Zur Adventszeit und die Weihnachtstage zählt der Weihnachtsstern als traditionelles dekoratives Detail. Der Euphorbia pulcherrima ist recht pflegeleicht, doch auf die Erfüllung seiner wenigen Ansprüche besteht er, sonst geht er schon vor den Feiertagen ein. Wer sich an die Pflegeregeln hält, kann sich in der Regel bis Februar an den Blüten erfreuen, die sich dann aber endgültig “verabschieden”.
Das ist aber kein Grund, den Weihnachtsstern auf dem Kompost oder im Hausmüll zu entsorgen, denn er kann mehrjährig gehalten und erneut zum Blühen gebracht werden. Dazu bedarf es nicht viel, wie Sie der folgenden Anleitung entnehmen können.
Kurztagspflanze
Ein Euphorbia pulcherrima blüht in hiesigen Gefilden ausschließlich im Winter. Der Grund dafür liegt in seiner ursprünglichen Herkunft, den Tropen. Er wächst unabhängig von den Jahreszeiten, weil diese nicht in tropischen Gebieten existieren. Sein Wachstum sowie die Blütenbildung sind von den Lichtverhältnissen abhängig. Im Fachjargon nennt sich dies Photoperiodismus. Dort sind die Tage nie länger als zwölf Stunden, sodass der Christstern täglich mindestens eine Dunkelphase von zwölf Stunden erlebt.
Aus diesem Grund haben Weihnachtssterne in Mitteleuropa ab Spätherbst Hochsaison, wenn die Tage kürzer werden und sie vermehrt dunkel stehen können. Werden die Tage ab Februar wieder spürbar länger, verblüht er und es bilden sich keine neuen Blüten, es sei denn, es werden tropischen Lichtverhältnisse geboten. Und genau das ist einer der “Tricks”, um ihn erneut zum Blühen zu bringen.
Regen- und Trockenzeit
Neben der Dunkelphase spielt für Christsterne die Regen- und Trockenzeit eine bedeutsame Rolle in seiner Entwicklung, wie sie diese ebenfalls aus ihrer Heimat kennen. Nach der winterlichen Blüte tritt der Euphorbia pulcherrima in seinem Ursprungsland in die Trockenzeit und naturgemäß in seine Ruhephase ein. Es folgt die Regenzeit, welche das erneute Wachstum anregt. In Kombination mit tropischen Lichtverhältnissen bilden sich die Knospen. Bleibt die Nachahmung von Trocken- und Regenzeit aus, stört das die natürlichen Lebenszyklen des Weihnachtssterns.
Pflege als Basis
Damit Adventssterne überhaupt eine Chance auf ein mehrjähriges Blühen erhalten, ist es erforderlich, dass sie ab dem Kauf die richtige Pflege an einem optimalen Standort erhalten. Wichtig ist vor allem ein hochwertiges Substrat, aus dem sie alle benötigten Nährstoffe erhalten und durch das überschüssiges Gießwasser abfließen kann, damit sie nicht an Staunässe eingehen.
Da Weihnachtssterne nicht nur im Gartenfachhandel, sondern auch Supermärkten und Baumärkten erhältlich sind, sollte insbesondere bei Massen- und Billigprodukten nach dem Kauf zügig ein Umtopfen erfolgen. Profit geht vielen Händlern vor und so kann es vorkommen, dass minderwertige Erde verwendet wird, in der ein Weihnachtsstern kaum lange Überlebenschancen hat.
Anleitung
Schritt 1: Bis Februar
Damit der Christstern optimal die Zeit bis zur nächsten Blüte übersteht, ist es notwendig, die bestehende Blüte so lange wie möglich zu erhalten – im Idealfall bis Ende Februar. Wird auf Folgendes geachtet, gelingt es:
- heller, warmer Standort
- trockene Heizungsluft vermeiden
- regelmäßig gießen (nur mit lauwarmem Wasser)
- zwei- bis dreimal wöchentlich mit kalkfreiem Wasser besprühen
- unbedingt Staunässe vermeiden
Schritt 2: März bis April
Sind die farbigen Hochblätter Mitte/Ende Februar verblüht, ist die Wassergabe drastisch zu reduzieren, damit der Adventsstern in die Ruhephase übergehen kann. Er bleibt weiterhin an einem warmen, hellen Platz stehen.
Schritt 3: Mai bis September
Anfang Mai stehen Weihnachtssterne kurz vor dem erneuten Wachstumsbeginn. Folgendermaßen ist zu handeln:
- Ende April/Anfang Mai Rückschnitt auf ungefähr 15 bis 20 Zentimeter Höhe
- Gießmenge leicht steigern
- auf hellen Standort achten
- direkte Mittagssonne vermeiden
- einmal wöchentlich flüssigen Blumendünger verabreichen
- unbedingt Dosierungsempfehlung des Produktherstellers einhalten
Schritt 4: Herbstanfang
Ab dem 21. September beginnt der Herbst in Mitteleuropa. Hier startet die Dunkelphase, welche der Weihnachtsstern benötigt, um sich in der Blütenbildung zu entwickeln. Das Augenmerk ist besonders auf den Standortwechsel zu legen.
- warmen Raum wählen, in den nur Tageslicht einfließt
- nach Sonnenuntergang muss es dunkel sein und bis zum Sonnenaufgang bleiben
- keine Lichtquellen dürfen Dunkelphase stören (beispielsweise Straßenlaternen oder Flurlicht durch eine geöffnete Tür)
- ideal: (zeitgesteuerte) Verdunklungsrollos
- zwischen zwölf und 13 Stunden völlige Dunkelheit
- regelmäßig gießen ohne zu überwässern oder austrocknen zu lassen
- Dauer: rund acht Wochen
- zeigen sich neue farbige Hochblätter, ist die Phase der Dunkelheit abgeschlossen
- Adventsstern kann pünktlich zur Adventszeit zurück ins Wohnzimmer
Blütezeit
In der zweiten Blühsasion neigen Weihnachtssterne dazu, später zu blühen. Es sollten sich dementsprechend keine Sorgen gemacht werden, wenn der Markt schon wieder mit Christsternen überfüllt ist und das heimische Exemplar dahingehend noch keine Reaktion zeigt. Wer sich an den Blüten der Euphorbia pulcherrimas früher erfreuen möchte, kann mit der Verdunklung bereits im Oktober beginnen.
Der Nachteil ist, dass das Wolfsmilchgewächs vermutlich früher die Farbe der Hochblätter verliert und nicht bis in den Februar “durchhält”. Daraus resultiert die Gefahr, dass sich die Pflanze nur schwierig bis gar nicht ein weiteres Mal zur Blütenbildung angeregt werden kann. Empfehlenswert ist deshalb, lieber auf Nummer sicher zu gehen und die etwas längere Zeitspanne bis zu, Blühen hinzunehmen.
Häufig gestellt Fragen
Ist die Blütezeit zu verlängern, wenn der Weihnachtsstern bei länger werdenden Tagen einfach länger verdunkelt wird?
Theoretisch schon, aber er benötigt seine Ruhephase. Wird diese ihm nicht geboten, geht er in der Regel ein.
Der Christstern verliert seine Blüten meist schon kurz nach Weihnachten. Eignet er sich trotzdem für eine zweite Blüte?
Verliert der Adventsstern schon früh seine Blüten, liegt dies vielfach an einer falschen Pflege und/oder suboptimalen Standort. Ist er dadurch geschwächt, sind die Chancen gering, dass er nochmals blüht. Die einzige Möglichkeit ist, ihm die richtige Pflege und einen idealen Standort zu bieten, damit er wieder zu Kräften kommt. Mit der hiesigen Anleitung sollte er es dann auch bis zur nächsten Blühsaison schaffen.