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Spinacia oleracea, der Echte Spinat, ist ein Bestandteil zahlreicher Küchen und lässt sich auf viele Arten zubereiten. Besonders beliebt ist er blanchiert, da er auf diese Weise sein besonders Aroma verströmt. Jedoch findet sich das Blattgemüse ebenfalls in zahlreichen Rohkostgerichten, zum Beispiel Salaten oder Smoothies und soll in diesen als Energie- und Nährstoffbooster gelten. Doch ist das wirklich so? Gemüsespinat gehört nämlich zu den Pflanzenarten, die Oxalsäure ausbilden, die sich auf Dauer schlecht auf die Gesundheit des Menschen auswirken kann. Daher ist es wichtig, diese Frage näher zu betrachten.
Gemüsespinat roh essen?
An sich spricht nichts gegen den Verzehr rohen Spinats. Das Blattgemüse verfügt über eine Vielzahl von gesunden Inhaltsstoffen, die wichtig für eine gesunde Ernährung sind und sich ideal für einen ausgewogenen Lebensstil anbieten:
- B-Vitamine
- Vitamin C
- Beta-Carotine
- Kalium
- Kalzium
- Magnesium
- Eisen
- Ballaststoffe
- Folsäure
Zudem handelt es sich bei Spinat um ein kalorienarmes Blattgemüse, das aufgrund der Ballaststoffe satt macht und die Verdauung anregt. Zudem eignet sich ideal zum Einfrieren, was ihn vor allem für Gärtner interessant macht, die große Mengen der grünen Blätter anbauen und nicht alles sofort verwenden können. Dennoch hat der Spinat seine Schattenseiten in den folgenden Stoffen:
- Oxalsäure: Oxalsäure ist an sich kein Stoff, der wirklich giftig ist, sich aber auf Dauer negativ auf den Körper auswirken kann. Viel Oxalsäure befindet sich in den reifen, älteren und langen Blättern, die meist gewellt sind. Die Säure bindet sich im Magen an Kalzium und wird anschließend über den Darm ausgeschieden. Eine ungleichmäßige Verteilung von Oxalsäure und Calcium dagegen kann zu einem Calciummangel oder Nierensteinen führen. Daher sind große Mengen Oxalsäure zu vermeiden.
- Nitrat: Nitrat ist ebenfalls an sich nicht giftig oder gefährlich, kann sich aber im Körper zu Nitrit oder Nitrosaminen umwandeln. Nitrit schränkt vor allem bei Neugeborenen und Kindern den Transport von Sauerstoff im Blut ein und Nitrosamine haben eine karzinogene Wirkung, sind also krebsfördernd. Blattspinat enthält recht große Mengen Nitrat, die durch eine gesunde Ernährung aber nicht gefährlich sein sollten. Enthalten sind die größten Mengen in älteren Stielen und Blattrippen, die groß gewachsen sind. Je später Sie im Jahr ernten, desto stärker steigt der Nitratgehalt an.
Aus diesem Grund lautet beim grünen Fuchsschwanzgewächs (bot. Amaranthaceae) die Faustregel: Spinat kann roh gegessen werden, solange die Zubereitung stimmt.
Roher Spinat: wann vermeiden?
Da Sie jetzt über die Gefahren durch Oxalsäure und Nitrat im Blattspinat Bescheid wissen, können Sie sich ein besseres Bild davon machen, wann Sie das Gemüse roh essen können und wann nicht. Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei, den Gehalt der Stoffe so gering wie möglich zu halten, um das rohe Blattgemüse problemlos genießen zu können:
- junge Blätter enthalten kaum Oxalsäure
- ebenso kleinere Blätter
- frisch geernteter Spinat sollte schnell verzehrt oder eingefroren werden
- die Bildung der Stoffe wird dadurch unterbunden
- Blätter mit gelben Stellen oder farbigen Flecken vermeiden
- Blätter mit großen Blattrippen vermeiden oder kochen
- Stiele komplett entfernen oder kochen
- lange, wellige Blätter vorsichtshalber kochen
Zudem sollten Sie Blattspinat entweder aus dem eigenen oder dem biologischen Anbau nutzen. Der Grund: Im Bio-Anbau wird auf nitrathaltige Düngemittel, sowie Pflanzenschutzmittel verzichtet. Sie selbst werden sicherlich keine künstlichen Dünger mit Nitrat verwenden. Ansonsten besteht kein Problem, sich an rohem Spinacia zu laben. Kleinkindern sollten Sie dagegen keinen rohen Blattspinat geben.
Häufig gestellte Fragen
Lässt sich die Oxalsäure in geringen Mengen effektiv nutzen?
Sie können Spinat roh essen und sich dadurch die Kalzium-bindenden Eigenschaften der Oxalsäure zu Nutzen machen. Kombinieren Sie das Blattgemüse zum Beispiel mit Milchprodukten, um das enthaltene Kalzium nicht zu schnell zu verlieren, sondern effektiv durch den Organismus aufnehmen zu lassen.
Wie kann der Nitratgehalt im Spinat verringert werden?
Wenn sich ein höherer Nitratgehalt in Ihrem selbst angebauten Blattspinat nicht vermeiden lässt, können Sie diesen immer noch roh genießen. Dafür verzehren Sie diesen mit einem Saft aus Zitronen, Grapefruit, Limetten oder Orangen, denn das enthaltene Vitamin C schränkt die Bildung von Nitrosaminen deutlich ein.