Sie sind die ersten Vorboten des Frühlings und erfreuen den Gärtner als bunte Farbtupfer auf dem Rasen. Doch kaum sprießen die Krokusse, zieht das schöne Wetter auch Hunde und Katzen in den Garten. Sind die kleinen Frühblüher giftig für Haustiere? Und wie gefährlich sind sie für Kinder? Dieser Ratgeber beantwortet wichtige Fragen rund um das Thema ‘Sind Krokusse giftig’.
Wie giftig ist der Krokus?
Krokusse enthalten Picrocrocin, einen Pflanzenstoff, der geringfügig giftig ist. Für erwachsene Menschen besteht kaum die Gefahr einer Vergiftung. Kleine Mengen baut der Stoffwechsel ohne Weiteres ab. Für Haustiere kann der Verzehr aber durchaus tödlich enden. Glücklicherweise erzeugt das Picrocrocin einen bitteren Geschmack, sodass sowohl Tiere als auch Kinder den Großteil der Pflanze schnell wieder ausspucken. Zudem befindet sich der größte Gehalt in den Zwiebeln eines Krokusses. Da diese in der Erde stecken, nehmen gefährdete Menschen und Tiere häufig nur den oberirdischen Pflanzenteil zu sich. Somit sind Krokusse zwar giftig, aufgrund der Umstände aber kaum gefährlich.
Menge und individuelle Bedingungen sind relevant
- mehrere Unterarten des europäischen Krokus
- je nach Sorte variiert der Picrocrocin-Gehalt
- individuelle Lebensumstände relevant für entstehenden Schaden
- bei trächtigen Tieren sind etwa frühzeitige Wehen möglich
Unterschätztes Risiko
Während von Krokussen im Garten nur wenig Gefahr ausgeht, vergessen Menschen häufig, dass sich Tiere auch an im Haus gelagerten Knollen vergehen könnten. Darüber hinaus sind Krokusse auch für die Aufzucht auf der Fensterbank beliebt. Spielende Katzen erreichen die Pflanzkübel mit Leichtigkeit. Erfahrungsgemäß rühren die Tiere den Krokus aber nicht an, wenn eine wohlschmeckendere Alternative zur Verfügung steht. Katzengras ist diesbezüglich sehr empfehlenswert. Es lässt sich ebenfalls optimal auf der Fensterbank züchten, ist pflegeleicht und dient darüber hinaus als gern angenommenes Nahrungsergänzungsmittel für Stubentiger.
Safran als Krokusgewächs
Manch einer fragt sich nun, wie es sich mit Safran verhält. Bei den teuren Fäden aus dem Orient handelt es sich ebenfalls um Erzeugnisse aus dem Krokusgewächs. Allerdings blüht diese Sorte im Herbst und kommt hierzulande ausschließlich in Kulturen vor. In dieser Form ist Safran sogar gefährlich, da er Steroidsaponine enthält. Diese führen bei übermäßigem Verzehr zu folgenden Beschwerden:
- Erbrechen
- Durchfall
- Koliken
- Haut- oder Schleimhautblutungen
- Krämpfe
- Schwindel
- Delirien
- Kreislaufkollaps
Das im Handel erhältliche Safrangewürz ist aber vollkommen unbedenklich, Zur Herstellung verwenden Produzenten lediglich die ungiftigen Fäden aus dem Blütenstempel.
Häufig gestellte Fragen
Wie äußert sich eine Vergiftung?
Bei Kindern treten in den meisten Fällen vergleichsweise harmlose Vergiftungserscheinungen auf:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Magenschmerzen
Tiere können hingegen an einem hohen Krokuskonsum sterben.
Was ist bei einer Vergiftung zu tun?
Als erste Hilfe dient ein Glas Wasser. Auch wenn die oben genannten Vergiftungssymptome ausbleiben, oder allein der Verdacht besteht, sollten Betroffene einen Kinder- beziehungsweise Tierarzt aufsuchen. Dieser verabreicht in der Regel organische Kohle, die das Gift im Körper bindet.
Dürfen Hunde und Katzen trotzdem unbeaufsichtigt im Garten spielen?
Instinktiv können Tiere giftige von ungiftigen Pflanzen unterscheiden. Nur neugierige Jungtiere sollten sich nicht unbeaufsichtigt im Garten aufhalten. Diese Empfehlung gilt unabhängig, ob Krokusse im Rasen wachsen oder nicht.