Wann werden Rosen geschnitten? Ist ein Schnitt im Frühling zu empfehlen, wenn die Pflanzen gerade neues Pflanzenmaterial ausbilden? Oder doch lieber im Herbst, wenn die Blütezeit vorbei ist und der Winter langsam ins Land zieht?
Auf den ersten Blick ist es nicht einfach zu sagen, ob der Rosenschnitt im Frühjahr oder zu Jahresende stattfinden sollte. Das liegt an der großen Vielfalt der Gattung Rosa, die über unterschiedliche Blütezeiten verfügt, was sehr schnell unübersichtlich werden kann. Glücklicherweise ist der Zeitpunkt des Schnitts recht einfach zu bestimmen.
Zeitpunkt für den Rosenschnitt
Der richtige Termin für den Schnitt der Rosen ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig hilft. Wann Rosen geschnitten werden sollten, ob im Frühjahr oder gegen Ende des Jahres, kann nur beantwortet werden, wenn die verschiedenen Typen der Gattung beachtet werden. Zu diesen gehören:
- einmalblühende
- öfterblühende
- Ramblerrosen
- Wildrosen
Das ist nur ein grober Überblick über die einzelnen Typen, die Sie für den Schnittzeitpunkt beachten müssen. Der Rosenschnitt wirkt sich nämlich schon anders auf öfter- oder einmalblühende Varianten aus, da diese die Schnittmaßnahmen auf unterschiedliche Weise vertragen. Genau das ist aber wichtig, um die Rosen nicht unnötig durch den Schnitt zu stressen und so die Anfälligkeit auf Schädlinge und Krankheiten zu erhöhen. Wann geschnitten wird, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Rosenschnitt im Frühling
Der Großteil der Rosen wird bevorzugt im Frühjahr geschnitten. Der Schnitt direkt nach dem Winter ist besonders empfehlenswert, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Blütenknospen ausgebildet wurden und die Pflanze mit dem Austreiben beschäftigt ist, um sich auf den Sommer vorzubereiten. Es werden trotzdem nicht alle Rosentypen im Frühjahr geschnitten, sondern nur die folgenden:
- öfterblühende Arten und Sorten
- Ramblerrosen
- Stammrosen
Gerade die öfterblühenden Rosen profitieren von dem Schnitt über die ersten Monate im Jahr, da sie dadurch aufgefrischt werden und trotzdem schnell wieder austreiben können. Eine Ausnahme bilden remontierende Rosen, die von Ihnen geschnitten werden müssen, bevor sie neue Blüten austreiben können. Da diese schon im Frühjahr und meist nur bis in den Juli hinein, erfolgt der Schnitt direkt nach der Blütezeit, aber nicht mehr zur Herbstzeit.
Wann die Rosen im Frühling geschnitten werden, wird durch einen recht genauen Zeitraum bestimmt wird. Sie müssen die beliebten Ziergewächse schneiden, sobald bei Ihnen in der Region die Forsythien (bot. Forsythia intermedia) blühen. Das kann sich je nach Region stark unterscheiden:
- Weinbaugebiete: März
- Norddeutschland: März bis April
- alpine Regionen: Mitte April bis Mai
- Höhenlagen oder Ostdeutschland: April
Wie Sie sehen, sollten Sie den Rosenschnitt zwischen März und Mai ausführen. Neben der Region kann sich die Sorte des Goldflieders ebenfalls auf den Schnittzeitpunkt auswirken. Dadurch erhalten Sie einen groben Überblick über die Zeit, in der Sie den Schnitt ausführen sollten.
Rosenschnitt im Herbst
Der Herbst kommt nur als Schnittzeitpunkt in Frage, wenn es sich um eine bestimmte Form von Rosensorte- oder Art handelt. Diese bilden ihre neuen Knospen bereits nach dem Verblühen aus und würden Sie diese direkt nach dem Winter schneiden, müssten Sie eine Saison lang auf Blüten verzichten. Zudem sind sie alle recht empfindlich auf zu starke Schnittmaßnahmen und können sogar mehrere Jahre ohne solche auskommen, was einen Frühjahrsschnitt unnötig macht.
In vielen Fällen ist es aber für diese empfohlen, einen stärkeren Rückschnitt alle fünf bis sieben Jahre zu wiederholen. Ebenso können Sie totes oder krankes Holz in den Frühlingsmonaten entfernen, bevor die Rose neu austreibt. Die Rosentypen, die nur im Herbst geschnitten werden müssen, wie folgt:
- einmalblühend
- Strauchrose
- Wildrose
Bei diesen Lieblingen unter den Zierrosen ist es wichtig, im Herbst zu schneiden, wenn Sie einen kräftigen Wuchs in der nächsten Saison unterstützen wollen. Da diese Sorten wie alle anderen Hagebutten ausbilden, müssen diese gestoppt werden, damit im kommenden Jahr ebenso große Blüten folgen können. Einmalblühende Rosen verbrauchen viel Energie für die Bildung der Hagebutten und das kann im Folgejahr zu einer schwächeren Blüte führen.
Aus diesem Grund sollten Sie Einmalblüher am Ende der Blütezeit von den verwelkten Blüten befreien. Ein Großteil der Sorten verwelkt zwischen September und Ende Oktober, manche erst ab November. Falls Sie dagegen die Hagebutten ernten oder wilden Tieren als Nahrung zur Verfügung stellen wollen, schneiden Sie die Blüten nach der Blütezeit nicht ab.
Zeitpunkt nach dem Mondkalender
Sie können ebenfalls den Mondkalender in den Zeitpunkt für den Schnitt integrieren. Die Stellung des Mondes soll Einfluss auf das Wuchsverhalten von Rosen haben und diese vor allem im Frühjahr dabei unterstützen. Durch den Mondkalender wird der Zeitrahmen für den Schnitt nicht festgelegt, sondern der bereits genannte noch stärker auf einen einzelnen Tag fokussiert, durch den Sie noch genauer planen können. Rosen werden demnach im Frühjahr an einem der folgenden Tage geschnitten:
- beim abnehmenden Mond
- ein bis zwei Tage vor Neumond
- bei Neumond
Da sich die Termine für den direkten Neumond jedes Jahr immer ein wenig ändern, müssen Sie diese natürlich zuvor in Erfahrung bringen. Über diese Termine können Sie einen direkten Tag im Monat festlegen, an welchem der Schnitt vorgenommen wird. Achten Sie aber darauf, dass der Mondkalender rein auf Erfahrungen und nicht auf wissenschaftlichen Forschungen basiert. Manche Gärtner und Bauern berichten, dass sie gesündere Pflanzen halten, wenn der Mondkalender beachtet wird. Bei Rosen soll vor allem der Wundverschluss begünstigt werden.
Häufig gestellte Fragen
Welche Rosen benötigen keinen Schnitt?
Auf natürliche Weise öfterblühende oder remontierende Sorten müssen an sich nicht geschnitten werden, da diese selbst die Regeneration nach dem Verblühen übernehmen. Sie können diesen aber nachhelfen, wenn Sie die verwelkten Blüten entfernen und ein wenig mehr Dünger verteilen, damit die Wundheilung und Blütenbildung nicht zu anstrengend für die Pflanze ist.
Wie wichtig ist die Rosenschere für den Rosenschnitt?
Wenn Sie Rosen schneiden, ist eine hochwertige Rosenschere das A und O, da Sie mit dieser nicht die Triebe der Rosen quetschen oder an diesen reißen. Schärfen und desinfizieren Sie die Rosenschere immer vor dem Schnitt, um die Gefahr auf eine Infektion zu reduzieren.
An sich können Sie das Schnittgut auf dem Kompost entsorgen, außer bei zwei Ausnahmen, da diese eine Gefahr für eine Pilzinfektion darstellen. Sind Triebe nach dem Winter von Frost geschädigt und zeigen übrig gebliebene Blätter deutliche Spuren einer Krankheit, sollten Sie diese über den Hausmüll entsorgen, um den Sporenflug oder die Vermehrung der Pilze zu verhindern.