Bereits vor den Zeiten der Dinosaurier gab es die Art der Koniferen. Während die Dinos dann auf der Erde weilten, wurden die Koniferen zu den dominierenden Pflanzen. Denn sie kamen gut mit der damals herrschenden Trockenheit zurecht. Schon immer gehörten die Nadelgehölze zu den nacktsamigen Pflanzen, bei denen die Samen nicht in Fruchtknoten ausgebildet werden. Gab es damals um die 100.000 verschiedenen Arten der Nacktsamer, so sind heute noch etwa 365 verschiedene Koniferenarten bekannt. In den hiesigen Breitengraden gehören die Zypressengewächse, die Kieferngewächse sowie die Eibengewächse zu den Koniferen, die im folgenden Artikel mit ihren Unterarten vorgestellt werden.
Verschiedene Arten
Zu den beliebten und in hiesigen Breitengraden bekannten Koniferenarten gehören die Zypressengewächse, die Kieferngewächse sowie die Eibengewächse. Diese müssen jedoch wiederum in viele Unterarten unterteilt werden. Diese unterscheiden sich vor allem in der Größe, wobei es sehr kleine Gewächse gibt, die im Kübel auf dem Balkon kultiviert werden können, über Heckenpflanzen bis hin zu hohen Solitärgehölzen. Ansonsten sind die Gehölze alle sehr robust und pflegeleicht sowie immergrün. Hinzu kommen die Arten, die sich in Europa und den hiesigen Breitengraden noch nicht etabliert haben und durchsetzen konnten und so zum Beispiel nur in Asien oder am Polarkreis heimisch sind.
Eibengewächse (Taxaceae)
Auf der gesamten Nordhalbkugel gibt es ungefähr zehn Arten. So sind in den hiesigen Breitengraden vor allem die Europäische oder Gewöhnliche Eibe sowie die Japanische Eibe bekannt. Diese werden gerne in Parks oder auch in öffentlichen Gärten kultiviert, da sie neben der leichten Pflege auch sehr gut schnittverträglich sind und gerne in die verschiedensten Formen geschnitten werden.
Gewöhnliche Eibe (Taxus baccata)
- seit Jahrtausenden im Unterwuchs hier beheimatet
- benötigt nur wenig Licht
- von Afrika, Europa über Iran und Kaukasus verbreitet
- auf roter Liste der gefährdeten Arten
- Triebe und Nadeln sehr giftig
- es kann zu Vergiftung mit Todesfolge kommen
- vor allem bei Tieren
- Samenmantel der Eibenfrucht ist nicht giftig
- Höhe zwischen 10 und 18 Metern
- zwischen 8 und 15 Metern breit
Japanische Eibe (Taxus cuspidata)
- bizarrer aufrechter Wuchs
- wird gerne im Japangarten kultiviert
- ursprünglich in Asien beheimatet
- wächst in Lagen zwischen 1.000 und 2.400 Metern Höhe
- wird bis zu 20 Meter hoch
- mehrstämmiger Wuchs
- oftmals wird Wolkenschnitt angewendet
- Laubwerk in Form von Wolken in Etagen
- auch als Gartenbonsai bekannt
Kieferngewächse (Pinaceae)
Zu den Kieferngewächsen gehören natürlich neben den Kiefern auch Lärchen, Tannen Fichten, Douglasien und Zedern, die in den hiesigen Breitengraden vorkommen. Nicht alle diese genannten Arten werden in den Gärten kultiviert, manche von ihnen stehen aufgrund ihrer zu erwartenden Größe vor allem in den Wäldern der Nordhalbkugel. Kieferngewächse sind nicht nur dekorative Zierpflanzen, sondern auch für die Holzgewinnung zum Beispiel für den Möbel- oder Hausbau sehr wertvoll.
Douglasien (Pseudotsuga menziesii)
- beheimatet im Westen von Nordamerika
- in höheren Lagen angesiedelt
- bis zu 800 Jahre alte Bäume bekannt
- im 19. Jahrhundert nach Europa gebracht
- 2 % der gesamten Waldfläche in Deutschland
- Wuchshöhe in den USA bis zu 100 Meter
- in hiesigen Breitengraden bis zu 60 Meter
- Krone erinnert an schlanken Kegel
- als Solitär mit viel Platz kultivieren
Fichten (Picea)
- etwa 50 verschiedene Sorten
- über den gesamten Globus verteilt
- auch nördlich des Polarkreises
- einzige heimische Art: Rotfichte (Picea abies)
- in den Alpen beheimatet
- wichtiger Forstbaum
- heute in Gärten veredelte Fichten kultiviert
- besitzen besondere Wuchsformen
- auch viele Zwergformen sind beliebt
Kiefern (Pinus)
- in Natur an überwiegend unwirtlichem Standort
- über 100 Arten
- Waldkiefer (Pinus sylvestris)
- Zirbel-Kiefer (Pinus cembra)
- Berg-Kiefer (Pinus mugo)
- alle drei in Deutschland beheimatet
- für Garten nur Berg-Kiefer geeignet
- bis zu sechs Meter hoch
- kugeliger oder kissenartiger Wuchs
- auch asiatische Kiefern im Garten kultivierbar
Lärchen (Larix)
- Europäische Lärche (Larix decidua)
- in Mitteleuropa verbreitet
- in Höhenlagen der Alpen
- bildet in 2.500 Metern die Baumgrenze
- Wuchshöhe zwischen 30 und 50 Metern
- schlanke kegelförmige Baumkrone
- werden bis zu 600 Jahre alt
- leuchtend gelbe Herbstfärbung
- weibliche Blüten rosa gefärbt
- als Stadtbaum ungeeignet
Tannen (Abies)
- nur echte Tanne gehört zu den Kieferngewächsen
- etwa 40 verschiedene Arten
- wachsen auf der Nordhalbkugel
- Weißtanne (Abies alba) einzige heimische Tanne
- selten in Gärten kultiviert
- wird bis zu 60 Meter hoch
- große Bedeutung als Forstbaum
- wird bis zu 500 Jahre alt
- gerader Stamm und aufrecht wachsend
- etagenartige Verzweigung
Zedern (Cedrus)
- weltweit nur drei Arten
- Libanon-Zeder (Cedrus libani)
- Atlas-Zeder (Cedrus atlantica)
- Heimat Mittelmeer und Nordafrika
- Himalaya-Zeder (Cedrus deodara)
- Indien, Pakistan und im Hindukusch
- Zedernholz wird gerne verarbeitet
- Möbel-, Schiffs- und Hausbau
- bis zu 30 Meter hoch
- ausladende Krone bei allen drei Arten
Zypressengewächse (Cupresaceae)
Die Zypressengewächse gehören zu den ältesten Pflanzen auf der Erde, sie konnten bereits für ein Wachstum in der Jura-Zeit festgestellt werden. So sind sie auch auf allen Erdteilen verbreitet. Zu den bekanntesten Zypressengewächsen gehören hier mit Sicherheit der Wacholder sowie der Thuja, auch als Lebensbaum bekannt. Auch die Küstenmammutbäume in Kalifornien gehören zu dieser Pflanzengruppe.
Lebensbaum (Thuja)
- beliebte Heckenpflanze
- häufigste Sorte Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis)
- guter Sichtschutz
- immergrün und schnell wachsend
- gute Schnittverträglichkeit
- in allen Teilen giftig
- kann zu Hautreizungen führen
- auch Durchfall und Erbrechen bekannt
- nicht in Garten mit kleinen Kindern und Haustieren
Scheinzypressen (Chamaecyparis)
- enge Verwandtschaft mit den echten Zypressen
- diese sind im Mittelmeerraum verbreitet
- ähneln im Aussehen der Thuja
- besitzen aufrechten aber schwachen Wuchs
- rundliche Zapfen
- große Farbpalette bei den verschiedenen Sorten
- von grün über gelb bis grau und blau
- Wuchs säulen- bis kegelförmig
- manche Sorten kompakt mit runder Krone
- können zwischen einem bis 15 Meter hoch werden
Wacholder (Juniperus)
- etwa 70 Unterarten
- viele weitere Namen
- Kranewitt, Feuerbaum, Machangel, Queckholter
- große Bedeutung als Heil- und Würzpflanze
- bekannt sind Wacholderbeeren
- beliebt als Heckenpflanzen
- auch als Solitär kultivierbar
- auch kriechende Sträucher
- alle Arten sind giftig
Zypressen (Cupressus sempervirens)
- auch Echte Zypresse oder Mittelmeerzypresse
- aufrechter, säulenförmiger Wuchs
- weit verbreitet in Mittelmeerländern
- große Bedeutung als Forstbaum
- helles leichtes Holz für gute Bearbeitung
- wird im Möbelbau und für Außenbereiche verwendet
- Holz verströmt einen starken Duft
- wächst zwischen 20 und 30 Meter hoch
- in hiesigen Breitengraden meist nur bis 6 Meter hoch
Nicht heimische Koniferenarten
Es gibt so viele Koniferenarten auf der Erde, nicht alle sind auch in den hiesigen Breitengraden vertreten. Einige davon haben eine lange Tradition auf der Südhalbkugel, andere wiederum sind nur in den asiatischen Ländern zu finden. Die folgende Liste zeigt einen kurzen Überblick über die Arten, die es bislang noch nicht in die heimischen Gärten geschafft haben.
Araukariengewächse (Araucariaceae)
- nur auf Südhalbkugel zu finden
- Norfolk-Tanne auch in Europa bekannt
- nur als Zimmerpflanze kultivierbar
Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae)
- hauptsächlich in Asien beheimatet
- z. B. Japanische Kopfeibe
- seit dem 19. Jahrhundert auch in Europa
- vor allem in Parks und öffentlichen Gärten kultiviert
Schirmtannengewächse (Sciadopitys verticillata)
- überwiegend in Asien, Japan
- auch als Koya-Maki bekannt
- stehen unter Naturschutz
- Zierpflanze in Tempeln oder Grünanlagen
- Exot in heimischen Gärten
- sehr beliebt im Japanischen Garten
Steineibengewächse (Podocarpaceae)
- nur in den Tropen und Subtropen beheimatet
- Afrogehölzer aus Madagaskar oder Afrika
Häufig gestellte Fragen
Welche Koniferenarten eignen sich besonders gut als Hecke?
Viele Nadelgehölze sind beliebt, um diese als Hecke zu kultivieren. Das liegt zum einen daran, dass die Pflanzen robust und pflegeleicht sowie auch winterhart sind, zum anderen an ihren immergrünen Nadeln. So bieten sie das ganze Jahr über einen guten Sichtschutz aber durch die dichten Nadeln auch einen Schutz vor Lärm, Wind und Staub. Besonders bewährt für die Heckenkultivierung haben sich die Lebensbäume, die Scheinzypressen und der Wacholder.
Gibt es auch kleine Sorten, die für meinen Balkon oder im kleinen Garten geeignet sind?
Koniferen sind nicht nur große Nadelbäume. Auch kleinwüchsige Sträucher und sogar Bodendecker, die Sie gut für einen Steingarten oder die ganzjährige Grabbepflanzung nutzen können, gehören zu den in den hiesigen Breitengraden weit verbreiteten Gehölzen. So eignen sich für die Kübelkultiverung auf Balkon oder Terrasse Zuckerhutfichte, Blauer-Zwerg-Wacholder oder die Zwerg-Kiefer. Als Bodendecker kann der Kriechwacholder genutzt werden und für den Steingarten eignen sich die Zwerg-Muschel-Zypresse oder die Strauch-Waldkiefer.
Sind die Gewächse aus der Pflanzengattung Koniferen giftig?
Leider muss diese Frage mit einem Ja beantwortet werden. Denn die meisten Sorten sind giftig. So sind die Eibengewächse in allen Teilen, aber besonders in den Trieben sehr giftig. Kommen Sie mit dem enthaltenen Öl in Berührung, kann dies zu Hautreizungen führen. Niemals sollten einzelne Teile verzehrt werden. Daher ist eine Hecke aus Eibengewächsen in einem Garten mit kleinen Kindern oder Haustieren nicht zu empfehlen. Ähnlich giftig ist der Thuja. Auch hier kann es zu Hautreizungen oder Durchfall und Erbrechen kommen.