Palmen sind eigentlich robuste Pflanzen, bekommen jedoch schnell gelbe Blätter. Wir verraten Ihnen, was dafür die häufigsten Ursachen sind und was Sie dagegen tun können.
Ungünstiger Standort
Bekommt Ihre Palme gelbe Blätter, kann es am falschen Standort liegen. Palmen sind sonnenhungrige Gewächse. Bei Lichtmangel ist die Fotosynthese eingeschränkt, die Wedel vergilben und sterben von den Spitzen her ab.
Abhilfe schaffen
- erste Maßnahme Standortwechsel
- Standort mit ganzjährig viel Licht optimal
- in sonniger bis absonniger Lage
- mit mindestens vier bis sechs Stunden Licht täglich
- von Mai bis September auch im Freien
Verdichtetes Substrat
Aufgrund ihrer tief reichenden Pfahlwurzeln benötigen diese Pflanzen ein lockeres, durchlässiges Substrat. Ist es zu schwer bzw. verdichtet, kommt die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen ins Stocken, die Wedel vergilben.
Problem beheben
- Pflanze austopfen, alte Erde entfernen
- Drainage auf den Topfboden
- frische Erde einfüllen
- Mischung aus Kübelpflanzenerde mit Laub- oder Nadelkompost
- alternativ Lehmerde und Laubkompost, gemischt mit Hornspänen und Perlite
- oder spezielle Palmenerde aus dem Handel
- Palme eintopfen, durchdringend gießen
- zum Regenerieren 8-10 Tage an warmen, halbschattigen Platz stellen
Nährstoffmangel oder Überdüngung
Palmen reagieren auf Nährstoffmangel, aber auch Überdüngung mit gelben Blättern. Im Topf sind die Nährstoffe schnell aufgebraucht und müssen wieder zugeführt werden. Allerdings kann auch ein Nährstoffüberschuss vorliegen. In beiden Fällen sollte zügig gehandelt werden.
Schnelle Hilfe
- liegt Nährstoffmangel vor, direkt düngen
- bei Nährstoffüberschuss Palme umtopfen
- bei frühzeitigem Erkennen Düngesalze ausschwemmen
- danach erst mal nicht düngen
- später mäßig, aber regelmäßig
- immer nach Herstellerangaben
- halbe Dosierung bei langsam wachsenden Arten
- mit speziellem Palmendünger oder Grünpflanzendünger
- von Oktober bis März nicht düngen
Blattchlorose durch Kalküberschuss
Blattchlorose auch Bleichsucht genannt, ist eine Chlorophyll-Mangelerscheinung, bei der die Blätter ihre Farbe verlieren und verblassen. Betroffen sind insbesondere jüngere Blätter. Ursache hierfür kann ein Kalküberschuss im Boden sein. Der entsteht, wenn ausschließlich mit kalkhaltigem Wasser gegossen wird.
Gegenmaßnahmen
- sofortiger Austausch des Substrats
- ausschließlich mit Regenwasser gießen
- falls unmöglich Leitungswasser abkochen
- zum Ausgleich des Mineralmangels Eisendünger verabreichen
Gestörter Wasserhaushalt
Auch ein Wassermangel oder -überschuss kann zur Folge haben, dass Ihre Palme gelbe Blätter bekommt. Die Gewächse mögen generell keine Staunässe, sollten aber auch nicht austrocknen, denn vertrocknete Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen. Dennoch erholen sie sich von einem Wassermangel schneller als von Staunässe.
Erste Hilfe
- bei Wassermangel gründlich wässern
- gegebenenfalls eine halbe Stunde in Wasser tauchen
- bei Überwässerung Palme austopfen
- alte Erde und faulige Wurzeln entfernen
- neues Pflanzgefäß mit Drainage ausstatten
- Pflanze einsetzen und mit frischer Erde auffüllen
- Bewässerung vorübergehend unterbrechen
- künftig Substrat bis in eine Tiefe von 2 bis 4 cm abtrocknen lassen
- mit Fingerprobe überprüfen
- Gießwasser im Untersetzer nach etwa 20 Minuten entfernen
Zu trockene Luft
Als Tropenpflanze benötigt die Palme eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ist die Luft zu trocken, was besonders im Winter der Fall ist, kann sich das an einer Gelbfärbung der Blätter zeigen. Dieses Problem ist in der Regel leicht in den Griff zu bekommen. Durch das regelmäßige Besprühen der Blätter mit kalkfreiem Wasser kann man die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Zusätzlich bietet sich das Aufstellen von Wasserschalen oder Luftbefeuchtern an.
Fehler beim Überwintern
Ein Problem beim Überwintern ist das zu späte Einräumen nicht winterharter Palmen. Ist die Palme kühlen Temperaturen oder sogar Frost ausgesetzt, tragen sie unweigerlich Schaden davon. Die Blätter vergilben, bilden braune Blattspitzen und sterben ab. Meist können sich die Pflanzen aber wieder erholen, sofern sie nicht erfroren sind. Ebenso kritisch ist im Frühjahr ein zu abrupter Umzug ins Freie an einen sonnigen Platz. Trifft die pralle Sonne auf die Blätter, ist oft Sonnenbrand die Folge, es zeigen sich gelbe Flecken.
Maßnahmen zur Rettung
- kühles und helles Winterquartier wählen
- starke Temperaturschwankungen vermeiden
- frühestens nach den Eisheiligen wieder raus
- nicht sofort praller Sonne aussetzen
- anfangs 8 bis 14 Tage an absonnigen, geschützten Platz
- oder vor einem Westfenster platzieren
- erst dann an endgültigen Standort
Schädlingsbefall
Gelbe Blätter an Palmen sind nicht selten Hinweis auf einen Befall durch Spinnmilben. Der tritt vorwiegend bei trockener Heizungsluft im Winter auf. Oft wird er erst entdeckt, wenn er bereits fortgeschritten ist, denn Spinnmilben bzw. ihre feinen weißen Gespinste sind nicht so leicht zu erkennen. Sie saugen Pflanzensaft, wodurch es zu einer Gelbfärbung der Blätter kommt. Eine Bekämpfung sollte so früh wie möglich erfolgen.
Bekämpfungsmaßnahmen
- betroffene Pflanze isolieren
- Substrat abdecken, Pflanze gründlich abduschen
- Blattunterseiten nicht vergessen
- anschließend Blätter mit Schmierseifenlösung einsprühen
- aus 1 Liter abgekochtem Wasser, 2 Esslöffel Schmierseife und 15 ml Spiritus
- alternativ Blätter mit in Alkohol getränktem Tuch abwischen
Häufig gestellte Fragen
Dass die untersten Blätter gelb werden, während oben weiter neue gebildet werden, gehört zum natürlichen Alterungsprozess. Der Rest der Pflanze wird dadurch nicht geschädigt.
Nein, sind die Blätter Ihrer Palme einmal gelb, färben sie sich im weiteren Verlauf braun, vertrocknen und sterben ab. Man kann sie abschneiden oder warten, bis sie sich einfach ablösen lassen.