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Mit ihren farbenfrohen, körbchenförmigen Blüten ziehen Kosmeen alle Blick auf sich und stehlen mit einer Wuchshöhe bis zu 200 cm selbst traditionellen Stauden die Schau. Gleichermaßen bezaubern sie in großen Kübeln mit ihrer eleganten Silhouette. Die Liste ihrer positiven Eigenschaften ist lang und erstreckt sich von genügsamen Ansprüchen an die Pflanzerde bis zum klaglosen Erdulden einer sommerlichen Trockenperiode. Was macht es da schon aus, dass Cosmea einen frostigen Winter nicht überstehen? Entweder säen sich die Schmuckkörbchen im nächsten Jahr selbst wieder aus oder der Hobbygärtner übernimmt diese unkomplizierte Aufgabe eigenhändig.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Korbblütler
- Gattung Kosmeen (Cosmea)
- Beheimatet in USA, Mexiko und Costa Rica
- Wuchshöhe 50 cm bis 200 cm
- Blütezeit von Mai bis Winteranfang
- Zungenblüten bis 8 cm Durchmesser
- Blütenfarben in Nuancen Rosa, Violett, Weiß
- Behaarte und unbehaarte Laubblätter bis 15 cm Länge
- Selbstaussaat in teilweise invasiver Form
- Trivialnamen: Schmuckkörbchen, Fiederblättrige Schmuckblume, Gemeine Kosmee
Das Schmuckkörbchen ist bei Hobbygärtnern auf der ganzen Welt nicht nur ein gern gesehener Gast im Beet, Kübel oder Blumenkasten; als Schnittblumen in der Vase dekorieren insbesondere die hochgewachsenen Sorten das Heim über etliche Wochen.
Standort und Substrat
Kosmeen sind Sonnenanbeter und lieben die Wärme über alles. Selbst auf den Hauch eines Schattens reagieren sie ungehalten und reduzieren das Wachstum der Blütenkörbchen merklich. Darüber hinaus präsentiert sich eine recht überschaubare Liste hinsichtlich der optimalen Standortkonditionen:
- Sonnendurchflutet, warm und windgeschützt
- Durchlässiger, nicht zu nährstoffreicher Boden
- Neutrales bis leicht alkalisches Substrat wird toleriert
Sollte die Erde an der geplanten Pflanzstelle zu lehmhaltig und verdichtet sein, ist es ratsam, sie durch die Zugabe von Sand, kleinen Steinen oder Torf aufzulockern. Hauptsache, es kann sich keine Staunässe bilden, denn damit kommt das Schmuckkörbchen, wie die meisten anderen Gartenpflanzen, nicht zurecht.
Gießen und Düngen
Obgleich Cosmea eine kurze Trockenperiode im Sommer gut verkraften, sollten sie trotzdem regelmäßig mit einer genügenden Dosis Wasser versorgt werden. Trocknet die Erdoberfläche zwischen den Wassergaben an, kommt dieser Umstand den perfekten Lebensbedingungen des nimmermüden Blütenwunders sehr entgegen. Den zarten Zungenblüten und dem filigranen Laub bekommt es hingegen nicht so gut, wenn das Gießwasser von oben auf sie niederprasselt. Erfolgt das Wässern von unten direkt an die Wurzeln, begünstigt dies den grazilen Habitus schon eher.
In Bezug auf die Nährstoffversorgung zeigt sich das Schmuckkörbchen eher als Hungerkünstler. Bereits in einem stark vorgedüngten Boden fühlt sich die Blütenpflanze nicht sonderlich willkommen. Demgemäß kann auf die Gabe von Dünger gänzlich verzichtet werden. Lediglich gegen eine dünne Schicht guten Gartenkomposts als Mulch hat die Fiederblättrige Schmuckblume nichts einzuwenden. Im Kübel spricht hingegen nichts dagegen, dem Gießwasser ab und zu eine Portion Flüssigdünger beizumischen.
Schneiden
Werden sporadisch die verwelkten Blüten ausgeputzt, animiert der Hobbygärtner damit die Prachtblumen zu einer vermehrten Bildung neuer Knospen. Wer einen buschigeren Habitus der Cosmea erzielen möchte, schneidet sie ab und zu in der Höhe etwas zurück. Ansonsten machen die Schmuckkörbchen nur noch einmal kurz vor dem Winter Bekanntschaft mit der Gartenschere, wenn die Stängel knapp über dem Boden abgeschnitten werden.
Anders stellt sich der Sachverhalt dar, wenn Kosmeen als Vasenschmuck geschnitten werden:
- Die Blumen möglichst taufrisch am Morgen schneiden und nicht in der Hitze des Mittags
- Idealerweise ist das Wetter trocken, denn Regen verkürzt die Standzeit in der Vase
- Bevor die Cosmea in die Vase kommen, das Stielende schräg mit einem Messer nachschneiden
- Die Schmuckkörbchen nur in eine saubere, unverkratzte Vase stellen
- Vorher werden alle ins Wasser reichende Blätter, Blüten und Knospen entfernt
- Das Blumenwasser vorzugsweise alle 2 bis 3 Tage wechseln
Überwintern
Ab einer Temperatur von 15° Celsius entfaltet das Schmuckkörbchen seine beeindruckende Blütenpracht, die den ganzen Sommer hindurch anhält. Sinken im Herbst die Temperaturen, beginnt die Blume, sich zurückzuziehen. Jetzt ist es an der Zeit, sich die Samen der Kosmeen zu sichern, um die einjährige Schmuckblume im nächsten Frühjahr wieder auszusäen.
- Die Samenkapseln an den Blüten belassen, bis sie sich dunkel färben
- Die schwarzen Achänen (Früchte) ernten, wenn sie nahezu ausgetrocknet sind
Mit den Fingern können die Samen nun problemlos aus den Kapseln entfernt werden. In einem dunklen, trockenen Gefäß verbringen sie den Winter, bis sie im März/April im Haus erneut ausgesät werden können.
Vermehren
Ist die Selbstaussaat der Kosmeen unerwünscht, da sie mitunter invasiven Charakter annehmen kann, sät der Gartenfreund die Blumen im Frühjahr eigenhändig aus. Stammen die Samen aus eigener Ernte, ist das Ergebnis ein botanisches Überraschungspaket, weil niemand vorhersagen kann, welche Eigenschaften der Elternpflanzen sich durchsetzen werden. Für eine sortenreine Samenvermehrung bietet sich daher der Erwerb zertifizierten Saatguts aus dem Fachhandel an.
Direktaussaat
- Ab Mitte Mai das Beet tiefgründig durchharken
- Alle Steine, Wurzeln und Unkräuter beseitigen
- Kompost und Hornspäne verteilen und in die Erde einarbeiten
- Die Samen breitwürfig verteilen und mit dem Rechen ca. 0,5 cm mit Substrat bedecken
- Die Aussaat mit einer Wasserbrause angießen
Abhängig von der Witterung, haben die Schmuckkörbchen innerhalb kurzer Zeit eine Höhe von 5 cm bis 10 cm erreicht, um dann die kräftigsten Exemplare auf einen Abstand von 30 cm zu vereinzeln.
Aussaat im Haus
- Im März/April kleine Töpfe mit Anzuchterde füllen
- Die Samen darauf verteilen, dünn mit Substrat bedecken
- Am hellen Platz bei ca. 20° Celsius setzt nach 14 bis 21 Tagen die Keimung ein
- Mithilfe einer Sprühflasche angießen und anschließend konstant feucht halten
Die Keimung wird forciert, wenn die Anzuchtgefäße mit einer Klarsichtfolie bespannt werden, die für ein feucht-warmes Mikroklima sorgt. Damit sich darunter kein Schimmel bildet, wird die Folie täglich gelüftet.
Pflanzen
Die selbst herangezogenen oder fertig gekauften Cosmea werden ab Mitte Mai im Beet eingepflanzt, wenn sich die Kalte Sophie als die Letzte der Eisheiligen verabschiedet hat. Wenngleich die Sommerblüher die Sonne herbeisehnen, können sie trotzdem einen Sonnenbrand erleiden. Daher bereitet der erfahrene Hobbygärtner die Schmuckkörbchen schrittweise auf die direkte Sonneneinstrahlung vor, indem er sie vor dem Pflanzen für einige Tage im Halbschatten platziert.
- Die Bodenvorbereitung erfolgt ebenso, wie bei der Direktaussaat
- Im Pflanzabstand von ca. 30 cm kleine Kuhlen graben
- Die Jungpflanzen aus den Anzuchttöpfen entnehmen
- Mit Daumen und Zeigefinger die Wurzeln auf gleiche Länge einkürzen
- Die jungen Schmuckkörbchen kommen so tief in den Boden, wie bisher
- Nach dem Eingraben die Pflanzen gut angießen
Höher wachsende Sorten erhalten nun noch eine Pflanzstütze, die aus drei Stäben besteht, die im Abstand von 1 cm bis 2 cm um den Wurzelballen herum in die Erde gesteckt und mit einem Bastband umwickelt werden.
Pflanzen im Kübel
Da Cosmea dank ihrer immerwährenden Blüte den ganzen Sommer hindurch sich ausgezeichnet als günstige und pflegeleichte Kübelbepflanzung eignen, soll dieser Aspekt ihrer Kultivierung nicht unerwähnt bleiben.
- Abgestimmt auf die Wuchshöhe ein geeignetes Pflanzgefäß wählen
- Das Ablaufloch im Boden wird mit einer Drainage bedeckt
- Geeignete Materialien sind Kies, Lavagranulat oder Tonscherben
- Rhododendron- oder Moorbeeterde mit Sand vermischen
- Das Schmuckkörbchen mit der Pflanzstütze eingraben und angießen
Im Kübel ist der Wasser- und Nährstoffbedarf der Cosmea deutlich höher, als im Beet. Daher erhalten sie in dieser Umgebung regelmäßig Gießwasser, dem alle 14 Tage eine Dosis Flüssigdünger beigefügt wird.
Gefahr vor Nacktschnecken
Trotz ihrer geschätzten Genügsamkeit, ist der Hobbygärtner insbesondere in der ersten Zeit nach der Aussaat bzw. der Pflanzung gefordert, seine Kosmeen gegen gefräßige Nacktschnecken zu verteidigen. Die zarten Blüten und Blätter sind eine begehrte Delikatesse für die Schädlinge, die insbesondere bei feuchter Witterung ausrücken, um sich über die Zierpflanzen herzumachen. Folgende Bekämpfungsmaßnahmen haben sich als effektiv erwiesen:
- Vor dem Pflanzen Schneckennematoden auf dem Beet ausbringen
- Schneckenkragen oder 500 g Joghurtbecher über die Jungpflanzen stülpen
- Schneckenzäune aufstellen mit darin platzierten Bierfallen
- Jeden Morgen die nachtaktiven Schnecken mit einer speziellen Zange absammeln
- Grundsätzlich in den frühen Morgenstunden wässern
- Kaffeemehl und Kaffeesatz ausstreuen als tödliches Gift für die Schnecken
- Wanderschranken aus Splitt oder Holzspänen um die Pflanzen herum anlegen
- Spaltfallen mit darin ausgestreutem Schneckenkorn aufstellen.
Schöne Sorten
Wer die zauberhaften Schmuckkörbchen erst einmal ins Herz geschlossen hat, steht vor der Qual der Wahl unter einer facettenreichen Sortenvielfalt:
Schmuckkörbchen (Cosmea) Daydream
- Wuchshöhe bis 120 cm
- zartes Farbenspiel in Weiß-Rosa
Schmuckkörbchen (Cosmea) Gazebo
- Wuchshöhe bis 75 cm
- tiefrote Blüten mit gelbem Schlund
Cosmea Double Click Rose Bonbon
- Wuchshöhe 60 cm bis 90 cm
- rosarot gefüllte Blüten
Schmuckkörbchen (Cosmea) Pink Popsocks
- Wuchshöhe bis ca. 60 cm
- rosafarbene Pompon-Blüten
Schmuckkörbchen(Cosmea) Sonata White
- Wuchshöhe 50 cm bis 60 cm
- reinweiße, große Blüten
Darüber hinaus bietet der Fachhandel verschiedene Saatmischungen an für alle Hobbygärtner, denen es nicht bunt genug sein kann in ihrem kleinen Reich.
Häufig gestellte Fragen
Mit welchen Blütenpflanzen lassen sich Schmuckkörbchen am besten kombinieren?
Zunächst einmal entsteht eine bunt gemischte Optik, wenn Sie die verschiedenen Sorten der Cosmea in Tuffs und Reihen zusammen pflanzen. Noch abwechslungsreicher gestaltet sich das Erscheinungsbild gemeinsam mit Bechermalven (Lavatera spec.), Goldmarie (Bidens ferulifolia), Septemberkraut (Aster ericoides), Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides), Dahlien (Dahlia pinnata) aller Varianten sowie als Unterpflanzung von Rosen und Gehölzen, solange sie keinen Schatten auf die Schmuckkörbchen werfen.
Ich habe eine Cosmea-Samenmischung gekauft und genau nach Anleitung ausgesät. Es haben sich große Büsche mit mehr als 1,20 Metern Höhe entwickelt, jedoch ohne eine einzige Blüte. Gibt es dafür eine Erklärung?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Erde zu nährstoffreich für das Schmuckkörbchen. Ist die Erde zu fruchtbar, bilden sich zwar reichlich Triebe und Blätter; allerdings zu Lasten der gewünschten Blüten. Im sandigen, mageren Boden, wie einem Kiesbeet oder einem Steingarten, werden die Kosmeen die großen Blütenkörbe entwickeln.
Kann ich die Schmuckkörbchen auch trocknen und zur Dekoration nutzen?
Wenn die geschnittenen Blütenstängel zu Sträuchern zusammengebunden und kopfüber an einem trockenen, luftigen Ort aufgehängt werden, entstehen daraus innerhalb kurzer Zeit schöne Trockensträuße.