Immer wieder warnen Experten, Kleinkinder und Haustiere unbeaufsichtigt zurück zu lassen, wenn auch nur für kurze Zeit. “Was soll schon passieren?”, denken sich viele Menschen und widersetzen sich dem Rat. Dabei scheinen sie völlig zu vergessen, welche Gefahren im Haushalt lauern. Verbote, die für Erwachsene selbstverständlich sind, führen unwissende Kleinkinder, Hunde oder Katzen häufig in Versuchung. So besteht zum Beispiel das Risiko, dass sie toxische Pflanzen verzehren, erst recht, wenn diese so verführerisch blühen wie das Usambaraveilchen. Aber ist es wirklich giftig?
Ist das Usambaraveilchen giftig?
Recherchiert der Gärtner nach der Giftigkeit des Usambaraveilchens, wird er auf verschiedene Ergebnisse stoßen. Im Gegensatz zu anderen toxischen Zimmerpflanzen, geht von Saintpaulia ein relativ geringes Risiko aus. Im Allgemeinen gilt die hübsche Kübelpflanze als ungefährlich, da der bloße Kontakt mit der Haut keine Körperreaktionen hervorruft.
Kinder, der Hund oder die Katze erforschen ihre Umwelt jedoch nicht nur mithilfe des Tastsinns. Allzu gern kosten sie von Zimmerpflanzen, die ihnen unbekannt sind. Bei Verzehr des Usambaraveilchens können allerdings durchaus Vergiftungserscheinungen auftreten. Insbesondere Kleinkinder besitzen sehr empfindliche Mägen. Auf giftige Schadstoffe, die einem Erwachsenen nur geringfügig schaden, reagieren sie intensiver.
Worauf gilt es zu achten?
Die eigentliche Gefahr lauert demnach nicht bei den Inhaltsstoffen des Usambaraveilchens. Viel häufiger treten Vergiftungserscheinungen durch Dünger und Fungizide im Substrat auf. Baumschulen behandeln vorgezogene Pflanzen mit Spritzmitteln, damit ein vermeidlich besonders gesundes Wachstum zum Kauf animiert.
Dadurch gilt bei der Pflege des Usambaraveilchens, wie auch bei allen anderen Zimmerpflanzen, dass der Züchter stets darauf achten sollte, dass keine Erde aus dem Kübel auf den Boden krümelt. Bei der Wassergabe kann das schnell passieren. Tiere dürfen niemals aus Pflanzenkübeln trinken.
Sicherheitsvorkehrungen
Gehören Kleinkinder sowie Tiere zum Haushalt, empfehlen Experten, grundsätzlich auf giftige Pflanzen zu verzichten. Allerdings begeistert das Usambaraveilchen mit einer artenreichen, dauerhaften Blüte und ist zudem pflegeleicht. Wer die beliebte Zimmerpflanze deshalb nicht missen möchte, sollte sie an einem für Kinder, Hunde und Katzen unerreichbaren Standort platzieren.
Weiterhin sollten Erwachsene ihren Nachwuchs oder das Haustier nie unbeaufsichtigt im selben Raum allein lassen. Kleinkinder und Hunde vor dem Kontakt mit Saintpaulia zu bewahren, erweist sich als relativ simpel. Praktischer Weise weist die Pflanze nur ein geringes Wachstum auf und lässt sich daher ideal im Kübel auf der Fensterbank kultivieren. In dieser Höhe erweist sie sich sowohl für den Nachwuchs als auch für den Vierbeiner als unerreichbar.
Alternativen
Bei Katzen reicht es allerdings nicht aus, die schädliche Pflanze an einem erhöhten Platz zu lagern. Jeder Katzenbesitzer weiß, wie schnell die Samtpfoten Möbel erklimmen. Allerdings verlieren die Haustiere das Interesse an einer giftigen Pflanze, wenn der Besitzer ihnen eine bessere Alternative vorsetzt. Katzengras ist in diesem Fall das ideale Mittel der Wahl. Es hält die Tiere nicht nur vom Verzehr giftiger Pflanzen ab, sondern wirkt sich überdies in vielen Aspekten positiv auf die Gesundheit aus:
- fördert das Auswürgen von Fellknäueln
- liefert wertvolle Folsäure
- verleiht dem Fell mehr Glanz
- beugt Blutarmut vor
Der Name der Pflanze kommt übrigens nicht von ungefähr. Für eine Katze stellt das Gras einen wahrhaften Leckerbissen dar. Insbesondere Drinnenkatzen freuen sich über die frischen Halme, die ihnen bei dieser Haltungsform verwehrt bleiben. Genau wie das Usambaraveilchen lässt sich Katzengras wunderbar auf der Fensterbank kultivieren.
Häufig gestellte Fragen
Was tun, bei Verdacht auf eine Vergiftung?
Auch wenn Erwachsene ihre Aufsichtspflicht gewissenhaft befolgen, ist es nicht ausgeschlossen, dass der Nachwuchs oder das Haustier an einer Pflanze knabbert. Weist der Liebling plötzlich ein sonderbares Verhalten auf, könnte eine Vergiftung vorliegen. In jedem Fall sollten Erziehungsberechtigte und Tierbesitzer dann einen Kinder- beziehungsweise Tierarzt aufsuchen. Bei Unerreichbarkeit am Wochenende ist die Notaufnahme aufzusuchen. Nur ein Mediziner kann die genaue Ursache feststellen. War das verzehrte Pflanzenteil giftig, können die folgenden Symptome übrigens auch zeitverzögert (etwa 12 bis 14 Stunden später) auftreten:
- Durchfall
- Erbrechen
- Nervosität
- Apathie
- starker Speichelfluss
- blasses Zahnfleisch
Bei welchen Pflanzen ist noch Vorsicht geboten?
Die Liste der giftigen Pflanzen ist vor allem bei Haustieren lang. Auch hier kann Verzehr zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Zu den häufigsten Arten zählen:
- Aloe Vera
- Alpenveilchen
- Amaryllis
- Calla
- Chiligewächse
- Chrysanthemen
- Efeu
- Lilien
- Narzissen
- Tulpen
- Weihnachtssterne