Schnecken sind Feinschmecker, was viele Hobbygärtner feststellen mussten, wenn die Weichtiere die Ernte wegfressen. Bei der Haltung von Schnecken ist die Fütterung ein wichtiges Kriterium für die Gesundheit der Tiere. Dieser Artikel erklärt, was Schnecken gerne fressen.
Wenig Bitterstoffe
Die meisten Schneckenarten bevorzugen Pflanzen mit wenigen Bitterstoffen und einem geringen Gehalt an intensiv riechenden ätherischen Ölen. Daher gehören Kräuter nicht zu ihrer bevorzugten Nahrung auch Gemüse wie Artischocken oder Endiviensalat sind eher vernachlässigte Nahrungsmittel und werden nur dann gefressen, wenn sonst kein Futter zur Verfügung steht.
Viele Hobbygärtner setzen diese Pflanzen gezielt ein, um Schneckenfraß bei anderen Kulturen vorzubeugen. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Barriere ausreichend breit ist und es sich für die Weichtiere nicht lohnt, dies zu überwinden.
Schnecken mögen diese Pflanzen nicht
- Chicorée
- Knoblauch
- Spargel
- Kamille
- Rosmarin
- Thymian
- Salbei
- Astern
- Lavendel
Nacktschnecken
Nacktschnecken sind gefürchtet im Garten, denn sie fressen bevorzugt unterschiedliche Gemüsearten und so manche Blume innerhalb einer Nacht komplett weg. Dabei bevorzugen sie frisches Grün. Dies gilt auch für junge Schnecken, die sogar bevorzugt junge Blätter und Blüten fressen.
Auswahl an Futterpflanzen für Nacktschnecken
- Kopfsalat
- junge Bohnen
- Jungpflanzen aller Kohlarten
- Basilikum
- Studentenblume (Tagetes)
Gehäuseschnecken
Diese Schneckenart wird oft zu unrecht mit Nacktschnecken verteufelt, bevorzugt sie doch völlig andere Schneckennahrung. Gehäuseschnecken sind das Aufräumkommando im Garten. Sie ernähren sich vorwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen und auch den Gelegen anderer Schneckenarten, wie jenen von Nacktschnecken.
Gelegentlich kommt es vor, dass sie auch augenscheinlich gesunden Pflanzen anfressen. Gehäuseschnecken geraten hier als Schädlinge jedoch zu Unrecht in Verdacht, denn sie registrieren bereits viel früher, wenn eine Pflanze etwa von einer Erkrankung befallen ist und sowieso nicht mehr lange leben würde.
Auswahl an Schneckennahrung für Gehäuseschnecken
- welkes Gras
- welkes Gemüse
- zersetzte Pflanzenreste
- angegammelte Früchte
Raubschnecken
Bei Raubschnecken handelt es sich um Schneckenarten wie Schnegel, die sich räuberisch etwa von Nachtschnecken und deren Gelege ernähren. Schnegel schrecken nicht davor zurück, ganze Wegschnecken zu fressen.
Raubschnecken ernähren sich jedoch nicht ausschließlich unterlegenen Artgenossen. Oft wird auch bei ihnen der Speiseplan von der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln dominiert. Sie ernähren sich daher nicht ausschließlich räuberisch. Sie fressen beispielsweise ebenfalls abgestorbene Pflanzenteile oder auch gelegentlich junge Pflanzen oder Kopfsalat.
Wasserschnecken
Wasserschnecken haben sich einen ganz besonderen Lebensraum ausgesucht und sie eignen sich auch für die Haltung im Haus. Die Pflege kann jedoch ebenfalls aufwendig sein, wenn Sie ausschließlich die Wasserschnecken halten möchten, da sie häufig von einer gemeinsamen Haltung mit Fischen profitieren. Die Wasserschnecken fressen unter anderem den Kot der Fische und auch gelegentlich Fischfutter, das übrig ist.
Auswahl an Futter für Wasserschnecken
- Algen
- Aas im Wasser
- abgestorbene Pflanzen
Terrariumschnecken
Obwohl bei der Pflege der Tiere im Terrarium einiges an Arbeit entfällt, wie eine häufige Reinigung des Behälters, sind sie, was das Schneckenfutter anbelangt, wählerisch. Grundsätzlich sollten Sie diesen “Hausschnecken” ausschließlich biologisches Futter zur Verfügung stellen. Waschen Sie Frischfutter immer gut ab, denn selbst im Biolandbau werden Mittel gegen Schnecken eingesetzt, von denen möglicherweise noch Reste am Futter anhaften.
Geeignetes Futter für Terrariumschnecken
- Gurkenscheiben
- Haferflocken
- Karottenstücke
- Salat
- Tomatenstücke
- Apfelstücke
- Beeren
- Basilikum
- Brennnesselblätter
- abgefallenes Laub
Eierschalen sind besonders wichtig für die Ernährung von Gehäuseschnecken. Sie benötigen den Kalk in den Schalen, um damit ihr Gehäuse aufzubauen. In der Natur finden Gehäuseschnecken meist geeignete Quellen vor, um ihren Kalkbedarf zu decken. Sie profitieren jedoch auch im Garten davon, wenn Sie ihnen gelegentlich zerstoßene Eierschalen ausstreuen.
Versuchen Sie das Nahrungsangebot bei der Terrariumhaltung ebenfalls abwechslungsreich zu gestalten. Häufig sind Obst und Gemüse Teil der täglichen Ernährung des Menschen und es ist ausreichend, wenn Sie Ihren Tieren, immer davon kleine Stücke abgeben. Haben Sie Nachwuchs im Terrarium, bieten Sie dem Nachwuchs vermehrt zartes Futter an, dass sie einfach fressen können.
Erdbeeren als Schneckenfutter
Zum Ärgernis viele Hobbygärtner fressen nahezu alle Schneckenarten gerne Erdbeeren. Gehäuseschnecken bilden hier keine Ausnahme, auch wenn sie sich bevorzugt über überreife Erdbeeren hermachen. Der Grund dafür ist, dass die Erdbeere eigentlich als perfektes Nahrungsmittel für Schnecken gewachsen ist.
Die Früchte vor allem bei Walderdbeeren hängen in einer Höhe, die für sie gut erreichbar ist. Selbst Kultursorten neigen sich irgendwann Richtung Boden und sind für die Weichtiere einfach erreichbar. Die Erdbeere wächst genau so, weil die Schnecke durch das Fressen den Fortbestand der Pflanze sichert.
Die Schnecke frisst die Erdbeere inklusive der Samen. Diese passieren ihren Verdauungstrakt und werden dann passend mit etwas Dünger wieder in etwas Entfernung zur Mutterpflanze ausgeschieden, wo sie keimen kann. Erdbeeren sind auch für Tiere in einer geschlossenen Haltung geeignet. Sie sollten jedoch eher in Maßen und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung zusätzlich gefüttert werden.
Häufig gestellte Fragen
Nein, sollten die Schnecken das Futter länger nicht angerührt haben, kann es sein, dass der Zersetzungsprozess noch nicht weit genug fortgeschritten ist. Lediglich Futter, auf denen sich erkennbar Schimmel gebildet hat, sollten Sie entfernen, damit das Terrarium nicht damit durchsetzt wird.
Ja, anfallende Obst- und Gemüsereste können Sie Gehäuseschnecken im Terrarium problemlos als Nahrungsmittel vorsetzen. Tierische Produkte wie Fleisch oder Käse sind nicht als Futter geeignet.