Rosmarin verholzt nach einiger Zeit. Falls Sie die Gewürzpflanze weiterhin verwenden wollen, müssen Sie zur Schere greifen. Mit diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie ihr Exemplar retten.
Zeitpunkt
Bevor Sie zur Schere greifen, müssen Sie den richtigen Zeitpunkt für die Verjüngung abwarten. Wird der Rosmarin (Salvia rosmarinus) zu früh geschnitten, können beispielsweise Frostschäden entstehen, die das Gewächs auf Dauer stark schwächen. Aus diesem Grund sollten Sie das Gewächs auch keinesfalls direkt über den Sommer zurückschneiden. Verholzt Rosmarin, empfiehlt sich der Frühling kurz vor dem neuen Austrieb für den Rückschnitt. Wichtig ist dabei nur, dass keine Gefahr auf Nachtfröste besteht, wenn es sich um ins Freiland gepflanzte Exemplare handelt. Da der Schnitt den Austrieb anregt, könnten die jungen Triebspitzen erfrieren. Weiterhin sollte ein Tag mit den folgenden Eigenschaften ausgewählt werden, um die verholzten Kräuter nicht unnötig unter Druck zu setzen:
- keine Niederschlagsgefahr
- nicht direkt nach Regen
- direkte Sonne vermeiden
- bewölkte Tage nutzen
Werkzeug
Um das Küchenkraut zu schneiden, benötigen Sie das richtige Werkzeug. Gerade wenn Rosmarin verholzt ist, müssen Sie geeignete Tools nutzen, damit Sie das Gewächs nicht weiter schädigen. Vorab: Egal für welche Schere Sie sich am Ende entscheiden, sie sollte immer geschärft und desinfiziert sein. Auf diese Weise reduzieren Sie die Übertragung möglicher Krankheitserreger und Pilze, die von früheren Schnittmaßnahmen auf den Klingen verbleiben können. Um einen verholzten Salvia rosmarinus zu schneiden, benötigen Sie Werkzeuge, die genügend Kraft auf die verholzten Triebe auswirken und glatte Schnittkanten zurücklassen. Dafür sind die folgenden Scheren geeignet:
- Rosenschere
- Garten-Schafschere
- Bypass-Gartenschere
Rosmarin verholzt: Schnitt-Anleitung
Der Verjüngungsschnitt geht ganz einfach von der Hand. Die folgende Anleitung hilft Ihnen dabei, verholzten Rosmarin zu retten:
- Beim Verjüngungsschnitt reicht es nicht, die Pflanze nur auszulichten. Verkahlt sie von unten, können keine jungen Triebe mehr im unteren Bereich wachsen. Aus diesem Grund müssen Sie radikal vorgehen und eine große Menge an Holz entfernen. Beginnen Sie damit, alle verkahlten Äste von unten nach oben zu entfernen, bis Sie die “frische” Krone erreichen. Suchen Sie sich dabei einen “Leittrieb”, den Sie nicht entfernen. Er sollte stärker verholzt sein wie die anderen.
- Wie bereits zu erkennen ist, wird aus dem Rosmarin auf diese Weise ein Hochstämmchen. Das ist eine der besten Varianten, um das Gewächs nach einer Verkahlung zu retten. Entfernen Sie nun alle Seitentriebe am “Stamm”, um die Form zu etablieren. Dazu gehören ebenfalls Jungtriebe.
- Nun steht die Grundlage. Sie sollten nun ein Rosmarinbäumchen vor sich sehen, dass eine unförmige Krone besitzt. Suchen Sie sich nun, abhängig von der Größe des Gewächses, fünf bis zehn Leittriebe in der Krone. Markieren Sie sich diese, bspw. mit einer Schnur.
- Zu guter Letzt schneiden Sie die gesamte Krone bis auf die markierten Leittriebe zurück. Nachdem Sie die Krone komplett zurückgeschnitten haben, kürzen Sie die Leittriebe um bis zu zwei Drittel ein. Dieser Radikalschnitt regt den Rosmarin zum Wachsen und sorgt dafür, dass über die folgende Vegetationszeit reichlich Jungtriebe ausgebildet werden.
Häufig gestellte Fragen
Falls Sie kein Hochstämmchen wollen, können Sie den gesamten Rosmarin auslichten, indem Sie Totholz und verkahlte Äste entsprechend der gewünschten Kronenform entfernen. Anschließend leiten Sie einzelne Jungtriebe von den verholzten Ästen aus ab. Das heißt, Sie schneiden den verholzten Trieb so weit zurück, bis Sie kurz über dem Neuaustrieb ankommen. Auf diese Weise kontrollieren Sie den Wuchs und reduzieren das verkahlte Holz.
Damit Rosmarin nicht verholzt, muss er regelmäßig geschnitten und geerntet werden. Der Pflegeschnitt im Frühjahr dient zum Auslichten vertrockneter, verkümmerter und kranker Triebe. Zudem wird die Pflanze um ein Drittel zurückgeschnitten, um den Neuaustrieb zu fördern. Weiterhin helfen regelmäßige Erntemaßnahmen dagegen, dass die mediterrane Kräuterpflanze verholzt. Nutzen Sie die Ernte der aromatischen Triebe zur Verjüngung Ihrer Rosmarinpflanzen.
Das ist nur notwendig, wenn die Pflanze aufgrund einer Krankheit oder Pflegefehlers verkahlt ist. Ein Beispiel dafür ist Staunässe. Nach dem Schnitt sollten Sie den Rosmarin aus dem Topf entnehmen, von der alten Erde befreien und die Wurzeln überprüfen. Vertrocknete, faulende oder anderweitig beschädigte Wurzeln entfernen. Anschließend in neues Substrat setzen und die Drainage nicht vergessen.
Sie können verholzte Triebe hervorragend zur Vermehrung nutzen. Geeignet sind dafür Zweige mit einer Länge von 10 cm, die im unteren Teil komplett von den Nadeln befreit und anschließend in Anzuchtsubstrat Wurzeln schlagen können. Dafür wird das Substrat leicht feucht gehalten, idealerweise mit einer Folie oder einem Mini-Gewächshaus. Nach fünf bis sechs Wochen treiben sie aus und werden umgepflanzt.