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Schnittknoblauch, das Gewürzkraut aus der Gattung Lauch, hat seinen Namen nicht von ungefähr. Denn neben seinem Aussehen, das an Schnittlauch erinnert, erinnert der milde Geruch und Geschmack eher an Knoblauch. Das pflegeleichte Allium tuberosum ist daher auch in der Küche sehr beliebt, um Speisen mit Knoblauchgeschmack abzurunden, aber den störenden Geruch zu vermeiden. Schnittknoblauch ist winterhart und kann daher das ganze Jahr im Gartenbeet verbleiben, allerdings nur im Sommer geerntet werden. Wird der Schnittknoblauch im Topf kultiviert, so sterben die oberen Triebe nicht ab und das Gewürz kann das ganze Jahr über geerntet und frisch verwendet werden.
Steckbrief
- beliebtes Gewürz in hiesigen Küchen
- auch Chinesischer Schnittlauch oder Knoblauch-Schnittlauch genannt
- gehört zu Geophyten, das heißt, die Organe im Boden können überwintern
- im Winter im Freien stirbt der über der Erde sichtbare Teil ab
- Blätter, Blüten und Knospen sind essbar
- kugelige Blütenstände mit vielen Einzelblüten in rosa oder weiß
- wird zwischen 25 und 80 cm hoch
- pflegeleicht und Innen wie Außen kultivierbar
Arten
Drei verschiedene Arten werden in den hiesigen Breitengraden aufgrund ihres Aussehens und ihres Geschmacks gerne kultiviert. Gerade wegen seiner filigranen und dekorativen Blüten ist er auch auf den Fensterbänken, meist in der Küche oder dem Balkon und der Terrasse sowie in einem Kräutergarten sehr beliebt. Zwar heißt die Pflanze Schnittknoblauch und der Geschmack ist auch ähnlich dem des reinen Knoblauchs, doch der Geruch ist nicht so ausgeprägt und intensiv. Folgende Arten werden vorgestellt:
- “Monstrosum”: der Riesen-Schnittknoblauch kann bis zu 80 cm hoch werden; gerade seine Blüten, die in der Zeit von Juli bis September auftreten, sind hier besonders schmackhaft; wird gerne in der Küche verwendet, um Speisen abzurunden.
- “Kobold” ist ein kleiner und weißblütiger Allium tuberosum, der sehr kompakt wächst; viele Blätter können geerntet werden; sehr beliebt wegen seiner sehr schmackhaften Blüten; die Blüten können zwischen August und Oktober geerntet werden
- “Rosa Schnittknoblauch” hat, wie der Name schon sagt, rosa Blüten; seine Blätter sind dicker, als die der anderen Sorten und daher auch saftiger; diese Art des Allium tuberosum bildet gerne kleine Zwiebeln, die genauso verzehrbar sind, wie der Rest der Pflanze; die ergiebigste Art unter den Allium tuberosum, da er besonders viele Blätter bildet
Standort
Ein sonniger bis vollsonniger Standort ist ideal für den Schnittknoblauch, aber auch Halbschatten wird von ihm noch akzeptiert. Wird der Allium tuberosum in Töpfen kultiviert, dann bevorzugt er einen sonnigen Platz auf Terrasse, Balkon oder einer Fensterbank, die im Idealfall zu einem Südfenster gehört. So werden passende Standorte gefunden:
- Standort optimal, wenn hier über einen halben Tag die Sonne scheint
- im Vollschatten entwickelt sich der Schnittknoblauch nicht
- Schnittknoblauch verträgt sich gut mit Gurken, Tomaten, Karotten, Kapuzinerkresse und Erdbeeren in der Nachbarschaft
- nicht in der Nähe haben möchte er Kohl, Bohnen oder Erbsen
Substrat & Boden
Für den Schnittknoblauch eignet sich in der Regel jeder Boden, der in den normalen Gärten zu finden ist. Durchlässig und nährstoffreich sollte er dennoch sein. Ist der Boden zu fest, wird Humus oder Sand untergemischt, um ihn aufzulockern.
- für die Kultivierung im Topf normale Blumenerde aus dem Handel nutzen
Gießen & Düngen
Der Allium tuberosum mag es gleichmäßig feucht. Doch Staunässe muss hier unbedingt vermieden werden. Daher ist darauf zu achten, dass gerade auch im Topf das überschüssige Gießwasser seinen Weg nach draußen findet und auch im Unterteller kein überschüssiges Wasser stehen bleibt. Ist der Schnittknoblauch im Gartenbeet kultiviert, reicht Regen zum Gießen völlig aus. Nur bei einer langen Trockenperiode in heißen Sommern sollte zugegossen werden. Daher sollte wie folgt verfahren werden:
- um Verbrennungen zu vermeiden, immer nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gießen
- regelmäßig Düngen, hierzu organische oder mineralische Dünger nutzen
- einmal im Frühling mit Langzeitdünger für Stauden nachdüngen
- Kopfdüngung im Sommer nach einer Ernte nutzen, um das weitere Wachstum zu fördern
Schneiden
Der Schnittknoblauch wird nicht geschnitten, sondern geerntet. Zwischen Juni und Oktober ist die Pflanze im Gartenbeet reif, um in der Küche verwendet zu werden. Wurde der Schnittknoblauch im Topf kultiviert, kann er das ganze Jahr über geerntet werden, wenn er im Winter in die Wohnung verbracht wird. Beim Allium tuberosum sind Knospen, Blüten und Blätter gleichermaßen essbar und somit verwendbar. Schnittknoblauch im Freiland am besten bis Mitte/Ende Oktober ganz abernten, da die oberirdischen Blätter beim ersten Frost erfrieren und dann nicht mehr verwendet werden können.
- Schnittknoblauch kann in der Erntezeit mehrmals geerntet werden
- neue Triebe wachsen über den Sommer immer wieder nach
- immer ein paar Blätter stehen lassen
- Blätter nicht zu dicht über dem Boden schneiden, sonst könnten die neuen nachwachsenden Triebe verletzt werden
Vermehren
Allium tuberosum lässt sich sehr gut und einfach durch eine Teilung vermehren. So sollte hier folgender Ablauf beachtet werden:
- immer im Frühling, direkt nach dem Austrieb oder im Spätsommer die Teilung vornehmen
- Pflanzen vorsichtig ausgraben
- unbedingt unkrautfreies Beet zur Teilung nutzen
- im Abstand von 30-40 cm die so gewonnenen einzelnen Pflanzen wieder einsetzen
- Schnittknoblauch aus dem Topf bei der Teilung auf mehrere Töpfe verteilen
- nach dem Einsetzen gut gießen
Aussaat
Schnittknoblauch sollte, da seine jungen Triebe wie Grashalme aussehen, so ausgesät werden, dass er nicht verwechselt wird. Daher ist die Anzucht der Samen in einem kleinen Topf mit Anzuchterde ideal. Weiter wird wie folgt verfahren:
- Aussaat zwischen März und September im Topf
- Samen sind Kaltkeimer
- Kaltkeimer müssen vorbereitet werden, um ihre Samenruhe zu beenden
- Samen im Topf mit Aussaaterde etwa 1 cm bedecken
- 2-4 Wochen an einen Platz mit etwa 20° Celsius stellen und feucht halten
- danach 4-6 Wochen in den Kühlschrank stellen, ist es im Freien kalt genug, zwischen +4° und -4° Celsius, können die Samen auch dort zum Keimen verbleiben
- danach benötigt Schnittknoblauch einen etwas wärmeren Platz von etwa 5° – 12° Celsius
- die Aussaat erfolgt zwischen März und April direkt ins Beet
- im März kann Schnittknoblauch in ein Frühbeet gesät werden
- ab Ende April können die Samen direkt an ihren Standort im Gartenbeet gesät werden
- im Beet ausgesät, kommt der Samen etwa 2 cm tief in den Boden
- Pflanzen, die zu eng stehen, sollten vereinzelt werden
Soll der Schnittknoblauch direkt im Beet eingesät werden, was natürlich durchaus möglich ist, sollte dieser Saatplatz abgesteckt und gekennzeichnet werden, so ist es vermeidbar, die jungen Triebe mit Grashalmen zu verwechseln.
Pflanzen
Junge Pflanzen des Allium tuberosum erst Mitte bis Ende Mai ins Gartenbeet auspflanzen, um die späten Nachtfröste im Frühling zu umgehen, die den jungen Pflanzentrieben schaden könnten. Die einzelnen Pflanzen des Schnittknoblauchs 30-40 cm auseindersetzen.
Überwintern
Der untere, im Boden verbleibende Teil, die sogenannten Überdauerungsorgane des Schnittknoblauchs sind winterhart bis zu -17° Celsius und verbleiben daher im Winter im Gartenbeet. Die Pflanze über der Erde stirbt über den Winter ab.
- Allium tuberosum treibt im März im Garten von alleine wieder aus
Krankheiten & Schädlinge
Der Schnittknoblauch wird häufiger von dem sogenannten Schnittlauchrost befallen. Dieser zeigt sich durch rostartige Stellen an den Blättern. Wird Schnittlauchrost festgestellt, dann sollten die Blätter stark zurückgeschnitten werden. Nun bleibt nur abzuwarten, ob die neuen Triebe auch befallen sind. Ist dies der Fall, sollte die gesamte Pflanze im Hausmüll und keinesfalls auf dem Kompost landen.
Wird der Schnittknoblauch von den Zwiebelfliegen befallen, die dort ihre Eier ablegen, dann ist er meist auch nicht mehr zu retten. Denn gerade die Maden der Zwiebelfliege stellen für die Keimlinge eine Gefahr dar. Geschützt werden können die Pflanzen des Allium tuberosum durch ein entsprechendes Schutznetz extra gegen diese kleinen Fliegen. Diese Netze sind im Fachhandel erhältlich.
Ein weiterer Schädling ist hier noch zu nennen:
- Blattläuse können vor allem dem Schnittknoblauch, im Topf kultiviert, gefährlich werden
- in einem solchen Fall keine Schädlingsbekämpfungsmittel aus dem Handel nutzen
- die Pflanze kann dann über längere Zeit nicht mehr verzehrt werden
- Erde in einem solchen Fall gut abdecken und Topf mit Pflanze kopfüber für ein bis zwei Stunden Wasser geben
Häufig gestellte Fragen
Was kann ich machen, damit ich Schnittknoblauch das ganze Jahr über in der Küche verwerten kann?
Schnittknoblauch kann sowohl im Beet im Garten als auch in Töpfen auf Terrasse, Balkon oder Fensterbank kultiviert werden. Die in der Wohnung stehenden Pflanzen können so das ganze Jahr geerntet werden. Der Freiland-Schnittknoblauch hingegen nur in den Sommermonaten bis in den Oktober hinein.
Muss mein Schnittknoblauch geschnitten werden?
Allium tuberosum hat keinen Schnitt nötig. Doch wer Schnittknoblauch im Garten oder im Topf besitzt, möchte diesen natürlich auch für Speisen verwenden. Daher wird er nicht geschnitten sondern geerntet. Immer so viel von den Blättern, Knospen und Blüten abschneiden, wie gerade in der Küche benötigt wird, da die abgeschnittenen Teile nicht lange frisch bleiben.
Ist mein Schnittknoblauch anfällig?
Auch wenn der Allium tuberosum eher pflegeleicht in Bezug auf gießen und Boden ist, ist er doch anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge, die ihn befallen können. So können Zwiebelfliegen, Schnittlauchrost und Blattläuse für ihn mehr oder weniger gefährlich werden.