Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Ein Großteil der als Zimmerpflanze gehaltenen Pflanzen haben ihren Ursprung im tropischen Regenwald wie z.B. Orchideen, Bromelien oder Philodendron. Bei vielen muss keine Ruhephase eingehalten werden, sie sind das ganze Jahr über attraktiv. Bei Zimmerpflanzen unterscheidet man zwischen Blüh- und Grünpflanzen, die je nach Art mit ihren wiederkehrenden Blüten oder Blattfärbungen beeindrucken. Einige Zimmerpflanzen erfordern eine ganz spezielle Pflege und sind für Anfänger eher ungeeignet. Besser sind hier besonders robuste und pflegeleichte Pflanzen wie z.B. Grünlilie, Zyperngras, Bubiköpfchen, Yucca aber auch zahlreiche Kakteen.
Pflegeleichte Pflanzen fürs Wohnzimmer
Amaryllis
Die Amaryllis ist eine atemberaubende Schönheit, die mit ihren riesigen Blüten Farbe in die kalte Jahreszeit bringt. Die faustgroße Zwiebel wird im November/Dezember in Blumenerde gepflanzt und an einen hellen und warmen Platz bei 16-20 Grad gestellt. Die Zwiebel darf maximal bis zur Hälfte in der Erde stecken. Der Topfdurchmesser sollte nicht mehr als 2-3 cm größer sein als die Zwiebel. Bald zeigen sich ein oder zwei Blütenschäfte oder Blattspitzen. Sind diese etwa 15-20 cm hoch, wird das erste Mal gegossen.
Sind die Blüten verwelkt, werden die kompletten Blütenschäfte abgeschnitten. Ab März kann man die Amaryllis etwas wärmer stellen und von Mai bis Juli wöchentlich einen Flüssigdünger verabreichen. Ab August wird nicht mehr gegossen. Sind die Blätter komplett verwelkt, werden sie abgeschnitten und die Zwiebel samt Topf dunkler und kühler bei etwa 15 Grad gestellt, bis die Zwiebel dann im Oktober/November wieder in frische Erde umgepflanzt wird.
Tipp – Die Zwiebel der Amaryllis muss immer trocken bleiben, ansonsten würde sie sehr schnell faulen. Deshalb wird mäßig gegossen und ausschließlich von unten, möglichst in einen Untersetzer.
Drachenbäume
Drachenbäume sind sehr beliebte und pflegeleichte Zimmerpflanzen. Je nach Art sind die Blätter komplett grün oder besitzen helle oder rote Längsstreifen. Sie lieben helle sonnige Standorte, gedeihen aber auch an halbschattigen und sogar schattigen Bereichen bei 15-30 Grad. Gegossen wird immer dann, wenn das Substrat gut abgetrocknet ist. Während der Wachstumsphase kann wöchentlich ein Volldünger verabreicht werden. Wird der Drachenbaum zu groß, kann er jederzeit, am besten im Frühjahr auf beliebiger Höhe zurückgeschnitten werden. Er treibt dann relativ schnell aus dem Stamm wieder aus.
Zyperngras
Das Zyperngras ist für Anfänger ideal. An hellen und warmen Standorten mit Temperaturen zwischen 15 und 30 Grad kann es bis zu 150 cm hoch werden. Zyperngras ist eine Sumpfpflanze und hat dementsprechend einen sehr hohen Wasserbedarf. Es sollte ständig im Wasser stehen. Am besten stellt man es in einen mit Wasser gefüllten Übertopf.. Im Sommer kann Zyperngras auch in einem Teich im Freien stehen.
Das Substrat sollte gut Wasser speichern können und demzufolge fasrig sein mit einem hohen Humusanteil haben. Während der Hauptwachstumszeit wird einmal monatlich mit etwas Flüssigdünger gedüngt, im Winter gar nicht. Im Winter bevorzugt die Pflanze Temperaturen von 15-18 Grad. Die Vermehrung ist denkbar einfach, indem man einen oder mehrere Blattschöpfe abschneidet, die Blätter um die Hälfte einkürzt und sie mit dem Blattschopf nach unten in ein Glas Wasser stellt, wo sie relativ schnell bewurzeln.
Tipp – Um die Luftfeuchtigkeit zusätzlich zu erhöhen, kann man es mit abgestandenem Wasser besprühen. Zyperngras breitet sich stark aus, kann aber problemlos geteilt werden.
Grünlilie
- Die Grünlilie ist eine besonders pflegeleichte Pflanze.
- Sie eignet sich sehr gut als Hänge- oder Ampelpflanze.
- Blätter sind einfarbig grün oder weisen helle Längsstreifen auf.
- Mehrfarbige Arten sollten auch hier heller stehen.
- Von Frühjahr bis Herbst reichlich gießen.
- Wurzelballen muss immer leicht feucht bleiben.
- Die Temperaturen sollten ganzjährig über 10 Grad liegen.
- Ein Substrat auf Kompostbasis ist ideal.
- Gedüngt wird ganzjährig alle 2 Wochen mit Flüssigdünger.
Efeutute
Die Efeutute kann als Hänge- oder Kletterpflanze beispielsweise an einem Moosstab gehalten werden. Die hellgrünen Blätter können je nach Art weiß oder gelb gemustert bzw. gestreift sein, wobei die hell gemusterten Arten hellere Standorte bevorzugen. Die komplett grünen Arten können auch dunkler stehen. Gegossen wird regelmäßig, wobei das Substrat zwischendurch leicht abtrocknen sollte. Im Winter Gießmenge reduzieren. Vom Frühjahr bis zum Spätherbst alle zwei Wochen einen Flüssigdünger in mittlerer Konzentration verabreichen.
Tipp – Je stärker die Blätter marmoriert sind, desto mehr Licht benötigt diese Pflanzen. Grundsätzlich können Zimmerpflanzen um so dunkler stehen, je intensiver und dunkler das Grün der Blätter ist.
Das richtige Grün fürs Schlafzimmer
Bogenhanf
Beim Bogenhanf wird zwischen hoch wachsenden und rosettenartig wachsenden Arten unterschieden. Die Blätter sind meist hell marmoriert. Bogenhanf liebt helle Standorte mit viel Sonne und entwickelt stark duftende weiße oder gelbliche Blüten.. Im Winter deutlich weniger gießen. Die Umgebungstemperaturen sollten nicht unter 12 Grad fallen. Das ideale Substrat besteht aus Komposterde und einem Drittel Sand. Während der Wachstumsphase alle 4 Wochen einen Flüssigdünger in mittlerer Konzentration verabreichen.
Palmlilie
Die Palmlilie wächst unverzweigt und kann bis zu 5 m Meter hoch werden. Auch hier gibt es Arten mit grünen oder hell marmorierten Blättern. Sie bevorzugt helle Standorte mit einigen Sonnenstunden täglich und verträgt Temperaturen zwischen 10 und 27 Grad, im Winter 12-14 Grad. Während der Hauptwachstumsphase das Substrat immer leicht feucht halten.
Tipp – Wird die Palmlilie zu groß, kann man sie auf beliebiger Höhe abschneiden, sie treibt dann aus ihrem 5-10 cm dicken Stamm wieder aus.
Zamioculcas
Die Zamioculas ist sehr robust und für Anfänger ideal. Sie wird bis zu 150 cm hoch und verträgt helle aber auch halbschattige und schattige Standorte, bei normalen Zimmertemperaturen. Sie sollte gleichmäßig feucht gehalten werden und im Winter etwas trockener. Als Substrat eignet sich handelsübliche Blumen- oder Palmenerde. Vom Frühjahr bis zum Herbst einmal monatlich mit Flüssig- oder Grünpflanzendünger düngen.
Tipp – Auch Efeutute, Alpenveilchen, Klivien, Madagaskarpalme, Birkenfeige und Kakteen sind im Schlafzimmer gut aufgehoben.
Pflegeleichte Blüh- und Gewürzpflanzen für die Küche
Alpenveilchen
Alpenveilchen bleiben eher klein und blühen von September bis teilweise in den April hinein. Lässt man es im Sommer ruhen, erfreut es seinen Besitzer viele Jahre mit einer üppigen Blütenpracht. Während der Vegetationsphase sollte das Alpenveilchen möglichst hell stehen, ohne direkte Sonneneinstrahlung. Gedüngt wird während der Wachstumsphase etwa alle 2 Wochen mit einem Blühpflanzendünger.
Der Wasserbedarf ist während der Blüte besonders hoch. Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Ab Anfang März wird das Gießen deutlich reduziert, nicht mehr gedüngt und die Pflanze an einen kühleren Platz gestellt. Zu warme Standorte mit Temperaturen über 20 Grad mag das Alpenveilchen gar nicht.
Farne
Farne sind ideale Pflanzen fürs Badezimmer, besonders wenn das Bad relativ dunkel ist. Hasenfußfarn und Saumfarne sind relativ hart im Nehmen. Wichtig für diese Pflanzen ist eine hohe Luftfeuchtigkeit, die im Bad in der Regel gegeben ist. Der Wurzelballen sollte ganzjährig gleichmäßig feucht sein, ohne dass er im Wasser steht. Am besten taucht man ihn regelmäßig in Wasser. Farne mögen Zimmertemperaturen zwischen 16 und 22 Grad. Gedüngt wird ab Austriebsbeginn mit einem schwach dosierten Dünger. Dieser sollte nicht zu viel Salz enthalten.
Fleißiges Lieschen
Für einen weiteren Farbtupfer in der Küche sorgt das Fleißige Lieschen mit seinen orangefarbenen, roten, rosafarbenen oder weißen Blüten, die sich das ganze Jahr über zeigen. Es wird etwa 30 cm hoch und sollte warm sowie an einem hellen, vor direkter Sonne geschützten Platz stehen, bei Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad. Am besten stellt man die Pflanze in einen Untersetzer mit Wasser. Gedüngt wird von März bis September.
Bubikopf (Soleirolia soleirolii)
- Der Bubikopf liebt ein Plätzchen auf der Fensterbank.
- Dieses kann hell bis halbschattig sein.
- Er wächst relativ schnell und bildet so dichte Polster.
- Das Substrat sollte ganzjährig leicht feucht sein.
- Gedüngt wird vom Herbst bis zum Frühjahr alle 2 Wochen.
- Für eine bestimmte Form kann der Bubikopf mit der Schere frisiert werden.
Birkenfeige (Ficus benjamina)
Größere Bäder eignen sich auch sehr gut für Palmen und die Birkenfeige. Letztere wird etwa 6 m hoch und hat je nach Art komplett grüne oder hell marmorierte Blätter. Sie sollte hell stehen mit Sonne am Morgen, wobei buntblättrige wieder etwas mehr Licht benötigen. Gegossen wird mäßig, die Substratoberfläche sollte zwischendurch etwas abtrocknen. Gedüngt wird alle 2 Wochen mit flüssigem Volldünger in mittlerer Konzentration. Auch Diefenbachia, Grünlilie, Zyperngras, Kokospalme oder Bubiköpfchen eignen sich fürs Badezimmer.
Kräuter
Kräuter sind typische Pflanzen für die Küche, wie z.B. Basilikum, Rosmarin oder Thymian. Sie versprühen aromatische Düfte und können zudem zahlreiche Gerichte aufpeppen. Am besten setzt man jede Art in einen separaten Topf. Die Temperatur sollte mindestens 18 Grad betragen. Sonnenhungrige Kräuter wie Oregano, Thymian oder Rosmarin fühlen sich an einem Südfenster am wohlsten. Petersilie, Basilikum und Schnittlauch bevorzugen ein Ost- oder Nordfenster. Das Substrat sollte hochwertig sein mit einem ausgewogenen Verhältnis von Torf, Ton und Langzeitdünger. Gedüngt wird nur bis zur Blüte. Gegossen wird mäßig und am besten immer morgens.
Anfängerpflanzen fürs Badezimmer
Pflegeleichte Pflanzen für Flur und Treppenhaus
Schusterpalme
Flur und Treppenhaus sind meist relativ dunkel. Aber auch hierfür gibt es für Anfänger geeignete Zimmerpflanzen, wie z.B. die Schusterpalme, die auch mit wenig Licht auskommt und bei mittleren Lichtverhältnissen besonders gut gedeiht. Sie wird ganzjährig mäßig gegossen, sodass der Wurzelballen gleichmäßig feucht ist. Die Schusterpalme wächst in warmen und kühlen Räumen sowie in normaler Blumenerde. In der Hauptwachstumsphase wird alle 2 Wochen mit Flüssigdünger in mittlerer Konzentration gedüngt.
Nestfarn
Der Nestfarn hat nicht das typische Aussehen eines Farns. Seine saftig grün glänzenden Farnwedel sind breit, glatt und kurzstielig. Er kann bis zu 100 cm hoch werden und gedeiht an hellen und halbschattigen Standorten. Als Substrat eignet sich handelsübliche Blumenerde oder spezielle Orchideenerde. Bei letzterer muss entsprechend öfter gegossen werden. Zwischen den Wassergaben das Substrat immer antrocknen lassen. Erstmals gedüngt wird ein Jahr nach dem Kauf der Pflanze und dann von April bis September monatlich mit einem Flüssigdünger. Bei Orchideensubstrat nach ca. 12 Wochen das erste Mal düngen.
Tipp – Neben dem Nestfarn sind auch Efeutute, Grünlilie, Bogenhanf und Drachenbäume für dunklere Bereiche geeignet. Allerdings sollten diese nicht vollkommen dunkel sein, denn keine Pflanze kommt komplett ohne Licht aus.
Häufig gestellte Fragen
Sind Pflanzen im Schlafzimmer gesundheitsgefährdend?
Die meisten Pflanzen nehmen in der Nacht Sauerstoff auf und geben Kohlendioxid an die Raumluft ab. Diese Menge an Kohlendioxid ist jedoch sehr gering. Wer ganz sicher gehen möchte, kann fürs Schlafzimmer ausschließlich sogenannte CAM-Pflanzen (Crassulaceen-Säurestoffwechsel) verwenden. Das sind Pflanzen, die im Gegensatz zu allen anderen nachts Kohlendioxid aufnehmen und dieses tagsüber wieder freisetzen. Dazu gehören Pflanzen, die vor allem an Trockenstandorte angepasst sind wie sukkulente Dickblattgewächse, Agaven- und Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).
Stimmt es, dass Pflanzen Schadstoffe aus der Raumluft filtern können?
Auf einige Pflanzen trifft das durchaus zu. So sind z.B. Grünlilie, Birkenfeige, Drachenbaum, Echte Aloe, Gummibaum oder Zimmeraralie echte Formaldehydkiller. Gegen Benzol und Trichloräthylen wirken u.a. Birkenfeige, Bogenhanf, Efeu, Drachenbaum und Einblatt. Grünlilie und Efeutute können zudem Kohlendioxid sehr gut abbauen.