgrünen Blättern, sonst kommt die Färbung nicht heraus. Ansonsten verbringen die Pflanzen den Sommer gern im Freien. Im Winter mögen sie es deutlich kühler. Knallige Sonne vertragen sie nicht, Morgen- und Abendsonnen schaden nichts, wenn man die Gewächse langsam daran gewöhnt.
- Absonnig bis schattig
- Dunkelgrüne Sorten kommen mit wenig Licht aus, können gut etwas weiter ins Zimmer hinein gestellt werden
- Sorten mit farbigen Blättern – hell, aber ohne direkte Sonne
- Im Sommer gern auch im Freien, dann halbschattig
- Keine Mittagssonne – Verbrennungen
- Morgen- und Abendsonne sind nach Eingewöhnung kein Problem
- Im Schatten entwickeln sich die Blätter eher flach und sehr langsam
Pflanzsubstrat
Das Pflanzsubstrat sollte durchlässig, humos und etwas sauer sein. Günstig ist, es sich selbst anzumischen. Normale gekaufte Erde sollte unbedingt durchlässiger gemacht werden.
- Blumenerde, etwas Sand und Bimskies untermischen
- Handelsübliche Kübelpflanzenerde, etwas aufgelockert mit Sand, Bimskies oder Tongranulat
- Wird die Pflanze im Sommer im Freien kultiviert und ist dem Regen ausgesetzt, muss die Erde sehr durchlässig sein.
- Empfehlenswert ist ein leicht saures Substrat, pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5
- Günstig ist ein Humus- oder Torfsubstrat, durchlässiger gemacht mit Quarzsand und Perlite.
Pflanzen
Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Mit dem Rhizom sollte vorsichtig umgegangen werden, damit es nicht beschädigt wird. Schusterpalmen lässt man am besten wachsen und pflanzt sie nur alle 4 bis 5 Jahre um. Wichtig ist eine Tonscherbe oder eine Drainage im Topfboden, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann.
- Nur alle 4 bis 5 Jahre umtopfen
- Besser ungestört wachsen lassen
- Tonscherbe oder gar Drainage im Gefäß sorgen für guten Wasserabzug
Gießen und Düngen
Beim Gießen empfiehlt sich die Fingerprobe. Vor dem Gießen immer erst testen, ob die Erde gut abgetrocknet ist. Wenn nicht, lieber noch ein paar Tage warten. Gedüngt wird in der Wachstumszeit, am besten mit Palmendünger.
- Mäßig feucht halten
- Zwischen den Gießvorgängen die Erde gut antrocknen lassen
- Fingerprobe
- Nicht vollständig austrocknen lassen
- Keine Staunässe
- Im Winter je nach Temperatur wenig gießen
- Von April bis September düngen mit Flüssigdünger
- 14tägig, am besten mit Palmendünger
- Im Winter nicht düngen
- Nach dem Umtopfen ein Jahr nicht düngen
Schneiden
Geschnitten wird die Schusterpalme nicht. Die Spitze ist der einzige Vegetationspunkt, deshalb darf nicht geschnitten werden. Wichtig ist, auch die braungewordenen Blätter erst abzuschneiden, wenn sie vollständig eingetrocknet sind. Der Blattstiel wird vorsichtig direkt an der Basis abgeschnitten. Wichtig ist, etwa 3 Zentimeter vom Stiel stehen zu lassen.
- Nicht schneiden
- Nur braune, vollständig eingetrocknete Blätter abschneiden
- 3 cm vom Stiel stehen lassen
Überwintern
Die Schusterpalme ist nicht winterhart, obwohl es recht kälteverträgliche Sorten gibt. Diese sind aber im normalen Handel nicht erhältlich, die muss man bei Spezialisten erstehen. Der beste Ort für eine Schusterpalme ist ein Kalthaus, eine Garage oder ein unbeheizter Wintergarten.
- Ideale Temperaturen zwischen 5 und 10°C
- Temperaturen bis 20°C sind möglich, darüber ist ungünstig
Vermehren
Schusterpalmen können ganz einfach durch Teilung vermehrt werden. Man nimmt die Pflanze aus dem Gefäß und teilt das Rhizom in mehrere Stücke. Um zu einer neuen Pflanze zu werden, wird mindestens ein schlafendes Auge benötigt.
- Teilung des Rhizoms
- Man kann es in mehrere Teile unterteilen
- Bedingung ist, jedes Teilstück muss mindestens über ein schlafendes Auge verfügen.
- Ruhig mehrere Teile in ein Gefäß setzen, sonst wirkt die Pflanze nicht.
- Anfangs nicht düngen, um Störungen bei der Wurzelbildung zu verhindern
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind selten und meist auf Pflegefehler zurückzuführen. Schädlinge treten meist bei warmer oder zu warmer Überwinterung auf.
- Woll- und Schildläuse können auftreten, vor allem bei ganzjährigem warmen Standort
- Rote Spinne bei zu niedriger Luftfeuchte – vor allem Blattunterseiten kontrollieren
- Verbrennungen an den Blättern durch starke Sonneneinstrahlung
- Risse in den Blättern – häufig durch Überdüngung
Häufig gestellte Fragen
Wodurch kommt es zu braunen Flecken auf den Blättern?
Das liegt meist an einer zu starken Durchnässung der Erde. Am besten ist, die Pflanze deutlich trockener zu halten. Lieber mit Wasser besprühen, als die Erde gießen. Braune Flecken können auch durch eine starke Staubschicht auf den Blättern entstehen. Deshalb sollten diese regelmäßig mit einem feuchten Tuch oder Schwamm abgewischt werden.
Wo bekommt man eine Schusterpalme?
Da die Pflanzen etwas aus der Mode gekommen und dazu noch nicht gerade preiswert sind, sind sie im Handel nicht mehr überall zu finden, wie noch vor 10 oder 20 Jahren. Häufig und für einen guten Preis bekommt man sie bei IKEA. Allerdings wachsen diese Pflanzen wohl nicht besonders gut. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fragt bei einem Fachhändler nach der Pflanze.