Süßgräser haben ihren eigenen Charme. Sie müssen sich nicht mit Blumen in Schönheit messen. Besonders beliebt ist das Chinaschilf. Seine Halme wachsen dicht und aufrecht. Im Sommer ist es mit zahlreichen Blütenrispen geschmückt. Und seine schmalen Blätter schauen sogar nach der Herbstfärbung immer noch dekorativ aus.
Ein weiterer Grund aber, warum das Schilf so beliebt ist, liegt in seinem zügigen Wuchs. Es fordert nicht die Geduld des Gärtners heraus, sondern liefert schon bald nach der Pflanzung ein beachtliches Volumen. Wenn ihm keine Grenzen gesetzt werden, gelegentlich sogar mehr als erwünscht.
Sortenabhängige Wuchshöhe
Die Gattung Chinaschilf, bot. Miscanthus, umfasst etwa 20 verschiedene, zumeist sommergrüne Arten. Ihr Höhenwachstum kann stark variieren. So bleiben die kleinsten Arten unterhalb der Metermarke, während die Riesen unter ihnen bis zu 4 m hoch wachsen können. Nachfolgend die Wachstumsdaten der bekanntesten Sorten:
- ‘Nanus Variegatus’ – Breite 60 bis 80 cm; Höhe 40 bis 60 cm
- ‘Gracilimus’ – Breite 1,2 bis 1,4 m; Höhe 1,2 bis 1,6 m
- ‘Graziella’ – Breite 1,1 bis 1,5 m; Höhe 0,8 bis 1,5 m
- ‘Kleine Fontäne’ – Breite 1 bis 1,3 m; Höhe 1,4 bis 1,7 m
- ‘Große Fontäne’ – Breite 1,2 bis 1,8 m; Höhe 1,9 bis 2,6 m
- ‘Malepartus’ – Breite 1,3 bis 1,5 m; Höhe 1,6 bis 2 m
- ‘Morning Light’ – Breite 1 bis 1,3 m; Höhe 1 bis 1,2 m
- ‘Riesenchinaschilf’ – Breite 1,5 m; Höhe 2 bis 4 m
- ‘Silberspinne’ – Breite 1,2 bis 1,4 m; Höhe 1 bis 1,2 m
- ‘Variegatus’ – Breite 1,2 bis 1,4 m; Höhe 1,0 bis 1,6 m
- ‘Zebraschilfgras’ – Breite 1,3 bis 1,5 m; Höhe 1,3 bis 1,6 m
Vegetations- und Ruhezeit
Die klimatischen Bedingungen hierzulande schwanken im Laufe eines Kalenderjahrs beträchtlich. Darunter sind Monate, die mit ihren warmen Temperaturen jedes Wachstum befeuern und solche, bei denen die Vegetation größtenteils stillsteht. So teilt sich auch dieses Süßgras das Jahr in zwei Phasen auf. Die Phase von Frühjahr bis Herbst, in der es zügig wächst und blüht. Und die restliche Zeit, in der es vollkommen ruht.
Notwendiger Rückschnitt
In einer neuen Vegetationsphase wachsen allerdings nicht die alten Halme weiter. Sie haben sich im Herbst verfärbt und sind spätestens bis zum Winter eingetrocknet. Jedes Jahr treibt das winterharte Ziergras daher neu aus.
- zuvor müssen die alten Heime weichen
- der Platz wird für die neuen Triebe benötigt
- rechtzeitig vor dem Neuaustrieb zurückschneiden
- sonst können die neuen Triebspitzen verletzt werden
- knapp über den Boden schneiden
- Halme zu Büscheln fassen und abschneiden
Die Wurzelbasis wird mit jedem Jahr stärker und es wachsen immer mehr Halme. Das Ziergras wird breiter und erreicht schließlich Sommer für Sommer locker seine maximale Höhe.
Tagesrekord

Wachstumsfaktoren
- Wachstumbeginn abhängig von Witterung
- Standort wichtiger Wachstumfaktor
- sonnig
- auch bei Kübelexemplaren
- tolerant bei Bodenbeschaffenheit
- auch trockene Böden ok
- gute Wasserversorgung für schnelles Wachstum besser
- Nähe zu Gartenteich oder Bachlauf ideal
- Pflanzzeit beachten
- erlaubt gute Anwurzlung
- April richtiger Zeitpunkt
- Alternative: Frühherbst in milden Regionen
- jährliches Düngen ausreichend
Ausbreitung vorbeugen

Häufig gestellte Fragen
Im Winter finde ich das von Raureif überzogene Chinaschilf so schön. Schadet es seinem Wachstum, wenn ich es zunächst stehen lasse und erst im Frühjahr zur Schere greife?
Nein, das schadet seinem Wachstum nicht. Ganz im Gegenteil, das Zurückschneiden kurz vor dem Neuaustrieb ist sogar gut für seine Gesundheit. Erfolgt das nämlich im Herbst, kann sich in den Hohlräumen abgeschnittener Halme Wasser sammeln und zu Fäulnis führen.
Im Winter verkriechen sich gern kleine Tiere im Chinaschilf. Sind sie für ihn schädlich? Treibt er deswegen im Frühjahr schwächer aus?
Nein, die Tiere schädigen in der Regel nicht die Pflanze. Sie suchen in ihren dichten Halmen lediglich Schutz vor eisiger Kälte. Sie verlassen den Miscanthus meist vor dem Neuaustrieb. Achten Sie allerdings beim Zurückschneiden im Frühjahr, ob ihr Exemplar nicht noch ein paar Gäste beherbergt.