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Manchmal fängt es mit einem kleinen Rhododendron an und endet in einer wahren Sammelleidenschaft. Unterschiedliche Größen und eine farbige Vielfalt machen Rhododendren für fast jeden Garten attraktiv. Der Rosenbaum, Rhodos (griech.: die Rose), dendron (griech.: der Baum), schaut auf eine 300 Jahre lange europäische Kultur zurück. Kleine Sorten kommen in Töpfen gut zur Geltung. Bei einer Rhododendron Pflanzung ins Beet sollte man dem empfindlichen Flachwurzler die besten Voraussetzungen mit auf den Weg geben. Die weitere Pflege ist dann gar nicht mehr so anspruchsvoll.
Auswahl und Sorten
Die richtigen Auswahl zu treffen, für seinen Garten oder für einen Kübel auf der Terrasse, das sollte die erste, nicht zu unterschätzende Aufgabe sein. Denn nicht nur in Sachen Blütenfarbe und Buschgröße, auch wenn es um Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnisse geht, stehen Sorten mit unterschiedlichen Ansprüchen zur Auswahl. Durch Züchtungen gibt es inzwischen weit über 30.000 Sorten weltweit. Einige vertragen sonnige Standorte, andere tolerieren sogar kalkhaltige Böden. Großblumige Hybriden bilden mit der Zeit auslandende Büsche aus, sie sind für große Gärten geeignet. Sorten der Winterazaleen und Alpenrosen sind für kleinere Gärten ideal. Mit ihrer Blütenfülle und ihrer kontrollierten, kompakten Wuchsform lassen sich wunderschöne, kleine Landschaften gestalten.
Beispiele interessanter Züchtungen:
Williamsianum-Hybriden
Diese Sorten werden mittelgroß und haben einen kugeligen Wuchs. Sie sind nur mäßig wuchsfreudig, treiben aber jedes Jahr eine Fülle an Blüten aus. Sie vertragen lichten Schatten bis sonnige Standorte. Einige Sorten benötigen Winterschutz.
Yakushimanum-Hybriden
Diese Sorten sind kleinwüchsig, winterhart und vertragen auch sonnige Standorte. Sie sind besonders gut für kleinere Gärten geeignet.
Repens-Hybriden
Wer rote Blüten liebt, kommt um die Repens Hybriden nicht herum. Relativ klein und schwachwüchsig, sind sie gut für kleinere Gärten geeignet.
Inkarho Rhododendren
Inkarho ist ein Handelsname. Dahinter verbergen sich Rhododendron-Sorten, die sehr tolerant in ihren Bodenansprüchen sind. Sie kommen auch mit kalkhaltigen Böden gut klar. Viele dieser Sorten sind stark duftend.
Knap-Hill-Hybriden
Eine Kreuzung aus Azalee und Rhododendron. Sie sind winterhart, blühen im Sommer und werfen im Herbst ihr Laub ab. Sie werden 1 – 1,59 m hoch und sind sehr widerstandsfähig. Die Blüten blühen üppig in leuchtenden rosa, roten, orangenen oder gelben Farben.
Alpine Wildsorten
Die alpinen Sorten, wie zum Beispiel die Alpenrosen Rhododendron ferrugineum, Rhododendron carolinianum oder Rhododendron russatum, sind Sonne gewöhnt und vertragen einen vollsonnigen Standort.
Boden
Rhododendren sind Flachwurzler mit einem feinen und vielverzweigtem Wurzelwerk. Daher benötigen sie vor allem lockeren, luft- und wasserdurchlässigen Boden. Verdichtete Böden, die zu Staunässe neigen, sind für alle Rhododendren Arten nicht geeignet. Optimale Rhododendronerde ist zudem humushaltig und kalkarm. Mit pH-Werten zwischen 4,0 und 5,0 ist liegt die Erde im sauren Bereich. Werte die höher in den alkalischen Bereich gehen, verursachen Verfärbungen an den Blättern und es kann zu Störungen im Wachstum kommen. Wer über einen eher kalkhaltigen Boden verfügt und sich nicht die Mühe einer Bearbeitung und Korrektur der Erde machen möchte, der sollte beim Händler gezielt nach den bodentoleranten Züchtungen Ausschau halten.
Boden vorbereiten
Die erste Maßnahme, um einen Rhododendron in seinem Garten zu pflanzen, gilt dem Standort und der Bodenbeschaffenheit. Während die meisten Pflanzen einen neutralen bis leicht sauren Boden, pH Wert 7-6, bevorzugen, mag es der Rhododendron eher sauer. Je nach Sorte ist das ein pH-Wert von 4-6. Hat man den gewünschten Standort in seinem Garten bestimmt, ist es am besten, dort zunächst den pH-Wert zu bestimmen. Hierfür gibt es im Gartencenter pH-Tests zu kaufen, mit deren Hilfe man recht unkompliziert den Wert ermitteln kann. Wer experimentierfreudig ist, kann auch Tests mithilfe von Rotkohl oder Essig und Backpulver durchführen. Eine weitere Möglichkeit ist ein pH-Wert Tester, den man für etwa 10 – 20EUR kaufen kann. Hat man nicht gerade eine kleine Nadelbaumschonung im Garten, so wird der pH-Wert meistens zu wenig sauer bis neutral sein. Dann geht es darum, den Boden so anzureichern, dass der pH-Wert sinkt. Ein pH-Wert von 7 ist neutral, alles darüber bis 14 ist alkalisch, darunter wird es sauer bis hin zur Schwefelsäure mit einem pH-Wert nahe 0. Gartenerde auf einen sauren pH-Wert (5-6) bringen: Da Rhododendron einen lockeren humosen Boden bevorzugt, sollte man rund um das geplante Pflanzloch und darunter die Erde gründlich lockern. Eine Zugabe von verrottetem Eichenlaub, kompostierter Rinde oder Nadelerde sind eine gute Möglichkeit, den Boden saurer zu machen. Doch sauer allein macht den Rhododendron noch nicht lustig. Er hat zudem einen hohen Nährstoffanspruch und benötigt feuchten, lockeren Boden ohne Staunässe. Daher wird es kaum genügen, dem Boden einfach Torf beizumischen. Es sollten für das erste viertel Jahr genügend Nährstoffe für die Pflanze im Boden vorhanden sein. Also kann man die Erde mit gekaufter Spezialerde für Rhododendron anreichern oder seine eigene Mischung unterheben.
Rhododendronerde mischen
Grundsätzlich kann es schon helfen, eine Mischung aus Blumenerde und Kompost in den großzügigen Aushub zu geben. Mit einem speziellen Dünger sorgt man dafür, dass der pH-Wert dauerhaft auf dem gewünschten Level bleibt. Neben den Nährstoffen ist die Wasserspeicherkapazität der Erde wichtig. Mit Naturton und Sand erhalten Lehmböden einen dauerhaften Feuchtigkeitspuffer.
Rhododendronerde kaufen
Die Möglichkeit, Rhododendronerde zu kaufen, bietet drei Vorteile. Der pH-Wert ist optimal abgestimmt, die Erde besitzt gute Eigenschaften, Wasser zu speichern und die Pflanze bekommt für die ersten drei Monate gleich eine optimale Nährstoffversorgung mit auf den Weg. Für 50 l Rhododendronerde zahlt man je nach Qualität und Hersteller 10-15 EUR. Wählt man die torffreie Sorte, besteht die gekaufte Erde meistens aus:
- Humus (pH Wert zwischen 4 und 5)
- Sand, Natur-Ton
- Rindenhumus
- Holzfasern
- auf die Bedürfnisse des Rhododendron, abgestimmten NPK-Dünger ( N = Stickstoff, K = Kalium, P = Phosphor)
Stark kalkhaltige Böden aufbereiten
Meistens kommt ein sehr kalkhaltiger Boden mit weiteren ungünstigen Eigenschaften für den Rhododendron daher. Er besitzt dann oft auch einen hohen Tongehalt, Lehmgehalt oder beides und neigt zur Verdichtung und zu Staunässe. In diesem Fall ist etwas mehr Vorbereitung erforderlich. Ein großräumiger Bodenaustausch wird dann fällig, inklusive einer guten Dränage. Dafür muss ein großzügiges Loch ausgehoben werden und darüber hinaus, nach unten hin, eine ca. 15 cm dicke Dränageschicht aus Kies. Statt nach unten, kann man auch nach oben gehen und eine Art Hochbeet für den Rhododendron bauen. Hierfür geht man um die 30 cm in die Tiefe und schafft zunächst einen guten Dränage-Untergrund Holzhäcksel, Sand oder Kies. Die selbst gemischte oder gekaufte Komposterde kann dann seitlich mit Holzwänden oder kalkarmen Steinen gestützt werden. Die weitaus einfachste Möglichkeit, bei solch ungünstigen Böden ist es natürlich, sich entweder auf die kalktoleranten Rhododendren zu beschränken oder nach anderen, passenderen Pflanzen Ausschau zu halten. Wer den großen Aufwand scheut, aber dennoch Rhododendron und Azaleen nicht verzichten möchte, der kann mit kleinwüchsigen Sorten in Kübeln eine reizvolle Landschaft im Kleinen gestalten.
Pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Rhododendron ist, wie bei den meisten Pflanzungen, im Frühjahr und im Herbst. In Töpfen kann man sie das ganze Jahr über pflanzen. Fürs Frühjahr, wie für den Herbst gilt, es sollte frostfrei sein. Nicht nur die bevorzugten Lichtverhältnisse, sondern auch die direkte Nachbarschaft gilt es bei der Pflanzung zu berücksichtigen. Je nach Sorte ist ein teilweise sonniger Standort bis lichter Schatten ideal. Als Flachwurzler konkurriert der Rhododendron nicht gern mit anderen Flachwurzlern. Bäume mit hohen, lichten Kronen und einem tiefen Wurzelsystem sind ideale schattenspendende Nachbarn:
- Eberesche
- Kiefer
- Eiche
- Weißdorn
- Tanne
- Ginkgo
- Thuja
Zudem kann man mit geeigneten Stauden, Farnen, Gräsern und Zwiebelblumen, das Areal rund um den Rhododendron das ganze Jahr über zu einem attraktiven Blickfang gestalten. Als Begleitpflanze für den Rhododendron eigenen sich zum Beispiel:
- Frauenhaarfarn
- Wurmfarn
- Funkien
- Elfenblume
- Himmelsleiter
- Lungenkraut
- Schneeglöckchen
- Krokusse
- Tulpen
Die Pflanze ist gekauft, der Standort festgelegt und der Boden besitzt die optimalen Eigenschaften für den Gartenzuwachs. Ein Loch muss nun ausgehoben werden. Falls kein großflächiger Austausch der Erde notwendig ist, geht man von einer 3-fachen Ballengröße aus und von einer 40-50 cm Tiefe, plus Dränage. Dafür hebt man das Loch um weitere 30 cm aus, als es die Pflanze erfordert und füllt hier mit lockerer, feinkrümeliger Humuserde auf. Auch eine richtige Dränageschicht aus Kies und Ton kann bei einem Erdreich, das zur Verdichtung neigt, vorteilhaft sein. Die feinen Wurzeln des Rhododendrons sind extrem empfindlich gegen Staunässe, benötigen aber gleichmäßig Feuchtigkeit. Die Pflanzen bekommt man wurzelnackt oder als Containerware zu kaufen. In beiden Fällen sind die Wurzeln vorab ausreichend zu wässern. Dann erst werden sie eingesetzt. Die Erde wird aufgeschüttet und vorsichtig angetreten. Die obersten Wurzeln sollten noch zu sehen sein. Rhododendron also niemals zu tief einpflanzen, lieber etwas höher. Ein Gießrand drum herum ermöglicht es, die junge Pflanze, gerade am Anfang, ausreichend zu wässern. Wird die Pflanze im Frühjahr eingesetzt, so kann man ihr nach ungefähr 2-3 Wochen die erste Düngergabe mit auf den Weg geben. Bei der Herbstpflanzung wird erst im Frühjahr gedüngt. Der Pflanzabstand richtet sich nach der jeweiligen Sorte. Pflanzengröße und Zuwachsgeschwindigkeit sind hier ausschlaggebend. Bereits bei der Pflanzung sollte der Zuwachs der nächsten 4-5 Jahre berücksichtigt werden. Danach ist es immer noch möglich, die Pflanzen neu zu arrangieren und auseinanderzusetzen. Die schwachwüchsigen Sorten kommen mit einem Abstand von um die 40 cm gut klar, die starkwüchsigen Hybriden benötigen einen Abstand von bis zu einem Meter.
Häufig gestellte Fragen
Wann genau muss man nach einer Herbstpflanzung zum ersten Mal düngen?
Gedüngt wird erst wieder im Mai Juni, nach der ersten Blüte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gehölzen, wird der Rhododendron grundsätzlich erst nach der Blüte gedüngt. Bei der Frühjahrspflanzung frühestens nach 2-3 Wochen eine Düngergabe.
Wie kann man nachträglich den pH-Wert des Bodens senken?
Es kommt auf die Fläche an. Bei kleineren Flächen kann man schon mit Gaben von Kaffeesatz und schwarzem Tee die Bodenwerte auf Richtung sauer bringen. Ansonsten hilft das Aufbringen von Nadeln. Ansonsten kann man mit Schwefel, Eisensulfat, Baumwollsamenmehl oder ammoniakhaltigen Dünger nachhelfen. Die Verwendung von Essig ist keine gute Idee!