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Hortensien – mit wissenschaftlichem Namen Hydrangea – sind blütenreiche Zierpflanzen, die sich sowohl im Freiland als auch im Kübel wunderbar kultivieren lassen und viele Blicke auf sich ziehen. Allerdings enthalten die Gewächse auch verschiedene Giftstoffe, die Menschen und Tieren gefährlich werden können. Dennoch sind die blühenden Gewächse in der Regel kein großes Risiko, wenn auf ein paar Faktoren geachtet und entsprechende Vorsicht gewahrt wird. Um welche Faktoren es sich dabei handelt und was bei einer Vergiftung unternommen werden muss, verraten wir hier.
Nur schwach giftig
Die Hortensie enthält die giftigen Substanzen Blausäure, Saponine, Hydrangin und Hydragenol. Die pflanzliche und potentiell toxische Blausäure steckt unter anderem in Tomaten, Apfelkernen und Rhabarber. Bei einigen rohen Nüssen verwandeln sich die Bestandteile im Magen zu Blausäure. Diese Substanz ist also auch in verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Gefährlich wird sie aber erst in größeren Mengen. Da die Hortensie nur geringe Mengen der Blausäure enthält, stellt zumindest dieser Bestandteil keine sofortige Gefahr dar.
Ähnlich verhält es sich bei Hydrangin und Hydragenol sowie den Saponinen. Hydrangin ist auch als Umbelliferon bekannt und beispielsweise in dem Küchenkraut Liebstöckel enthalten und erst in größeren Mengen giftig beziehungsweise gefährlich. Hydragenol ist nahezu unbekannt, scheint jedoch ebenfalls nur bei der Aufnahme größerer Dosierung ein Risiko darzustellen. Saponine stecken in Hülsenfrüchten, Spinat, Spargel und sogar in Tee.
Die sekundären Pflanzenstoffe sind nicht generell giftig, es gibt jedoch giftige Vertreter dieser Substanzgruppe. Beispielsweise in unreifen Tomaten oder Kartoffeln sowie in der Hortensie. Auch hier gilt aber: Die Menge macht das Gift. Solange nicht größere Mengen der Hortensienteile – wie Blüten und Blätter – von Kindern gegessen oder von Tieren gefressen werden, fallen die Beschwerden in der Regel gering aus.
Giftige Mengen
Ab wann die verzehrten Mengen an Hortensienteilen, wie Blüten, Blätter oder Stielen, gefährlich werden, lässt sich pauschal nicht beantworten. Für gewöhnlich bereitet eine verzehrte Blüte selbst einem sehr kleinen Tier keinerlei Probleme.
Hinzu kommt noch, dass der bittere Geschmack der Hortensie abschreckend auf Kinder und Tiere wirkt und es so in der Regel gar nicht erst dazu kommt, dass größere Mengen verzehrt werden. Bei empfindlichen Kindern oder Tieren sowie bei einer bestehenden Allergie können jedoch auch bereits geringste Mengen Beschwerden auslösen.
Symptome
Kommt es zu einer Vergiftung durch die toxischen Substanzen aus den Hortensien, ist mit den folgenden Symptomen zu rechnen:
- Kreislaufprobleme und Schwindel
- Beklemmungsgefühle
- Krämpfe
- Atemnot
- ein “berauschtes” Gefühl
Bei Allergien kann es zusätzlich zu Schwellungen und Reizungen der Schleimhäute kommen.
Folgen
Todesfälle durch eine Hortensien-Vergiftung sind weder bei Menschen noch Tieren bekannt. Sollte eine Allergie bestehen, oder eine sehr große Menge verzehrt worden sein, können die Beschwerden und obig beschriebenen Symptome jedoch sehr schwer ausfallen.
Was tun bei Vergiftungserscheinungen?
Sollten Kinder oder Tiere Hortensien verzehrt haben und leichte Symptome aufweisen, kann zunächst die entsprechende Giftnotrufzentrale angerufen werden. Diese bietet umfassende und abgestimmte Informationen. Im Anschluss sollte umgehend ein Arzt beziehungsweise Tierarzt aufgesucht werden. Bei schwereren Symptomen und wenn es sogar zu Atemnot kommt, ist umgehend der Notarzt zu rufen.
Vorbeugen
Die beste Vorbeugung ist natürlich, keine Hortensien in Garten oder Zimmer zu haben. Wer auf die Pflanzen nicht verzichten möchte oder wenn sich ein Kontakt nicht gänzlich sicher vermeiden lässt, sollten die folgenden Punkte berücksichtigt werden:
- Beaufsichtigung: Beim Spielen und Toben kann durchaus etwas von der Pflanze abgerissen werden und aus Übermut aufgenommen werden. Die großen, farbigen Blüten laden zusätzlich zum Naschen ein. Kleinkinder sollten in der Nähe einer Hortensie daher gut beaufsichtigt werden.
- Standort und Sicherung: Eingezäunte Gewächse und Standorte außerhalb der Reichweite von Kindern stellen wichtige vorbeugende Maßnahmen dar. Derlei Lösungen können auch sehr kreativ und dekorativ gestaltet werden.
- Aufklären: Auch wenn die Blüten der Hortensie gerade in Bonbon-Rosa gefärbt ist, sollten schon Kleinkinder darauf hingewiesen werden, dass die hübschen Blumen gefährlich sein können.
Häufig gestellte Fragen
Können Hortensien berauschend wirken?
Der Hortensie wird nachgesagt, dass sie getrocknet und geraucht als Cannabis-Ersatz dienen kann. Wissenschaftlich nachgewiesen ist diese Wirkung allerdings nicht. Dennoch könnte es durch die toxischen Effekte der Pflanzenteile zu einem rauschähnlichen Zustand kommen.
Muss ich auf die Hortensie verzichten, wenn ich Kinder oder Tiere habe?
Nicht zwingend. Da die Hydragea lediglich eine schwach giftige Wirkung hat, reichen vorbeugende und schützende Maßnahmen meist aus.
Kann der Blausäuregehalt in der Hortensie gefährlich werden?
Ja. Wie groß die Blausäuremenge in der Pflanze ist, kann nicht vorhergesagt werden – diese ist von verschiedenen Faktoren abhängig. In der Regel fällt der Gehalt gering aus, es kann jedoch auch Ausnahmen geben.