Bei der Kultivierung von Salbei im eigenen Garten kommt es nicht nur auf die Pflege der Pflanze an. Zwar beeinflussen Standortfaktoren sowie das richtige Gieß- und Düngeverhalten die Entwicklung der Salbeiblätter, doch um bei der letztendlichen Verwendung das volle Aroma ausschöpfen zu können, ist vor allem der Ernte Zeitpunkt relevant.
Wann sollte der Selbstversorger die Blätter am besten ernten? Interessierte finden in diesem Ratgeber Tipps und Tricks.
Ab wann ist die Ernte möglich?
Wenn im Mai die ersten Triebe sprießen, ist die Salbeipflanze bereit zur Ernte. Schon jetzt eignen sich die Blätter zur kulinarischen Verwendung. Wer aber das volle Aroma ausschöpfen möchte, sollte sich aber noch ein paar Wochen gedulden. Denn erst Mitte Juni erscheint die Blüte des Salbeis. Kurz bevor sich die Knospen öffnen, besitzt die Pflanze am meisten Geschmacksstoffe. Zu diesem Zeitpunkt empfiehlt es sich, die Blätter restlos abzuschneiden, da nach dem Verblühen ein erheblicher Aromaverlust auftritt.
Dieser bringt allerdings nur geschmackliche Nachteile mit sich. Für die Gesundheit wertvolle Gerbstoffe und Flavonoide bleiben weiterhin in voller Konzentration erhalten.
Wer den Salbei im Juni nicht komplett erntet, hat noch bis Ende August die Möglichkeit, sich mit den krautigen Trieben zu versorgen. Beginnt der Herbst benötigt das Gewächs eine Ruhepause, um die angeschnittenen Zweige zu regenerieren und sich auf diese Weise für den bevorstehenden Winter zu wappnen.
Ernte-Anleitung
Die Salbeiernte ist keine spontane Eingebung, sondern bedarf einer Planung. Bereits am Vortag sind einige Maßnahmen zur Vorbereitung notwendig.
- Gewächs am Nachmittag behutsam mit Wasser abbrausen
- am folgenden Tag die krautigen Triebe schneiden
- lediglich die Triebe entfernen
- nicht ins Holz schneiden
- ebenso tote und verkümmerte Triebe entfernen
Mehr Ernteertrag durch Pinzieren
Pinzieren nennt der Fachjargon das Einspitzen der Triebe. Dieser Vorgang erfolgt noch vor der Ernte im Mai. Auf diese Weise erhöht der Gärtner der Ernteertrag erfahrungsgemäß. Eine Schere ist eigentlich nicht notwendig. Wer sich trotzdem eines Hilfsmittels bedienen möchte, sollte ein scharfes, filigranes Exemplar benutzen:
- Salbeistängel mit Daumen und Zeigefinger umfassen
- mit Fingernagel am nächsten Blatt- oder Knospenpaar abknipsen
- alternativ die Schere benutzen
Häufig gestellte Fragen
Wächst Salbei nach dem Ernten erneut?
Der krautige Salbei ist eine Staude, die jedes Jahr im Frühjahr erneut austreibt. Einzig ein zu tiefer Schnitt in den verholzten Teil der Pflanze verhindert die Bildung neuer Blätter.
Ist es sinnvoll, die Blätter kontinuierlich zu ernten?
Auf jeden Fall sollte der Gärtner jährlich einen Rückschnitt des Salbeis vornehmen. Ob er dabei die Salbeiblätter erntet und sie zum Würzen von Speisen nutzt, bleibt ihm überlassen. Ein einfacher Pflegeschnitt ist ebenfalls möglich. Dieser erfolgt bereits im Februar der März an einem frostfreien Tag. Jedoch darf der Gärtner nur die krautigen Triebe entfernen, nicht aber den verholzten Teil der Pflanze. In jedem Fall fördert das Schneiden des Salbeis die Verzweigung der Triebe. Um das Wachstum noch weiter anzutreiben, empfiehlt es sich, nach dem Rückschnitt im Februar organischen Dünger wie Kompost in das Substrat einzuarbeiten. Nach der letzten Ernte im August hat sich kaliumhaltiger Dünger bewährt.
Lässt sich ein Ernte Überschuss konservieren?
Da es sich empfiehlt, den Salbei im Juni noch vor der Blüte komplett ab zu ernten, übertrifft der Ernteertrag manchmal den eigenen Bedarf. Zum Glück lassen sich Salbeiblätter problemlos trocknen oder Einfrieren. Auf diese Weise gelingt es dem Selbstversorger sich einen Vorrat über die Herbst- und Wintermonate anzulegen, in denen die Ernte nicht möglich ist.