Es ist Frühling und die Gartenbesitzer warten auf die ersten Blüten im Garten. In der Regel gehören hierzu natürlich auch die dekorativen Tulpen. Zeigen sich die ersten grünen Spitzen der Blätter, ist die Freude meist groß, dass die Pflanzen den Winter überstanden haben. Doch was, wenn danach keine Blüte erscheint, die Blütenpracht vom Vorjahr einfach ausbleibt? Hier gilt es dann die Ursache für das Verweigern der Blüte zu finden und das Problem zu beheben, damit im folgenden Jahr wieder eine reichhaltige Tulpenblüte zu erwarten ist. Der folgende Artikel soll beim Finden des Problems helfen.
Ursachen für fehlende Blüte
Wenn die Tulpen, die im Vorjahr eine reichhaltige Blüte hatten, im neuen Frühjahr nicht blühen, dann kann dies verschiedene Ursachen haben. Diesen gilt es nun mit ein wenig Spürsinn auf den Grund zu gehen. Denn nur wenn die Ursache bekannt ist, kann das Problem auch behoben werden. Eigentlich sind Tulpen sehr genügsame Pflanzen auch an den Boden und den Standort.
Dennoch könnte das Problem auch genau in dieser fehlenden Pflege liegen, gerade dann, wenn alle oder fast alle Tulpen betroffen sind und nicht nur eine einzelne Pflanze. Denn ganz vergessen werden sollten die im Herbst eingesetzten Tulpenzwiebeln dann doch nicht. Die Ursachen für eine fehlende Tulpenblüte sind also ganz vielfältig, wie im Folgenden deutlich wird.
Nährstoffmangel
Tulpen werden oft als sehr pflegeleicht dargestellt. Dennoch können sie durch die fehlende Blüte mitteilen, dass sie unter einem Nährstoffmangel leiden. Denn auch die dekorativen Tulpenpflanzen benötigen, um die Kraft für die Bildung der Blüten zu erhalten, ein wenig Dünger. Fehlt dieser im Vegetationsjahr, dann ist es für die diesjährige Blüte leider zu spät. Im nächsten Herbst sollte jedoch dann wie folgt vorgegangen werden, um im nächsten Frühjahr eine reichhaltige Blüte zu erhalten:
- nach Einsetzen der Zwiebeln Beet mulchen
- hierzu Kompost dünn auf Beet geben
- schützt auch vor Bodenfrost
- bei Beginn der Blütezeit alle zwei Wochen düngen
- hierzu Flüssigdünger für Zwiebelpflanzen nutzen
- mit Gießwasser geben
- auf Herstellerangaben achten
Falscher Standort
Es wurde ein neues Beet mit Tulpen angelegt und bereits im ersten Jahr zeigen sich keine Blüten? Dies kann am falschen Standort liegen. Daher sollte bei der Wahl des idealen Standortes auf die folgenden Kriterien geachtet werden:
- sonnig
- im Schatten verkümmern die Pflanzen
- warm
- geschützt
- bei Wind können die Stängel abknicken
- Knospen öffnen sich dann nicht
So kann es daher auch durchaus sein, dass in einem sehr nassen und windigen Frühjahr, in dem kaum die Sonne scheint, die Tulpen ebenfalls nicht blühen werden. Dies hängt dann aber weniger mit dem geeigneten Standort zusammen, als mit der allgemeinen Witterung.
Falscher Pflanzzeitpunkt
Die Tulpenzwiebeln reagieren auf Wärme. Daher sollen sie im Sommer auch an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden. Werden sie daher im Herbst zu früh ins Beet gesetzt, kann es bereits zu diesem Zeitpunkt zu einem kurzen Austreiben kommen, was durch einsetzenden Frost dann jedoch unterbunden wird. Im nächsten Frühjahr kommt es dann oft nicht zu einer Blüte. Daher sieht der optimale Pflanzzeitpunkt wie folgt aus:
- im Herbst vor erstem Frost
- Temperaturen bereits unter 10° Celsius
- dann Boden kühl genug
- nicht auf ersten Frost warten
- Boden zu hart für das Einsetzen
Falsche Pflanztiefe und -abstand
Die richtige Pflanztiefe ist wichtig, damit die Tulpen ihre gesamte Kraft in den Austrieb und die Bildung von Blüten setzen kann. Und auch der Abstand der einzelnen Zwiebeln sollte nicht zu nah sein. So sollte bei der Pflanzung im Herbst das Folgende beachtet werden:
- Tiefe sollte zwischen 15 und 20 Zentimetern liegen
- in sandigen Gartenböden bis zu 30 Zentimeter
- maximal doppelte Höhe der Zwiebel als Tiefe wählen
- Abstand der einzelnen Zwiebeln mindestens 15 Zentimeter
- Spitze der Zwiebel sollte immer nach oben schauen
Falsche Pflege im Vorjahr
Die Tulpen benötigen nach der Blüte im Frühjahr eine spezielle Pflege, damit die Zwiebeln die Kraft für das nächste Jahr bereits erhalten und dann auch wieder neu austreiben und ihre dekorative Blüte entwickeln können. Hierfür ist es wichtig, dass wie folgt vorgegangen wird:
- verwelkte Blüten sofort entfernen
- ansonsten ganze Kraft in Samenbildung
- Laub bis zum verwelken stehen lassen
- wenn vollkommen abgestorben, rausziehen
- dies geht ganz einfach per Hand
Schädling Wühlmaus
Treiben Wühlmäuse im Garten ihr Unwesen, dann sind hiervon auch die Tulpenzwiebeln betroffen. Diese werden angeknabbert und im schlimmsten Fall sogar ganz aufgefressen. Wer jedoch erkannt hat, dass es Wühlmäuse sind, die sich im Garten aufhalten kann vorbeugen:
- im Herbst Zwiebeln in Wühlmauskörbe setzen
- erst dann in Erde setzen
- engmaschiger Draht verhindert Knabbern
- Wühlmäuse erreichen Zwiebeln nicht
- Korb kann auch aus Draht selbst gebogen werden
Häufig gestellte Fragen
Warum soll ich die Blätter nicht schneiden, sondern vertrocknen lassen?
In den Tulpenblättern befinden sich nach der Blüte noch viele Nährstoffe, die die Pflanze noch nutzen kann. So ziehen die Zwiebeln sich die Nährstoffe aus den noch grünen Blättern heraus, bis diese anfangen zu vergilben und zu vertrocknen. Diese Nährstoffe werden bis zum nächsten Jahr in den Zwiebeln gespeichert und dann für die neue Blütenbildung verwendet. Werden die Blätter vorzeitig geschnitten, werden diese wichtigen Nährstoffe im nächsten Frühjahr fehlen, die Pflanze hat weniger Kraft.
Wie kann ich meine Tulpen schützen, wenn ich feststelle, dass Wühlmäuse im Garten sind?
Wenn Sie wissen, dass sich im Garten Wühlmäuse aufhalten, dann sollten Sie hier sofort handeln. Denn diese fressen bevorzugt auch die Tulpenzwiebeln. In einem solchen Fall können Sie im Herbst beim Einsetzen bereits Wühlmauskörbe nutzen, in denen die Zwiebeln in die Erde gesetzt werden und somit geschützt sind. Die Wühlmauskörbe sind auch für andere Gartenpflanzen geeignet.
Warum ist der richtige Zeitpunkt der Zwiebelpflanzung so wichtig?
Die Zwiebeln der Tulpen werden nach dem Verblühen und Vertrocknen der Blätter im Frühsommer meist aus dem Beet ausgegraben und an einen trockenen, dunklen und kühlen Ort verbracht. Im Herbst werden diese dann wieder in die Erde gesteckt. Warme Erde vertragen die Zwiebeln in der Regel nicht gut, daher sollten sie erst wieder eingesteckt werden, wenn die Temperaturen unter 10° Celsius fallen und der Boden bereits leicht erkaltet ist. Dennoch sollte das Einsetzen vor dem ersten Frost erfolgen, da die Erde ansonsten zu hart geworden ist.