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Weißen Gänsefuß effektiv loswerden

Weißen Gänsefuß effektiv loswerden

Schon die umgangssprachlichen Bezeichnungen für den Weißen Gänsefuß wirken abschreckend. Neben Melde und Ackermelde wird das krautige Gewächs auch Schissmelde, Mistmelde oder Hundeschiss genannt. Wie kann man Weißen Gänsefuß effektiv loswerden?

Aus der Gartenrat Mediathek

Weißen Gänsefuß erkennen

Dem Weißen Gänsefuß (Chenopodium Album) ist wohl jeder schon einmal begegnet. Die aufrecht wachsende, krautige Pflanze ist vor allem in Europa und Asien verbreitet. Sie wächst auf Äckern, in Gärten, am Straßenrand und sogar auf Schutthalden.

Erkennungsmerkmale sind:

  • einjährig
  • je nach Standort 30 bis 150 Zentimeter hoch
  • Blütezeit: Mai bis August
  • unscheinbare, grüne Blüten, in Ähren angeordnet
  • untere Blätter blaugrün, obere heller
  • Blätter lanzettartig, grob gezähnt
  • junge Blätter weiß bestäubt
  • Stängel mit flachen Kanten
  • Stängel und Blattachseln oft rot gefleckt
  • Blätter und Blüten essbar
Weißer Gänsefuß (Chenopodium album)
Quelle: AnRo0002, 20140812Chenopodium album, Bearbeitet von gartenrat.de (MKr), CC0 1.0

Hinweis: Der Weiße Gänsefuß gehört wie der Gute Heinrich (Blitum bonus-henricus) zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Beide sind in der Naturküche beliebt.

Auswirkungen im Garten

Der Weiße Gänsefuß siedelt sich an, wo es ihm beliebt. Er bevorzugt sonnige Standorte mit frischem, nahrhaftem Boden. Ebenso kommt er auf kargen Flächen vor. Die robuste Wildpflanze produziert enorm viele, besonders langlebige Samen und vermehrt sich schnell.

Nicht nur die starke Vermehrung macht den Weißen Gänsefuß zu einem Problem im Garten. Seine Wurzeln reichen bis zu einem Meter tief in die Erde. Sie entziehen dem Boden wichtige Nährstoffe, die den Nutzpflanzen fehlen.

Weißen Gänsefuß loswerden

Auf den Beeten

Unkraut mechanisch entfernen
Schnelles und sorgfältiges Entfernen des Unkrauts erspart Ihnen mühevolles Nacharbeiten.

Für ein effektives Loswerden des Weißen Gänsefußes entfernen Sie ihn mit einem Unkrautstecher oder einem Spaten, sobald Sie ihn bemerken. Versuchen Sie dabei, die Wurzel vollständig herauszuholen.

Auf dem Rasen

Wenn Sie Weißen Gänsefuß auf dem Rasen entdecken, stechen Sie ihn mit einem Unkrautstecher heraus. Mähen Sie den Rasen im Frühling, bevor sich die Samen der Wildpflanze entwickeln können.

Hinweis: Regelmäßiges Jäten hilft, Unkraut effektiv einzudämmen. Entsorgen Sie Reste der Acker-Melde nicht auf dem Komposthaufen, sondern im Haus- oder Biomüll. Die Samen können bis zu sechs Jahre überleben und würden sich mit dem Kompost auf den Beeten ausbreiten.

Weißem Gänsefuß vorbeugen

1. Mulchen

Mulchen Sie Ihre Beete. Verwenden Sie Rindenmulch, Holzhäcksel oder Mulchfolie. Das Mulchen hilft, Unkrautansiedlungen deutlich zu reduzieren.

Hand voller Holzhäcksel
Hand voller Holzhäcksel

2. Beete ruhen lassen

Beim Umgraben von Beetflächen gelangen Unkrautsamen nach oben, wo sie zu keimen beginnen. Lassen Sie umgegrabene Beete vor der Bestellung noch zwei bis drei Wochen liegen. Schnell werden kleine Unkräuter sichtbar. Entfernen Sie junge Acker-Melde und andere unerwünschte Beikräuter gründlich, bevor Sie die Blumen und Gemüse pflanzen.

Gute Eigenschaften beachten

Auf den Beeten wird die Acker-Melde zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz zu Zier- und Nutzpflanzen. Dennoch hat sie, wie viele andere Unkräuter, auch positive Eigenschaften:

Gesunde Nutzpflanze

Sie können die Blätter des weißen Gänsefußes wie Spinat verarbeiten. Die Pflanze enthält wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie verleiht zum Beispiel dem Omelett einen angenehmen, leicht herben Geschmack.

Samen des Weißen Gänsefußes
Samen des Weißen Gänsefußes
Quelle: Rasbak, Chenopodium album seeds, Melganzenvoet zaden, Bearbeitet von gartenrat.de (MKr), CC BY-SA 3.0

Tipp: Wussten Sie schon, dass die Samen des Weißen Gänsefußes in schlechten Zeiten beim Brotbacken unter den Roggen gemischt wurden?

Heilpflanze

In der Naturheilkunde wird der Weiße Gänsefuß zur Zubereitung von

  • Tees,
  • Auflagen und
  • Bädern

verwendet. Ihm wird außerdem eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.

Nahrungspflanze für Insekten

Der Weiße Gänsefuß wird von einigen Schmetterlingsraupen sowie von Schwebfliegen und anderen Insekten als Nahrungspflanze genutzt.

Wild- und Nutztierfutter

Haussperling (Passer domesticus) auf Ast
Haussperling (Passer domesticus)

Die Samen der Acker-Melde sind ein beliebtes Vogelfutter. Vor allem Sperlinge lieben die schwarzen Samen. Rehe und andere Wildtiere fressen die Blätter der Pflanze. Wie der Name bereits vermuten lässt, kann das Wildkraut an Gänse, Hühner und andere Nutztiere verfüttert werden.

Pionierpflanze

Die Ackermelde gehört wie Löwenzahn zu den Pionierpflanzen. Diese sind in der Lage, Schutthalden und karge Flächen zu begrünen. Mit ihren langen Wurzeln lockern sie den Boden, holen Nährstoffe nach oben und schaffen für andere Pflanzen die Grundlagen zur Ansiedlung.

Häufig gestellte Fragen

Was ist die Ursache für den mehligen Überzug der Blätter des weißen Gänsefußes?

Vor allem bei den jungen Blättern des Weißen Gänsefußes sind feine Blasenhaare auf den Blättern noch deutlich ausgeprägt. Sie erwecken den Eindruck, die Pflanze sei mit Mehl bestäubt worden.

Muss der weiße Gänsefuß im Garten bekämpft werden?

Zwischen Zier- und Nutzpflanzen sowie auf dem Rasen sollte der Weiße Gänsefuß bekämpft werden, denn er breitet sich stark aus und konkurriert mit den anderen Pflanzen um Nahrung und Wasser. Sollten Sie jedoch einen abgeschlossenen Bereich für die Wildpflanze bereitstellen können, nutzen Sie seine positiven Eigenschaften. Verwenden Sie die Blätter zur Zubereitung herzhafter Gerichte. Freuen Sie sich über den Besuch nützlicher Insekten, für die die Ackermelde wertvolle Nahrung bietet.

Ist Abflammen eine geeignete Methode, um Acker-Melde auf Wegen loszuwerden?

Auf Gehwegen gilt das Abflammen von unerwünschten Kräutern als Möglichkeit der Bekämpfung. Beachten Sie jedoch, dass bereits wenige Sekunden ausreichen, um die Ackermelde abzutöten. Längeres Abflammen stellt eine Gefahr für die Bodenlebewesen dar, die der Hitze nicht standhalten können.

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