Gartenteich

6 Hausmittel gegen Algen im Teich: Mittel wie Milch, Essig & Co

Algen auf Teich

Wenn beim Teich bestimmte Faktoren nicht im Gleichgewicht sind, können sich Algen unter Umständen sehr stark vermehren und zu schwerwiegenden Problem im Gewässer führen. Da sich der Algenbefall mit der Zeit zersetzt, setzt dieser viel Stickstoff frei, was für alle Teichlebewesen extrem gefährlich sein kann. Außerdem wirkt eine extrem veralgte Teichfläche optisch unansehnlich. Deshalb sind wirksame Maßnahmen zum Bekämpfen und ebenfalls zur langfristigen Algenabwehr zu ergreifen. Von chemischen Gegenmitteln ist jedoch abzuraten, um die Umwelt nicht unnötig zu belasten. Besser eignen sich biologisch unbedenkliche Hausmittel gegen die Algenplage.

Aus der Gartenrat Mediathek

Algen biologisch bekämpfen

In fast allen Teichen kommen bestimmte Algensorten vor. Grundsätzlich ist deren Wachstum ein Hinweis für einen ökologisch korrekten Zustand des Gewässers. Im Frühling erfolgt die sogenannte Algenblüte. Dabei handelt es sich um kleine Schwebalgen, welche das Wasser sichtbar eintrüben. Normalerweise sind diese nach einigen Wochen auf eine natürliche Weise wieder verschwunden, das Wasser ist im Anschluss erneut klar.

Algenbildung auf TeichAllerdings kann es durch gewisse Wetterlagen und falsche Bedingungen zum Algenbefall im Gewässer kommen. Viele Teichbesitzer greifen dann zu chemischen Gegenmitteln, um schnell die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Jedoch sind diese Mittel auf lange Sicht sowohl für die Umwelt als auch für Flora und Fauna schädlich. Aus diesem Grund sind biologisch unbedenkliche Hausmittel bei diesem Problem empfehlenswert.

  • leichte Trübung des Teiches normal
  • bestimmte Faktoren fördern starken Algenwuchs
  • zu hohe Konzentration an Nährstoffen im Wasser
  • direkte Sonneneinstrahlung für lange Zeit
  • dauerhaft hohe Außentemperaturen
  • zu warmes Wasser begünstigt ebenfalls Wachstum
  • Schadstoffe im Wasser, wie Phosphat und Nitrat
  • Regenfälle spülen oft Erde und Pflanzenreste ins Wasser
  • übermäßige Besiedlung durch Fische
  • Fischkot und Futterreste bewirken Nährstoffanreicherung
  • Gartenerde nicht geeignet, da zu hoher Nährstoffgehalt
  • spezielle Teicherde für Wasserpflanzen ideal

Hinweis: Die nachfolgend erwähnten Maßnahmen lassen sich miteinander kombiniert anwenden, um sogar extrem veralgte Teiche mit Erfolg zu behandeln.

1. Mechanisch entfernen

Teichreinigung per KescherWer den Teich regelmäßig pflegt und logisch angelegt hat, der bekommt normalerweise keine Probleme mit einem wuchernden Algenbefall. Die Ausbreitung der Algen lässt sich in Schach halten, indem diese aus dem Gewässer mechanisch entfernt werden. Zu beseitigen sind auch abgestorbene Pflanzenreste, da sich diese im Wasser zersetzen und dadurch zu viele Nährstoffe freisetzen.

Allerdings ist zu bedenken, dass speziell Fadenalgen einen wichtigen Schutz für viele kleine Tiere bieten. Aus diesem Grund sollten die Tiere eine Möglichkeit bekommen, wieder zurück in das Wasser zu krabbeln. Deshalb die entfernten Pflanzen für einige Zeit nicht zu weit von der Teichfläche ablegen und erst danach gänzlich beseitigen.

  • Probleme bereiten überwiegend Trüb- und Fadenalgen
  • sehr lang und bilden dünne Fäden aus
  • Algenwuchs mit langem Ast, Besenstiel oder Stock entfernen
  • einfach aufwickeln und herausnehmen
  • alternativ vorsichtig per Kescher abfischen
  • andere Wasserpflanzen dabei nicht beschädigen
  • zeitnah abgestorbene Pflanzenteile und Laubreste absammeln
  • so lassen sich Nährstoffquellen für Algenbefall reduzieren
  • danach auf Komposthaufen entsorgen

2. pH-Wert regulieren

Teststreifen zur pH-Wert-Bestimmung des WassersWenn es häufig zu einem sehr starken Algenbefall im Gartenteich kommt, kann ein falscher pH-Wert daran schuld sein. Deshalb ist dieser Wert regelmäßig zu kontrollieren, um bei Bedarf zeitnah regulierende Maßnahmen zu ergreifen. Ein zu hoher pH-Wert begünstigt auf lange Sicht das Algenwuchs, sodass der Teichbesitzer senkend eingreifen sollte.

Zu bedenken ist jedoch, dass der pH-Wert früh morgens niedriger ist als abends, wenn dieser bedingt durch äußere Einflüsse in die Höhe steigt. Dieser Wechsel ist normal und ein Zeichen dafür, dass die Teichumwelt funktioniert und das Wasser relativ ist klar. In diesem Umfeld können Wasserpflanzen gut wachsen.

  • pH-Wert mit Teststreifen oder speziellem Gerät messen
  • neutraler pH-Wert liegt bei 7
  • idealer pH-Wert für Teiche zwischen 6,8 bis 8,2
  • höhere Werte begünstigten den Algenbefall
  • als Gegenmaßnahme Jutebeutel mit Torf ins Wasser geben
  • fest verbinden und am Teichrand befestigen
  • gut ist schwebende Position im Wasser
  • weiterhin regelmäßig Wert messen
  • bei Bedarf Torf im Beutel nach 3-4 Wochen austauschen
  • alternativ Eichenast länger auf den Grund legen
  • Eichenrinde enthält Gerbsäuren, um pH-Wert zu senken
  • Ast herausnehmen, bevor er sich zersetzt

3. Wasserpumpe & Filter installieren

gartenteich pumpe 179704135 flUm langfristig effektiv gegen Algen vorzubeugen, ist es sinnvoll, in der Teichlandschaft eine Wasserpumpe zu installieren. Auf diese Weise lässt sich durch den andauernden Wasseraustausch die Algenbildung nachhaltig eindämmen und im Idealfall sogar ganz unterbinden. Da die meisten Algensorten ruhende und warme Gewässer bevorzugen, leistet die Bewegung und Abkühlung des Teichwassers bei der Algenabwehr hilfreiche Dienste.

Außerdem ist das Anbringen von Filtersystemen sinnvoll, insbesondere in Teichen mit vielen Fischen. Das Installieren der Pumpen und Filter richtet sich nach dem Teichvolumen, genaue Hinweise sind der Bedienungsanleitung des jeweiligen Gerätes zu entnehmen.

  • Wasserpumpe hält Teichwasser in steter Bewegung
  • stört auf lange Sicht das Algenwachstum
  • Pumpe an offener Stelle ohne Wasserpflanzen installieren
  • alternativ Fontänen, Springbrunnen und Wasserspiele anbringen
  • wälzen das Wasser um, bringen frischen Sauerstoff
  • nebenbei kühlt das Teichwasser deutlich ab
  • zusätzliche Filter reinigen Wasser, reichern es mit Sauerstoff an
  • hilfreich ist auch Teichklärer mit UVC-Leuchte
  • ultraviolettes Licht hemmt Algenwuchs und bekämpft Keime

4. Beschattung

Ein sehr sonniger Standort des Teichs fördert auf Dauer den Algenbefall. Deshalb ist schon vor dem Anlegen die richtige Ausrichtung des Gewässers zu bedenken, damit dieses im Sommer nicht die ganze Zeit über in der prallen Mittagshitze liegt. Alternativ können Teichbesitzer mit Hilfsmitteln während der warmen Monate für mehr Schatten sorgen. Außerdem bieten sich bestimmte Wasserpflanzen aufgrund ihrer Wuchsform als willkommene Schattenspender an.

  • Schatten beugt Algenbefall vor
  • breit wachsende Wasserpflanzen ansiedeln
  • bilden eine Art Dach aus
  • Teichinseln anlegen, um Schatten zu kreieren
  • Sonnensegel über Teichfläche spannen
  • Anlegen des Teiches im Halbschatten ideal
  • jedoch nicht direkt unter laubabwerfenden Bäumen

5. Wasserpflanzen & Tiere

Wasserhyanzinthe - EichhorniaFür das Algenwachstum ist vor allem viel Phosphat und Nitrat erforderlich, diese Stoffe werden auch von anderen Wasserpflanzen gebraucht. Außerdem sorgt die richtige Bepflanzung für genügend Sauerstoff und Teilabschnitte mit Schatten. Unterwasserpflanzen und Schwimmpflanzen verbrauchen nicht nur Nährstoffe, welche ansonsten dem Algenwuchs zur Verfügung stehen, sondern klären auch das Teichwasser.

Darüber hinaus wirkt der Teich mit einer schönen Platzierung der Pflanzen optisch ansprechender. Jedoch darf beim Anpflanzen nicht zu viel nährstoffreiche Erde in den Teich gelangen. Ein ausgewogenes Gegengewicht zum Algenwachstum wird ebenfalls durch die gezielte Ansiedlung von Wassertieren erschaffen, welche sich vorwiegend von Faden- und Trübalgen ernähren.

  • für ausreichende Wasserpflanzen als Konkurrenz sorgen
  • Blutweiderich, Wasserhyazinthe und Schwertlilie ideal
  • in Uferzone wachsen Kleiner Rohrkolben, Pfeilkraut und Wasserbinse
  • zur Beschattung eignen sich Pflanzen mit großen Schwimmblättern
  • dazu gehören Froschbiss, Lotos, Seekanne und Seerose
  • Wasserschlauch und Wasserpest wirken reinigend
  • nur spezielle Erde für Wasserpflanzen verwenden
  • Wasserschnecken fungieren als gefräßiges Gegenmittel
  • Garnelen verringern ebenfalls Algenbefall
  • zu viele Fische verunreinigen das Teichwasser
  • Fischbestand der Teichgröße anpassen

Tipp: Beim Füttern der Fische dürfen sich keine Überreste vom Fischfutter im Teich befinden. Deshalb nur so viel Futter verabreichen, wie die Fische an diesem Tag verzehren können.

6. Milch & Essig

Essig und MilchManche Teichbesitzer empfehlen Milch und Essig als Hausmittel zum Entfernen von Algen, da Säure bestimmte Algensorten abtöten kann. Jedoch ist die Wirkung von Milch gegen Algen in der Praxis nicht bewiesen. Außerdem enthält Milch neben Milchsäuren auch große Mengen an nährstoffreichen Fetten, Eiweißen und Milchzucker. Darüber hinaus kann Essig das biologische Gleichgewicht und die Wasserqualität des Teiches stark beeinträchtigen.

  • Milch eher ungeeignet zur Algenabwehr
  • führt im Teichwasser zur länger andauernden Trübung
  • ebenfalls verbreitet hat sich Apfelessig als Gegenmittel
  • durch Säure lässt sich pH-Wert deutlich senken
  • vorsichtig vorgehen, Mischungsverhältnis von 1:2500 einhalten
  • reine Zitronensäure ist wesentlich neutraler im Geschmack

Hinweis: Die meisten Wissenschaftler raten nicht zum Einsatz der Hausmittel Milch und Essig, da das schnelle Anheben oder Absenken des pH-Wertes mit säurehaltigen Mitteln die Teichbewohner extrem belastet.

Häufig gestellte Fragen

Wie hängt die Teichgröße mit dem Algenwachstum zusammen?
Bei der Planung ist stets die Teichgröße zu beachten, um eine übermäßige Algenbildung von Anfang an auszuschließen. Wenn der Teich groß genug für Flora und Fauna ist, erwärmt sich das Wasser nicht zu schnell und enthält ausreichend Sauerstoff.

Auf welche Weise lässt sich ein biologisches Gleichgewicht im Teich erreichen?
Wenn der Teich in verschiedenen Stufen angelegt ist, wird den Algen das Wachstum erheblich erschwert. Dazu gehören Flachwasser, Sumpfzone und Tiefenwasser, in denen geeignete Wasserpflanzen anzusiedeln sind.
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