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Zur richtigen Pflege einer Rose gehört natürlich auch das Düngen. Zwar ist das edle Gewächs relativ anspruchslos, dennoch ist es wichtig, dass die Rose Jahr für Jahr mit lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt wird, damit sie richtig wachsen und zahlreiche Blüten ausbilden kann. Um Rosen vital zu halten, empfiehlt es sich, sie mindestens ein- bis zweimal im Jahr zu düngen. Auf sehr nährstoffreichen Böden kann auch nur alle zwei Jahre gedüngt werden. Doch Vorsicht: Ein Zuviel an Dünger wirkt sich negativ auf die Rosen aus. Es empfiehlt sich daher eine mäßige aber regelmäßige Düngung.
Der richtige Zeitpunkt ist wann …?
Frisch gepflanzte Rosen, die mit einer guten Portion Kompost versorgt sind, benötigen im ersten Jahr keinen zusätzlichen Dünger. Der Pflanze stehen alle Nährstoffe in ausreichendem Maße zur Verfügung. Mit dem Düngen wird dann im zweiten Jahr begonnen. Wichtig ist eine regelmäßige Düngung der Rosen. Wenn die Rose im Frühjahr neu austreibt, ist die erste Nährstoffgabe fällig. Im Mai, wenn die erste Wachstumsphase abgeschlossen ist und die Rose Blüten bildet, kann ein zweites Mal gedüngt werden.
Welcher Dünger eignet sich für Rosen?
Zwei Arten von Dünger sind für eine Rose lebensnotwendig: mineralischer und organischer Rosendünger.
Organische Dünger
Organische Dünger sind sogenannte Langzeitdünger, denn bei günstigen Bodenbedingungen werden sie langsam von den Mikroorganismen im Boden zersetzt und versorgen die Rose für einige Monate mit Nährstoffen. Nachteil eines organischen Düngers ist, dass eine gezielte Nährstoffgabe in der Regel nicht möglich ist. Dafür kann eine Überdüngung nahezu ausgeschlossen werden.
1. Kompost
Bei der Pflege von Rosen spielt der Humusgehalt des Bodens eine entscheidende Rolle. Alle Nährstoffe, die durch Dünger zusätzlich in den Boden eingebracht werden, können nicht wirken, wenn sie durch das Regen- oder Gießwasser gleich wieder ausgespült werden. Humus im Gartenboden sorgt dafür, dass diese Nährstoffe nicht in die tieferen Erdschichten ausgewaschen werden. Zudem ist ein humoser Boden in der Lage, Wasser über einen längeren Zeitraum zu speichern. Das ist vor allem bei längeren Trockenperioden wichtig. Am besten wird Humus in Form von Kompost oder Stallmist in den Gartenboden eingearbeitet.
Allerdings sollten sowohl Kompost als auch Mist gut verrottet sein, bevor sie eingesetzt werden. Schon beim Pflanzen von Rosen sollte ein Teil Kompost in das Pflanzloch gegeben werden, das schafft ideale Anwachsbedingungen. Neben Kompost bietet auch Torf diese Eigenschaften.
2. Hornspäne
Wer keinen Kompost im Garten hat, kann als Alternative für einen organischen Dünger auch Hornspäne oder Knochenmehl verwenden. Da Hornspäne zwar Nährstoffe enthalten, die langsam freigesetzt werden, allerdings keine Wasserspeicherkapazität aufweisen, sollten sie in Kombination mit etwas Torf oder verrottetem Tiermist ins Erdreich eingearbeitet werden.
3. Stallmist
Genau wie Kompost sollte der Tiermist, vor allem Rinder- und Vogelmist, gut ausgereift sein, bevor er unter die Erde gemischt wird. Als Richtwert sind hier etwa 60 g pro Rosenpflanze ideal.
4. Hausmittel
Natürlich können auch diverse Hausmittel wie Kaffeesatz als Dünger für Rosen verwendet werden. Bei Kaffeesatz ist es wichtig, diesen im Vorfeld zu trocknen und gut in die Erde einzuarbeiten. Kaffeesatz schimmelt schnell und sollte daher nicht einfach auf die Erde unter der Rose gegeben werden. Meist bildet sich zusätzlich eine recht wasserundurchlässige Schicht, wenn der Kaffeesatz oben auf der Gartenerde liegt. Deshalb ist es besser, nur kleine Mengen Kaffeesatz zu verwenden und diesen immer gut in die Erde einzuarbeiten.
Mineralische Dünger
Mineralische Dünger lösen sich sehr schnell auf und stehen den Rosen im Gegensatz zu organischen Düngern direkt zur Verfügung. Deshalb werden mineralische Dünger auch als Kurzzeitdünger bezeichnet. Doch Mineraldünger haben auch Nachteile: Die wasserlöslichen Nährstoffe werden sehr schnell wieder ausgewaschen und können versehentlich überdosiert werden. Gefährlich ist es deshalb, einfach irgendeinen mineralischen Universaldünger zu verwenden.
Mineralische Dünger müssen immer auf den Bedarf der Rosen abgestimmt sein. Sie sollten deshalb nach der Bodenbeschaffenheit ausgewählt werden, die am Standort der Rosen vorherrscht. Mineralische Dünger enthalten folgende Hauptbestandteile, diese jedoch in unterschiedlicher Zusammensetzung:
- Stickstoff (N)
- Phosphor (P)
- Kalium (K)
- plus diverse Spurenelemente
Blaukorn
Rein mineralische Dünger wie Blaukorn sind für Rosen weniger empfehlenswert. Durch die hohe Stickstoffkonzentration neigen die Rosenpflanzen dazu, zu “mastig” zu wachsen. Das bedeutet, sie bilden eine große Anzahl neuer Triebe und Blätter. Sehr buschig wachsende Rosen trocknen bei Regen und Feuchtigkeit schlecht ab und werden anfälliger für diverse Rosenkrankheiten und Schädlinge.
Rosen-Volldünger
Volldünger für Rosen gibt es als festen und flüssigen Dünger. Er besteht immer aus einer Kombination mineralischer und organischer Komponenten, die genau auf die Bedürfnisse von Rosen abgestimmt ist. Auf dem Dünger ist jeweils das NPK-Verhältnis angegeben, also wie viel Stickstoff, Phosphor und Kalium darin enthalten sind. Für Rosen eignen sich beispielsweise:
- NPK 5 + 5 + 8 (Rosendünger, Beckmann)
- NPK 7 + 7 + 5 (Neudorff Azet Rosendüger)
- NPK 5 + 7 + 8 (Chrysal Rose, Chrysal)
- NPK 14 + 7 + 15 (Rosen Langzeitdünger, Compo)
Die Produkte enthalten zusätzliche Spurenelemente wie Magnesium, Schwefel, Eisen, Zink und Mangan für eine gute Rundumversorgung der Rosen.
Düngeplan
Damit die Rosen das ganze Jahr über mit einer ausreichenden Menge an Nährstoffen versorgt werden, kann sich der Gärtner an einen sogenannten Düngeplan halten. Die erste Düngung erfolgt dabei im zeitigen Frühjahr, bevor die Rose angehäufelt wird. So bekommt die Rose gleich eine Stärkung nach dem Winterschlaf. Idealerweise kommen ein Volldünger und etwas Kompost zum Einsatz. Im Mai, wenn sich die Knospen an der Rose bilden, wird ein zweites Mal gedüngt.
Natürlich richtet sich die Düngemenge auch nach den Witterungsverhältnissen. In sehr trockenen Jahren bleiben die Nährstoffe länger im Boden. In diesem Fall kann auf die eine oder andere Düngung verzichtet werden.
1. Düngung im Frühjahr (etwa ab März)
Die erste Düngung der Rose erfolgt im zweiten Jahr nach der Pflanzung. Nach dem Schnitt wird das erste Mal gedüngt, und zwar, sobald die Rosen neu austreiben. Ideal ist hier ein Volldünger, der auf dem gesamten Beet verteilt wird. Für die Grunddüngung eignen sich folgende Materialien und Dünger:
- Kompost
- Stallmist (gut verrottet)
- Torf
- Hornspäne und Hornmehl
- Volldünger für Rosen
2. Düngung im Mai
Beginnen die Rosen, Knospen auszubilden, wird zum zweiten Mal gedüngt. Diesmal mit einem Flüssigdünger. Je nach Dünger kann dieser entweder über das Gießwasser verabreicht oder über die Blätter gesprüht werden, denn die Nährstoffe können von Rosen auch über die Blätter aufgenommen werden. Beim Einsprühen mit Dünger ist jedoch immer zu beachten, dass die richtige Konzentration eingehalten wird. Ist der Dünger zu stark, verbrennen die Blätter. Mit Flüssigdünger sollte immer nur an einem bewölkten, regenfreien Tag gedüngt werden, möglichst nach einem vorausgegangenen Regenschauer. Denn bei starker Sonneneinstrahlung verbrennen die gedüngten Blätter ebenfalls; regnet es nach der Düngung, werden die Nährstoffe gleich wieder von den Blättern heruntergewaschen, bevor sie die Rose aufnehmen kann. Für eine Flüssigdüngung eignen sich:
- Sud aus Brennnesseln
- Sud aus reifem Hühnermist
- Brühe aus Ackerschachtelhalm
- Flüssigdünger aus 30 g Volldünger je 10 Liter Wasser
- jede Pflanze erhält etwa drei Liter des Flüssigdüngers
3. Ende Juli
Auf sehr kargen, nährstoffarmen Böden ist möglicherweise eine dritte Düngung notwendig. Am besten wird im Vorfeld eine Bodenanalyse durchgeführt, damit ein Nährstoffmangel gezielt behoben werden kann. Im Gartenfachmarkt und Gartencentern sind hierfür Probesets erhältlich (Preis etwa 30 Euro). In der Regel ist der Analyse eine Düngeempfehlung beigefügt.
Kalium und Phosphordünger werden erst ab Mitte des Jahres bis zum Herbst eingesetzt. Sie kräftigen die Rosen, sorgen für gute Wasserspeicherkapazität und schützen die Zellen vor Frösten im Winter. Es empfiehlt sich ein Dünger mit hohem Phosphatgehalt und Kaliumanteil, der zum Teil als mineralischer Kurzzeitdünger eingebracht werden sollte. Benötigt werden in der Regel etwa 30 g des Phosphor-Kalium-Düngers pro Quadratmeter.
4. Abschlussdüngung im August
Natürlich denkt kein Gärtner bei den meist noch heißen Augusttemperaturen an den bevorstehenden Winter. Dennoch kann ab Mitte bis Ende August schon etwas aktiv für die Frosthärte der Rosen getan werden. Jetzt dürfen allerdings keine Dünger mehr gegeben werden, die hohe Konzentrationen von Stickstoff beinhalten – vor allem keine Langzeitdünger.
Die jungen Triebe, deren Bildung durch Stickstoff angeregt wird, müssen vor den ersten Frösten ihr Wachstum einstellen und ausreifen können. Kalium sorgt für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt und hilft der Rose auszureifen, wodurch die Frostresistenz verbessert wird. Zudem sind die Rosen widerstandsfähiger gegen Rosenkrankheiten. Schwefel und Magnesium sorgen für gesundes Blattgrün, auch die Farbe der Blüten wird intensiver.
- kaliumbetonter Dünger, möglichst ohne Stickstoff
- Patentkali (Kalimagnesia) enthält keinen Stickstoff
- etwa 30% Kalium, 10% Magnesium und 17% Schwefel
- Menge: etwa 40 g pro Quadratmeter
- vor und nach der Düngergabe wässern
Düngung von Rosen im Kübel
Für Rosen, die in einem Pflanzkübel kultiviert werden, ist ein spezieller Dünger notwendig. Das Substrat im Kübel enthält meist sehr viel weniger Bodenorganismen und meist auch weniger Nährstoffe. Es empfiehlt sich ein sogenannter Cote-Dünger für Rosen (wie beispielsweise Osmocote oder Mannacote). Diese Dünger haben eine Langzeitwirkung von etwa sechs bis acht Monaten.
Das Besondere an Cote-Düngern ist, dass hier ein Flüssigdünger in einer Hülle aus Harz zum Einsatz kommt. Durch die Feuchtigkeit und Temperatur wird dieser Dünger nur langsam freigesetzt. Zur Nachdüngung ist eventuell eine Menge von etwa 3 g Cote-Dünger pro Liter Erde notwendig. Da dieser Dünger recht kostenintensiv ist, empfiehlt er sich ausschließlich für Kübelpflanzen.
Eisenmangel
Elementarer Bestandteil des Chlorophylls ist Eisen. Bei einem Mangel an Eisen verschwindet langsam aber sicher die grüne Blattfarbe an den Rosen. Später sind die Blätter fast weiß, allerdings sind die Blattadern weiterhin grün. Ein Defizit an Eisen kann entstehen, wenn lange Zeit mit kalkhaltigem Leitungswasser gegossen wird oder der Boden ohnehin eine Tendenz ins kalkhaltige Milieu hat. In diesem Fall liegt das Eisen durch den hohen pH-Wert als unlösliche Verbindung im Boden vor und kann nicht mehr von der Rose aufgenommen werden.
Einem solchen Mangel kann vorgebeugt werden, indem bereits bei der ersten Düngung etwas Torf unter die Erde gemischt wird. Zudem helfen flüssige Eisen-Chelat-Dünger kurzfristig über den Nährstoffmangel hinweg. Meist ist ausreichend Eisen im Boden vorhanden und es muss nicht zusätzlich mit Eisen gedüngt werden.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich zum Düngen von Rosen auch Pferdemist verwenden?
Prinzipiell ja. Aber nicht ausschließlich, da man bei dieser Düngerart keine genauen Nährstoffgehalte kennt. Zudem sollte bei der Verwendung von Stallmist und Kompost immer beachtet werden, dass die Dünger gut verrottet sind.
Kann man Rosen überdüngen?
Zuviel Dünger macht Rosen anfälliger für Schädlinge und Krankheitserreger. Mineralische Dünger können zum Verbrennen der Wurzeln und Absterben der Rose führen. Wer im Herbst noch einmal mit stickstoffhaltigen Düngern düngt, riskiert, dass die frischen Austriebe nicht mehr ausreifen und diese den Frösten zum Opfer fallen. Deshalb lieber mäßig, aber regelmäßig im März und Mai düngen und organischen Langzeitdüngern den Vorrang geben.