Palmen sind beliebt, auch in der Zimmerkultur. Denn die Pflanzen vermitteln immer ein Gefühl von Urlaub, auch wenn diese in der Wohnung kultiviert wurden. Wichtig bei der Kultivierung der dekorativen Pflanzen in einem Raum ist vor allem die Wahl des passenden Standorts, damit die Palmen lange schön bleiben. Es gibt zwei Arten der Zimmerpalmen, die einmal in die Kategorie Fächerpalme und einmal in die Kategorie Fiederpalme unterteilt werden. Hinzu kommen weitere Arten, die oftmals als Palmen betitelt werden, aber eigentlich keine sind, wie zum Beispiel die bekannte Yucca. Die folgende Liste stellt die schönsten Zimmerpalmen kurz vor.
Unterschiede der Zimmerpalmen
Um die Zimmerpalmen richtig einzuteilen, ist die Blattform entscheidend. So werden die unterschiedlichen Blattformen in Fächer- und Fiederpalmen unterschieden. Hinzu kommen die palmenähnlichen Gewächse, die ebenfalls häufig als Zimmerpalmen betitelt werden und in vielen Haushalten bekannt und kultiviert sind. Allerdings haben alle diese Zimmerpalmen eines gemeinsam. Sie wünschen sich ein warmes und oftmals auch feuchtes Klima. Winterhart sind die hier vorgestellten Zimmerpflanzen nicht und benötigen deshalb in der Regel einen warmen Standort mit konstanten Bedingungen. Das heißt, dass sie auch meist nicht einem Raum, etwa einem unbeheizten Wintergarten stehen sollten, der in den kalten Monaten deutlich auskühlt.
Fächerpalmen
Die unter der Kategorie Fächerpalmen aufgeführten Palmen gehören zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Bei den Fächerpalmen ist es in der Regel so, dass das Blatt, welches aus dem Stamm herauswächst, in mehrere Segmente am Blattspreit übergeht. Hier ist oftmals eine weitere Unterteilung möglich. Zu den schönsten Zimmerpalmen, die gut in einer Wohnung oder einem beheizten Wintergarten kultiviert werden können, gehören die Pflanzen aus der folgenden Liste.
Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
- immergrün
- ursprüngliche Heimat Asien
- wächst auf Höhen von bis zu 2.400 Metern
- absonniger Standort
- aufrechter Wuchs
- schlanker, unverzweigter Stamm
- Blattwedel wachsen oben aus Stamm
- im Kübel wird Höhe von zwei bis vier Meter erreicht
- Blätter bis zu einem Meter lang
- wachsen schirmförmig
Hillebrands Fächerpalme (Pritchardia Hillebrandii)
- ursprüngliche Heimat Hawaii und Fiji-Inseln
- in Deutschland noch relativ selten
- benötigt immer Temperaturen von über 18° Celsius
- hohe Luftfeuchtigkeit
- nicht in direkter Nähe von Heizung
- halbschattiger bis sonniger Standort
- ideal für beheizten Wintergarten
- mit handelsüblichem Palmendünger versorgen
- wird bei Kübelpflanzen bis zu zwei Meter hoch
Kalifornische Washingtonpalme (Washingtonia filifera)
- auch als Priesterpalme bekannt
- ursprüngliche Heimat Südwesten der USA
- grau-rotbrauner Stamm
- Blüten, die nach dem Verblühen hängen bleiben
- daher auch Kalifornische Petticotpalme
- gilt als kältefest
- dennoch im Winter als Zimmerkultur
- im Sommer nach Draußen verbringen
- werden bis zu zehn Meter hoch
- halbschattiger bis sonniger Standort
Mazari-Palme (Nannorrhops ritchiana)
- ursprüngliche Heimat mittlerer Osten
- klein und robust
- in freier Natur nur bis acht Meter hoch
- ist winterhart
- kann auch draußen überwintern
- aber nur wenn es trocken ist
- vollsonniger Standort
- für unbeheizten Wintergarten geeignet
- kann im Sommer nach draußen
- sehr pflegeleicht
Fiederpalmen
Die Fiederpalmen hingegen besitzen nur einen Blattstiel, der sich in viele Fiedern abzweigt. Die Blätter wirken daher, als seien sie aus einem einzigen, ovalen, geteilten Blatt entstanden. Weltweit gibt es jedoch weniger Fiederpalmen als Fächerpalmen. Die folgende Liste zeigt eine kleine Auswahl von Fiederpalmen, die auch in der Wohnung kultiviert werden können.
Bergpalme (Chamaedorea elegans)
- auch Mexikanische oder Zierliche Bergpalme
- ursprünglich in Mexiko beheimatet
- sehr schattenliebend
- geeignet für dunkle Zimmerecke
- sehr klein wachsend
- benötigt weniger Wärme im Winter
- daher unbeheizter Wintergarten ideal
- bildet kleine, unscheinbare Blüten aus
Honigpalme (Jubea chilensis)
- ursprünglich aus Chile
- frosthart
- auch für Kübelkultivierung
- im Sommer nach draußen
- im Zimmer an einem Südfenster
- Stammausbildung erst nach 25 Jahren
- sehr langsam wachsend
- weit ausladende Blätter
- unbeheizter Wintergarten ideal
Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis)
- ursprünglich aus Afrika und Asien
- heute auch auf den Kanaren weit verbreitet
- essbare Früchte
- meist als Futtermittel verwertet
- kann im Freien sehr hoch und breit werden
- im Kübel bis zwei Meter hoch
- sonniger Standort
- darf ab dem Frühling nach Draußen
- sehr pflegeleicht
- für Anfänger sehr gut geeignet
Kentia (Howea)
- ursprüngliche Heimat Lord-Howe-Inseln (Australien)
- beliebte Palme in Büro- und Wohnräumen
- Howea belmoreana ist die kleinere Art
- sehr robust
- pflegeleicht
- Blätter bis zu 60 Zentimeter lang
- halbschattiger bis absonniger Standort
- wünscht sehr hohe Luftfeuchtigkeit
- Sommer und Winter stabile Temperatur
Spindelpalme (Hyophorbe verschaffeltii)
- ursprüngliche Heimat Inseln im Indischen Ozean
- auch Mascarenpalme
- Stamm verdickt sich spindelartig
- sehr langsames Wachstum
- leicht verdrehte Wedel
- bis zu drei Meter lang
- halbschattiger Standort
- keinen Minustemperaturen aussetzen
- auch im Winter mindestens 18 ° Celsius
- sehr pflegeintensiv
Zwerg-Zuckerpalme (Arenga tremula)
- ursprüngliche Heimat Taiwan und Japan
- stammlose Palme
- wünscht feuchtwarmes Klima
- anpassungsfähig und robust
- pflegeleicht
- sonniger Standort
- benötigt auch im Winter Wärme
- nicht direkt in Nähe von Heizung stellen
- bildet kleine rote Früchte
Palmenähnliche Gewächse
Bei den palmähnlichen Gewächsen handelt es sich in erster Linie um Palmlilien, die fälschlicherweise auch immer einfach nur als Palme bezeichnet werden. Der bekannteste Vertreter diese Art ist mit Sicherheit die Yucca-Palme. Aber auch weitere Pflanzen dieser Gattung werden als beliebte Zimmerpalmen in den hiesigen Wohnungen kultiviert. Hinzu kommen weitere palmenähnliche Pflanzen, die ebenfalls nicht in eine der beiden oberen Kategorien zugehörig sind.
Bananenstaude (Musa basjoo)
- gehört zur Familie der Bananengewächse (Musaceae)
- ursprünglich aus Asien
- benötigt viel Raum
- große, ausladende Blätter
- hoher Wuchs
- pflegeintensiv
- nicht für Anfänger
- sonniger Standort
- benötigt auch im Winter viel Wärme
- sehr beliebte Kübel- und Zimmerpflanze
Drachenbaum (Dracaena)
- ursprünglich in Afrika und Asien beheimatet
- gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae)
- wird als Zimmerpalme betitelt
- bis zu zwei Meter hoch
- keine Blütenbildung in Zimmerkultur
- Blätter grün mit weißen Streifen
- pflegeleicht
- halbschattiger Standort
- darf im Sommer auf Balkon oder Terrasse
Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata)
- ursprünglich in Mexiko beheimatet
- gehört zur Familie der Spargelgewächse
- mit der Yucca eng verwandt
- knorriger Wuchs
- hohe Widerstands- und Anpassungsfähigkeit
- sehr pflegeleicht
- auch Anfängerpflanze
- kann leicht giftig sein
- sehr langsamer Wuchs
- bis zu 1,50 Meter hoch
Palmfarn (Cycas revoluta)
- gehört eher zum Farn als zu den Palmen
- ursprünglich aus Südostasien
- Zwischenstufe zwischen Farn und Palmen
- Bezeichnung Palme ist falsch
- entwickelt sich über Blüten weiter
- kann ein hohes Alter von mehreren hundert Jahren erreichen
- pralle Sonne am Standort bevorzugt
- keine Temperaturen unter 10° Celsius
- Pflanze ist giftig
Yucca-Palme (Palmlilie)
- ursprüngliche Heimat USA, Kanada und Mexiko
- Familie der Spargelgewächse
- große Ähnlichkeit mit Palmen
- lilienartige Blüten
- kann bis zu fünf Meter hoch werden
- nicht giftig für Kinder und Haustiere
- widerstandsfähig und bedingt frosthart
- beliebte Zimmerpflanze seit Jahrzehnten
- frosthart, kann auch draußen kultiviert werden
- halbschattiger bis sonniger Standort
Häufig gestellte Fragen
Sind die Zimmerpalmen winterhart?
Alle Palmenarten werden in warmen Winterklimazonen im Freien kultiviert. Denn bei Palmen handelt es sich um Bäume, die sehr hoch werden können. Da sie aufgrund ihrer Herkunft jedoch gar nicht winterhart sind und bereits niedrige Temperaturen noch über dem Gefrierpunkt den Pflanzen zu schaffen machen könnten, benötigen sie auch im Winter einen gleichbleibend warmen Standort. Sogar starke Temperaturschwankungen in der Wohnung können den Palmen oftmals schaden.
Sind die Zimmerpalmen giftig?
In der Regel ist keine Giftigkeit bei den Zimmerpalmen bekannt. Auch die Yucca, der oft eine Giftigkeit nachgesagt wird, ist nicht als giftig einzustufen. Es gibt jedoch die ein oder andere Palme, die leicht giftig sein soll. Gehören daher zu Ihrem Haushalt kleine Kinder oder Haustiere, sollten Sie auf die Kultivierung verzichten oder die entsprechende Pflanze so stellen, dass sie nicht erreichbar ist. Leben Katzen im Haushalt kann es auch ausreichen, um die Pflanze auf der Erde oder im Auffangteller Pfeffer zu verstreuen. Dieser schadet der Palme nicht, hält aber Katzen davon ab, dieser zu nah zu kommen.
Welches ist der optimale Standort für meine Zimmerpalme?
Es gibt nicht den optimalen Standort für die Palmen. Denn hierin sind die Pflanzen recht unterschiedlich. Zwar sollte dieser das ganze Jahr über eine einigermaßen gleichbleibende Temperatur besitzen und auch die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig sein. Bezüglich der Helligkeit am Standort gibt es jedoch Unterschiede zwischen den einzelnen Zimmerpalmen, manche vertragen Schatten, andere bevorzugen einen sonnigen Standort. Hier sollten Sie auf die Angaben bei den einzelnen Sorten achten und eine passende Palme für den von Ihnen ausgewählten Standort wählen.