Zeigen sich auf den Salbei-Blättern weiße Flecken, dann liegt es daran, dass die Pflanze an einer Infektion erkrankt ist, die gar nicht mal so selten im Garten vorkommt. Alles über die Ursachen und die geeigneten Maßnahmen erklärt der Artikel.
Ursachen
Wenn sich auf den Blättern des Salbei weiße Flecken zeigen, dann handelt es sich hierbei um einen Mehltaubefall. Denn gerade zum Sommerbeginn sind die Mehltausporen im Garten unterwegs und befallen viele Pflanzen, nicht nur den Salbei. Hierbei muss zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden werden:
Echter Mehltau (Erysiphaceae) | Falscher Mehltau (Peronosporaceae) |
---|---|
– Schlauchpilz – viele verschiedene Arten – jede Art befällt nur eine Pflanzensorte – “Schönwetterpilz”: tritt bei trockenem und warmen Wetter auf – abwischbarer Belag auf der Blattoberseite | – Scheinpilz – mit Kiesel- und Braunalgen verwandt – “Schlechtwetterpilz”: wenn der Sommer sehr verregnet, nass und kalt ist – befällt Blattunterseite – Aufhellungen bzw. gelblich-braune Flecken auf Blattoberseite |
Mehltau erkennen
Damit der Mehltau auf den Salbeiblättern gar nicht erst eine Chance bekommt, gibt es diverse Anzeichen diesen zu erkennen. Ein tägliches Untersuchen der Pflanzen im Garten und auf dem Balkon bietet zudem eine gute Chance, die Ernte noch zu retten:
- Blattunter- und Oberseite überprüfen
- hier breiten sich weiße Flecken aus
- mehlig-weiße Patina zu sehen
- vergilbtes Laub im späteren Verlauf
- am Ende braune Blätter
- fallen eingerollt ab
Maßnahmen
Da es sich bei Salbei um ein Kraut handelt, das noch in der Küche Verwendung finden soll, sollte hier nicht mit chemischen Mitteln gegen den Befall durch die Pilzsporen vorgegangen werden. Denn dieses Mittel würde bei einem späteren Verzehr in den Körper gelangen und hier eventuelle gesundheitliche Schäden auslösen. Besser sind Hausmittel, die in der Küche sowieso eine Verwendung finden. Vorher sind weitere Maßnahmen erforderlich:
- alle befallenen Zweige entfernen
- nicht auf den Kompost geben
- im Restemüll gut verschlossen entsorgen
- wenig stark befallene Blätter in der Küche verwenden
- vorher gut säubern
- mit warmen Wasser abwaschen
Milchwasser
Milchwasser eignet sich gut gegen die Pilzsporen des Mehltaus. Denn in diesem Hausmittel sind viele Mikroorganismen enthalten, die hiergegen vorgehen können. Die enthaltene Milch stärkt zudem die Pflanzen. Weitere Angriffe der Sporen können danach gut abgewehrt werden. Die Herstellung sieht hierbei wie folgt aus:
- 100 ml frische Vollmilch
- 900 ml Wasser
- leicht rühren
- in Sprühflasche füllen
- alle zwei bis drei Tage Pflanze einsprühen
Backpulver
Auch Backpulver ist ein gutes Hausmittel im Einsatz gegen Mehltau. Die Wirkung ist intensiver als das Milchwasser. Bei Backpulver handelt es sich um mit Stärke versetztes Natron. Das angemischte Mittel sollte als erstes an einem einzelnen Zweig, der mit Mehltau infiziert ist, getestet werden. Danach kann der Einsatz alle zwei bis drei Tage erfolgen:
- ein Esslöffel Backpulver
- ein Esslöffel Kernseife (flüssig)
- zwei Liter Wasser
- in Sprühflasche geben
Sud aus Rainfarn
Rainfarn-Pflanzen im Garten können bei einem Mehltau-Befall im Garten gute Dienste leisten. Daher ist es immer sinnvoll, ein oder zwei der Farne in einer Ecke zu kultivieren. Aus den Pflanzenteilen kann ein Sud hergestellt werden:
- zwei bis drei Pflanzen
- mit einem Liter kochendem Wasser überbrühen
- zwei Stunden ziehen lassen
- danach durch ein Sieb abseihen
- in Sprühflasche geben
- betroffenen Salbei täglich einsprühen
Vorbeugen
Es gibt verschiedene vorbeugende Maßnahmen, die vor einem Mehltaubefall schützen und weiße Flecken vermeiden können. Wichtig zu wissen hierbei ist, eine gut gestärkte Pflanze wird nicht so leicht von Mehltau befallen wie eine solche, die wenig Pflege bekommen hat. Daher ist die richtige Pflege eine erste vorbeugende Maßnahme. Weiterhin ist das Folgende zu tun:
- richtige Düngung wichtig
- Taubildung und Zugluft vermeiden
- sonnigen Standort wählen
- Salbei-Pflanzen nicht zu dicht setzen
- Blätter können so einfacher abtrocknen
- Lebermoosextrakt aus dem Handel nutzen
- fünf Milligramm auf einen Liter Wasser
- Pflanzen alle zwei Wochen besprühen
- dient der Stärkung und der Vorbeugung
Häufig gestellte Fragen
Mehltau ist ein Pilzbefall, der jedoch nicht giftig ist. Allerdings sollten Sie die befallenen Blätter dennoch nur mit Vorsicht genießen. Wenn Sie diese jedoch vor dem Verzehr oder der weiteren Verwendung in einem Gericht gut mit warmen Wasser abwaschen, dann können Sie den befallenen Salbei auch noch genießen.
Manche Menschen reagieren allergisch auf Mehltau. In einem solchen Fall, wenn Ihnen dies bereits bekannt ist, sollten Sie auf den Verzehr auch von gut gewaschenen Salbei-Blättern verzichten. Ansonsten können Sie eine allergische Reaktion an Verdauungsbeschwerden und Magenschmerzen, Juckreiz und Hautrötungen sowie eventuellen Atemprobleme erkennen.
Sowohl der falsche als auch der echte Mehltau übersteht einen Winter problemlos, wenn ihm hierfür die Gelegenheit gegeben wird. So sind die krautigen Triebspitzen des Salbeis gut geeignet für eine solche Überwinterung. Wenn Sie jedoch im Spätsommer die Triebe um etwa fünf Zentimeter einkürzen, dann hat die Überwinterung keine Chance.