Ziergarten

Rosenpflege – Pflege und Schneiden im Herbst & Winter

Rosen im Herbst schneiden

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Im Herbst ist es mit der Pflege der Rosen noch lange nicht vorbei. Viele Sorten gelten als winterhart und können selbst zweistelligen und lang anhaltenden Minustemperaturen ohne weiteres trotzen. Eine mangelhafte Isolation und das Ausbleiben des “Winterschnitts” fördern jedoch die Gefahr einer Erkrankung und den Befall mit schadhaften und unliebsamen Insekten.

Wenn Sie also Ihren Garten für die kalte Jahreszeit vorbereiten, sollten Sie auch vor dem Rosenbeet keinesfalls haltmachen. Im Herbst ist auch der ideale Zeitpunkt für die Königin der Blumen, um neu gekaufte Gewächse in den Garten umzusiedeln.

Aus der Gartenrat Mediathek

Im Herbst ist Pflanzzeit

Die Herbstpflanzung von Rosen bringt einige Vorteile mit sich. So ist beispielsweise die Auswahl von Rosensorten besonders am Ende der Vegetationsperiode in Gärtnereien und Gartencentern hoch. Auch exotische Arten können in dieser Zeit käuflich erworben und noch direkt ins Freiland umgesetzt werden.

Im Gegensatz zu im Frühling gepflanzten Rosen nutzen die im Herbst gesetzten Pflanzen den Winter aus, um fest anzuwurzeln und kraftvoll im warmen Folgejahr auszutreiben. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass Sie bereits im darauffolgenden Jahr die Blüte Ihrer Rosen bewundern können. Vor der eigentlichen Pflanzung sollten Sie jedoch einige Vorbereitungen treffen:

  • RosenStellen Sie die Rosen für einige Stunden in einen Eimer mit lauwarmem Wasser.
  • Wurzelnackte Pflanzen auf ungefähr 20 Zentimeter einkürzen.
  • 5 Rosenaugen sollten mindestens nach dem Schnitt an der Rose verbleiben.
  • Beschädigte und abgestorbene Wurzeln entfernen.
  • Bei Ballen- und Containerrosen Drehwurzeln herausschneiden.
  • Tote und kranke Triebe komplett beseitigen.

Beugen Sie einer Bodenmüdigkeit vor, indem Sie einen “frischen” Standort auswählen. In den vergangenen 5 Jahren sollten an diesem Ort keine Rosen kultiviert worden sein. Denn besonders Rosengewächse sind anfällig für dieses Problem. Die Anzeichen einer Bodenmüdigkeit äußern sich im Wuchsbild, neue Gewächse wachsen schlecht an und bilden nur schwach Blüten aus. Um frisch gepflanzte Ziergewächse sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen, müssen bereits bei der Pflanzung einige wichtige Punkte beachtet werden:

  • Die Umsiedlung ins Freiland erfolgt an frostfreien Tagen.
  • Das Pflanzloch sollte um 1/3 tiefer und breiter sein als der Wurzelballen.
  • Vermischen Sie den Erdaushub mit Kompost.
  • Die Veredelungsstelle der Rosen sollte sich ungefähr 6 Zentimeter tief unter der Erdoberfläche befinden.
  • Substrat zurückfüllen und leicht andrücken.
  • Fest angießen.
  • Erde rings um die Pflanze kegelförmig anhäufen als Winterschutz.

Weit mehr als 2000 verschiedene Rosensorten der verschiedensten Art werden in unseren Breitengraden zum Kauf angeboten. Informieren Sie sich bereits vor dem Kauf über Ihre bevorzugten Rosensorten oder lassen Sie sich in Baumschulen beraten.

Zeigen ältere Rosen trotz ausreichender Pflege Mangelerscheinungen, so sollten Sie auch im Herbst einen Standortwechsel in Betracht ziehen.

Den Boden richtig Aufbereiten

Rosen im HerbstNeben dem richtigen Schnitt und dem Winterschutz für die Rosen sollte jedoch auch das Erdreich im Beet nicht stiefmütterlich behandelt werden. Die Königin der Blumen bevorzugt ein nährstoffreiches Substrat, im Herbst ist die beste Zeit, um den Boden für das kommende Frühjahr ausreichend vorzubereiten.

  • Entfernen Sie Unkraut und abgestorbene Pflanzenteile.
  • Das Erdreich auflockern.
  • Kompost oder Hornspäne unter den Boden mischen.

Die Zufuhr künstlicher Düngemittel darf im Herbst bzw. Winter nicht erfolgen. Denn die Pflanzen reduzieren ihren Stoffwechsel auf ein Minimum, zusätzliche Nährstoffe – beispielsweise in Form von Flüssigdünger – führen an warmen Wintertagen zu einem übermäßigen Wachstum der Triebe. Zudem können die Wurzeln der Gewächse Verbrennungen erleiden.

Wenn Sie den Pflanztermin für Rosengewächse auf das Frühjahr verlegen möchten, so sollten Sie dennoch ab Oktober den Boden dafür vorbereiten. Hierbei müssen Sie auch störendes Wurzelwerk und Unkraut beseitigen, zur Auflockerung des Erdreichs haben sich mittelgroße Kieselsteine bewährt. Dadurch kann Gieß- und Regenwasser leichter abfließen und auch die Wurzeln der Rosen sich besser entfalten. Neben Humus können Sie auch auf Mist zurückgreifen. Bis zum kommenden Frühjahr hat sich der Boden ausreichend gesetzt und die Nährstoffe ausreichend verteilt.

Der Rückschnitt

Ein Erziehungsschnitt erfolgt bei Rosen erst im zeitigen Frühjahr, noch bevor die warmen Temperaturen die Pflanzen aus ihrem Winterschlaf endgültig erwecken. Im Herbst hingegen kann ein falscher Schnitt den Tod der sonst so üppig blühenden Gewächse bedeuten. Dennoch muss die Rosenschere auch im Herbst noch nicht eingemottet werden. Denn der sogenannte “Herbstschnitt” dient dazu, dass potenzielle Brutstätten von Infektionen, Schädlingen und Pilzerregern verschwinden.

  • Rosen schneidenNach dem Ende der Vegetationsperiode wird geschnitten.
  • Lange Triebe werden dabei zu 2/3 eingekürzt.
  • Dünne Seitentriebe komplett zurückschneiden.
  • Totholz entfernen.
  • Quer und eng wachsende Triebe herausschneiden.

Wenn Sie direkt über einem Rosenauge schneiden – dort wo im Frühjahr neue Triebe ausgebildet werden – gilt die Faustformel: Es wird so hoch über dem Auge geschnitten, wie der Stängel an dieser Stelle dick ist. Was nach dieser Maßnahme übrig bleibt, sollte eine symmetrische Anordnung aus robusten, eingekürzten Trieben sein. Besonders bei Rosen sollten Sie auf sauberes Schnittwerkzeug achten.

Eine Rosenpflanze mit der Schere “umzubringen”, ist besonders bei älteren Exemplaren und robusten Sorten äußerst schwierig. Fördern Sie die Gesundheit Ihrer Zierpflanzen und gehen Sie beim Rückschnitt im Herbst nicht zu zaghaft vor.

Der richtige Winterschutz

Unabhängig von der gewählten Rosensorte sollten Sie lange vor dem Einsetzen des ersten Frosts ausreichende Vorbereitung für die kalte Jahreszeit treffen. Besonders direktes Sonnenlicht kann in den kalten Wintermonaten überaus gefährlich für die Rosenpflanzen sein. Ein gefrorenes Erdreich und Sonnenlicht lässt die grüne Rinde der Triebe vertrocknen, diese Pflanzenteile sterben ab. Abhilfe können Sie schaffen, indem Sie die gesamte Rose schattieren.

Spätestens Anfang Dezember wird eine 20 Zentimeter dicke Anhäufung aus Humus, Kompost oder Reisig an den Rosentrieben ausgebracht. Rings um die Pflanzen herum hat sich auch eine dickere Isolierschicht aus Nadelbaumreisig oder welken Blättern bewährt. Kompost besitzt durch seine langsame Zersetzung wärmende Eigenschaften, zeitgleich versorgt das Material das umliegende Erdreich mit wichtigen Mineral- und Nährstoffen. Achten Sie jedoch darauf, dass der Kompost gut durchgerottet ist. Werden die Rosengewächse im Winter gegossen, neigen sie zur Ausbildung neuer Triebe. Durch drohenden Frost ist dadurch die ganze Pflanze gefährdet. Anders als immergrüne Gewächse müssen Sie Rosen in der kalten Jahreszeit nicht mit Wasser versorgen.

Besonders Stammrosen reagieren durch ihre Veredelung häufig empfindlich auf zweistellige Minustemperaturen. Hier stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um diese hoch wachsenden Sorten für den Winter vorzubereiten: Biegen Sie den elastischen Stamm vorsichtig zur Erde um und fixieren Sie das Ganze mit Schnur und Erdanker. Auch hier sollten Sie auf ein organisches Material als Abdeckung zum Schutz vor Eis und Frost zurückgreifen.

Alternativ können Sie die Krone der Pflanzen jedoch auch mit einem speziellen Vlies umwickeln. Verzichten Sie auf eine Folie aus Kunststoff, nur atmungsaktive und feuchtigkeitsdurchlässige Stoffe, sind geeignet. Die Veredelungsstellen können Sie zusätzlich mit Jutebändern bandagieren. Um auch den Stamm selbst zu schützen, kann dieser mit herkömmlichen Sackleinen geschützt werden. Gehen Sie beim Umbiegen der Pflanze behutsam vor, damit der Stamm nicht beschädigt wird.

Rindenmulch hat im Rosenbeet nichts verloren und lässt sich im Frühjahr nur schwer entfernen.

KletterrosenKletterrosen gelten als überaus robust und in der Tat treiben diese Rosensorten auch nach einem strengen Winter zuverlässig im Folgejahr wieder aus. Besonders bei großen Exemplaren wäre es schwierig, diese mit Winterschutzmatten zu umhüllen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, so können Sie auch hier die Wurzeln der Pflanzen mit einer schützenden Schicht aus organischen Materialien abdecken. Die unteren Haupttriebe dann mit Matten aus Kokosfasern, Stroh oder Schilfrohr umwickeln.

Kübelpflanzen im Freiland – egal welcher Sorte sie angehören – sollten ebenfalls für die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Schützen Sie das Gefäß als erstes vor dem direkten Bodenkontakt. Das kann beispielsweise durch einen Pflanzenroller geschehen oder indem Sie eine dickere Unterlage aus Styropor unterlegen. Auch Karton wärmt, jedoch zersetzt sich dieses Material rasch bei ungünstiger Witterung und ist zeitgleich eine Brutstätte für unerwünschte Insekten. Umwickeln Sie den Kübel mit Sackleinen und bringen Sie über die Rosenkrone einen Schutz aus Wintervlies aus.

Folgendes Material hat sich als Winterschutz für Krone, Stamm und Wurzeln bei Rosen bewährt:

  • Jute: Ob als Band oder Gewebe, das Material besitzt luft- und feuchtigkeitsdurchlässige Eigenschaften. Gleichzeitig schützt es Veredelungsstellen, Stämme und auch Wurzeln vor der Wintersonne und starken Temperaturschwankungen.
  • Wintervlies: Die Kronen von Rosen können Sie bequem mit diesem Stoff umhüllen. Das spezielle Vlies sorgt für eine reibungslose Luftzirkulation, schützt aber gleichzeitig vor eisigen Wind und direkter Sonneneinstrahlung. Vlies-Hauben lassen sich ohne größeren Aufwand über die Pflanzenkrone stülpen, ohne Schäden an den Trieben zu verursachen.
  • Matten: Einen dekorativen und gleichzeitig wirksamen Schutz für Rosenstamm und -Krone können Sie mit natürlichen Materialien erreichen. Matten können aus Kokosfasern, Bambus, Schilfrohr oder auch Heidekraut bestehen.

Wenn im zeitigen Frühjahr die Temperaturen steigen, können Sie am Tag den wärmenden Winterschutz von den Rosen entfernen. Um die neu austreibenden Triebe und Knospen jedoch vor Erfrierungen zu bewahren, sollte das isolierende Material in der Nacht wieder angebracht werden. Hat das Rosengewächs bereits einen Erfrierungsschaden erlitten, so benötigt die Pflanze längere Zeit zum Regenerieren.

Häufig gestellte Fragen

Meine Rosen sind von einem Pilzerreger befallen, wie sieht die Behandlung der Pflanzen im Winter aus?
Viele Pilzerreger und auch Schädlinge überwintern im abgefallenen Laub ihrer Wirtspflanzen. Um einen erneuten Befall im Frühjahr zu minimieren, sollten Sie deswegen abgestorbene Triebe und auch das Laub der infizierten Rosen im Herbst absammeln. Entsorgen Sie diese Pflanzenteile jedoch keinesfalls über den Kompost, sondern über den herkömmlichen Hausmüll. Setzen Sie im Herbst noch rechtzeitig einen Sud aus Brennnesseln auf. In verdünnter Form können Sie damit an frostfreien Tagen die Kronen der Rosen behutsam einsprühen. Der Kronenschutz wird unmittelbar nach dieser Maßnahme wieder aufgesetzt, damit die Wintersonne die Pflanze nicht austrocknet.

Eignen sich perforierte Plastiktüten als Schutz für Rosenkronen?
Plastiktüten, egal welcher Größe, haben im Garten nichts verloren. Das gilt für die Beseitigung von welkem Laub ebenso wie bei der Pflege von Nutz- und Zierpflanzen. Durchsichtige Haushaltsfolie wird häufig perforiert und zur Anzucht von Samen verwendet. Dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit, was viele exotische Pflanzen zur erfolgreichen und schnellen Keimung benötigen. Im Freiland jedoch hat Plastikfolie einen eher nachteiligen Effekt: Die Luft kann nicht zirkulieren, was zur Fäulnisbildung führen kann und eine ideale Brutstätte für Schädlinge und Pilzerreger darstellt. Verzichten Sie deswegen auf herkömmliche Plastikfolien, egal ob als Kronen-, Stamm- oder Wurzelschutz. Im Fachhandel erhalten Sie preisgünstig die richtigen Materialien, damit Sie Ihren eigenen Garten winterfest machen können.

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Tipps für Schnellleser

- Im Herbst ist ideale Pflanzzeit für gekaufte Rosengewächse.
- Das Düngen und Gießen in der kalten Jahreszeit komplett einstellen.
- Der Boden wird mit Kompost oder Hornspänen angereichert.
- Ein Erziehungsschnitt darf im Herbst nicht erfolgen.
- Bei einem Rückschnitt 2/3 der Triebe einkürzen.
- Totholz und schwache Triebe werden ebenfalls komplett entfernt.
- Rosengewächse vor der Austrocknung durch die Wintersonne schützen.
- Einen Kronen- und Stammschutz aus einem speziellen Vlies oder Matten ausbringen.
- Lockere Erde oder Kompost anhäufen, um die Wurzeln vor Frost zu bewahren.
- Plastiktüten sind als Schutz für den Winter ungeeignet.
- Das welke Laub kranker Rosen über den Hausmüll entfernen.
- Kübelpflanzen auf Styroporplatten oder Pflanzenroller stellen.
- Die Pflanzgefäße mit einem speziellen Wintervlies umwickeln.